• ... wieder bergauf zu schreiten. So war das eben in Rom.


    Vorbei ging es an Ständen, die allerlei an Nahrung und Keramiken preisten. Hinüber zu den eher ärmlichen Häusern und an ihnen vorbei. Die Straße war belebt, doch nicht überfüllt und so war es ein Genuss darauf zu wandeln.

  • Sie erreichten die Straße vor der Casa.


    "Keine Angst, das sind alles meine Männer. Ich war mir nicht gänzlich sicher, ob an den Gerüchten etwas Wahres dran sei, so wollte ich nicht mit Leichtsinn sprudeln und alleine her kommen. Doch wahrscheinlich ist es so, wie es anzunehmen war, Gerüchte bestehen aus zehn Prozent Wahrheit und einem überwiegenden Rest Dichtung."


    Er führte sie in die Mitte der Männer, die ihre Holzknüppel (Sklaven) und Rutenbündel (Liktoren) über die Schulter gelegt hatten.

  • Trotz seiner Beruhigungsversuche schüchtern die vielen Männer mit ihren großen Knüppeln Lucilla ein wenig ein. (:D) Zusätzlich verstärken sie das Gefühl der Sorge um Avarus. Sie schiebt sich eng an ihn heran und zieht den Kopf ein wenig ein. Es kommt ihr so vor, als stünde sie kurz vor der Überquerung des Limes um sich in die tiefen, bedrohlichen Wälder Germaniens vorzuwagen, wo jederzeit ein wilder Barbar zum Angriff von einem Baum herunterspringen könnte.


    Schweigend geht sie neben Avarus her. Der Weg zur Regia des Cultus Deorum scheint ihr auf einmal so unendlich weit.

  • Ohja wenigstens dafür waren seine leicht übertriebenen Reden noch gut, er genoss es förmlich wie sie sich an ihn schmiegte und setzte langsam einen Fuß vor den Anderen. Nichts und niemand zwang ihn jetzt zur Eile. :D


    Doch war es nicht soweit bis die Tempel vor ihnen auftauchten. Er ließ die Formation etwas lockern und in ausreichender Weite die Männer warten.


    Nun da sie allein waren, lächelte er ihr zu und suchte den richtigen Weg hinein.


    "Weißt du wo man diesen Raum hier finden kann?"

  • Lucilla schaut schon seit einigen Minuten ein wenig verwirrt umher.


    "Aemilia hat diese Eintragung glaube ich mal eine Zeit lang gemacht. Aber ich habe keine Ahnung, wie gesagt, bisher war es noch nie notwendig." Vielleicht hätten sie Aemilia vorher fragen sollen. Oder sonst irgendjemanden. Lucilla fällt auf, dass es noch immer niemand von ihrer Familie weiß. Irgendwann, zumindest dann vor der Hochzeit, sollte sie es vielleicht doch mal erzählen.

  • Vor der Regia scharren sich Avarus Männer um das frisch verlobte Paar. Doch nun, berauscht von ihren Gefühlen, machte es Lucilla weit weniger aus. Auf ihrem Gesicht liegt noch immer ein strahlendes Lächeln und sie beugt sich verschwörerisch zu Avarus hin. "Meinst du, ich sollte es so langsam der Verwandtschaft beichten? Vielleicht könntest du mitkommen?"

  • Lucilla winkt ab. "Ach, es geht noch nicht um Meridius. Er war ja schon einverstanden. Außerdem würde er mir eh nichts abschlagen, er ist ja nicht umsonst mein großer Bruder. Aber die anderen..." Sie grinst etwas verlegen. "Die wissen ja noch gar nichts. Nichteinmal von dem Plan. Ich wollte es ihnen vor der Verlobungsfeier sagen, aber nun... ähm... ich möchte es ihnen dann eben zumindest jetzt, danach sagen."


    Natürlich könnte und würde keiner von ihnen etwas daran ändern. Aber die Familie ist immer der wichtigste Grundpfeiler ihres Lebens gewesen, daher ist es Lucilla fast schon ein wenig unangenehm, dass alles so schnell und still und heimlich vonstatten gegangen ist.

  • "Oh..." kurz war er in Gedanken, dann gehörte sicher auch Livianus zu besagtem Kreis, naja aber allein konnte er sie das auch nicht machen lassen und so... "Na dann lass uns zurück zur Casa Decima ziehen. Ich hoffe doch sie bestehen nicht sogleich auf ein rauschendes Fest, weil eigentlich wollte ich nur mit dir zusammen eine Kleinigkeit speisen gehen und unsere Verlobung begießen." ;)

  • "Wir müssen ja auch nicht gleich eine Feier geben." lächelt Lucilla sanft und blickt dann traurig zu Boden. "Dazu sind sie wohl eh nicht in der Stimmung. Mattiacus und Martinus sind auch schon nach Hispania vorausgereist. Aber Livianus und Aemilia möchte ich es gerne erzählen." Sie schweigt einen Moment, während sie sich weiter der Casa Decima nähern.


