Officium des Scriba Logei

  • Stella setzte sich wieder hin und notierte alles, was Callidus ihr mitteilte auf einer Tabula.
    Sie las alles noch mal durch, sah dann Callidus an und erwiderte seinen etwas skeptischen Blick
    mit einem bescheidenen Lächeln:


    "Ich werde versuchen Deine Aufträge so schnell wie möglich zu erledigen.
    Lass den Brief nach Germanien hier... sobald ich das Schreiben nach
    Hispania fertig habe, werde ich die beiden Briefe verschicken..., so wie Du gesagt hast..."

  • Zitat

    Original von Furia Stella
    "Ich werde versuchen Deine Aufträge so schnell wie möglich zu erledigen.
    Lass den Brief nach Germanien hier... sobald ich das Schreiben nach
    Hispania fertig habe, werde ich die beiden Briefe verschicken..., so wie Du gesagt hast..."


    > Ich danke dir. Meinen Kommentar zu den Epigrammen erhältst du bald. <


    Er lächelte noch einmal und verließ dann das officium, um die scriba nicht weiter zu stören.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus:


    Stella nickte und lächelte auch höflich ....
    Als Callidus das Officium verließ, seufzte sie leicht und begann dann den Brief nach Hispania
    zu verfassen.

  • ... und Theodorus und der Actuarius folgten dem Ruf. Theodorus freundliches Lächeln steht dabei im krassen Kontrast zur sauertöpfischen Mine des Actuarius.


    "Salve, Furia Stella, wie gehts? Stören wir dich gerade bei der Arbeit?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • "Salve, Theodorus, danke, mir geht es gut...
    und es freut mich Dich zu sehen..."


    Stella erwiderte sein Lächeln und dann sah sie den anderen Mann, den
    sie noch nicht kannte und begrüßte ihn auch ...


    ".... Ach, nein, ihr stört mich natürlich nicht, kommt und nimmt Platz,
    ich bin gleich fertig mit meiner Aufräumungsarbeit... "

  • Theodorus taumelt auf einen Bein den schmalen Grad vor den Untiefen der Verwirrung entlang, was ihn oft passiert, wenn er Höflichkeitsfloskeln nicht deuten kann.


    "Äh... wenn es dir lieber ist, können wir auch später wieder kommen. Oder du schaust einfach bei mir im Officium vorbei, wenn du fertig bist."


    Dann schaut er zum Actuarius hinüber. Eigentlich könnte der der Frau doch helfen. Wozu gibt es Sklaven eigentlich sonst?

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • "... Ja, in der Tat, werter Curator, ich werde lieber später bei Dir vorbei schauen ... bis bald also... "


    sagte Stella, lächelte ihn höflich an und widmete sich wieder
    ihrer Arbeit.

  • Am nächsten Tag fuhr Stella mit den Aufräumungsarbeiten fort.
    Heute wollte sie den riesigen Schrank inspizieren. Sie machte
    ihn auf und musste sofort niesen, husten und immer wieder niesen ...
    Der Schrank war völlig mit alten Buchrollen, Pergamenten
    und einer Menge Kapseln mit Papyri überladen. Und erst der Staub ...
    Stella machte den Schrank wieder zu. Sie brauchte dringend Hilfe...

  • Endlich kam der Sklave, um das Officium sauber zu machen.
    Stella gab ihm die Anweisung den Staub aus dem Bücherschrank
    vollständig zu entfernen. Inzwischen ging sie an die frische Luft
    und machte einen kleinen Spaziergang um die Schola ...

  • Nach einem aufregenden Spaziergang kehrte Stella in ihr Officium zurück.
    Das Zimmer war sauber geputzt und staubfrei. Auf dem Tisch stand ein Krug
    mit frischem Wasser und zwei Becher. Sie lächelte zufrieden, nahm an ihrem Schreibtisch Platz
    und dachte kurz an ihre neue Bekannte. Dann widmete sie sich wieder ihrer Arbeit.

