| Tablinium | Lucius, Cato und noch so einiges

  • Nur langsam beruhigte ich mich, als ich in Tablinium eintraf. Da kam ich nach Hause, glücklich, zufrieden und in begleitung der Frau meines Herzens, sehnte mich nur nach Ruhe und Geborgenheit in ihremn Schoss. Und dann sowas,...


    Zumindest war der Brief aus Germania erfreulich.


    Ich lies michin einen Korbsessel fallen und wartete auf Cato...

  • Ich sah auf,...

    "Cato,.... was ist hier los ? "


    Ich deutete auf den kleinen Tisch, auf dem eine Kanne Wein stand. Ich hoffte er verstand was ich wollte,.. nur einen Becher Wein.

    "Ich komme nach Hause, zusammen mit meiner Verlobten. Und noch bevor ich meinem Vater überhaupt davon berichten kann,.. stosse ich auf Unfrieden und Streit."


    Ich blickte ihn an..

    "Was ist mit dieser Sklavin ? Sei Ehrlich, ich weis genau, wann du lügst,... du kannst das nicht..."


    Ein Seufzer entfährt mir...

    "Wenigstens Quintus ist vernünftig,... Alexis und Du können zusammen bleiben."

  • Ich schenkte Lucius einen Becher Wein ein und reichte ihn ihm. Ich musste schlucken und schenkte mir auch einen Becher ein und leerte ihn auf einen Zug.


    "Alexis und ich...." stammelte ich " sind nicht mehr zusammen."

  • Ich hatte den Becher gerade angesetzt, als Cato zu sprechen ansetzte. Was ich da hörte lies mich innehalten und ich stellte den Becherhin. Von den Schluck Wein den ich genommen hatte, landete mehr auf meiner Tunika, als in meinem Mund, doch das bermerkte ich nicht.

    "Ihr seit nicht mehr,... ? Cato, was ist hier los ? Was ist passiert ? Und was zum ... ist mit dieser Sklavin ?"

  • Warum fiel es mir so schwer davon zu berichten ? Lucius war doch mein Freund... Ungefragt setzte ich mich mich in einen Korbsessel fallen.

    "Es ist Miriam,... ich traf sie in der Stadt,... und ich hab mich einfach in sie verliebt..."

  • Mir verschlug es die Sprache. Konnte es sein, das ich mich verhört hatte ? Cato, der kleine schüchterne Cato, hatte eine flüchtige Sklavin gefunden, ihr zu Flucht gewährt und sich Hals uber Kopf verliebt ? Konnte das wirklich stimmen ?
    In meinem Kopf ratterte alles, es war einfach unglaublich. Was hatte sich der Kerl einfach gedacht ? Ich stand langsam auf..

    "Wo ist diese Sklavin ? Und viel wichtiger : Was ist mit Alexis ?"

  • Ich sah nicht auf, sondern blieb auf dem Korbsessel sitzen und sah auf den Boden. Alexis,... die Erinnerung an ihren Anblick, als sie Miriam und mich im Garten entdeckt hatte, schmerzte mich und das schlechte Gewissen würde mich lange nicht loslassen.

    "Sie heisst Miriam, Lucius,.... und Alexis ist in die Casa gerannt, als sie mich und Miriam im entdeckt hat.Es ist einfach passiert,... Miriam und ich haben uns verliebt und geküsst."

  • Was hatte Cato da nur angestellt ? Nur wenn ich daran dachte, wie Alexis sich jetzt fühlen müsste, wurde ich zornig. Und ich hatte alles probiert damit Cato und sie nicht durch Quintus auseinander gerissen wurden.
    Ich tat etwas, das ich noch nie zuvor getan hatte... Ich gab Cato zwei kräftige Ohrfeigen. Hätte er gestanden, hätte er mindestens zwei Kinnhaken bekommen.

    "Wie sie heisst, ist mir egal,... Bring sie her ! Sofort !"

  • Die beiden Ohrfeigen schmerzten, aber nicht so wie Lucius Wut und mein schlechtes Gewissen. Langsam erhob ich mich.

    "Lucius, bitte,... ich... ich liebe sie... und sie wurde ganz schlimm aus gespeitscht."


    Langsam ging ich zum Ausgang...

  • Ich sah ihm nach...

    "Cato, momentan ist mir das Scheiss egal. Ob du sie liebst, ob sie geschlagen wurde. Ich habe gerade meine Hand für dich ins Feuer gelegt,... Und Du ? Lügst, versteckst Sklaven und was du Alexis angetan hast, davon will ich garnicht reden."


    Ich setzte mich und sah ihm nach wie er ging...


    Als er weg war, leerte ich meinen Becher. Was gäbe ich dafür, jetzt in Ruhe in Calpurnias Armen zu liegen.

  • Nach kurzer Zeit kam ich zurück mit Miriam. Ich musste etwas auf sie einreden, bis sie mir folgte. Meine Wangen waren immer noch von Lucius Ohrfeigen gerötet.

    "Lucius, dies ist Miriam."


    Ich blieb neben ihr stehen, hielt ihre Hand fest.

  • Miriam hatte sich lange geweigert mit Cato zu gehen und immer wieder den Kopf geschüttelt und beteuert, dass das keine gute Idee war. Sie wollte nicht mit Lucius sprechen, nicht nachdem sie gesehen hatte wie rot Cato im Gesicht war. Zu oft hatte sie soetwas schon gesehen und wusste warum es so war.


