[Schiff] Stern von Heraklion

Ich lächelte.
"Du scheinst eine geduldige Kinderfrau gehabt zu haben. Ich musste mir jeden Abend anhören, dass mich die Striga holen würden, wenn ich nicht brav bin. Der Name leitet sich von Styx (Eule) ab, und es handelt sich um kreischnde Vogeldämoninnen, die in dem Ruf stehen, Kinder aus Ihren Wiegen zu rauben. Sie zerfleischen Sie und trinken Ihr Blut." erschreckte ich meinen Schüler, der mic hmit grossen Augen ansah.
"Ausserdem bezaubern Sie des NAchts die Männer und bringen Sie unter Ihren Bann, in dem sie Ihnen das Blut absaugen."

Imperiosus schrieb sich alles auf, was er von Fausta hörte und war ein wenig erschrocken. Was die duldige Kinderfrau betraf antwortete er nur. "Ja, das war sie wohl..." er wusste, warum er das so sagte und musste daraufhin ein wenig schmunzeln.

Die Stern von Heraklion gleitet über das Meer zwischen Italia und Griechenland...

Vorne im Bug liegt der Bordkater, er schläft in aller Ruhe und träumt von den Ratten und Mäusen die er bald wieder in der Bilge jagen wird....

"Dann lass uns fortfahren. Wir tun ein weig Speck und Bohnenbrei in die Schüssel des Larariums und beten um Schutz." demonstrierte ich meinem Schüler.

Imperiosus ging zum Lararium und wollte mit Fausta um den Schutz beten. Er wusste zwar nicht, was er genau sagen sollte, aber Fausta würde es ihm bestimmt zeigen. Tiberius war schon sehr überrascht, was er im Laufe der Zeit schon alles gelernt hatte und er hatte das Gefühl, dass er den Göttern immer näher kam.

"Oh Göttin Carna, beschütze uns auch ein weiteres Jahr vor Unheil in der Nacht und in unseren Träumen Wir danken dir für deinen Beistand und deinen Schutz. Wir werden dich für immer ehren und zu dir beten, Amen."
Mein Schüler schien genau aufzupassen. Ich drehte mich zu Ihm um und fuhr fort.
"Jetzt auf See, haben wir natürlich nur eine kleine Messe gehalten. In Roma sind jetzt die Strassen mit Rosengebinden geschmückt und es wird sowohl öffentlich als auch privat in jedem Haushalt geopfert. Nun lass uns zu Abend essen und weiter über Neptun sprechen. Welche Feiertage gibt es, die Neptun zugesprochen werden?"
Wir setzten uns zu Tisch und liessen uns von einem kleinen Schiffsjungen bedienen.

Imperiosus nickte ihr zu und setzt sich ebenfalls an den Tisch. Imperiosus überlegte einen Augenblick. "Mmmh, meinst du, wann genau die Tage sind?" fragte er sie und bevor sie antworten konnte, sprach er auch schon weiter. "Also am 23 Juli ist die Neptunalia. Dann gibt es noch am 23 September und am 1 Dezember ein Feiertag zu Ehren von Neptun." sagte Imperiosus zu Fausta.

Der Schiffjunge brachte das Essen und Wein, dass zur hälfte mit Wasser verdünnt war. Der Koch erbrachte jeden Tag eine Ware meisterleistung für die Gäste. Imperiosus fragte sich, was wohl die Besatzung zum Essen bekam.

"Sehr gut. Hast du eine Vorstellung, wie du an diesen drei wichtigen Tagen deinen Dienst an Neptun erfüllen wirst? Wie würde deine Planung aussehen, einen der Festtage in Roma zu leiten?"
Ich ass während ich auf seine Antwort fragte und hoffte sehr, er würde nicht wie gewöhnlich mit einer Halbantwort und einer Gegenfrage antworten.

Die Stern von Heraklion hat die Küste der Peloponnes erreicht. Der Wind auf dem offenene war recht stark gewesen, so das wir ein hohes Tempo vorlegen konnten, doch nun lässt er etwas nach.

Seit einigen Zeit sind schon kaum noch Wolken am Horizont und die Mittagsonne brennt auf uns herab. Die Segel hängen schlaff im Wind und die Matrosen in den Wanten rinnt der Schweiss über die blanken Oberkörper.

"Etwas mehr Wind tät gut, Kos..."

"Jo, Kap`tän..."

Ich schlender langsam über das Deck, stelle mich an die Relling und Blicke zur Küste herüber.

Imperiosus überlegte etwas und aß währenddessen weiter. „Also das ganze würde am Campus Martius starten, da dort ein Weihestein ist. Dort würde ich zuerst zu Neptun beten und dann mit einem Festtagsumzug zum Tiberis gehen. Dort würde dann die Zeremonie durchgeführt und natürlich auch die Opferung. Mein Weg führt mich dann wieder zum Campus Martius, wo kleine Laubhütten aufgestellt sein müsste. Zumindestens bei der Neptunalia. Da Neptun auch als Beschützer der Pferderennenbahnen gilt, würde ich vielleicht auch ein kleines Rennen veranstalten. Zum Schluss käme das Bankett.“ Imperiosus überlegte lange, ob ihm etwas noch einfallen würde. Doch er hatte zuwenig Erfahrung in solchen Sachen, darum glaubte er, dass dies wohl erst einmal reichen würde.

"Das klingt wirklich gut. Ich denke, dass du bereit bist, bald zum Popa geweiht zu werden. Ich werde dies veranlassen, sobald wir auf cyprus angekommen sind. Ab dann wird die allgemeine Götterkunde und die Regeln des Cultus Deorum auf dem Stundenplan stehen. Bevor wir also ankommen, solltest du alle Fragen, deinen Kult betreffend beantworten können. Hast du vielleicht noch offene Fragen?"

