[Schiff] Stern von Heraklion

  • Julia zuckte erschrocken zusammen, als die Kiste neben ihr abgestellt wurde und sah mit ängstlichem Blick zu dem Smutje. Ihr schlug das Herz in der Brust und sie öffnee ein zwei Mal stumm den Mund, brachte jedoch nichts heraus.
    Sie hasste sich selber dafür, hasste sich dafür, dass sie sich nicht verteidigte, hasste sich dafür, dass sie mit gesenktem Blick vor dem Smutje stand, hasste sich dafür, dass sie Angst hatte.
    Doch etwas dagegen tun? Das konnte sie nicht.
    Genausowenig konnte sie verhindern, dass sich wieder Tränen in ihren Augen bildeten, als sie nach einigen schier endlosen Momenten endlich ein paar leise Worte heraus brachte: "Es... es tut mir leid..."
    Und für diese Worte hasste sie sich noch mehr. Sie wollte sagen, dass sie doch nichts dafür konnte, wollte sich verteidigen, doch sie traute sich einfach nicht mehr...

  • Der Smutje grummelt noch etwas, aber macht sich daran weiter das Essen zu zubreiten. Er stellt eine Julia eine Kiste mit Gemüse hin.


    "Das muss alles klein geschnitten werden,... aber nich zu klein."


    Danach macht er sich daran die Fische zu braten.


    "Wenn`s essen fertich iss, dann bringst dem Kap`tän sein essen in die Kajüte."

  • Julia biss sich auf die Lippe und nickte brav.
    Mit immer noch leicht Tränen verschleierten Augen machte sie sich daran das Gemüse zu schneiden. Sie kämpfte darum, dass ihr keine über die Wange lief. Und der beste Weg dazu, der ihr einfiel, war sich in Wut zu denken.
    'Klein, aber nicht zu klein. Wirklich 'tolle' Angabe, danke.'
    So und ähnlich versuchte sie ihre Angst durch Wut zu verdrängen und diese Wut lies sie dann am Gemüse aus. Die Würfel, die sie schnitt, wurden unregelmäßig, die eindeutig zu großen, schnitt sie einfach nochmal in der Mitte durch, wodurch sie wohl zu klein wurden. Und andere Teile, die eindeutig viel zu klein sind fanden in unbemerkten Momenten den Weg in ihren Mund. Sie achtete jedoch darauf nicht dabei erwischt zu werden und lies somit nicht all zu viele auf diesem Weg verschwinden.
    Nach einer Zeit, die ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war, hatte sie den Korb endlich geschafft. Sogar ohne sich ernsthaft zu schneiden. Außerdem glaubte sie sich wieder beruhigt und wieder unter Kontrolle zu haben.
    Schüchtern trat sie zu dem Smutje und fragte leise: "Fertig?"

  • Der Smutje schenkt Julia kaum beachtung während sie das Gemüse schneidet, statt dessen Brät er den Fisch und als Julia fertig ist, nimmt er das Gemüse und beginnt es wortlos zu verarbeiten.
    Julia wirft er ein Bündel zu...


    "Klein hacken,... und danach such aus dem Topf da die Schwarzen Bohnen und sortier die aus..."


    In diesem Moment erscheint Koron in der Tür.


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    "Attos, der Kap`tn hat Besuch,... sollst zwei portionen auftragen."


    Attos grummelt irgendetwas.

  • Reflexartig fing Julia das Bündel auf.
    Widerwille regte sich in ihr, wieviel sollte sie denn noch machen? Doch sie wagte es nicht zu wiedersprechen und so legte sie es wortlos zu sich auf die Platte, wo sie schon die ganze Zeit arbeitete.
    Das kleinhacken an sich erwies sich als schwieriger, als es auf den ersten Blick klang. Sie versuchte die verschiedensten Arten des Hackens, doch keine war wirklich einfach. Ob es da einen Trick gab? Sie glaubte schon, nur, wie er wohl aussah, fragte sie sich. Sie schielte zu dem Smutje rüber, presste jedoch die Lipen aufeinander. Nein, sie würde nicht fragen, so lang er sie nicht beachtete konnte ihr auch nichts geschehen.
    Irgendwann war sie dann auch mit dem kleinhacken fertig und holte grad mit leisem Seufzen den Topf zu sich, um die schwarzen Bohnen herauszu lesen, als Koron die Küche betrat.
    Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln, ehe sie sich noch einen Teller holte, wohin sie die Bohnen legen konnte, und anfing die Dinger heraus zu klauben.

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    Koron geht zu Julia und nimmt ihr das Messer aus der Hand...


    "Guck mal, so geht das besser..."


