Einkauf für die Herrin

  • Ich sollte ein paar Dinge ienkaufen. Den Weg zum Markt kannte ich mittlerweile, weshalb ich diesmal niemanden mitgesandt bekommen hatte.
    Allerdings sollte ich auch nicht trödeln und angesichts der Dinge die ich über meine Vorgängerin gehört hatte, hatte ich auch nicht vor es auf irgendwas anzulegen.

  • In Zivil kam ich wieder einmal auf die Märkte, um das Verhalten der Menschen um mich herum zu studieren. Das half bei späteren verdeckten Ermittlungen. Ruhig schlenderte ich an den Ständen vorbei und sah mich plötzlich um. War da nicht eben Omar lang gelaufen? Verwirrt rieb ich mir die Augen und stellte fest, dass das nur ein Trugbild gewesen war. Lächelnd drehte ich mich wieder um und stieß an eine junge Frau an. Verlegen sah ich sie an.


    "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht anstoßen. Alles in Ordnung?"

  • Fast hätte ich das Tongefäß fallen lassen, aber ich konnte es gerade noch festhalten. "Ist schon gut," sagte ich, das Herz etwas schneller schlagend ob des Schrecks. "Es ist nichts passiert. Alles in Ordnung!" Dies sagte ich mir vor allen Dingen selber.

  • "Tut mir echt leid..."


    Ich sah sie mit einem entschuldigen Lächeln an.


    "Kann ich dir irgendwie behilflich sein? Dass ich dir fast die Amphore aus der Hand geschlagen hätte, muss ich ja wiedergutmachen."

  • "Nein," antwortete ich schnell. "Nein, es ist schon in Ordnung. Es ist ja nichts passiert. Ich muss auch weiter," sagte ich ein wneig nervös. "Meine Herrin wartet sicher schon und ich habe viele Einkäufe zu erledigen." Ich sah ihn entschuldigend an. "Tut mir leid. ICh muss..." Wieso war ich so nervös? Wegen der Verwantwortung. Ich war sie immer noch nicht gewohnt. Aber es war doch nichts passiert. Und doch, nur die Aussicht darauf, das beinahe eine kleine Katastrophe, zumindest für mich. passiert wäre, liess mich diese Nervosität spüren. Wieder war da die kleine Information über meine Vorgängerin wie ein Damoklesschwert über meinem Haupte.

  • Ich lächelte weiter entschuldigend und nickte dann nur.


    "In Ordnung, dann will ich dich mal nicht weiter von deiner Arbeit abhalten."


    Ich lächelte nur kurz und setzte dann meinen Gang über den Mercatus fort.

  • Sie kam von der Regia des Cultus Deorum und war äusserst gut gelaunt. Sie hatte genau das erreicht, was sie hatte erreichen wollen. Sie hatte aus dem Grunde die Märkte aufgesucht, vielleicht etwas für Pentesilea aufstöbern zu können. Sie freute sich schon sehr auf ihre Freundin und ging ohne Seitenblicke an den Ständen entlang. Schöne Waren wurden feilgeboten. Ja, sie würde Schmuck holen...

  • "Die feinsten Feigen des Orients, euch feilgeboten von Rufus! Kauft und schmeckt selbst den Geschmack des Ostens!"


    Lächelnd kam ich näher.


    "Salve, Rufus. Was macht das Geschäft?"


    Der Händler sah mich schelmisch grinsend an.


    "Zum Kotzen, wie immer. Heute hat wirklich keiner interesse an Feigen..."


    Ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und grinste dann nur zwinkernd.


    "Strabo, was hast du vor...?"


    "Was wohl?"


    Ich dreht mich um und hob einen Strauch Feigen in die Höhe.


    "Bürger Roms, Freunde, sehet auf diesen wohlschmeckenden Strauch aus Rufus' erlesenem Angebot. Seht, ich koste sogar selbst!"


    Ich nahm eine Feige in den Mund und kaute genüsslich darauf. Plötzlich verzerrte ich mein Gesicht und hielt keuchend die Luft an. Einige Passanten drehten sich zum Stand um und blickten mich ungläubig an. Plötzlich brach ich in schallendes Gelächter aus.


    "Strabo, du machst vielleicht Sachen. Was meinst du, was geschehen wäre, wenn die jetzt wirklich schlecht oder vergiftet gewesen wären."


    "Es ehrt dich, dass du dich so um mich sorgst..."


    "Ach, um dich doch nicht. Dann hätte ich auch noch den letzten potentiellen Käufer verscheucht."


    Grinsend legte ich den Strauch zurück und ließ meinen Blick schweifen.

  • Helena stand nachdenklich vor einem Stand. Schon vor einigen Augenblicken hatten ihre Füße hier begonnen zu verharren, da sie eine hübsche Kette gefunden hatte, die allerdings recht schlicht war. Der Anhänger war in kleinster Arbeit erstellt worden und weist ein hübsches Muster auf. Doch da hörte sie laute Stimmen am Nachbarstand und wandte sich dorthin.


    Sie runzelte die Stirn - er bekam Magenkrämpfe und wollte die Waren eines Freundes anpreisen? Das passte nicht besonders gut zusammen. Schmunzelnd trat Helena an den Stand heran, betrachtete allerdings eher den Schauspieler als die Datteln, und ihr Blick wurde noch intensiver als sie glaubte ihn zu erkennen...

  • Ich hatte noch immer einige Blicke auf mir und war zufrieden.


    "Na vielleicht hat das ja doch etwas gebracht für dein Geschäft!"


    "Hoffen wir's!"


    Ich nickte ihm zu und sah mich etwas um. Unmerklich fiel mein Blick dabei auf eine junge Frau, die mich ansah. Ich legte den Kopf schief und lächelte nur still.

