Heimkehr des Titus Aurelius Cicero

  • Ich lächelte. Oh, er war sehr klug!


    "Deinen beiden ... geht es sehr gut. Ich führe dich bei Gelegenheit mit ihnen zusammen. Vorerst muss das noch etwas aufgeschoben werden. Vorrangig, Onkel, wäre eine Klärung deiner Pläne. Du musst wissen, ich stehe unmittelbar vor der Abreise nach Mantua. Mein Aufenthalt in Rom ist also höchst begrenzt."


    Gespannt schaute ich Titus an, während ich auf einer Liege Platz nahm.

  • Es geht ihnen also gut, das ist schön.


    "Auch ich will mich nicht lange aufhalten, denn ich war zu lange weg, als daß ich über die Geschehenisse in Rom informiert bin. Kläre mich nun bitte auf, wer vertritt unsere Interessen, wer sind die Senatoren, wie ist die allgemeine Lage....und die besondere?"


    Die Ausführungen meiner Nichte würden eine direkt Auswirkung auf meine Pläne haben, also hörte ich ihr mit größter Aufmerksamkeit zu.

  • Puh, er wollte also einen Rundumbericht. Wer vertrat unsere Interessen? Dazu fiel mir nicht viel ein.


    „Hm, es ist so, Onkel …“, begann ich zögerlich. „… es hat sich viel geändert, seit du Rom verlassen hast. Die Entwicklung ist nicht unbedingt positiv zu nennen, zumindest nicht aus Sicht der Patrizier. Einzelne unseres Geschlechts setzen sich für unsere Interessen ein, anderen ist es vollkommen gleichgültig. Schau, es gibt neuerdings sogar eine Patrizierin, die unter Missachtung der Sitten in den Senat eingetreten ist.“


    Abfällig winkte ich ab. Ich würde mein Lebtag nicht verstehen, wie man dieses Reich derart der Lächerlichkeit preisgeben konnte.


    „Im Senat gibt es zwei Männer, die ich als traditionsbewusst bezeichnen würde, mehr nicht. Das sind Flavius Felix und Scribonius Curio. Na gut, Purgitius Macer weäre auch noch zu nennen, wobei allein Curio kämpferisch eingestellt ist. Ja, ich habe gelernt, auch Plebejer zu schätzen, wenn sie konservative Ansichten vertreten. Eine geringe Anzahl von Bürgern setzt sich ebenfalls für ein traditionelles Rom ein, aber sie sind nicht im Senat. Hervorheben möchte ich deinen Bruder Eugenius, Annaeus Florus und Flavius Furianus. Weitere Männer wären starke Verbündete gewesen, wenn sie nicht inzwischen aufgegeben, resigniert oder sich gar dem Leben abgewandt hätten.“


    Selten, aber doch, gab es Momente, in denen ich selbst über eine solche Abwendung vom Leben nachdachte. Gerade derzeit gab es nicht viel, was mich aufrechterhielt. Ich fühlte mich missverstanden, war enttäuscht, sah kaum eine Zukunft.


    „Ein Teil der Konservativen hat sich in Mantua niedergelassen. Ich konnte damals unter dem Schutz des Flavius Felix das Städtchen nach altem Vorbild aufbauen, damals - als ich kurzzeitig in einem Amt war, aber ich habe recht bald eingesehen, dass es sich nicht für Frauen schickt. Unsere Sprache kennt ja nicht einmal weibliche Amtbezeichnungen. Nach Mantua zieht es mich nun verstärkt wieder hin, weil erst vor Tagen ein wahnsinniger Plebejer öffentlich die Götter verachtet und verspottet hat.“


    Ich atmete einmal tief durch.


    „Tja, und zur Situation im Besonderen muss ich sagen, dass die Gens zerstritten und derzeit mit zwei Patres versehen ist.“

  • Etwas Besonderes war meine Nichte schon immer gewesen und ihre ungewöhnlichen Handlungsweisen imponierten mir stets, auch wenn sie manchmal befremdlich waren.


