Eine Nebenstrasse beim Forum Romanum

  • Apollonius war immer noch durch den Schock wie betäubt. Das Menschengedränge nahm er gar nicht wirklich wahr. Erst die lauten Stimmen rissen ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Erstaunt sah er auf und auf den Ring, der um sie herum gebildet wurde. Er blinzelte und sein Blick fiel auf Gabriel. Ihm wollte er doch eigentlich helfen...dem Mann, der vor seinen Augen so brutal nieder geschlagen wurde.


    Apollonius stand auf und trat wieder neben Gabriel, neben den er sich niederkniete. Er legte seine Tasche auf den Boden und holte einige Dinge hervor, wie sein Wasserschlauch und Verbände. Vorsichtig tastete Apollonius an dem Kopf von Gabriel entlang und fluchte leise über die widrigen Umstände, die ihn daran hinderten Gabriel besser zu versorgen. Er sah zu Evaristus. "Ja, haltet bitte vorsichtig seinen Kopf, damit ich ihn verbinden kann!"


    Schnell nahm er seinen Wasserschlauch und ließ etwas Wasser über die blutende Wunde fließen um den Ausmaß der Verwundung erkennen zu können. Dann nahm er ein weiteres Leinentuch und säuberte die Wunde provisorisch. Anschließend machte er Gabriel einen ebenso provisorischen Verband, in dem er ihm ein Stück Leinen auf die Wunde legte und dann mit Leinenstreifen umwickelte. Dabei sah er weder auf, noch ließ er sich von dem Lärm ablenken.


    Als das getan war, tastete Apollonius an Gabriels Schädelbasis entlang und fing an, Gabriel genauer zu untersuchen, ob er auch eine Fraktur erlitten hatte. Apollonius sah auf. "Der Mann hier muss woanders hingebracht werden, sonst stirbt er uns auf der Strasse weg..." sagte er zu dem nächstbesten Soldaten, der in der Nähe auszumachen war.

  • Eugenius ging zu Octavius Detritus und sprach zu ihm. "Seht ihr, das kann passieren. Kein Gotteslästerer ist sicher davor." Warmherzig klingen die Worte des Patriziers, der nur den Willen seiner Ahnen in seinen Worten wiederholte. Der Alte war sich aber zu 50% sicher daß der Plebejer nicht die Größe hinter seinen Worten verstand, vielleicht gar schon zuviel vom Christentum infiziert und damit ein 'Feind' war.

  • Meinst du etwa, deine Ahnen hätten gewollt, das ein Diener, der nur für dich was leistet, einen Vigil, der für rom was tut schwer verletzt? oder beziehst du dich auf Romulus der sein eigenen Bruder umbrachte?
    Evaristus wurde ein bisscehn wütend.

  • Der Offizier musterte die anscheinend unmittelbar beteiligten Bürger genau, dann schaute er sich den Toten an: Scheinbar kein besonders wichtiger Mensch, seinem Aussehen nach zu urteilen.


    Schließlich wandte er sich an den Vigil: "Lauf zur Castra Praetoria und benachrichtige die Urbanen, die sollen sich um diese Lapallie kümmern."


    ----


    Decius trat zu dem Patrizier, der ihn wohl nicht richtig verstanden zu haben schien:


    "Es ist mir vollkommen egal wer ihr seid, solange ihr nicht der Kaiser selbst oder ein Mitglied er Cohortes Urbanea seid habt ihr hier zu verschwinden: Hier gibt es nichts für eure Augen zu sehen."

  • Gabriel hatte von dem ganzen Tumult nichts mehr mitbekommen.
    Er fühlte nichts und dachte nichts, es war einfach schwarz und still um ihn. Nur sein Atem ging noch sehr flach und sein Herz schlug, ein Zeichen, daß er noch lebte.
    Zum Glück, was wäre wirklich schade gewesen, so kurz nach seiner Freilassung als Sklave und der absolvierten Grundausbildung.
    Naja, wenn er gestorben wäre, hätte zwar keine Frau um ihn geweint und wohl auch kein Freund, da es Gabriel noch etwas an Freunden mangelte, aber schön wäre etwas anderes gewesen, stand er doch in der Blüte seines Lebens. Und wie lange war es her, daß er eine Frau geküsst hatte? Jahre? Jahrzehnte? ;)


    Naja, wenigstens dachte er darüber im Moment nicht nach.