    Dabei hält er das Messer in der Rechten Hand am Griff, während er seine linke Hand auf das vordere Drittel der Rückseite der Klinge legt und rasch, in einer wiegenden Bewegung, die Kräuter zerkleinert.


    "Und das mit den schwarzen Bohnen,... lass es,... merkt eh keiner..." flüstert er ihr leise zu.

  • Überrascht blickte Julia den kleinen Koron an.
    'Ich kann aber auch gar nichts.', machte sie sich ihrer Stimmung entsprechend selbst runter, doch sie zwang sich tapfer zu lächeln. Sie war dem Jungen so dankbar, dass es ihr auch jetzt kaum schwer fiel ihn anzulächeln.
    "Danke, Koron.", flüsterte sie zurück und kippte verstohlen die wenigen Bohnen, die sie schon aussortiert hatte wieder zurück und stellte den Topf leise zurück.
    Das getan strich sie ihm einmal zärtlich über den Kopf, flüsterte nochmal "Danke" und nahm die zerkleinerten Kräuter, um sie dem Smutje zu geben.

  • Julia nickte nur stumm und machte sich dann an der Kiste zu schaffen. Sie ging verdammt schwer auf, da sich der Deckel irgendwie verkeilt hatte, doch nach einigen unterdrückten Flüchen lockerte sich der Deckel und Julia konnte ihn leicht abnehmen.
    Sie zog die Kiste etwas hervor, schaute kurz hinein, biss sicha uf die Lippe und holte erstmal zwei Teller heraus. Dann suchte sie in der Kücher erstmal nach einem Tablett, kam dabei möglichst unauffällig in Korons Nähe.
    "Ich hab keine Ahnung, was auf so ein Tablett gehört!", murmelte sie leise aus dem Mundwinkel und sandte ihm einen Hilfesuchenden Blick. Da sah sie das Tablett nicht weit entfernt an der Wand lehnen, nahm es sich und platzierte die Teller darauf.
    Mit einem weiteren hilfesuchenden Blick zu Koron beugte sie sich wieder über die Kiste.

  • Ich lehnte mich zurück und grinste.

    "Nun, das tut mir leid das es Komplikationen gab, aber ich kann leider nichts dafür... Aber ich werde mich bei Gelegenheit dafür revanchiern."


    Ich sah ungeduldig zur Tür.

    "Ich denke, wir könnten was zu essen vertragen, mein Smutje ist gut,..."

  • Julia holte die Sachen, die Koron aufzählte aus der Kiste, bei den Tüchern, die sie recht schnell fand, hob sie überrascht die Augenbrauen.
    Der Käpt'n konnte manieren haben? Das wiederum konnte sie nicht glauben. Und wer würde den Typen schon besuchen? Sicher auch nur so Grobklotze wie er! Wozu brauchten die feines Geschirr? Das war doch eh nur Arbeitmache für sie und die anderen....
    Sie steigerte sich da mal wieder etwas rein, doch es tat gut, Wut zu spüren. Dennoch versuchte sie nichts davon laut zu sagen. Wer wusste schon, was der Smutje alles hörte?
    So nahm sie stumm das Brot und begann es in Scheiben zu schneiden. Damit fertig platzierte sie diese im Korb und stellte alles auf das Tablett.
    "Gut so?", wandte sie sich an Koron.

  • Koron lächelt.


    "Ja, ist es,..."


    Dann dreht sich der Smutje um.


    "Lernst`s ja so langsam,... nun füll was aus`m Kessel in `ne Schüssel und dann bringst alles in die Kabine vom Kap`tn."

  • Julia nickte. Auch wenn es ihr nicht gefiel wieder zu dem Käp'tn zu müssen, sie hatte ja eh keine andere Wahl. Sie füllte gehorsam eine Schüssel mit dem Eintopf voll und stellte diese auch noch auf das Tablett.
    Der erste Versuch es anzuheben ging beinahe schief, da sie es mit zu viel Schwung tat, doch sie schaffte es grade noch so nichts herunterfallen, oder überschwappen zu lassen.
    Mit einem dankbarem Lächeln zu Koron, der ihr die Tür der Kombüse aufhielt, trat sie so auf den Gang, den Blick stur auf das Tablett geheftet. Sie ging so langsam und gleichmäßig, wie möglich, um nichts zu verschütten.
    Der weg zu der Kabine vom Käp'tn war eine Totur, da ihr der leckere Duft in die Nase stieg und sie lange nichts mehr gegessen hatte. Das Wasser lief ihr im Mund zusammen, aber sie schluckte und blieb vor der Tür der Kabine stehen.

