Hauptstall

  • Eine berechtigte Frage und sie rang ihm ein leises, wehmütiges Lächeln ab. "Ich würde nicht sagen geworden, sondern direkt schon immer gewesen sind. Die Verwaltungen hier leiden schon lange an mangelndem Personal. Vielfach liegt es daran, dass diese Provinz recht militärisch aufgebaut ist und viele nur deswegen herkommen. Andere sehen in dieser Provinz das Ende der Welt, waren sie doch nie drüber hinaus. Wiederum andere zieht es eher in andere Bereiche. Die Verwaltungin Mogontiacum hatte zwischendurch Glück und war gut gefüllt, aber ein paar sind momentan in Raetia, andere wurden zu Höherem berufen, wieder andere zog es in noch wärmere Gefilde oder gar zum Militär.
    Ich kann Dir nicht sagen, ob es nur einen Hauptgrund gibt, denke aber, es sind einfach viele verschiedene. Aber ich weiss, dass wir nicht die einzige Provinz mit dieser Problematik sind. Ich denke, nicht selten liegt es auch daran, dass die Leute meinen, nur ein Scriba zu sein sei zu wenig und dabei vergessen, das alle mal irgendwann klein angefangen haben."

  • Ich nickte verstehend.


    "Das ist aber ein schwerwiegendes Problem. Vielleicht sollte man dazu in der Curie einige Besprechungen führen. Man muss doch irgendwie Attraktivität der Provinz steigern können. Vielleicht, indem man hier reichere Familien ansiedelt, die Grundstückspreise senkt oder dergleichen. Ein groß angelegter Werbefeldzug.


    Das militärische Bild der Provinz ist nun mal nicht unberechtigt. Pro Stadt etwa ein Castellum, das ist viel. Aber indem man die Militärdichte senkt, öffnet man dem Feind Tür und Tor. Es muss einen Mittelweg geben. Hast Du vielleicht Ideen?"

  • Er lächelte. "Dieses Thema wurde schon oft in den Curien, den einzelnen Gremien, Städten und sogar schon an noch höherer Stelle besprochen. Doch reicht es nicht das Bild zu verbessern. Das Bild der Menschen muss sich vor Allem hier," er tippte sich an die Schläfe, "verändern und auch bessern." Er streichelte Durin, der ihn ungeduldig anstupste sanft die Nüstern. "Was hälst Du von einem Ausritt und der Fortführung unseres Gespräches dabei? Wegen eines Pferdes musst Du Dir keine Sorgen machen," meinte er leicht grinsend. "Davon gibt es hier genug."

  • "Sicher."


    Ich besah mir die Pferde und nickte anerkennend.


    "Prächtig gepflegt. Bin schon lange nicht mehr ausgeritten. Dann beweise mir mal, dass die römischen Germanen genauso gute Pferdezüchter wie Stadtverwalter sind!", sagte ich zwinkernd und wartete ab.

  • Er hob amüsiert eine Braue und rief nach rechts, wo einer der Stallburschen beschäftigt war. "Túrio, mach für den Herren Agro zum Ausritt bereit." Der Junge sah kurz auf, musterte Strabo um zu erkennen ob Agro passen würde und nickte. "Mach ich sofort, Herr," rief er zurück und verschwand in einer der Boxen weiter unten. Wenig später kam er mit einem kräftigen aber dennoch sanft wirkenden Wallach zu den beiden Männern. "Freunde Dich erst einmal mit ihm an, in der Zeit mache ich Durin fertig," meinte er und ging in die Box seines Hengstes.

  • Ich nickte grinsend und betrachtete den Wallach. Glänzendes Fell und Augen, Hufe gut beschlagen, der Mann verstand sein Gewerbe. Ich ließ mir Reitzeug geben und machte das Pferd dann fertig für den Ritt. Schließlich sah ich herüber zu Valentin.


    "Bereit?"

  • Er trat hinter Ancius in den Stall und bemerkte sofort den typischen Geruch von altem Holz, Heu und Pferden... die Tiere die er in dem Stall stehen sah konnte er nicht genau einordnen, doch sahen sie gesund und kräftig aus...


    "Was sind dies für Tiere? Südliche Tiere? Diese Art kommt mir bekannt vor, ich kann aber nicht sagen ob es nördliche Tiere sind, oder ob ich sie bei einer römischen Patroullie schonmal erblickt habe..."

  • Er schüttelte den Kopf. "Nur ein paar. Dort stehen auch ein paar germanische Tiere und vor Allem im Jungtier und Fohlenstall sind auch Kreuzungen zu finden. Und ich muss gestehen, sie sind besser gelungen als je erwartet. Robuste, aber schnelle Tiere mit hoher Ausdauer und Kraft." Er führt ihn langsam die Boxen entlang. "Auf dieser Seite," er deutet auf die rechte Seite, "sind die Hauspferde untergebracht, das heisst das sind Tiere, die der Gens gehören und von ihnen geritten werden." Er blieb vor einem großen Roß stehen. "Das ist Durin, er gehört unserem Sippenoberhaupt." Er zeigt ihm auch die anderen. "Wir haben hier drei Stallburschen und dahinten die Stiege führt zur Unterkunft dieser."