    "Das Du ein Amt angenommen hast, das ist wirklich der Höhepunkt all Deiner bisherigen Aktivitäten. "
    Ich schüttelte befremdlich meinen Kopf aber milderte meine Kritik durch ein sanftes Lächeln.


    "Steht es wirklich so schlimm um Rom? Auf der Fahrt hierher sprach der Kutscher von Morden in der Stadt, von Verbrechen, es klingt alles schlimm.


    Felix und Curio, ja, die Namen kenne ich, aber ich habe sie bislang nie getroffen, das werde ich in Kürze ändern."


    Wir sprachen über ernste Themen, obwohl ich eigentlich eine viel entspanntere Atmosphäre gewünscht hätte.


    "Verzeih mir, mein Kind, ich habe Dich mit all diesen ernsten Fragen überfallen. Heute sollte ein Tag der Freude sein, und ich rede über bittere Dinge. Lass mich schnell dieses Thema für den Augenblick beenden, so daß wir uns über schöneres unterhalten können. Ich werde in Mantua für die ausgeschriebenen Ämter kandidieren, auch werde ich in Kürze eine mahnende Rede halten. Ihr pflegt einen guten Kontakt zu ausgewählten Plebejern? Das ist gut, denn der Mut eines Mannes ist nicht von seinem Stand abhängig. Aber jeder an seinem gebührenden Platz."

  • „Ja, ich weiß. Ich hätte dieses Amt nicht annehmen dürfen, aber ich tat es weniger, um mich beruflich zu profilieren, sondern vielmehr, um meiner damaligen Stadt Ostia zu helfen, die verwaist war. Inzwischen habe ich eingesehen, dass es falsch ist, sich von den lockeren Verhältnisse im Staat verführen zu lassen, man verrät dadurch die Ahnen und verliert die eigene Identität.“


    Zuerst nickte ich, als er fragte, ob es in Rom so schlimm wie befürchtet aussah, dann jedoch schüttelte ich den Kopf.


    „Morde und Verbrechen kannte unser Staat schon immer, nicht aber diesen Verfall der Sitten. Ernste Dinge sind außerdem Bestandteil meines Lebens geworden. Die Freude hat sich verflüchtigt.“


    Ich sprach die Worte aus tiefer Überzeugung heraus. Als sie verklungen waren wurde mir klar, wie wenig schön sie auf einen gerade Zurückgekehrten wirken mussten.


    „Kümmere dich nicht um mein Gerede, Onkel, ich habe heute keinen guten Tag erwischt.“


    Traurig blickte ich Titus an. Früher hatte er mich immer verstanden, also nahm ich an, er wusste auch heute, was in mir vorging.
    Schließlich erinnerte ich mich an sein Vorhaben.


    „Wo möchtest du denn eine mahnende Rede halten? Ich möchte sie mir gern anhören.“

  • Erneut nahm ich meine Nichte in die Arme und küsste behutsam ihre Stirn.
    "Deandra, mein Kind, zürne mir nicht, ich wollte Dich nicht verletzen. Du warst schon als Kind eine Kämpferin, Du hättest ein Junge werden sollen, dann wäre vieles leichter.


    Nein, Du hast gehandelt, wie eine echte Aurelierin handeln würde. Du hast das getan, was notwendig war."


    Sie noch immer im Arm haltend, blickte ich in ihr Gesicht.


    "Du hast Wohl getan an dem, was Du tatest. Aber ich hoffe schon, Dich beim Reiten niemals in Hosen und Stiefeln sehen zu müssen."


    Mein leichtes Lächeln, das meine Lippen umspielte, sollte ihr die Wärme und Liebe zeigen, die ich für sie empfand.


    " Du warst mir stets die Liebste, neben meinen....."


    Erneut stockte ich in meinem Satz, und meine Augen sprachen den Rest des Satzes aus.