  • Direkt vom Zimmer des Rectors begab sich Epicharis zum Büro der Scriba Logei, das sich nicht weit entfernt von dem des Rectors befand. Sie klopfte und trat ein - die Tür war ohnehin nur angelehnt. Es schien niemand da zu sein, und so trat Epicharis wieder hinaus und sah sich auf dem Gang um, welcher vor dem Büto lag. Vielleicht hatte sie Glück und die Scriba kam gleich um eine der Ecken, vielleicht war sie aber auch in der Bibliothek. :)

  • Stella kam gerade mit einem Bündel Schriftrollen unter dem Arm aus Scriptorium
    und sah im Korridor neben ihrem Officium eine Frau stehen, die sehr vornehm aussah.
    Als sie sich der Frau näherte, fragte Stella höflich:


    "Salve, die Dame, kann ich behilflich sein?"

  • Ein Schild hängt auch schon da, kamma also nich' verfehlen. Den Raum hab' ich schon vorher gesehen, ne, die Tür, natürlich, ich schau' nich' in Räume, die mich nix angehen.


    Tür auf - muß etwas geölt werden, bring' ich morgen mir - und hinein mit mir. Gleich reiße das Fenster auf, hier war schon einige Zeit kein Mensch mehr. Ich schnalle die Ledertasche mit meinem PDA ab und schmeiße sie auf den Tisch. Den Stuhl dahinter nehme ich an der Sitzfläche und rummse ihn einmal kräftig auf den Boden, er hält, aber man weiß ja nie. Nich', daß ich der curatrix nich' vertrauen würde, aber sie ist leichter und, naja, ...


    Nett. Wirklich nett. Mal kräftig putzen, polieren und wischen, dann sieht das schon ordentlich aus. Ich frag' mal Laas, ob er morgen mitkommt, dann sitz' ich hier auch nich' so alleine 'rum. Er übernimmt das Putzen und ich die Verantwortung. 8) Ne, mit dem Wedel kann ich schon umgehen, aber zu zweit is' alles lustiger.

  • Während ich auf die coratrix warte, lasse ich meiner Neugierde freien Lauf. Haufenweise Krempel steht herum, Schachteln und Rollen in den beiden armaria an den Wänden, mancher Plunder auch auf dem Boden.


    Auf einem Bord entdecke ich eine Tafel:



    MEVM REFVGIVUM



    Komisch, was soll dieses "U" da in "REFVGIVUM"? Wer hat die Tafel geschrieben? Wozu? Hier ein Rückzugsort? Ein Asyl? Vor wem oder was? Ah, ja, den Lesern. Achtung: Leser naht!


    Ich weiß, der natürliche Feind jedes Bibliothekars ist der gemeine Leser, lector vulgaris vulgaris, vor dem die Schriften und Rollen tunlichst in Sicherheit gebracht werden müssen. Der Bibliothekar ist nicht für den Leser, sondern für die Bibliothek da.


    Was'n das?


    IN N ... ROM... ORIS CAES... USTI


    Hiermit ist der M... Memoriae M ... ius Con ... rch kaise ... tag ber... en über die Christ ... r die Christen in Pontus ein ...


    Mar ... ... ... ... tius
    Magister Memoriae – Officium Imperatoris



    Schau' an, ein völlig zerknittertes und verwischtes Breve, das Siegel ist auch schon abgefallen, ah, da liegt es ja:


    [Blockierte Grafik: http://pages.imperiumromanum.net/wiki/images/5/5d/Siegel_Administratio_Impera.gif]


    Interessant, es muß also irgendwo genauere Informationen über diese Sekte geben. Ich pfeffere die Tafel, das Breve und das Siegel in eine Schachtel und stelle sie auf das Armarium.


    Auf einem anderen Bord lag ein Stapel leicht blauer Schriftstücke, die sich als Formulare entpuppten:



    permissio definita IX/V


    Nomen (Name):


    Usus (Verwendung):


    Opera (Werke): - nicht ausfüllen -



    Signus (Unterschrift):


    Was zum Henker ... ? Ah, Leihzettel, etwas kurios und veraltet, sicherlich, ich mußte mir neue besorgen, falls überhaupt jemand außer dem Kaiser hier ein Buch ausleihen kann. Ausborgen sicherlich, hatte ich ja auch schon getan, räusper, war aber nur für eine Nacht und niemand hat's bemerkt.