  • Loki nickte immer wieder knapp mit dem Kopf als Ancius ihn durch den Stall führte, und ging auf jedes einzelne Pferd zu um zu testen wie es auf ihn reagierte... beinahe ausnahmslos alle Pferde ließen sich ohne Scheu von ihm berühren, nur das Pferd dass er als "Durin" vorgestellt bekam bließ beinahe verächtlich die Nüstern auf als er die Hand hob...


    "Ein stolzes Pferd, wie der Herr, so das Gescher, oder irre ich mich???"

  • Nachdem sie sich um die Männer gekümmert hatte, führte er sie in die Ställe. Im Hauptstall standen auch die Pferde, die mitgebracht worden waren. "Dort vorne sind sie," sagte er und zeigte auf ein paar Boxen neben Durin, seinem Pferd.

  • Im Stall sah ich sofort meine Lieblinge:


    "Oh, Valentin, das sind meine Pferde: Das ist "Zephir", das hier "Helios", und das ist meine Stute "Nocta"


    Nocta sah mich böse an, weil ich nun so lange sie alleine ließ


    "Sind die nicht schön? Alle sind die Rennpferde, aber Nocta lasse ich niemals rennen, sie gehört nur mir"

  • Er betrachtete die Pferde und nickte. "Sehr schöne Tiere, muss ich schon sagen. Sind sie schon Rennen gelaufen oder wurden sie nur entsprechend ausgebildet?" fragte er und strich Helios sanft die Nüstern, nachdem dieser ihn beschnüffelt hatte.

  • Ich freute mich zu sehen, wie liebevoll Valentin die Pferde ansah:


    "Zephir ist schon Rennen gelaufen, aber Helios braucht eine Ausbildung, wenn Du ihn magst, er gehört Dir. Ich werde dann "Zephir" Venusia schenken als Hochzeitsgeschenk, sie hat mir schon Die Einladung geschickt"


    Ich streichelte meine "Nocta":


    "Die hier wird nicht mehr richtig laufen können, sie war mal verletzt und Damian hat sie gepflegt..."

  • Nun hatte sie es schon wieder geschafft ihn sprachlos zu machen. Herrjeh, was hatte sich da Damian angelacht, dachte er amüsiert und meinte dann. "Clara, Du bist sehr großzügig und ich weiss nicht, wie ich das alles annehmen kann. Ich fühle mich sehr geehrt und ich weiss nicht, wie ich Dir danken soll."

  • [Blockierte Grafik: http://www.gens-sergia.de/graphic/valentina/Rappe1.jpg]


    "Ich habe sofort gesehen, dass Helios Dich mag, es ist mir eine Ehre, wenn
    Du ihn annimmst und zu einem Rennpferd ausbilden wirst, sieh nur mal, so ein schönes Geschöpf, er wird bestimmt alle Rennen gewinnen..."


    Ich sah Helios an, wie er so stolz da stand und Valentin beobachtete.


    "Ich soll Dir für alles danken, lieber Valentin...das werde ich tun mein
    ganzes leben..."


    sagte ich leise und streichelte meine alte "Nocta"

  • Ein nicht hörbares Seufzen entrang sich ihm, dann wandte er sich Clara voll zu und sagte sanft: "Clara, mit der Verbindung, die Du und Damian eingegangen seid, wurdest Du ein Teil der Familie. Als solcher ist es ganz normal, dass man sich hier um Dich kümmert, für Dich da ist, Dir hilft und all das. Du musst Dich dafür nicht bedanken. Es ist normal."

  • Nocta schnaubte leicht, ihre Ohren bewegten sich aufmerksam hin und her, sie verstand meine Gefühle.


    "Nein, das ist eben nicht normal, ich bin eine Römerin, eine Fremde..."


    Ich sah Valentin nun direkt in die Augen:


    "In meinem Herzen empfinde ich viel mehr als eine Dankbarkeit, ich empfinde
    eine tiefe Bewegung, aber auch eine Zusammenangehörigkeit mit Dir und Deiner Familie und bin stolz ein Teil dieser zu sein..."


    Von Gefühlen überfüllt wollte ich wieder mich an seiner Brust ausweinen, dann
    aber umarmte ich meine Stute und begrub mein Gesicht in ihrer Mähne...

  • Er trat hinter sie und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. Beruhigend strich er über diese und sprach sanft mit germanischen, warmen Worten auf sie ein, um sie dadurch weiter zu beruhigen. Sie musste sie nicht verstehen, sollte nur durch den Klang beruhigt werden. Nach einer Weile drehte er sie sachte aber bestimmt um und zog sie an sich, umarmte sie und ließ sie sich an ihm ausweinen, während er weiter sanft auf sie einsprach und ihren Rücken beruhigend streichelte, bis sie sich endlich etwas beruhigt hatte.

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