Dies ist das Gästezimmer der Casa Matinia
Gästezimmer
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Schönes Cubiculum. Er sagte dem Sklaven, er solle ihm noch ein wenig von dem Caecuber bringen. Der war wirklich hervorragend. Der Ruf der Mantinier, bzw. des einen Mantinius, hatte sich als war heraus gestellt. Ein richtiger Säufer. Das war genau Seculus' Geschmack. Sie würden noch viel Spaß beim Trinken haben. Als die Kanne Wein kam, trank Seculus zwei Becher und ließ sich dann auf das Bett fallen. Wenig später fiel er in einen leichten Schlaf, den Becher noch in der Hand.
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Als er wieder aufwachte, war der Becher auf wundersame Weise nicht mehr in meiner Hand, sondern stand auf einem kleinen Tisch, neben der Kanne Caecuber. Er verspürte abermals die Lust Wein zu trinken, also trank er wieder zwei Becher. Dann sah er sich etwas genauer um und entdeckte eine Schale mit Trauben und eine andere mit Oliven. Aber der Proconsul sagte, dass es nachher noch etwas zum Essen geben würde. Aber egal, ein paar Trauben schaden nicht. Mit einer Hand Trauben im Mund machte er es sich in einem Korbsessel bequem. Als sein Mund wieder leer war, spülte er ihn mit einem anderen Rotwein, den er gefunden hatte, aus und döste dann wieder vor sich hin. Das musste ein Leben sein.
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Er durchstöberte ein wenig die Regale und sah sich um. Nach einem Schluck Wein öffnete er die Tür und rief einen Sklaven. Dieser fragte sofort, als er dann kam:"Was wünscht ihr, Herr?" Da er keine Lust hatte sich groß mit dem Sklaven zu beschäftigen antwortete er Knapp: "Die neuste Ausgabe der Acta, aber schnell!" Der etwas durch den Ton eingeschüchterte Sklave beeilte sich und brachte die imperiumsweit am meist gelesene Zeitung. Lag wohl daran, dass es keine gab, die inm ganzen römischen Imperium verkauft wurde. Er warf einen kurzen Blick auf die Acta, die der Sklave ihm brachte und sagte dann gereizt: "Ich sagte die neuste Ausgabe! Das hier ist die letzte!" Der Sklave schaute etwas verlegen und antwortete dann: "Es gibt noch keine neuere, Herr." Seculus wollte ihm zunächst nicht glauben und ihn auspeitschen für seine Frechheit, aber da fiel ihm ein, dass es garnicht sein Haus und seine Sklaven hier waren. Halb so schlimm, dann würde er halt niemanden bis aufs Fleisch auspeitschen. Schade, aber man musste sich halt seinem Schicksal fügen. Er knallte die Tür vor der Nase des Sklaven zu, aber nicht bevor er noch die Acta auf ihn geworfen hatte. Die Tür hatte wahrscheinlich noch seine Nase erwischt, denn von draußen vor der Tür hörte man ein 'Aaautsch'. Seculus schmiss sich in seinen Sessel und fluchte: "Das die sich nicht mal beeilen können mit der neusten Ausgabe." Er blickte grimmig und ertränkte seinen Kummer mit einem Glas Caecuber.
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Er hatte nur wenige Minuten dagessen, da klopfte es an die Tür. Seculus rief 'Herein'. Da wagte es doch tatsächlich dieser Sklave nochmal aufzutauchen. Seculus hielt vergeblich nach der geschwollen Nase Auschau. Hatte wohl ein anderes Körperteil getroffen. "Ja, was willst du?" Da fiel ihm auf, dass der Sklave auch noch die Ausgabe der Acta in der Hand hielt. "Wieso schmeißt du diese alte Ausgabe nicht weg? Willst du damit den anderen Sklaven das Lesen beibringen oder kannst du es selber nicht?" spottete er. Der eingeschüchterte Sklave antwortete ängstlich: "Nein, Herr. Das ist die neuste Ausgabe der Acta. Sie kam soeben ins Haus." Wat? Das ging aber schnell. "Her damit!" Als sie ihm gebracht wurde scheuchte ihn Seculus mit einem kurzen 'Danke' aus dem Haus. Erstmal in Ruhe mit einem Glas Wein in der einen und der Acta in der anderen lesen.
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"Boah, gleich mehrere Artikel über den Consul. Und ein kleiner Aufstand am Palatin. Der muss ja schlimmes angestellt haben. Und ein unheimlicher Zug durch Tarraco mit ner schweren Kiste." Jetzt war Seculus am Ende der Acta angelangt. Er fand es ganz intressant, was in Rom geschah. Ein Consul, der über die Götter lästerte. "O tempora, O mores!" dachte er sich und nahm dann noch einen Schluck Wein. Er legte die Acta beiseite und nahm sich eine andere Schrift aus dem Regal. "Langweilig, langweilig, langweilig, Hm." Drei Schriften wurden wieder zurückgelegt, bei der vierten schaute er auf. Er hatte irgendetwas mit 'bello' auf dem Titel gesehen. Aber es war nur der gute alte 'bello gallico' von Caesar. Den hatte er schon oft gelesen also wanderte auch der wieder zurück. Er nahm sich noch ein paar Trauben und suchte dann nach Pergament. Ah, schnell war es gefunden und er schrieb einen Brief.
