• So erreichten sie die Treppen der Regia Cultus Deorum. Fragend blickte er sich auch hier um, doch so leicht fand sich kein Priester, also geleitete er Lucilla die Treppen hinauf, vielleicht waren die Türen betitelt und die Suche konnte mit ein wenig Übung zum Erfolg werden.


    "Komm mit rein, wir finden das schon."

  • Lucilla folgt Avarus auf Schritt und Tritt. Sie müssen nicht lange suchen, da stehen sie schon vor einem Aushang.


    "Schau an, es gibt sogar einen Wegweiser. Das ist ja besser als in der Curia von Tarraco. Kannst du dir vorstellen, wie viele Menschen sich regelmäßig in der Curia von Tarraco verirren? Regelmäßig wenn man durch die Gänge läuft trifft man auf irgendwelche Personen, die eigentlich ganz woanders hinwollten. Zumindest war es zu meiner Zeit so, vielleicht gibt es mittlerweile auch einen Scriba oder so einen Aushang."


    Sie überfliegt die Punkte, bis sie beim Eheregister hängen bleibt. "Eheschließungen bitte hier melden. Das muss es sein." Sie blickt den Gang hinunter, sehr kompliziert ist die Wegbeschreibung nicht, daher dürfte es so schwer nun nicht mehr sein.


    Sim-Off:

    Das ist ja die reinste Schnitzeljagd. :D

  • "Na das war ja einfach..." auch er blickt in Richtung des Wegweisers und entschließt schonmal langsam los zu gehen.


    "In Germanien ging mir das auch ständig so, wahrscheinlich ein strukturielles Problem römischer Verwaltungstrakte."


    Es war sehr kurz der Weg und so standen sie vor der richtigen Tür.


    "Bist du dir auch sicher, es zu wollen?" Ein Grinsen legt sich über sein Gesicht.

  • Lucilla zögert einen Moment und überlegt. Nur zu gut weiß sie, wie impulsiv sie sein kann, wie schnell sie sich von ihren Gefühlen leiten und verleiten lässt. Andererseits hat sie doch wirklich lange genug überlegt und glaubt sich vollkommen sicher zu sein. Und nachdem sogar Meridius einverstanden ist, kann die Entscheidung gar nicht falsch sein. :]


    Lächelnd schaut sie Avarus an. "Ich bin ganz sicher." Sie zieht an seiner Hand und tritt auf die Tür zu.

  • Nachdem sie das Officium verlassen haben, biegen Avarus und Lucilla um einige Ecken und stehen alsbald auf einem Flur zwischen Eheregistratur und Ausgang der Regia.


    Lucilla bleibt stehen und hält Avarus zurück. Strahlend blickt sie ihn an, dann fällt sie ihm endlich um den Hals. "Ich kann es kaum glauben." flüstert sie.


    Nichts hat sich geändert. Rom ist noch immer der Mittelpunkt der Welt. Die Preise auf den Mercati steigen und fallen. Im Senat wird weiterhin heftig debbatiert werden. Auf der Rostra wird sich immer jemand finden, der in einem Fass wohnt. Das Wasser fließt unablässig den Tiber hinab. Und die Sonne würde am Abend unter- und am Morgen wieder aufgehen.


    Und dennoch, für Lucilla scheint sich alles verändert zu haben. Avarus ist der Mittelpunkt ihrer Welt. Die Preise, die Debatten, die Fassbewohner und Redenschwinger sind so nebensächlich wie sie es nur sein könnten. Das Wasser könnte den Tiber hinauf fließen, die Sonne am Abend auf- und am Morgen untergehen, es würde Lucilla nicht im Geringsten stören.


    Sie bringt ihre Lippen ganz nah an das Ohr von Avarus und flüstert leise: "Ich liebe dich, Medicus Germanicus Avarus."

  • 8o "Medicus!" Lucilla weicht erschrocken zurück und kichert dann leise. "Doch nicht hier. Und nicht jetzt. So weit sind wir noch nicht." :D :P


    Sie schiebt ihn sanft aber bestimmt von sich, ergreift dann seine Hand und zieht ihn wieder hinter sich her und aus der Regia hinaus.

  • Imperiosus erreichte die Treppen von der Regia Cultus Deorum. Schaute sich nochmals und überlegte eine weile, während ihm die Sonne ins Gesicht schien. Dann drehte er sich wieder um und betratt Gebäude, nun begann die Suche....

  • Helena kam gerade von einem Gespräch mit der Flaminca Minervae und war recht guter Dinge. Da sah sie einen Manne stehen, der nach etwas zu suchen schien, denn besonders sicher waren seine Blicke nicht.


    "Salve kann ich dir helfen?"


    begrüßte sie ihn lächelnd.

  • Es war selbst für römische Verhältnisse ein auffallend heißer Tag, die Sonne brannte förmlich vom strahelnd blauen und wolkenlosen Himmel und schien die Häuser, Straßen und Tempel gar zu backen, während Tiere an Durst litten und Pflanzen allmählich verdorrten. Dennoch war ich in der erstickend schwitzigen toga und mit meinem scriba personalis im Schlepptau unterwegs zum Eheregister, um mich dort über eine Angelegenheit zwei schon ältere Erbfälle betreffend zu informieren.