  • Vor der Kajüte überlegte sie kurz, wie sie diese öffnen sollte. Unschlüssig blieb sie ein zwei Momente stehen, dann entschied sie sich das Tablett abzustelllen. Was sie auch tat, sie klopfte zögerlich, öffnete die Tür, hielt sie mit einem Fuß auf und hob das Tablett wieder hoch.
    Möglichst ruhig balanzierte sie das Ding in den kleinen Raum und ging mit starrem Blick und möglichst kühl wirkender Maske schnurgrade auf den Tisch zu und stellte das Tablett dort ab. Dann verteilte sie die Teller.
    Währenddessen warf sie einen kurzen Seitenblick auf den Gast, doch sie konnte dabei nicht wirklich erkennen, wie er genau aussah, nur dass er bedeutend besser aussah als der Käp'tn. Was Julia aber nicht im geringsten beruhigte.
    Sie biss sich auf die Lippe und stellte die Gläser hin, sowie die Löffel.

  • Mit einem Nicken antwortete ich.

    "Nun, wir werden sehen, Hanno, wir werden sehen. Aber etwas zu essen könnt nicht schaden...."


    Da kam eine ziemlich junge Frau herein und servierte uns etwas zu essen. Erstaunt blickte ich zu Hanno.

    "Ich wusste gar nicht, das du Frauen an Bord hast, oder ist das auch eine blinde Passagierin ?"

  • Ich schüttelte den Kopf.

    "Das ist eine Sklavin, die ich kürzlich günstig erworben habe,... Sie hatte ihre Qualitäten,"
    sagte ich, während ich ihr auf den Hintern klopfte, "aber den Rest lernt sie noch... "


    An Julia gewandt sagte ich : "Beeil dich mit dem Servieren, ich hab hunger..."

  • Julia war noch nie so froh gewesen, dass ihr ihre langen Haare, zumindest auf Minos Seite übers Gesicht hingen. So konnte er ihre sauer blickenden Augen und zusammen gepressten Lippen nicht sehen.
    Sie war keine Sklavin verdammt nochmal! Und von wegen erworben!
    Als er ihr dann noch auf den Hintern klopfte und etwas von Qualitäten sagte, versteifte sie sich automatisch. Sie biss sich auf die Zunge, und holte in einer fahrigen Bewegung auch die Haare auf der anderen Seite hinter dem Ohr hervor, damit auch der Gast ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte. Zu viele Emotionen zeigten sich auf diesem udn Julia brauchte eine Weile um sich wieder zu beruhigen und unter Kontrolle zu bekommen.
    Beim restlichen Decken versuchte sie unbewusst etwas von Minos wegzukommen, was an dem kleinen Tisch jedoch nicht wirklich gelang. zu guter Letzt schöpfte sie noch beiden Männern etwas von dem Eintopf auf die Teller und trat dann mehrere Schritte zurück, blieb mit gehobenem Kopf, jedoch stur auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand blickend, stehen.
    Ihr Magen knurrte leise, doch sie versuchte das nicht zu beachten.

  • Mir war sofort klar, was Hanno mit `Qualitäten`meinte und ich schauerte, bei dem Gedanken, was seine Mannschaft wohl mit ihr angestellt hatte.


    "So, du hast sie erworben," meinte ich, wohlwissend das das bei Hanno viel bedeuten konnte.


    Ich sah mir das Mädchen genauer an, besser ich versuchte es, denn sie schien ihr Gesicht zu verbergen zu versuchen. Als sich etwas weiter weg sich hinstellte, lächelte ich sie freundlich an.

    "Wie heisst Du ?"

  • Julia brauchte einen Moment um zu realisieren, dass diese freundlich klingenden Worte an sie gerichtet waren.
    Sie fixierte den Gast, schaute ihn zum ersten Mal bewusst an, und dachte sich, dass er eigentlich auch ganz freundlich aussah. Nicht nur so klang. Doch sie warnte sich selbst davor, diesem Eindruck zu glauben. Auch hielt sie sich davon ab zurück zu lächeln.
    Nach kurzem zögern beantwortte sie dann auch die Frage, nachdem sie sich klar gemacht hatte, dass Schweigen sie nur in Schwierigkeiten bringen konnte.
    "Julia"
    Sie nahm unbewusst das Tablett, welches sie bis eben in der Hand gehalten hatte, platzierte es nun schützend vor ihren Körper und hielt es mit überkreuzten Armen fest. Als sie dem gewahr wurde, zwang sie sich, das Tablett wieder an der Seite zu halten. Sie wollte nicht verletzlich wirken! verkrampft lies sie beide Arme hängen.

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