Imperiosus hörte sich alles an, was Fausta ihm zu sagen hatte. Danach überlegte er, ob es irgendwas gibt, was er noch wissen wollte. "Mmmh, die Neptunalia ist allem Anschein nach, das größte Fest von Neptun. Aber da gibt es ja noch zwei weitere Feiertage. Sollte man die genau so groß feiern, wie die Neptunalia oder sie etwas kleiner halten?" fragte Imperiosus.

Nachdem er kurz einen Schluck von dem Wein getrunken hatte, schoss ihm noch eine Frage in sein Hirn. "Und wie sieht es mit den Kosten aus, wer übernimmt sie oder muss ich da einen Sponsor finden?" Imperiosus wartete auf die Antwort von Fausta.

"Nun, ich denke bei den anderen beiden könntest du die Prozession weglassen, aber die Opfer und die Reden sollten genauso prächtig sein. Was das finanzielle angeht, würde ich mich immer rechtzeitig vorher bei der Verwaltung melden, da diese Feste dem öffentlichen wohl dienen. diese werden dir sicher einen finanziellen Zuschuss geben. Ein Sonderfall wären natürlich Ortschaften oder kleine Städte, wo häufig eine Familie dominiert, wie zum Beispiel die Didier in Carthago Nova In so einem Fall wendest du dich an den Pater Familias dieser Familie. Er wird dies gerne als Werbung für die Gens sehen, die bei den nächsten Wahlen sehr nützlich ist. Mit einer entsprechend grossen Spende kannst du rechnen. In der Regel kommt man damit aus. Bei Tempelbauten oder Errichten von Weihesteinen bist du natürlich auf mehrere namhafte Spender angewiesen, da es hierbei um grosse Summen geht. Handelt es sich um einen wirklich grossen Bau, kannst du sogar bei einer Audienz beim Kaiser oder vor dem Senat einen Zuschuss erbitten. ansonsten, fängst du in einer Stadt mit dem Spendensammeln immer mit dem mächtigsten Mann an und arbeitest dich langsam runter, um niemanden zu beleidigen. In der Regel sind die Römer sehr spendewillig und du wirst sicher keine Schwierigkeiten haben. weisst du schon, in welcher stadt du dich niederlassen willst?"

Imperiosus hörte Fausta interessiert zu. Als ihm noch eine Frage kam. "Wenn ich die entsprechenden Familien um eine Spende bitte, gehe ich dann von Tür zu Tür oder sollte ich dass besser per Brief machen." Imperiosus fragte sich schon immer, wie dass ganze Geld zusammen kam. Als er die antwort von Fausta hörte, schien es ihm fast so, als müsste er um das Gedl schon fast betteln.

"Nun, du kannst natürlich auch schriftlich um eine Spende bitten, aber damit gibts du deinem potentiellen Spender zuviel Zeit zum Überlegen und zum Ausweichen. Ich ziehe den persönlichen Besuch vor, wo ich auch gleich alle Fragen, die eventuell aufkommen könnten, klären kann.
Aber sei nicht so erschrocken. es kommt nur selten vor, dass man Spenden sammelt. Nur wenigen Priestern ist es vergönnt. mehr als einen Tempelneubau in seiner Dienstzeit zu organisieren und die Öffentlichen Feste sind schnell finanziert."
Zufrieden strich ich mir über den gewölbten Bauch, während ich fortfuhr:
"Wir werden morgen in Kythera anlegen. Weisst du was an dieser Insel so besonders ist?"

Imperiosus nickte zufrieden, als er ihre Antwort hörte... Er bemerkte, dass Fausta über ihren Bauch streichelte, doch er schaute ihr schnell wieder ins Gesicht. Imperiosus wollte schließlich nicht unhöflich sein. Als sie ihm eine Frage stellte, wusste er darauf keine Antwort. "Nein, tut mir Leid. Ich weiß nicht, was dort besonderes sein soll." erwiderte er. Das Gesicht von Imperiosus wurde nachdenklich und er versuchte die ganze Zeit daran zu denken, was dort sein musste, aber ihm fiel nichts ein.

Wir erreichen Kythira. Natürlich laufe ich einen Hafen an, die Geschäfte mit Purpur laufen hier einfach blendend.

Aber auch unsere Gäste wird der Aufenthalt sicher gefallen...

Iregendwas soll diese Aphrodite was mit der Insel zu tun haben. Oder ist es umgekehrt ?

Zitat

Original von Didia Fausta
"...weisst du schon, in welcher stadt du dich niederlassen willst?"

Imperiosus, fiel wieder eine Frage ein, die er Fausta noch nicht beantwortet hatte. "Zu deiner Frage, wo ich mich niederlassen möchte, ich werde wohl in Rom bleiben. Habe aber auch mal überlegt, mich in Ostia nieder zu lassen. Der Hafen wurde ja extra für Neptun erbaut." sagte Imperiosus. Es war ihm ein wenig peinlich, dass er diese Frage noch unbeantwortet gelassen hatte.

"Du wirst deinen Platz noch finden, mein Schüler. Die Göttin Venus ist nach dem Sie aus dem Schaum geboren wurde auf Ihrer Muschelschale an Kythera vorbeigesegelt. Einer Ihrer Beinamen ist deswegen auch Kythera. Wir werden dort an Land gehen, um das Heiligtum der Venus, für das die Insel berühmt ist zu besichtigen."

Imperiosus nickte Fausta zu. Dann schaute er zur Küste, die immer näher kam. Je näher sie der Lüste kamen, desto größer wurde seine Freude. "Dann werden wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben..." Imperiosus unterbrach kurz, bevor er weitersprach, "... zumindest für eine kurze Zeit." Nun musste er lachen und schaute wieder Fausta an.