    Bereits vor den Stufen die regia machte Pyrrus schon schlapp, blieb stehen und keuchte ermattet. "Also weißt du", sagte er zu mir, der ich bereits drei Stufen erklommen hatte und nun von erhöhter Warte auf denm Jammerlappen herunterblickte. "Ich finde ja schon, dass allmählich etwas mehr Entlohnung angebracht wäre. Ich könnte nun schön im Schatten sitzen und mich von Niki verwöhnen lassen, dazu ein gekühltes Bier genießen und... Was ist?" unterbrach sich Pyrrus selbst, als er meiner genervten Miene gewahr wurde. "Nichts. Mir geht dein ständiges Genörgel nur allmählich auf die Nerven. Ja, es ist warm, und ich habe auch Durst und würde mich lieber im Schatten verwöhnen lassen, aber tu ich das an jeder Straßenecke aufs neue kund?" fragte ich und redete sogleich weiter, ohne Pyrrus eine Möglichkeit des konterns zu lassen. "Nein, ich mache das, was man von mir erwartet, und zwar ohne mich ständig darüber zu beklagen. Vielleicht überlegst du dir, ob du dir mit deinem permanenten Gejammer selbst einen Gefallen tust. Ich für meinen Teil war bisher bereit, deinen chronischen Missmut zu ertragen, weil du ansonsten gute und für mich wertvolle Arbeit leistest, Livius Pyrrus. Aber auch meine Geduld hat irgendwann ein Ende, und das rückt beständig näher." Ich verstummte und sah den Mann vor mir an.


    Livius Pyrrus schien noch kleiner geworden zu sein im Verlauf meines Monologs, aber ich spürte, dass es dringend nötig gewesen war, ihn zurechtzuweisen. Hatte ich vor unserem Aufbruch zur regia noch gute Laune gehabt, so verspürte ich nun gut Lust, den Peregrinen gleich hier und jetzt auf die Straße zu setzen. "Du vergisst bei allem, Pyrrus, dass ich dir Obhut in meinem Haus gewähre, dass ich deine Liebelei mit meiner Sklavin dulde und dass ich dich kostenlos durchfüttere. Berücksichtige dies bei deiner nächsten Forderung nach einer angemesseneren Entlohnung und überlege dir, was aus dir werden wird, ehe du mich erneut um mehr Geld bittest." Wortlos wandte ich mich um und stieg die Stufen empor, ohne mich noch einmal umzudrehen.


    Pyrrus stand immer nich am Fuße der Treppe, als ich bereits oben angelangt war. Ich verhielt nur kurz, dann begab ich mich ins Innere des Gebäudes, den Peregrinen allein draußen zurücklassend. Doch ich hatte kaum vier Schritte getan, da klatschten hinter mir die sich unbeholfen anhörenden Schritte schäbiger Sandalan auf hellen Marmorboden, und nur drei Schritte weiter war Pyrrus wieder an meiner Seite. "Ich äh, 's tut mir leid, Herr, ich werde mich in Zukunft mäßigen", versprach er, aber ganz glauben konnte ich diesen Worten nicht, denn ich kannte Pyrrus und sein Gedächtnis, das mir manchmal wie ein allzu löchriger Sieb vorkam. So nickte ich nur. "Halte deine tabula bereit, wir sind gleich da", sagte ich schlicht.


    >>>

  • >>>


    Einen Moment, nachdem wir das officium verlassen hatten, klappte der noch hinter mir drein schlurfende Pyrrus seine tabula mit einem von den marmornen Wänden widerhallenden Klatschen zu und beeilte sich, zu mir aufzuholen. Gemächlich schritt ich an den großen Säulen entlang und auf den Eingang zu, der in diesem Fall der Ausgang war. "Und nun? Was passiert mit dem Geld? Und warum hätten die überhaupt heiraten sollen?" fragte mich Pyrrus. "Laut der Akte meines Vorgängers war beiden Fällen keine Blutsverwandtschaft zwischen dem Verstorbenem und dem testamentarisch eingesetzten Erben gegeben. Die lex Iulia et Papia sieht für solche Fälle vor, dass man sich spätestens dreihundert Tage nach der Testamentseröffnung in einer den Sitten entsprechenden Ehe befindet, ohne die man das Erbe nicht antreten kann. Diese Frist ist bei beiden verstrichen, beide sind nicht verheiratet, also geht das Erbe in beiden Fällen in den Staatsbesitz über", fasste ich erklärend zusammen. Pyrrus ging neben mir her und sah verwundert zu mir auf. "Heißt das, wenn ich mal sterbe, könnte Niki mein Vermögen nur bekommen, wenn sie jemanden heiratet?" fragte er verständnislos. Pyrrus schüttelte den Kopf. Die Vorstellung, Niki in den Armen eines anderen Mannes zu wissen, machte ihn krank. "Das ist etwas anderes", gab ich zurück. "Du bist ein peregrinus, Niki ist meine serva. Sklaven können nicht erben, da sie keine Rechte haben. Aber da du ohnehin dauernd über Geldmangel klagst, dürfte es wohl kaum viel bei dir zu holen geben." Ich grinste und schritt die Stufen herunter. Pyrrus folgte errötet und sagte lieber nichts mehr dazu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!