Schon bald erklang eine Stimme aus dem Inneren des Raumes und mit klopfendem Herzen betrat Helena den Raum. Noch immer war es ihr fremd, eine Mutter zu sein. Minervina kam ihr noch immer eher wie eine 'Bekannte' und nicht wie eine Tochter vor. Sie hatte sich nie besonders gut um die Erziehung ihres Kindes gesorgt, das hatten immer andere übernommen, meistens Sklaven wie Walburga. Mit einem leisen Geräusch schloss die Tür wieder hinter ihr und ein kurzer Moment des Schweigens trat ein, welchen Helena dazu nutzte, sich im Raum umzusehen.
"So, nun ist es bald also so weit." meinte sie mit leiser und mit Trauer behafteter Stimme. Hier würde sie nun also auch ihr Kind verlieren. Ihr Kind, dass ihr nie besonders nahe gestanden hatte. Daran war gewiss auch Maximus nicht unschuldig, auch wenn er niemals mit Absicht entfremdet hätte. Sie dachte an die vielen Gespräche zurück, in denen sie mit ihm über Minervinas Zukunft diskutiert hatte. "Bist du schon aufgeregt? Immerhin beginnt nun bald ein neuer Lebensabschnitt." fragte Helena mit leisem Lächeln, um ein Gespräch heraufzubeschwören.