Sextus schüttelte grinsend den Kopf über Loki und Farold. Musste man die beiden nicht einfach mögen? Er wusste es selbst nicht, aber irgendwie benahm er sich wohl nicht so, wie es sich für den Sohn der Familie gehörte. Und seltsamerweise kümmerte ihn das nicht im geringsten. Aber irgendwas hatte er doch vergessen... Nachdenklich runzelte Sextus die Stirn und trocknete sich die Hände an seinem Hemd ab. Marga würde ihn wohl umbringen, da es schon wieder gewaschen werden musste, und dann auch noch sein gutes, das er für die Arbeit brauchte. Plötzlich wurden Sextus Augen rund und sein Mund klappte etwas auf.
„Ähm, Leute, so gern ich mit euch was trinken würde... Wie spät haben wir es, was würdet ihr sagen?“
Man konnte einen leicht panischen Unterton in seiner Stimme hören.
Hauptstall
-
- Hros
- Ancius Duccius Munatianus
- Geschlossen
-
-
Loki runzelte die Stirn und warf einen Blick nach draussen, um zu erkennen wie hell es war...
"Nachmittags, irgendwann.. dürfte bald dunkel werden... wieso?"
-
"Oh.... scheiße!", stieß Sextus aus, warf sein Hemd über die eine Boxentür und griff sich in die Haare um diese zu raufen. "Ich sollte heute Mittag nochmal in die Curia kommen und jetzt war ich die ganze Zeit hier! Mein Vater wird mir den Kopf abreißen!"
Er hatte es wirklich vergessen gehabt,dass er eigentlich zur Curia gewollt hatte, als der Stallbursche zu ihm gekommen war, um ihn herzulotsen! Das gabs doch wirklich nicht! -
Er konnte sich bei dieser Szene ein Grinsen nicht verkneifen...
"Du kannst ihm ja sagen dass du mit vollem Arm in Arbeit gesteckt hast..."
-
"Danke.. tolle Idee", wandte Sextus sarkastisch ein und blickte leicht panisch auf sein nun wohl ruiniertes Hemd. "Wo bekomm ich jetzt so schnell saubere brauchbare Klamotten her? Ich muss sofort los..." Hilfesuchend blickte Sextus zu Farold. Vielleicht hätte dieser eine brauchbarere Idee, als Loki vor ihm.
-
Loki, Du müsstest doch in der Kammer was haben? Ansonsten eile und gib Marga Bescheid, dass sie was raussuchen soll. Und die Jungs sollen Wasser holen, dass er sich waschen kann. Und zu Sextus gewandt meinte er: Sag, dass ich der Grund war, wenn er sich aufregt.
-
Loki dirigierte die Stallburschen mit finsterem Blick durch den Stall um Marbod so schnell wie möglich klatschnass dastehen zu sehen, dann reichte er ihm ein Tuch und sorgte dafür dass der Junge wieder trocken wurde... aber er musste auf die Frage nach Kleidung mit den Schultern zucken...
"Ich glaube kaum dass ich etwas habe womit sich der Sohn des Hauses auswärts präsentieren kann, eine einfache Tunika, ja, oder halt Hose und Oberhemd, aber sonst? Muss passen...", er verzog eine Miene...
-
Einfach ist immer noch besser als nackt, stellte er trocken fest. Ausserdem waren auch wir mal nichts Anderes als einfache Leute. Und Marbod ist, so hab ich mir sagen lassen, früher noch ganz anders rumgelaufen. Also lauf zu und hol ihm die Sachen!
-
Er zuckte mit den Schultern, kletterte fix in sein Schlafgemach und holte die einfache Tunika herunter, um sie Sextus zu reichen...
"Nicht ganz deine Größe, aber ich denke zu schlimm dürfte es nicht aussehen."
-
Er sah den Beiden kurz zu und nickte dann. So kannst Du Dich raustrauen. Und nun seht zu, das Ihr Land gewinnt. Loki, ich brauch Dich heut Abend auch nicht mehr. Er nickte dem Germanen zu und zwinkerte kurz, ehe er sich in die andere Richtung aufmachte.
-
Erleichtert atmete Sextus durch, so konnte er sich zu seinem Vater wagen... Mehr oder wengier, und wenne s tatsächlich ärger geben würde, Ancius wollte ihna fu sich nehmen... Aber das würde er wohl nicht in Anspruch nehmen, er war ja auch selbst schuld.
Rasch machte er sich los und eilte zur Curia. -
Hundemüde, von oben bis unten voll mit Blut und Dreck und zerrissenen Klamotten taumelten Loki und Hermod durch das große Tor, ehrfürchtig gefolgt von einer Horde Menschen die Loki für eine Erscheinung hielten. Am großen Hofportal blieben dann alle stehen, und starrten ihm noch hinterher als das Tor schon lange geschlossen war.
Loki kümmerte sich nicht darum, er führte seinen ebenfalls mit Dreck und Blut beschmierten Hengst Hermod zur Stallvorderseite, band ihn fest und holte einen Eimer Wasser.
Dann begann er seinen Freund von den Zeichen der Strapazen des vergangenen Tages zu befreien, wusch ihn gründlich von allem Dreck frei, und begann dann schließlich seine Wunden zu behandeln.