    SCHOLA ATHENIENSIS


    OFFICIVM
    SCRIBA LOGEI


    FVRIA STELLA


    Ja, schau an, Fräulein Curatrix war auch scriba Logei. Wie nett. Ich falte das Papier säuberlich und lege es zu dem anderen Kram. Ob die hier ein Archiv haben für all das?

  • ... kam Stella, um mit Lucanus über die Arbeit zu reden. Dabei brachte sie ein paar Schriftrollen mit.
    Sie klopfte leicht an die Tür und und betrat dann das Officium. ...
    Es herrschte ein echtes Chaos im Zimmer und der neue Scriba stand mittendrin ...


    "Was ist denn hier los, Lucanus? Wurde hier dann nicht sauber gemacht? Nun, ich werde einen Sklaven
    vorbei schicken ..., aber jetzt habe ich eine Aufgabe für Dich ..."


    Und sie zeigte Lucanus die Rollen.

    "Diese Schriftrollen bringst Du zum Abschreiben ins Scriptorium und nimmst die, die schon fertig sind mit in Dein Officium ...


    Stella sah sich noch einmal um und seufzte ...


    "Deine Aufgabe ist nun: Die Originale mit den Kopien zu vergleichen und, wenn nötig, zu korrigieren, denn die Texte werden oft beim Abschreiben verändert, gekürzt oder sogar erweitert ... " :rolleyes:


    Stella machte eine Pause und fügte hinzu :


    "Nun, ich glaube, Du schaffst es ... . Oder? Wenn Du Fragen hast, bin ich für Dich immer da ..."


    dabei lächelte sie Lucanus leicht an und wartete auf seine Antwort

  • "Salve Furia Stella", sage ich, im Zentrum des Sturmes stehend, kleine Staubflöckchen um mich herumwirbelnd. "Hier sind die Relikte von mindestens drei Generationen unter ellendickem Lurch begraben. Hab' ich erstmal gesichtet und packe ich gleich in drei Kisten. Entweder werfen wir das meiste weg oder stellen es ins Archiv ein, wenn es eines gibt." Vorausgesetzt, es interessiert sich dafür.


    Meine Toga hängt über dem Stuhl hinter dem Schreibtisch, ich wische mir die Hände an meiner Arbeitstunika ab. "Ich bringe morgen Laas von zu Hause mit, der kann beim Putzen helfen." Außerdem muß jemand für den Proviant sorgen, leerer Magen arbeitet nich' gern.


    Ich nehme die Schriftrollen an mich, ohne sie mir genau anzusehen. Wichtiger werden die Abschriften und die zugehörigen Vorlagen sein.


    "Ähm, ... müssen die Kopien identisch mit den Originalen sein oder können offensichtliche Fehler im Original ausgebessert werden? Und: was, wenn eine Stelle im Original unleserlich war und der Kopist ergänzt hat? Darf er das oder muß das unterbleiben? Das sind ja dann keine richtigen Erweiterungen oder Kürzungen, oder? Und wer entscheidet, wenn es Streit gibt?" Daß Kopisten sich manchmal als bessere Schriftsteller einstuften und auch ihre Kommentare, Vorlieben und Abneigungen miteinfließen ließen, habe ich schon ab und an festgestellt. Manche guten Schreiber waren richtige Zicken, mit weißem Bart und tintenfleckigen, faltigen Gesichtern. Ich gehe davon aus, das das nun mein tägliches Brot ist. Darauf einen Falerner. -.^

  • Stella wartete geduldig, bis Lucanus sich ausgesprochen hat und erwiderte dann mit einer ruhigen Stimme:


    "Nun es geht hier um Dissertationen, die Wort für Wort abgeschrieben werden müssen. Die "servi litterati" sind sehr
    gebildete Schreiber, aber sie haben diese Eigenschaft noch etwas dazu zu dichten. Und das darf in diesem Fall nicht passieren.
    Wenn Du Dich aber mit dieser Arbeit überfordert fühlst, dann werde ich einen anderen Scriba damit beauftragen... .
    So, jetzt muss ich aber gehen, habe noch viel Arbeit ..."


    Und mit diesen Worten verließ Stella dieses Ofiicium

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