• Der pflichtbewusste Scriba klopfte und sprach:


    "O Glabrio, ich bringe Euch einen ziemlich wichtigen Mann, der Euch zu sprechen wünscht."


    Der Duumvir war überrascht und ordnete rasch seine Papiere und seine Frisur. Dann erhob er sich - zur Sicherheit - und sagte:


    Gut, bring ihn herein! Und besorg etwas Wein und ein paar Oliven oder Obst und bring es uns!


    Dann ließ der Scriba die wichtigen Besucher hinein.

  • Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht und diesen lästigen Magistraten abgeschüttelt. Der Patrizier zupfte sich seine Toga zu Recht, während der Scriba ihn anmeldete und wartete geduldig vorgelassen zu werden. Gemeinsam mit seiner Angestellten betrat er im Anschluss das Officium des Duumvir und grüßte ihn mit einem leichten Kopfnicken.


    "Salve Duumvir. Mein Name ist Claudius Marcellus. Ich bin der neu ernannte Procurator Aquarum für die Regio Italia und bin hier um die Wasserversorgung von Misenum zu überprüfen."

  • Als wir eingelassen wurden, gab die Tür zum Duumvir, die Sicht auf einen noch recht jungen Mann mit kurzen Haaren frei, der zur Begrüßung von seinem Schreibtisch aufstand und Anstalten machte dem Procurator die Hand zu reichen, doch ob des Kopfnicken seinerseits, es dabei beließ.
    Sein Blick wanderte ein wenig überrascht zu mir, woraufhin ich ihn freundlich anlächelte und dann etwas verlegen die Augen niederschlug.

  • "Komm doch, äh kommt doch beide herein und setzt Euch. Ich hoffe Eure Fahrt war angenehm.,


    sagte er und deutete auf die Sitzgelegenheiten vor seinem Tisch. Dann kam anstelle des Scriba ein Sklave herein, der Wein, Wasser und eine große Menge an Obst brachte und dies servierte.


    "Wenn Ihr Euch mit ein paar Kleinigkeiten erfrischen wollt, lasst Euch nur bedienen. Aber kommen wir zur Sache. Die Wasserversorgung. Sehr gut, sie liegt uns allen natürlich am Herzen. Wie Du ja sicherlich aus Deinen Akten weißt haben wir hier in Misenum die beste Wasserversorgung des Imperiums auf der absoluten Höhe der baumeisterlichen Kunst: das von uns liebevoll Piscina mirabilis genannte Zisternchen. Dort solltest Du mit der Überprüfung anfangen, wenn Du mich fragst."

  • Der Patrizier trat näher und nahm Platz, ohne dabei darauf zu achten was seine Begleiterin tat oder den herein tretenden Sklaven zur Kenntnis zu nehmen. Er hörte den Worten des Duumvir aufmerksam zu und nickte abschließend.


    “Das hatten wir auch vor. Allerdings ist mir zu Ohren gekommen, dass es vor einiger Zeit eine Überprüfung durch die Vigiles gegeben hat und dabei sollen einige Mängel an der Zisterne festgestellt worden sein. Weißt du etwas darüber?“

  • "Ich gerade neulich erst die Akten studiert und sehe eher, dass sie schon viel zu lange nicht überprüft worden ist. Auch der aquaeductus Serinonis müsste dringend überprüft werden. Aber von einer Benastandung konnte ich in meinen Unterlagen nichts finden."

  • "Wie dem auch sein, ich werde die Einrichtungen ohnehin von meinen Sklaven überprüfen lassen. Ich hoffe dennoch auf deine vollste Überstützung. Eine große Hilfe wäre uns schon einmal, wenn du für mich und meine Begleiterin eine passende Unterkunft hättest. Wir werden uns wohl einige Zeit hier in Misnum aufhalten."


    Das erste Mal warf der Patrizier einen kurzen Blick auf Maecia, als er sie erwähnte. Aber nur einen kurzen Moment und völlig ohne irgendeinem Anzeichen jeglicher Gefühlsregung. Dann sah er wieder zum Duumvir und wartete auf seine Antwort.

  • "Meine vollste Unterstützung sei Dir und Deiner Begleiterin gewiß! Bei der Unterkunft kann ich Dir zwei Möglichkeiten anbieten: Entweder Ihr geht in die beste Taverne der Stadt, sie nennt sich Misenos Laube. Der Aufenthalt wird natürlich von der Stadt bezahlt, oder Ihr findet natürlich auch gute Unterkunft in meinem bescheidenen Heim, das ich Euch gerne zur Verfügung stelle."

  • Weder das eine noch das andere Angebot sagten dem Patrizier zu, aber bevor er bei einem Plebejer wohnte, bevorzugte er doch lieber das Gasthaus. Es schien ihm unverfänglicher zu sein. Nicht auszudenken, wenn dieser Duumvir auf die Idee kam, im Nachhinein damit zu prahlen, dass er einen Claudier bei sich zu Gast hatte. Ohne eine Mine zu verziehen antwortete er dem Duumvir.


    "Ich danke für dein Angebot, wir werden jedoch in der Taverne unser Glück versuchen. Ich wäre dir dankbar, wenn du einen deiner Scriba vorausschicken könntest, um uns ein Quartier zu organisieren. Sonst war dies vorerst alles. Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder bei dir melden und dich über meine Untersuchungen in Kenntnis setzen."

  • Sim-Off:

    Der Duumvir ist im Elysium. Ich übernehme.


    Der Duumvir winkte einen Scriba herbei und machte ihm klar, dass der Proc Aqua ein Zimmer im örtlichen Gasthaus belegen möchte. Als der Duumvir fertig war, ging der Scriba sofort los um dort etwas geeignetes zu reservieren.