    "Meine Rede wird kein wohlklingendes Willkommmensgeschenk sein. Ich werde meine Meinung äußern, und ich bin nicht erfreut über das, was hier geschieht. Dein Onkel wird sich wenig Freunde, aber sicherlich viel Ärger einhandeln. Doch was ist das schon? Ich diene niemandem, bis auf Rom. Rom ist für mich das einzige Gut, denn Rom ist göttlich, doch es wird von Menschen beseelt, die des Göttlichen entbehren. So werde ich also auf die Rostra treten und sehen, wer vom Volke noch den wahren Glauben und den Funken der Ehre und der römischen Heimat in sich trägt. Gerne werde ich Dich in meiner Nähe sehen.


    Doch lasse uns nun enden mit den ernsten Themen, es gibt auch vieles zu erzählen, was weitaus herzerfrischender ist. Also lasse uns nun schweigen von all dem Gram, der uns bewegt und später darüber grübeln. Unser Stand verlangt wahrhaftig manches Opfer, doch nicht heute mehr, Deandra. Nun lasse uns ein paar Köstlichkeiten verzehren, Denn Dein Onkel ist von der Reise hungrig.


    Oder willst Du mich etwa leiden sehen?"

  • „DU warst es nicht, der mich verletzt hat.“


    Die Unterhaltung mit Titus lenkte mich ab. Das war gut so und er hatte eine väterliche Art. Genau das richtige momentan. Die Vorstellung von Hosen und Stiefeln lockte dann auch ein Lächeln hervor. Ich nickte, als die Rede auf seine … kam, denn ich war ihnen ähnlich. Schließlich hörte ich interessiert zu, als mein Onkel sein Vorhaben erläuterte.


    „Also, mir ist es nicht wichtig, ob deine Rede vielen oder wenigen gefällt. Was zählt, ist der Inhalt und wie ich dich kenne, wird er unseren Standpunkt deutlich machen, was ich für gut und richtig befinde, was ich schätze und begrüße und mir wünschte, dass sich noch mehr edle Römer dazu durchringen könnten.“


    Ich gab Samira einen Wink, damit sie das Essen auftrug.


    „Natürlich möchte ich dich nicht leiden sehen. Was für eine Frage!“ Ich lächelte. „Du sagst, du möchtest nach Mantua. Dann können wir ja zusammen reisen.“


    edit: :D Oje, was doch ein Buchstabe für eine Auswirkung haben kann ... *rotwerd*

  • Mein Magen würde in Samira´s Händen gut aufgehoben sein.


    "Mantua, ja, ich werde bald aufbrechen wollen. Auch muss ich mir ein geeignetes Domozil suchen. Nach den Jahren der langen Reise sehne ich mich nach einem Refugium. Ich kann Dir geschichten erzählen, Deandra, Du wirst sie kaum glauben."


    In meinen Erinnerungen schwelgend musste ich gedankenverloren mit dem Kopf nicken.


    "Ja, vieles ist geschehen. Wie geht es meinem lieben Eugenius und Sophus. Wo kann ich sie finden? Und,....nein, alles mit Weile. ich hoffe, mein Sklave wird bald kommen, er hat etwas für meine Nichte."

  • "Du suchst ein Domizil? In Mantua stehen zwei Villen der Aurelier. Diese kannst du - wie unsere Stammvilla in Rom - natürlich bewohnen. Sie sind groß genug für alle."


    Sim-Off:

    Da wir dort kein Board haben, sind zwei Threads eingerichtet worden. Die sollten reichen. Eine Villa ist sicher immer frei zum bespielen, wenn die eine mal blockiert ist.


    "Ich liebe Geschichten und ich werde dir stundenlang zuhören, bis du schließlich die Lust verlierst, du wirst sehen."


    Ich lächelte verschmitzt.


    "Hm, Eugenius müsste eigentlich in der Villa sein. Oft spaziert er allerdings auf dem Forum. Soph kannst du in Mantua treffen und vermutlich ausschließlich dort. Er kommt allerdings selten nach Hause."


    Sim-Off:

    Der dort unbeendete Thread ist im Dezember gestartet worden und eignet sich nicht, um dazuzustoßen. ;)


    "Dein Sklave? Er hat etwas?"