  • Ich musste schlucken als sein Blick mich traf und fühlte mich wie vom Donner berührt. Oh Iuppiter, konnte dies die Wahrheit sein? Ich strich in einer unterbewussten Geste eine Strähne aus meinem Gesicht und wandte den Blick kurz ab. Eine Sinnestäuschung war dies nicht, da war ich mir sicher - aber vielleicht war zwischen den beiden Männern eine solche Ähnlichkeit... Nein.


    Ich sah wieder zu ihm und trat etwas näher. Allerdings hatte die Werbung ihre Wirkung nicht verfehlt und der Ansturm war nicht sonderlich gering. So dauerte es etwas bis ich in seine Nähe kam. Der Blick der mich vorhin traf - er kam mir so bekannt vor. Ich bemerkte erst die Nähe, als ich ihn fast über den Haufen gerannt hatte und hob den Blick.


    "Strabo?"


    fragte ich mit leiser Stimme und sah zu ihm auf. Ich war mir nicht sicher, doch eine einfache Frage kostete nichts als Selbstvertrauen und auch Mut - somit versuchte ich es.

  • Um den Stand hatte sich langsam eine Traube gebildet und ich grinste zufrieden Rufus an, der einfach nur sprachlos zurücklächelte und sich dann um seine neuen Kunden kümmerte. Lächelnd blickte ich wieder zu der Frau, die sich nun durch die Menge gearbeitet hatte. Als sie mich mit meinem Namen ansprach, sah ich sie ungläubig an.


    "Ja...so heiße ich. Aber woher...?"


    Ich war etwas baff und sah sie nur ernst an.

  • Als sie die Verwirrung in seinem Gesicht las, musste sie lächeln. er war es, jetzt war sie sich sicher. Aber ihn wiederzuerkennen ist auch leichter, denn Männer veränderten sich nicht so stark wie Frauen und sie war auch fünfzehn gewesen, als sich ihre Wege getrennt hatten. Es mochte gut sein, dass sich ihre ganzes Auftreten veränderte, besonders an Reife.


    "Aus alten Zeiten!"


    entgegnete sie mit einem verschmitzten Lächeln und deutete mit dem Kopf aus der Masse heraus - hoffend, dass er diese Geste verstand und mit ihr einen etwas ruhigeren Ort aufsuchte.

  • Ich nickte und schob sie sachte aus der Menge heraus, um mit ihr über einen abgeschiedeneren Teil des Marktes zu schlendern. Immernoch verwirrt blickte ich sie an und kam endlich wieder dazu, etwas zu sagen.


    "Aus alten Zeiten...hmmm, ich habe nicht den geringsten Schimmer, meine Erinnerungen an meine Kindheit sind recht verschwommen."

  • Das leise Lächeln auf ihren Lippen verstummte. Sie hatte sich doch hoffentlich nicht geirrt? Nun doch etwas unsicher geworden zupfte sie nervös mit ihrer linken Hand am Stoff ihrer Tunika herum. Bis sie letztlich stehenblieb und zu ihm aufsah.


    "Naja, ich bin's Helena. Du kanntest mich einst als deine Cousine.."


    Sie konnte nicht verhindern, dass der Tonfall leicht bedrückt klang, denn dass er sich gänzlich nicht mehr an sie erinnerte war doch etwas traurig. Was war geschehen? Es waren doch nur acht oder neun Jahre verstrichen...

  • Ich hörte ihre Antwort und etwas in meinem Kopf ratterte vor sich hin. Ich überlegte krampfhaft, wer sie war. Plötzlich weiteten sich meine Augen.


    "Helena? Du kennst nicht zufällig Cicero Octavius Anton?"

  • Ihre Augen leuchteten kurz auf, als sie erkannte, dass er sich erinnerte. Wieder umspielte ein warmes Lächeln ihre Lippen und sie nickte leicht.


    "Kannte. Er war mein Ziehvater. Aber das... alles ist eine verdammt lange Geschichte. Wie geht es dir?"


    versuchte sie das Thema von ihrem 'Vater' fortzulenken. Es bereitete ihr immer noch Schmerz, dass er verstarb und das, ohne dass sie richtig von ihm Abschied hatte nehmen können.

  • Ich lächelte breit. Es war also meine Cousine Helena, die ich einst aus Achaia gekannt hatte. Leicht strich ich ihr über den Arm und konnte es einfach nicht fassen.


    "Mir geht es sehr gut, hast du ja eben am Stand gesehen. Und wenn ich nicht gerade ein Schauspiel für das Volk gebe, diene ich den Vigiles als Optio."

  • Ein leises Lachen drang aus ihrer Kehle als sie seine Worte vernahm. Oh ihr Götter, nie hatte sie damit gerechnet ihn einmal wieder zu sehen. Was hatten sie damals nicht alles in Achaia gemeinsam angestellt.


    "Die Vigiles! Das ist eine erfreuliche Nachricht - damit hast du ja eine sehr ehrenvolle Aufgabe übernommen!"


    lächelte sie.


    "Ich diene den Göttern als Pontifex Hispania und bin nur zu Besuch in Rom. Und wenn ich auch glaube dass der Abschied mit jedem Tag schwerer werden wird, so freue ich mich doch sehr auf Tarraco!"

  • "Ja, die Aufgabe ist ehrenvoll, doch mich zieht es in den Cursus Honorum. Ah, Pontifex, eine noch ehrenvollere Aufgabe!"


    Ich sah sie grinsend an und erinnerte mich schlagartig an die vielen Geschehenisse von damals.


    "Aber ich bin Pompeianer, so wurde mir jedenfalls mein Leben lang berichtet. Dann stimmt das ja alles garnicht und ich bin Octavier. Wer ist der Pater Familias? Ich muss ihn aufsuchen."

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