  • ~* Officium des Duumvirs D'Artorius Corvinus *~


    ~Dies ist das Officium des Duumvirs Decimus Artorius Corvinus. Es ist eher bescheiden eingerichtet, mit einem großen Schreibtisch, mehreren gemütlichen Stühlen und zwei Klinen im hinteren Bereich. Durch zwei große Fenster hat man direkten Ausblick auf das Forum Miseni. Die Fenster sind mit Blumen geschmückt, der Boden des Officiums ist ein aufwändiges Mosaik in griechischem Muster. Die Wandfresken erzählen die Geschichte von Misenos, dem Namensgeber der Stadt. Einst war er der Trompeter des Hektor in Troja, dann wurde er nach dessen Tod der Gefährte des Aeneas. Gemeinsam mit Aeneas kam er nach Campania, wo er den Zorn des Triton auf sich zog, denn er wagte es frevelhafterweise auf dessen Musikinstrument, einer Schneckentrompete zu spielen. Der Meeresgott rächte sich, indem er Misenos ertränkte und nah der Stelle, wo er ertränkt wurde, bestattete Aeneas seinen alten Weggefährten am Vorgebirge, welches nun Misenum genannt wurde~

  • Iuvemalis betrat nun als das Officium ohne Umschweife begann er sogleich auf den Duumvir einzureden.


    Salve Duumvir! Ich will es kurz machen! Ich wollte Dich fragen ob es für einen alten Bürokraten wie mich hier eine Anstellung gibt.


    Nun war er gespannt was der Mann den er gewählt hatte von sich gab. ;)

  • Der Duumvir nippte gerade an seinem Becher, als der Mann eintrat, dann bot er ihm auch schon mit einer sachten Handgeste einen der Stühle an.


    Bitte, setz dich erst einmal. Etwas Wein..? Nun, fähige Mitarbeiter suche ich immer. Es kommt darauf an, was du kannst.


    Ein flüchtiges, verwegenes Schmunzeln auf den Lippen des Artoriers, ehe fortfuhr, wusste er doch nur zu gut, dass Patrizier meist hochgebildet waren, auch wenn sich manche benehmen wie der Eber im Saustall.


    Die Magistraten der Stadt werden entweder gewählt oder nach bewährter Arbeitszeit als Scriba von mir zum Magistraten bestimmt. Das heißt, du müsstest dich erst als Scriba wieder in die Masse einarbeiten, doch wenn du dich gut machst, dürfte einer raschen Beförderung nichts im Wege stehen.

  • Iuvenalis setzte sich auf den angebotenen Platz und nickte dem Duumvir dankend zu.


    Nein danke, keinen Wein.


    Was ich kann, kann ich Dir gerne sagen.
    Zuerst war ich in Tarsus Magistratus. Später stellte ich mich dort zur Wahl als Duumvir, die ich auch gewann.


    Der Alte grinste.


    Später war ich Magister Scriniorum in der Regio Cappadocia.
    Ich dachte zwar ich könnte ohne das alles auskommen, aber weit gefehlt...


    Iuvenalis machte eine kleine Paus um sein Gesagtes wirken zu lassen.


    Als Scriba wieder anfangen? Bei den Göttern!

  • Wenn er es sich eh recht überlegte, nein als Scriba würde er wohl nicht noch mal beginnen wollen zumindest nicht in einem so verpennten Nest wie Misenum.


    So erhob er sich und meinte nur.


    Verzeih Duumvir das ich Deine doch so kostbare Zeit in anspruch genommen habe doch ich habe es mir anderst überlegt. Ich werde mir wohl eine Luftveränderung gönnen! Vale!


    Iuvenalis erhob sich und marschierte schnurstraks aus dem Officium.

  • Geradewegs vom portus Misenums kommend, entstieg das Paar zweier Sänften und wurden von Sklaven in das richtige Gebäude, den richtigen Flügel und zuletzt auch vor die richtige Tür geführt.
    Sogleich klopfte ein Sklave an und wartete auf Einlass.
    Furianus stand stumm während dessen neben Claudia und verschränkte die Hände hinter dem Rücken - eine Pose, die er in Zeiten des Wartens einzunehmen pflegte.

  • Ein kurzes, tonloses Seufzen entfuhr dem Artorier, als schon wieder jemand vermeidete, sich beim Schreiber anzumelden, sondern gleich zu ihm durchtreten wollte. Also raffte er sich langsam auf - es war schließlich ein langer Tag gewesen, draussen regnete es, so dass das aufregendste war, dass die Zeit ihre Pflicht wahrnahm und verstrich - und öffnete die hölzerne Türe, um zuerst zum Sklaven, dann zu Tiberia Claudia und schlussendlich zu Flavius Furianus zu blicken, die Stirn flüchtig gerunzelt.


    "Salve..?", begann er, als er sich schließlich dazu durchrang, die beiden mit einem Handwink in das Officium zu bitten.
    "Bitte, so tretet doch ein. Wie darf ich euch helfen?", fragte er höflich und bedacht, während er seinen Tisch umrundete und schließlich wieder auf seinem Stuhl Platz nahm.

  • Claudia wartete an Furianus' Seite und liess ihren Blick ein wenig den Korridor entlang schweifen. Natürlich kannte sie aus Tarraco diese bezaubernden kleinen Provinzstadtcurien, doch diese hier liess sie leicht lächeln.


    Als die Tür sich öffnete und ein scheinbar verwirrt- planloser Mann heraustrat und sie erst nach mehreren merkwürdigen Blicken hereinbat, schaute sie zu Furianus und erwartete seine Reaktion.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!