    Neugierig lugte ich zur Tür.

  • Mein Sklave Tadeus schien ein Gespür zu haben, wann der rechte Augenblick zum Erscheinen war. Er kam keuchend, mit einer großen Kiste und einem weiteren Träger, herein.


    Ich nickte ihm zu und beide verließen den Raum.


    "Du schmeichelst meiner Erzählkunst, meine Liebe. Ich würde Dich bestimmt zu Tode langweilen, obwohl ich mir Mühe geben werde, Dich so lange wie möglich am Leben zu lassen. Du siehst diese Truhe dort? Sie gehört Dir, wobei der Inhalt sicherlich der spannendere Teil ist. Möchtest Du, daß ich Dir den Inhalt zeige?"


    Die Neugierde meiner Nichte zu wecken hatte mir eh und je Freude bereitet, ihre Augen würden sich weiten und sie würde eine Mine des gespielten Desinteresses an den Tag legen.

  • "Ui, eine ganze Kiste und nur für mich?"


    Ich begann zu strahlen. Das sah nach einer Fundgrube aus, in der ich nach Herzenslust herumwühlen konnte, ohne je auf den Grund zu kommen oder jemals alle Einzelteile zu sichten. Hatte ich eines der Letzten, würde sicher die Ersten bereits in Vergessenheit geraten sein.


    Ach naja, ich wollte nicht gierig erscheinen, also lehnte ich mich wieder zurück.


    "Du kannst mir sehr gern zuvor eine Geschichte erzählen. Ich langweile mich sicher nicht zu Tode."

  • Mit zusammengekniffenen Augen taxierte ich Deandra, die "unser" Spiel noch immer zu beherrschen schien.


    "Eine Geschichte? Nunja, lass uns warten, bis wir etwas zum Speisen haben. Wo bleibt den Samira? Sie ist doch sonst so gewissenhaft, Deandra. Verwöhnst Du deine Bediensteten etwa zu sehr?

  • 'Ja doch', dachte ich.


    In Begleitung mehrerer Küchensklaven eilte ich in das Triclinium. Derart ungeduldig war die Herrin sonst doch nicht und verfressen ebenso wenig. Sie achtete sonst mit ihren Spatzenmahlzeiten doch immer auf die gute Linie. Die Herrschaften änderten aber auch andauernd ihre Marotten.


    Schnell waren die Speisen aufgetragen und die Sklaven standen bereit, um nach den Wünschen der Herrschaften, die Teller anzurichten.

  • "Samira, Du kennst meinen Geschmack, ich nehme das, was ich immer nahm. Dazu kühles Wasser."


    "Traditionsgemäß schritt ich vor meiner Abreise noch einmal über die glattgetretenen Stufen auf das Kapitol. Ich besah ein letztes Mal das goldene Dach des Tempel des Jupiter Optimus Maximus und brach dann nach Griechenland auf, meiner ersten Etappe. Doch will ich Dich nun nicht auf die Folter spannen, denn ich sehe durchaus deinen dezenten Blick zu meinem Mitbringsel. Dort, in Griechenland, studierte ich lange Zeit das Land und lernte vieles über Architektur, Rhetorik und Philosophie. Eines Tages, ich besuchte gerade eine heilige Stätte am Fuße des Olymp, dort machte ich eine anregende Bekanntschaft zu einem weisen Mann. Ich erzähle später mehr darüber. Als wir uns dann nach ein oder zwei Wochen trennten, da mich meine nächste Etappe erwartete, da machte er mir ein Geschenk, das ich mit seiner Erlaubnis an Dich weiterreichen darf. Es ist ein Weihestein, der der heiligen Göttin Venus geweiht ist. Auch dort, im alten Griechenland, dort werden gerne unsere, die wahren Götter, verehrt. Dieser Stein war seit Generationen in seinem Besitz und schütze und leitete seine weisen Taten. Ich nehme an, er spürte sein Ende kommen und suchte einen würdigen Erben für diesen heiligen Stein. Da er mir viel bedeutet, so lege ich ihn Dir nun an Dein großes Herz mit dem Wunsch, nein, der Aufforderung, ihm stets einen würdigen Platz zu geben."

