"Dies ist durchaus sehr zu begrüßen."
Und Furianus nahm sich noch mehr der zarten grünen Oliven.
"Decius, weißt du ob der Consul Avarus eine Audienz bei unserem Kaiser hatte?"
"Dies ist durchaus sehr zu begrüßen."
Und Furianus nahm sich noch mehr der zarten grünen Oliven.
"Decius, weißt du ob der Consul Avarus eine Audienz bei unserem Kaiser hatte?"
Decius dachte nach... er wusste es nicht. Es war möglich dass der Consul eine Audienz hatte, aber Decius hatte ihn nicht das Tor passieren sehen, von daher war es auch möglich dass keine Audienz stattgefunden hatte.
"Hm... dazu kann ich dir nur sagen dass, wenn er eine Audienz hatte, dies nicht zum Zeitpunkt meines Wachdienstes geschah. Ich habe ihn nicht den Palatium betreten sehen. Aber der Consul hat in der Regel oft Audienzen bei dem Kaiser."
Furianus schien versunken in Überlegungen und nickte Decius beiläufig zu, bis er sich wieder besann und lächelnd zu ihm blickte.
"Nun gut. Decius, wie steht es eigentlich um unseren anderen alten Kamerad? Horatius Herodes hieß er, so glaube ich."
"Horatius? Tja, da bin ich überfragt... ich habe lange nichts mehr von ihm gehört, das letzte mal habe ich mit ihm zusammen an einem Scorpio auf dem Exerzierplatz in Mantua trainiert. Seitedm ich jedoch das Castellum in Mantua in Richtung Rom verlassen habe habe ich nichts mehr von ihm gehört noch gesehen."
Furianus nahm wieder einen Schluck des Vinums.
"Wenigstens weiß ich nun um seine Gesundheit."
Und wieder hatte er irgendwie Oliven in seiner Hand, dies erklären konnte er sich wahrlich nicht.
"Ja, es schien ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen... wahrscheinlich exerziert er gerade im Castellum."
Decius nahm sich eine weitere Feige, die er flugs in seinem Mund verschwinden ließ.
"Doch Furianus, sage mir... was bewegt die Patrizier im Augenblick? Wie stehen sie zur Tat des Consuls?"
Nun wurde es doch politisch und ein Lächeln zeichnete sich wieder auf Furianus Miene ab.
"Ich kann mir wohl nicht anmaßen für alle Männer meines Standes zu sprechen, doch spreche ich für mich und doch für die Meißten. Dieser Frevel kann und wird -so hoffe ich- nicht hingenommen werden. Konsequenzen müssen folgen, sei es nun ein Consul oder ein einfacher Peregrinus. Die Justiz muss eingreifen, die Justiz urteilt. Zu mir kann ich sagen, dass ich schon Anzeige erstatten habe. Nicht weil ich Aversionen gegen Consul Germanicus hege, nein, weil er mich und meinen Stand verunglimpft hat und sich bis heute nicht dafür zu entschuldigen vermochte. Ein weiser Mann erkennt seine Fehler, spätestens wenn Konsequenzen folgen, doch dies scheint der Consul zu vermeiden oder einfach nicht erkennen zu wollen. So ist mein Standpunkt, Decius. Und so werden die Meißten auch denken."
Sein Mund war wieder trocken und er griff zum Becher.
"Doch sage mir, als Plebejer, wie du dies urteilst."
"Hehe... als Plebejer wie auch als Soldat über urteile ich über diese Sache gleichermaßen: Es ist eine Schande, dass der Consul es wagte die Götter, allen vorran Mars, zu beleidigen. Er sollte zur Rechenschaft gezogen werden, doch sollte auch für die Zukunft vorgesorgt werden. So etwas darf sich nicht wiederholen. Aber wie steht es um die Anzeige? Meines Wissens ist im römischen Recht ein solcher Fall wie der aktuelle nicht abgedeckt..."
Furianus nickte ihm wieder zustimmend zu.