    Zum Schluß hatte sie sich dann doch mitziehen lassen, aber das mit klopfenden Herzen. Sie trat dicht neben ihn ein und vesuchte nicht ängstlich zu wirken, hielt aber seine Hand weiter fest.

  • Als Cato wieder herein kam, hatte ich mich wieder etwas beruhigt. doch ich sah nicht auf, als die beiden herein kamen. Ich hatte einfach in Ruhe nach Hause kommen wollen, Messalina mit Calpurnia zu Bett bringen und dann den Rest des Abend in Calpurnias Armen verbringen.


    Nach einer Weile sah ich auf, sah Lucius und Miriam an und es erinnerte mich daran wie er vorkurzem noch mit Alexis, Hand in Hand so da gestanden hatte.


    "Du bist also Miriam ?"

  • Das Schweigen was erst einmal herrschte machte sie nervös und sie hielt unruhig die Hand von Cato fest und schluckte ein paar mal.
    Ihr Herz wollte nicht langsamer schlagen und wieder spürte sie wie ihr die Luft weg bleiben wollte, als seine Frage kam.


    "Ja das bin ich" gab sie zurück und sah ihn jetzt an.

  • Ich stand auf und ging auf sie zu, musterte sie von oben bis unten. Sie sah ja ganz süss aus und bevor ich mich in Calpurnia verliebt hatte, hätte ich nichts dagegen gehabt, sie in mein Bett zu locken.


    Ich umrundete die Zwei mehrmals, dachte nach. Sie war eine entflohene Sklavin und sie würde also alles tun, nicht zurück zu ihrem Besitzer zu kommen. Würde sie auch den Kopf eines naiven Mennes verdrehen ? Bestimmt, ich selbst hatte in ähnlichen Situationen gesteckt.


    Ich blieb vor ihr stehen und sah zu ihr herab.


    "Cato sagt, er liebt dich. Neulich sagte er, er liebt Alexis,..."


    Ich machte eine kurze Pause

    "Was hast du mit ihm getan ? Und noch viel wichtiger : Was empfindest du für ihn ?"

  • Miriam war einen Schritt zurück getreten, als er aufgestanden war und nur mit viel Mühe konnte sie sich zurückhalten nicht einfach weg zu rennen. Diese Musterung des anderen machte sie fast wahnsinnig und diese Blicke ließen ihre Augen dunkler werden.


    Von der Seite her beobachtete sie Lucius wie er um sie und Cato ging, und was er da tat und was er dann sagte machte ihn in ihren Augen nicht grade sympatisch, zumindest fürs erste nicht.


    Ein wenig kniff sie ihre Augen zusammen und drückte dabei die Hand von Cato fester. Ihre Scheu schien langsam zu verpuffen.


    "Ich habe mit ihm gar nichts gemacht. Und er kann doch selber entscheiden wen er wählt und das hat er auch getan. Und meine Gefühle kennt ER und ich muss mich vor niemanden rechtfertigen."

  • Ich drehte mich um, schüttelte den Kopf.

    "Du vergisst etwas,.... Du bist eine entflohene Sklavin, die im Haus meines Vaters zuflucht gesucht hat. Der Mann, der dich sucht, ruht gerade in einem der Gästezimmer."


    Ich drehte mich zu ihr züruck, blickt ihr ernst ins Gesicht.

    "Du hast allen Grund, mich von der Ernsthaftigkeit deiner Gefühle für Cato zu überzeugen, denn sonst sehe ich in dir nur eine Lupa, die bereit ist, auf ihrer Flucht jedem ihren Körper darzubieten, der ihr nützlich erscheint..... und schicke dich einfach zu deinem Domine zurück."

  • Das war zuviel, eine Miriam eine Lupa,... Ich trat vor Lucius, blickte ihn Finster an.


    "Miriam ist keine Lupa. Ich liebe sie und sie liebt mich. Nimm das sofort zurück."


    Ich tobte innerlich und ausserlich, so wütend hatte ich mich noch nie erlebt. Mein Blick war hart und starr, meine Hand schon fast zum Schlag erhoben.

    "Und wenn ich werde nicht zulassen, das du Miriam zurück zu ihrem Domine schickst. Der würde sie totschlagen."

  • Miriam zuckte zusammen, als sie davon erfuhr, dass Flaccus in einem Gästezimmer war und sie war nicht mehr in einem Versteck, was bedeutete, dass sie auch nicht mehr sicher war. Und wenn sie nicht mehr sicher war, dann hatte sie auch nichts mehr zu verlieren.


    "Ich bin keine Lupa und gehe auch nicht zurück" presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. In ihren Augen funkelte es auf und sie hätte noch mehr gesagt, aber Cato drängte sich zwischen sie und Lucius.


    Es schien keinen Sinn zu machen mit ihm zu sprechen wenn er gleich mit solchen Vorwürfen ihr gegenüber kam. Cato musste sich in ihm getäuscht haben er war nicht besser als andere. Sie sah die Hand von Cato und trat neben ihn, legte ihm ihre Hand darauf und drückte sie leicht nach unten.


    "Er ist nicht besser als andere, lass es" flüsterte sie und warf Lucius von der Seite einen undeutbaren Blick zu. Nichts auf der Welt würde sie zurück bringen, rein gar nichts.

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