    "Vielleicht sollte ich Meridius vorsorglich einen Brief nach Germanien schicken." fährt sie schließlich gedankenverloren fort. "Wer weiß, ob er überhaupt nach Hispania kommt, er muss doch auf seine Legion aufpassen. Den anderen werde ich es in Tarraco irgendwann sagen. Schade, dass du nicht mitkommen kannst, aber du musst unbedingt bald alle kennen lernen. Wenn es dann mal ein Familienfest aus angenehmerem Anlass gibt..."

  • "Ja das wäre vielleicht keine schlechte Idee, so weiß er es aus deinem Griffel und kann sich hinterher nicht wieder beschweren, das es ihm keiner erzählt hat."


    Er läuft ein Stück schweigend neben ihr her und blickt in die Ferne.


    "Irgendwann wird man sicher die ganze Sippe kennen, doch bis es soweit ist, vergeht noch ein Weilchen. Livianus und die beiden Anderen Mattiacus und Martinus kenne ich ja bereits. Eure Familie soll ja auch nicht die Kleinste im Reiche sein." ;)

  • Lucilla ergreift lächelnd Avarus Hand. "Da hast du recht, aber sie sind alle unglaublich nett. :D Neben Meridius habe ich noch weitere Brüder. Flaccus ist der Jüngste und er lebt in Hispania. Maior kennst du vielleicht aus dem Palast, er ist Magister Officiorum. Lucidus ist ja momentan in Tylus aber kennen tut ihn wohl trotzdem jeder. Dann habe ich noch zwei Schwestern, Tertia, sie ist Vestalin, und Eleanora, die auch in Hispania lebt. Und dazu kommen dann noch einige Nichten und Neffen und Cousins und Cousinen. Die meisten von ihnen leben auf Rom und Tarraco verteilt." Sie grinst leicht und hofft, dass sich Avarus von dieser Masse nicht einschüchtern lässt. Da sie allerdings glaubt, ihn schon so weit zu kennen, dass sie weiß, dass sie dies nicht befürchten muss, macht sie sich nicht weiter Gedanken darüber.

  • "Ja da hast du es mit mir einfacher." Er lächelt sie an und fährt fort.


    "Die Sippe lebt hauptsächlich in Germanien. Das Haus hier in Rom beherbergt nur mich und zwei Duzend Sklaven. Aber in Mogontiacum leben doch noch einige von uns. Corvus und Aelia zum Beispiel, die bald heiraten wollen. Dann Parcus, der Magistrat der Stadt ist und meine Söhne Sebastianus und Titus, die bei der Legio II dienen. Auch Sebastianus Frau Claudia, die ich aber schon sehr lang nicht mehr sah... und noch einige weitere, jedoch mehr entfernt verwandte Sippschaften."

  • "Ach, das macht gar nichts, dass es nicht zu viele sind. Meine Familie bleibt mir ja eh auch weiterhin erhalten."


    Lucilla lächelt still vor sich hin und findet es nun überhaupt nicht mehr seltsam, zwischen lauter Liktoren und Wächtern neben Avarus herzulaufen. Es scheint ihr auf einmal das natürlichste der Welt zu sein und nur kurz spürt sie einen Stich, als sie daran denkt, dass sie ihn allzubald für eine Weile verlassen muss. Denn der Gedanke daran, ihn anschließend wieder zu sehen, gleicht alles aus. Sie streicht ihm mit dem Daumen über die Hand, bleibt stehen und hält ihn zurück. Mit einem sanften Lächeln blickt sie ihn an. "Ich würde dich sogar heiraten, wenn du überhaupt keine Familie hättest."

  • Oh das ist aber zu lieb... "Ich würde dich auch heiraten, wenn du nicht die Schwester des großen Meridus wärst." Sein Grinsen wird sehr breit, bis er ihr einen Kuss auf die Wange setzt und sie lange anschaut. Für ihn ist die Welt in Ordnung, auch wenn er an seine Verwerfungen denken sollte, so entschließt er sich weiterhin sie hinten an zu stellen und fürchtet vielmehr ihre Abreise nach Hispanien.

  • Lucilla kichert verlegen. "Das ist aber zu lieb von dir. (:P) Manchmal habe ich eh das Gefühl, dass mich mehr Männer heiraten würden, wenn ich nicht die Schwester des großen Meridius wäre. Aber das passt schon, so klein bist du ja auch nicht und du reichst mir dann auch."


    Frech grinsend setzt sie ihren Weg fort. Bis zur Casa Decima ist es nun nicht mehr weit.

  • Wenige Schritte nur müssen noch getan werden, dann stehen sie wieder vor der Casa Decima. Auf ein Klopfen hin öffnet ein namenloser Sklave die Tür und lässt sie ein. Die Liktoren und Wächter bleiben (hoffentlich) vor der Tür, während Avarus und Lucilla ins Atrium gehen.

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