[Schiff] Stern von Heraklion

  • Langsam wurde ihr die Stille unheimlich und sie verlagerte unwohl ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Am liebsten hätte sie patzig gefragt: 'Was ist denn nun? Darf ich, oder darf ich nicht?' Aber sie blieb still und blickte Mios unverwandt an, während ihr Herz langsam aber sicher schneller schlug.

  • Ich sah die kleine Göre an. Sie war ja ganz süss, aber da mir Crassus verboten hatte, mit seinem zukünftigen Besitz mehr zu tun, als das was mit Sklavinen eben machte, wurde es Zeit, das sie von Bord kam.


    "Gut,... "


    Ich ging kurz zu meiner Truhe und gab ihr einen kleinen Beutel sesterzen.


    "Hier,... aber ich will wissen, wie viel du für was Bezahlt has. Und nur der Markt von Ostia. Verstanden ?"

  • Julia konnte nicht wirklich begreifen, was hier geschah. Doch sie hatte tatsächlich einen Beutel Sesterzen in der Hand! Und Minos hatte ihn ihr gegeben. Und sie durfte vom Schiff runter, nur in Begleitung von Koron!
    "Ähm, Ja. Koron und ich werden uns beeilen!"
    Sie umfasste den Beutel fester und ging zur Tür. So schnell sie konnte schloss sie diese wieder hinter sich Nicht, dass Minos es sich noch anders überlegen konnte!
    Draußen lehnte sie sich kurz gegen die Tür und atmete nochmals tief durch. Dann hastete sie an Deck, um Koron zu holen.

  • Julia hastete an Deck und rief schon auf der schmalen Treppe laut: "Koron!" Und dann nochmal, als sie das Deck betrat: "Koron!" Suchend sah sie sich um, als sie ein lautes Klopfen am Rumpf hörte. ZUerst runzelte sie nur überrascht die Stirn, dann lehnte sie sich über die Reling und blickte nach unten und rief: "Ja? Wer da? Was gibts?"

  • "Ein Mann", gab Julia Auskunft und schaute kurz zu Koron.
    "Und was es gibt? Du und ich, wir dürfen einkaufen gehen! Nur du und ich. Alleine, verstehst du? Und ich hab von dem Käp'tn sogar Geld bekommen!"
    Sie zeigte ihm das kleine Beutelchen.
    "Unglaublich, oder?"

  • Auch Julia strahlte und lies sich bereitwillig von Koron mitziehen.
    Auf dem Kai angekommen, wandte sie sich kurz an den Mann: "Man wird sich gleich um dich kümmern. Auf Wiedersehen!"
    Dann grinste sie Koron zu und lief mit ihm zusammen schneller, als es hätte sein müssen, in Richtung des Marktplatzes. Allerdings hatte sie, im Gegensatz zu Koron, noch etwas anderes im Sinn, als bloß einzukaufen.

  • Ich hatte es satt zu warten. Ich bin doch kein Diener......
    Ich nahm einen Nagel und nagelte den Brief den Sevycius mir gegeben hatte an den Rumpf des Schiffes.




    Meine Liebste Fausta


    Es ist lange her dass ich dich nicht gesehen habe und ich vermisse dich sehr. Ebenso unseren Sohn. Es würde mich freuen wenn du bald wieder nach Hispania kämest. Die Villa ist so leer ohne dich.


    Dein ehemann Gaius Didius Sevycius



    Den Brief angenagelt gehe ich wieder nach Hispania

  • Ich blickte auf das Briefchen, was an den Schiffrumpf genagelt wurde. Mit kleinen Patscherhändchen riss ich es herunter und las es. Das heßt, ich versuchte es. Ich grübelte darüber nach, ?( was es heißen möge, als mir die Idee kam :idee: es der Mama zu geben.


    Also suchte ich sie, aber auf den ersten Blick war sie nicht zu finden ;(

  • Es wurde auch wieder Zeit. Meine Laune war wirklich am Tiefpunkt, meine Sklavin war mir weggelaufen und zu allem überfluss auch noch mein Schiffsjunge. Diese Priesterin hatte sich aus dem Staub gemacht, und das obwohl ich eigentlich noch einige sesterzen von ihr erwartete hatte.
    Zu allem Überfluss lag noch Achill Krank unter deck, er hatte sich in dem Lupanar in Ostia irgendwas eingefangen.
    Zumindest hatte diese Reise nach Zypern einen Pluspunkt,.. ich konnte ein hoffentlich lukratives Geschäft für zyprische Zedernholzmöbel einfädeln. Hoffentlich konnte ich die Ware in Hispania gut verkaufen.


    Doch erst mal hiess es auslaufen,... Das Meer rief wieder nach mir und vielleicht bot sich ja auch die eine oder andere Gelegenheit für ein Geschäft auf der See.

  • nach langer Zeit kamen wir endlich wieder einmal im in unsererm Heimathafen Carthago Nova ein. Aber löange würde ich diesmal hier nicht bleiben wollen, denn auch wenn es Winter war, das Wetter ungemütlich war, war es doch eine gute Gelegengheit für uns ein paar Sesterzen zusätzlich zu verdienen, wurde ein Schiff im Winter noch weniger vermisst als im Sommer.

  • Valens hatte endlich den Stern von Heraklion gefunden und ging schnurstracks auf den Kapitän, den man gut an seinem Kommandiergehabe erkennen konnte, zu. "Salve! Das hier ist ja der Stern von Heraklion... bist du Minos Hanno? Mein Name ist Quintus Matinius Valens, ich bin der Duumvir dieser Stadt... und ich habe ein Anliegen."

  • Ich reagierte wie üblich ungehalten, wenn ein Fremder mein Schiff betrat, besonders wenn dies ein Amtsperson war. Ich zog es einfach vor, unbehelligt meinen Geschäften nachzugehen...


    Aber, irgendwas liess mich ahnen, das hier ein Geschäft lockte, daher stellte ich meinen Ärger erst mal hintenan, und ich begrüsste den Mann relativ freundlich.

    "Ai,.. ich bin Minnos Hanno. Was führt dich hier her ?"

  • "Freut mich, dich kennen zu lernen, Minos Hanno. Es geht um Folgendes: Die Getreidelager der Stadt leeren sich in einer bedenklichen Geschwindigkeit, und wir brauchen dringend Nachschub. Und da dieses Schiff im Hafen liegt, schlage ich einen Handel vor. Du könntest in möglichst kurzer Zeit ablegen und Getreide in die Stadt bringen. Im Gegenzug dafür bieten wir dir einen guten Preis und... werden in Zukunft nachsichtiger bei Geschäftsangelegenheiten sein. Was hälst du davon?"

  • Ich musste nicht zu lange überlegen, um auf das Angebot einzugehen. Mochte die Seefahrt zur Zeit auch gefährlich sein, für ein lohnendes Geschäft war ich immer zu haben. Vielleicht hätte ich unter anderen Umständen etwas mehr gefeilscht, aber gerade in Cathago Nova lag mir viel daran, das wir ungestörrt unserem Handel nachgehen konnten.

    "Ich denke, das wäre machbar."


    Dann rief ich Kos hinzu.

    "Kos, wir laufen heute noch aus, ruf die Männer zurück....."

  • Ich hatte kaum etwas von den Einlaufen mitbekommen, schon seit Sardinien lag ich in meiner Kajüte, seit ein herabstürzender Mastbaum meine Beine zertrümmert hatten.


    Mein Herz war schwer, auch wen ich es überleben würde,....


    .............ich müsste auf das Meer verzichten.

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