"Recht sprichst du, Decius. Dieser Fall ist nicht abgedeckt, doch zeige ich ihn nicht gegen den von dir geglaubten verstoß an, nein, ich zeige ihn wegen übler Nachrede an. Ich weiß nicht ob du es direkt miterlebt und somit gehört hast, doch verunglimpfte er alle Patrizier. Man könnte nun sagen er habe den Imperator Caesar Augustus, als Patrizier, verunglimpft, doch darum wird sich wohl das imperiale Gericht kümmern. Bei mir ist es lediglich üble Nachrede, kein schlimmes Vergehen und doch eine Konsequenz seines unverantwortlichen Handelns. Aber genug davon, Decius, die Laster Roms sind sonst unerträglich setzt man sich jede hora mit ihnen auseinander."
Er erhob wieder seine Hand mit dem Becher darin.
"Wo du Recht hast, hast du Recht..." sprach Decius, nahm seinen Wienbecher und stieß mit Furianus an. Dann rann weiterer Wein im Inneren seiner Kehle hinab...
Furianus nickte ihm lächelnd zu und stieß mit an.
Nach ein paar Schlücken setzte er den Becher auf dem Tisch ab.
"Ist der Caesar und Legat nun aus seiner Reise zurückgekehrt?"
Ich benutze mal "Reise" da es so damals und heute gehandhabt wurde/wird.
Decius nickte grinsend.
"Ja, er ist wieder wohlbehalten zurückgekehrt, hielt sich aber bis auf einige notwendige, verwaltungstechnische Angelegenheiten wie gehabt zurück. Eine dieser Angelegenheiten war meine Versetzung zur Garde, und so habe ich kurz nach der Ankunft des Legaten die Legio verlassen."
Decius nahm sich einen Apfel und begann, ihn zu verspeisen.
"Wie ich gesehen habe ist unser ehemaliger Ausbilder und Vorgesetzter Vesuvianus ja nun ebenfalls unter die Quaestoren gegangen..."
Furianus entlockte es ein.
"Soso."
Und er nahm sich nun eine Hähnchenbrust, die er auch interessiert betrachtete, bevor er ein Stück in den Mund legte.
"Ja, du hast recht gesehen. Nach einer Stichwahl konnte sich Claudius Vesuvianus doch des Vertrauens rühmen. Er ist ein zuferlässiger und genauer Mann, eine Bereicherung ist es mit ihm zusammen zu arbeiten."
Decius musste grinsen.
"Von seiner Genauigkeit können wir wohl ein Liedchen singen, was? Durch ihn haben wir zumindest gelernt unsere Rüstungen ebenfalls so genau zu betrachten bevor wir uns in ihnen auf dem Exerzierplatz blicken ließen..."
Furianus lachte.
"Ja, es war eine wundervolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Wir haben viel gelernt und das ist doch das Entscheidende."
Er nahm sich einige Datteln und probierte sie.
"Ich hoffe, dass die Legio nie in den Krieg ziehen müsste. Die Prima ist doch die letzte Bastion vor Rom, ich hoffe sie wird nie zum Einsatz kommen."
"Wie kommst du auf diese Gedanken? Wenn die Legio Prima zum Einsatz käme, dann sicherlich nicht vor den Toren Roms... eher an den Grenzen"
grinste Decius
Furianus nickte ihm essend zu.
"Ja, ich hoffe doch, Decius. Doch sag, sind Wechsel in der Prima vorgefallen? Wechsel im Sinne des Stabes."
Furianus kannte den Praefectus Castrorum nicht, doch schien es damals ein guter Mann zu sein und Furianus sah ihn schon als Tribunus.
Ich führe das Gespräch mal zu ende...
Die beiden Männer unterhielten sich noch sehr lange und ausgiebig bis Decius aufbrechen musste. Die Regeln der Praetorianergarde waren mehr als nur streng und Furianus musste dem Einwilligen.
So verabschiedeten sie sich.
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