    Nein, denn auch wenn er längere Zeit ohne Bewusstsein war und nichts davon mitbekam, wie sich diverse Menschen um ihn kümmerten, so schien er plötzlich für Momente zu erwachen. Und dies war bizarr:


    Da waren dunkle Lichter. Nein, Lichter im Dunklen? Zumindest wirkte es so auf seinen umnachteten Geist, dem die Realität zu einer seltsamen Fratze geworden war. Seltsame Schmerzen und seltsame, wirre Gedanken nahmen nun von ihm Besitz. Allerdings überwogen, je wacher er wurde, die stechenden Schmerzen an seinem Kopf. Ohne das er bisher wirklich realisiert hatte, was ihm wieder fahren war, so fühlte sich sein Schädel doch so an, als hätten ihm viele kleine Nadelstichte getroffen.


    Und diese hatten sich ja tatsächlich, dank Hagens nagelbesticktem Knüppel in seinen Kopf gebohrt. Eine Fraktur lag anscheinend nicht vor, aber Gabriel war eben auch ein kleiner Dickschädel :D


    Dennoch erschien ihm plötzlich erst ein Dämon in Gestalt einer rothaarigen Frau. Und sie war wunderschön. Nein, daß konnte doch kein Dämon sein, egal wie viel Schmerzen sie mitbrachte ... Schmerzen?


    Das erste Mal stöhnte Gabriel nun hörbar und er verzog schmerzlich sein Gesicht.
    Immer noch war ihm nicht bewusst, was passiert war. Unter sich fühlte er lediglich einen harten Untergrund (das Pflaster der Straße). Also leider nicht die weichen Laken eines Lagers ... aber dennoch war da doch eine Frau an seiner Seite.


    Und dann öffnete Gabriel kurz blinzelnd die Augen. Das helle Sonnenlicht des Tages blendete ihn und er sah nur wie durch einen Schleier eine Gestalt über sich gebeugt. Doch in seiner Verwirrtung glaubte er eben diese rothaarige Schönheit zuerkennen, welche sanft ihre Hand auf seinen Kopf legte und ihn ein entzücktes Lächeln schenkte.


    Gabriel war zu schwach und kaum in der Lage, zu reagieren. Und so zuckte nur einer seiner Mundwinkel nach oben und er fühlte sich, trotz des beissenden Schmerzes in seinem Schädel glücklich. Da war sie, seine Traumfrau und er registrierte irgendwie, daß er bald sterben würde und dankte den Göttern, daß sie ihm diese Frau gesandt hatten. Das es lediglich der Medicus war, daß erkannte Gabriel nicht in seinem Zustand.


    »Meine schöne Liebe ... endlich ...« stöhnte er nur sehr schwach und leise und seine Hand versuchte sie zu erreichen. Sein Gesicht war blutverschmiert, obwohl der Medicus schon notdürftig Verbände angelegt hatte, doch für Gabriel kam es so vor, als würde die Nässe seines eigenen Blutes die dezente Feuchtigkeit von vielen lieb gemeinten Küssen darstellen.


    Doch er sah alles nur aus einem milchigen Schleier und sein Geist war noch nicht der Realität angepasst und dann sah er wieder diesen dunklen Tunnel und die Rotharrige entfernte sich mit dem Licht, welches er weit in der Entfernung sah.


    Leise stöhnte er: »Geh nicht weg. Ich will nicht ... sterben ...«

  • Als sich Gabriel rührte und sogar seine Augen öffnete, beugte sich Apollonius über ihn. Verdutzt sah er Gabriel an, als er seine leisen Worte vernahm. Was hatte er gerade gesagt? Meine schöne Liebe? Verwundert schüttelte der bärtige Medicus den Kopf. Erleichtert stellte Apollonius fest, dass Gabriel unter keiner offensichtlichen Fraktur litt. Somit standen seine Chancen zu überleben schon viel besser und wenn er zwischendrin sein Bewußtsein wiedererlangte, dann bestand die Hoffnung, dass er vielleicht auch nicht zu einem Idioten dadurch wurde. Nachdenklich betrachtete er Gabriel für einen Moment. Meine schöne Liebe...? Was der junge Mann wohl gesehen hatte? Ihn konnte er ja nicht gemeint haben. Oder vielleicht doch? Der Medicus war immer noch viel zu konfus und insgeheim mit alldem auch überfordert. Gerade noch war ein Mann durch ihn gestorben und schon sollte er einem anderen Mann das Leben retten?