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An: Appius Terentius Crypianus
Castellum Legio II Germanica
Mogontiacum
Provincia GermaniaVon: Titus Terentius Seculus
Tarraco
Provincia HispaniaSalve Appius,
lange ist es her seit meinem letzten Brief. Ich möchte mich nochmal nach deinem Befinden erkunden, mein Vetter. Wir sahen uns lange nicht, aber ich denke, dass ich bald nach Germania reisen werde um dich und Pictor zu besuchen. In Hispania ist es schön, ich erledige meine Arbeit in der Fischerei nur noch nebensächlich. Ich bin nämlich mittlerweile zum Scriba Personalis des Proconsuls Publius Mantinius Agrippa geworden. Sein Ruf ist die Wahrheit. Er trinkt wirklich mehr Wein als ihm wahrscheinlich gut tut und er ist auch ein richtiger Weinexperte. Wieso hast du eigentlich meinen Brief nicht beantwortet? Hat dich mein letzter nicht in Roma erreicht? Vielleicht bist du auch schon tot und ich habe es verschlafen. Oder du kanntest meine Adresse in Hispania nicht. Das wird es gewesen sein. Du kannst mich absofort in der Casa Mantinia erreichen.
Du bist auch wieder bei der Legio? Zumindest vermute ich es, es ist schon recht mutig einen Brief zu schicken ohne zu wissen, ob der Empfänger dort auch wohnt.Alles Gute, dein Vetter Titus
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Nachdem er den Brief an seinen Vetter vollendet hatte, brachte er ihn zum Officium des Praefectus Vehilculorum in die Regia Proconsularis.
Als er wieder in der Casa des Proconsuls war, mochte keine halbe Stunde vergangen sein. Er betrat wieder sein Zimmer, aber nicht ohne vorher einen Sklaven gesagt zu haben, er solle noch einen Krug Caecuber herbringen. Sein alter Krug war schließlich schon ausgetrunken. Der Sklave schenkte ihm einen Becher ein, als er dann kam, und Seculus trank ihn sofort aus. Da der Sklave schon verschwunden war, schenkte er sich den nächsten Becher selber ein und fiel einige Zeit später mit einem hohen Alkoholkonsum im Blut auf das Bett.
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Er klopfte an die Tür von Seculus ...
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Seculus wurde durch das Klopfen an der Tür aus seinem leichten Schlaf gerissen. Wehe, das war schon wieder dieser Sklave. Dann würde er einen Krug Wein nach ihm werfen. Er sah sich nach einem entsprechenden Krug um und rief dann: "Herein!"
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"Salve Titus, hast du dich bis jetzt gut eingelebt?"
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"Ja, es ist sehr angenehm in deiner Casa, Senator."
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Freut mich, dass es dir gefällt, ich werde demnächst ein kleines Fest veranstalten und du bist dazu natürlich auch herzlich eingelanden ...
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"Oha, ein Fest? Diese Einladung ehrt mich, Proconsul." Er stellte seinen Becher Wein ab und sah dann den Consular an: "Ich hätte noch eine Frage. Ich habe ja einen Bildhauerbetrieb und ich wollte dich Fragen, ob dich eine Statue einer Göttin oder eines Gottes zu einem Sonderpreis reizen würde."
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"Eine Statue? Vielleicht sollte ich noch eine zu Ehren der Fortuna hauen lassen. Könntest du da Skizzen dafür erabreiten?"
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"Fortuna? In Ordnung. Ich werde mich morgen dran machen. Aus welchem Material soll sie sein? Marmor? Welche Farbe soll er wenn haben? Oder ein anderer Stein?"
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"Weisser Marmor, das wirkt edel und Fortuna gebühren nur die besten Materalien, du weisst ja, man sollte sich nur ihren Unmut zu ziehen, sonst kann es sehr schnell böse enden ..."
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"Gut, ich werde mich dann mal auf zu meinem Betrieb machen. Ich habe noch einige Dinge zu erledigen, Vale, Proconsul." Dann nickte Seculus dem Senator noch einmal zu und verließ dann sein Zimmer und auch die Casa Mantinia.
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"Vale Bene Seculus ..."
Er verliess nun auch das Zimmer und ging Richtung Garten ...
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Ein Sklave richtete das Gästezimmer für den Neuankömmling aus Germanien her, welche dem Dominus eun Pferd schenkte ...
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