  • In der Hoffnung, dass Samira die Essgewohnheiten meines Onkels behalten hatte, achtete ich nicht weiter auf die Zusammenstellung der Speisen, sondern widmete mich ganz dem Zuhören.


    „Architektur, Rhetorik und Philosophie – das sind allesamt Bereiche, die mich ebenfalls brennend interessieren, vor allem die letzten beiden.“


    Wieder lauschte ich der Erzählung. Ich hatte gehört, dass die Griechen andere Gottheiten verehrten, aber für mich zählten nur die römischen. Es muss wahrlich ein weiser Mann gewesen sein, der einen Weihestein der Venus besaß. Groß wurden meine Augen, als mir mein Onkel erklärte, er würde mir diesen Stein zum Geschenk machen.


    „Natürlich, aber selbstverständlich, ich meine, da gibt es keine Frage …“ Durcheinader wie ich war, fand ich kaum Worte. „Ich werde ihn hüten wie meinen Augapfel, er bekommt einen würdigen Platz und zwar hier im Atrium unserer Hauptvilla. Was für ein Geschenk, Onkel!“


    Ich war derart überrascht, dass ich selbst die Bedankung vergaß. Baoh, ich war nicht vollkommen sprachlos, aber immerhin annähernd … bis mir schließlich aufging, für was die Göttin stand. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und musste mein Lachen unterdrücken, denn blitzartig waren meine Gedanken bei Sophus gelandet. Stets war er bemüht, sein Temperament als Maßstab in der Beziehung gelten zu lassen. Dabei war meines schon von Natur aus gänzlich anders, eben feuriger. Und nun auch noch der Weihestein der Venus, DER Göttin, die für Liebe und erotisches Verlangen stand. Eine Temperamentsverstärkung meinerseits könnte bösartige Folgen haben.


    edit: gekürzt

  • Die Gesichtszüge meiner Nichte verzogen sich, nachdem sie geendet hatte. Ich kannte sie zu gut, sicherlich würden wieder die wildesten Gedanken durch ihren Kopf jagen, ich ging aber nicht weiter darauf ein.


    "Das ist das eine Geschenk, Deandra. Das zweite, ebenfalls in dieser Kiste, ist ein Mitbringsel aus Alexandria. Es ist eine kleine Statue, die aus reinstem Marmor gearbeitet wurde und mit Gold und Ebenholzeinlagen verziert wurde. Als ich sie sah, da erinnerte sie mich an meine Nichte, ich musste sie in jedem Fall mitbringen und habe sie wie einen Schatz gehütet. Dies sind also meine Geschenke an Dich."


    Sim-Off:

    Beides findest Du in der WiSim. Da ich Deine Bescheidenheit kenne, sage ich Dir eines. Ein Ablehnen der Mitbringsel kommt einer Beleidigung gleich und wird Seitens Deines Onkels nicht akzeptiert :D

  • Sim-Off:

    8o8o Das kann ich unmöglich annehmen. Nicht mal eins davon. Allein deine Geste hat für mich großen Wert.



    Weder hatte ich heute Geburtstag noch gab es einen besonderen Anlass für derartig große Geschenke. Natürlich war ich in einem edlen Umfeld aufgewachsen, in dem es nie an Geld mangelte, dennoch war die Achtung gegenüber Werten fester Bestandteil meine Erziehung gewesen. Wollte er mir etwa eine Art Aussteuer verschaffen und mir damit anzeigen, dass es überfällig war, Ehefrau und Mutter zu werden?


    „Bist du der Meinung, ich habe bereits das beste Alter für eine Vermählung überschritten?“


    Ach, was fragte ich überhaupt. Natürlich heiratete man früh in Rom. Mit zwanzig war ich nun schon eine alte Jungfer.

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