    Wieder sah er Gabriel an und fragte sich, ob er jenen von irgendwo her kannte oder dieser vielleicht Apollonius. Doch bei Gabriels letzten Worten beugte sich Apollonius wieder weiter über ihn. "Junger Mann, keine Sorge, Ihr schafft das schon. Ich kümmer mich schon um Euch...Wie ist Euer Name?" fragte er Gabriel, schüttelte dann jedoch erneut den Kopf. Gabriel musste von der Strasse weg und in ein Bett. Der Medicus hob wieder seinen Blick und sah verdutzt, wie der Patrizier weggeschickt wurde. War er nicht auch daran beteiligt gewesen? Zumindest als Zeuge. Verwirrt über das Ganze stand Apollonius auf. "Ihr da!" sagte er autoritär zu einem Mann, der immer noch in der Nähe stand. "Jetzt helft mir mal mit dem jungen Mann hier!"

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Der Offizier musterte die anscheinend unmittelbar beteiligten Bürger genau, dann schaute er sich den Toten an: Scheinbar kein besonders wichtiger Mensch, seinem Aussehen nach zu urteilen.


    Schließlich wandte er sich an den Vigil: "Lauf zur Castra Praetoria und benachrichtige die Urbanen, die sollen sich um diese Lapallie kümmern."


    Quintus nickte und nahm dann die Beine in die Hand. Sein Weg führte ihn in Richtung der Castra Praetoria.

  • Als der Medicus sich zu Gabriel hinunterbeugte und ihn etwas fragte, da wurde Gabriels grinsen ein wenig breiter, wenn auch schwach.
    Die rothaarige Schönheit mit dem so reizenden Anlitz sprach mit ihm!! Und welch wunderbarer Klang ihre Stimme hatte. Würde sie ihn küssen, bevor er seinen letzten Atemzug tat?
    Nein, danach sah es nicht aus. Sie fragte ihn nach seinen Namen, aber das war doch schon mal ein guter Anfang.


    »Gabriel ...« stöhnte er und wollte seinen Kopf bewegen, um ihr näher zu kommen, als ihn ein entsetzlicher Schmerz im Kopf durchfuhr und er etwas lauter vor Schmerzen aufstöhnte.


    Was war nur mit ihm? Das musste etwas ernsteres sein als nur ein Kater von zuviel Wein.

  • Ich traf mit einigen Soldaten ein und schaute mich kurz um. Ich winkte einen heran: "Was ist hier los?"


    Der Medicus war inzwischen beim verletzten und sah, dass es wohl schon fast wieder ging.


    Sim-Off:

    Kann mir jemand mal erklären um was es geht? ich habe diesen Thread nicht mit verfolgt...

  • Sim-Off:

    Kurzzusammenfassung:


    Anwesend:
    Der Christen-Bischof Sixtus Evaristus
    Lucius Octavius Detritus


    Der Medicus Apollonius von Samothrake, welcher sich um den Vigil Gabriel, welcher mit einer schwer blutenden Kopfwunde am Boden befindet.


    Tot daneben liegt ein Diener von einem Patrizier, welcher sich einfach entfernt hat, nachdem der Miles Marcus Caecilius Decius (noch anwesend) ihn weggeschickt hat.


    Zum Vorfall:


    Vigil Gabriel wollte den Bischof vor dem Mob schützen. Der Bischof diskutierte kurz mit Lucius Octavius Detritus , als der Patrizier mit seinem Diener Hagen dazukam und dem Bischof anpöbelte. Hagen zog seine Waffe, eine mit Nägeln bespickte Keule, welche da auch noch rumliegen dürfte. Obwohl Gabriel nicht sein Gladius zog, schlug Hagen Gabriel einfach mit der Keule nieder. Hagen wollte dann den Bischof und den Medicus angreifen, prügelte sich mit Lucius Octavius Detritus und als er wieder den Medicus angreifen wollte, rannte er in das Schwert, welches sich der Medicus vom am Boden liegenen Vigil genommen hatte


    Hab ich was vergessen, dann bitte ich um Ergänzung. ;)

  • Sim-Off:

    Danke schön!


    Ich überblickte die Lage: Es war ein Chaos. Ich ließ meine Männer das Gebiet absperren.


    "Keiner verlässt das Gelände!", befahl ich. Ich musste erstmal wieder einen klaren gedanken fassen.

  • "Gabriel? Gut, Gabriel...Ihr müsst ruhig liegen bleiben! Es wird schon alles werden" mahnte der Medicus Gabriel an, während er sich wieder über ihn beugte. Apollonius nahm seinen Überwurf und faltete ihn. Dann legte er diesen vorsichtig unter den Kopf von Gabriel, den er auf diesen improvisierten Kissen ablegte. Der junge Mann lag in seinen Augen schon viel zu lange hier, aber die Soldaten wußten wohl selber nicht so recht, was sie machen sollten.


    Nochmals stand er auf und trat dann auf den Soldaten zu, der gerade ankam und wohl das Ruder übernahm, Caius Octavius Sura. "Salve, Miles!" Mit den Rängen kannte sich Apollonius wirklich nicht aus, so dass es ihm als die einzig passende Anrede vorkam. "Mein Name ist Apollonius von Samothrake. Ich bin Medicus. Dieser Mann..." Er deutet dabei auf Gabriel. "...ist schwer verletzt und muss von hier weggebracht werden, damit ich ihn behandeln kann."

  • Ich beachtete die Anrede nicht, es brachte ja nichts sich aufzuregen.


    Ich betrachtete den Mann und verstand es. "Es ginge in Ordnung, ist es erlaubt 2 Miles hinzuzuschicken?" Ich wartete keine Antwort ab sondern holte 2. "Begleitet ihn!"


    Dann schaute ich mich um. "Was ist mit den Toten? Was um Himmels Willen ist hier eigentlich los?" Ich war immernoch nicht Herr der Lage, selbst nicht über micht, ich merkte wie ich zu schwitzen begann...

  • Als der Medicus Gabriel seinen Umhang unter den Kopf legte, stöhnte er kurz auf, aber langsam schien er sich wieder zu erinnern, was passiert war.
    Der Bischof!!! Lebte er noch?


    »Evaristus ... « stöhnte Gabriel und versuchte sich umzusehen, doch immer noch war sein Blick verschleiert.


    Sim-Off:

    @ Evaristus: Ich hab dich nicht vergessen ;)

  • Quintus war mitmarschiert und stand nun ernst neben der Gruppe. Als der Princeps seine Frage erhob, schon er sich hindurch und gelangte zu Sura.


    "Princeps, der Tote ist scheinbar ein Freigelassener. Sein ehemaliger Besitzer hat etwas mit dem Geschehen zu tun. Wenn ich eine Bitte äußern dürfte; der Verletzte ist nunmal ein Vigil, er sollte daher auch in die Castra Vigilum gebracht werden."

  • Apollonius nickte Sura zu. "Ja, danke!" erwiderte er knapp und wendete sich zu Gabriel um. "Helft mir ihn zu tragen!" wies er die beiden Soldaten an und hob Gabriel vorsichtig unter der Schulter an. Mit Hilfe der Soldaten konnte er Gabriel auch hochheben und ließ sich seine Tasche reichen. Mit halben Ohr vernahm er Castra Vigilum und dass Gabriel wohl ein Vigil war.


    Das Gladius liess Apollonius neben dem Toten liegen. Er wollte dieses Ding wirklich nicht mehr anfassen. Doch den Gedanken an Hagen verdrängte er für den Moment. Jetzt zählte nur, dass Gabriel versorgt wird. Als sie vorbei an Sura kamen, nickte Apollonius nochmal dem Offizier zu. "Ich bleibe dann erst mal in der Castra, falls ihr etwas zu den Geschehnissen wissen wollt."


    Dann ging er mit den Soldaten durch die Menschenmenge hindurch und trug Gabriel mit in Richtung der Castra Vigilum. Dabei ließ er sich von den Soldaten auch gleich den Weg zeigen.

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