Schließlich hatte er Hermod einen Umschlag mit zu einer Paste zerstampften Heilkräutern fertig gemacht und ihm mit Hilfe der sichtlich geschockten Stalljungen frisches Stroh in seinen Stall gelegt.Loki selbst sah immernoch aus wie ein Berserker, und so betrat er auch wieder den Hof der Casa... er wollte nurnoch zu seiner Schwester, und dennoch forderten die Anstrengungen des Tages ihren Tribut. Loki wurde schwindelig, und er krallte sich an einen jungen Baum als ihm schwarz vor Augen wurde...
Die Wunde, die der Bär in seine Seite geschlagen hatte, war wohl wieder aufgerissen, beziehungsweise überhaupt nicht verschlossen, und so sackte der unter dem ganzen Blut und Dreck kreidebleiche Loki ein paar Schritte vor dem Stall in sich zusammen..
"Gottverdammte Sche...", war noch zu hören, bevor am Baum runterrutschte und ein paar Minuten liegen blieb. Dann raffte er sich wieder auf und schleppte sich aus dem Tor in Richtung seiner Insula weiter...
-
Quintus hatte sein Pferd Fuhon genau dort gefunden, wo er es angebunden hatte. Der Fuchs war auch brav gewesen, beinahe zumindest... In einem Anflug von Ärger über nicht vorhandene Möglichkeiten, sich an Hafer oder Heu gütlich zu tun, war das Tier über ein Blumenbeet hergefallen und hatte eine nicht gerade kleine Fläche kahl gefressen!
Fuhon! Was hast du wieder gemacht? Du bringst mich nur in Schwierigkeiten! Wenn wir nicht schon so lange Freunde wären, müsste ich mir ernsthaft überlegen, dich zu verkaufen. Vielleicht mit einer Warnung in der Art "Nicht vor Blumen oder Gemüse abstellen!"
Das Pferd gab ein Wiehern von sich, das fast wie Lachen klang, dann schnaubte es sein Missfallen über das Wort verkaufen aus.
Quintus schüttelte den Kopf. Er band das Tier los und führte es in Richtung der Ställe, deren typischen Geruch er deutlich wahrnahm. Es waren mehrere recht große Gebäude, die eindrucksvoll ein prächtiges Gestüt erahnen ließen. Fuhon und er betraten den Hauptstall und beide sahen sich um, Quintus nach einem Menschen, der Fuchs nach den Stuten in den Boxen...Hallo, ist hier jemand? Loki? LOOKII?
-
Leif, der ältere der beiden Stallburschen, steckte seinen Kopf aus einer der Boxen, in denen er gerade am werken war. Da stand ein Mann im großen Tor des Stalls und rief nach seinem Herrn...
"Der Mann den ihr Loki nennt ist zur Zeit nicht da. Lando wird wohl in wenigen Minuten wieder da sein, er ist ins Haus. Mein Name ist übrigens Leif, kann ich etwas für euch tun?"
-
Ah, heilsa Leif, ich bin Arbjon, ein Vetter der Duccier, die hier leben. Mein Pferd müsste versorgt werden. Er heißt Fuhon und sollte möglichst weit von euren Stuten, irgendwelchen Blumenbeeten und dem Gemüsevorrat untergebracht werden.
Quintus hielt dem Burschen die Zügel hin und sah sich noch einmal um, ehe er beeindruckt meinte:
Schöne Tiere habt ihr hier, eigene Zucht?
-
"Ja, Herr.", meinte Leif während er Fuhon mit gelassener Miene zu einer leeren Box führte. Er hatte mit wer-weiß-schon-wievielen schwierigen Pferden Kontakt gehabt, und etliche Blessuren davon getragen, so wusste er in etwa genau den Charakter dieses Tiers einzuschätzen. Stolz, stark, hochmütig.
Als er das Tier in die Box gesperrt hatte holte er einen Eimer Wasser...
"Die Hros Duccia ist ein sehr bekanntes Gestüt, das noch weit über die Provinzgrenzen im römischen Reich bekannt ist.", er wies auf die leeren Boxen, "Wir hatten vor wenigen Wochen noch eine große Auktion, in der viele unserer Tiere gut verkauft wurden. Jetzt ist es erst einmal ruhig, bald kommt neues Blut in unseren Stall. Das Gestüt wurde früher von Ancius Duccius Monatianus geleitet, dann zusammen mit Lando Irmvolk, mittlerweile aber nurnoch von Lando Irmvolk. Ich gehe nicht davon aus dass ihr seine Bekanntschaft schon gemacht habt?"
-
Quintus sah, wie Leif Fuhon anblickte. Der Stallbursche schien den Fuchs für überheblich zu halten, dabei war der Hengst nur verfressen. Naja, egal, hier wusste man mit Pferden umzugehen, die Tiere sahen prächtig aus.
Das glaube ich gern, dass eure Tiere im ganzen Imperium beliebt und begehrt sind. Wirklich wundervoll!
Fuhon schnaubte ein wenig, er kam sich wohl ignoriert vor.
Ja, Fuhon, du bist auch wundervoll. Nein, Lando Irmvolk habe ich noch nicht kennengelernt. Er ist dann ja wohl derjenige, der auch Loki genannt wird, oder?
-
"Ja, genau.", meinte der Junge in deutlich leiserem Tonfall, "allerdings weiß niemand warum."
"WEIL ES AUCH NIEMANDEN ETWAS ANGEHT!!!", erschallte hinter den beiden eine Stimme. Leif fuhr kurz zusammen und murmelte etwas in Richtung von "liebt diese Auftritte..." bevor er sich wieder in eine Box verzog.
In dem Eingang zum Stall stand Loki und sah den Neuankömmling neugierig an, hob allerdings direkt die Hand zum Gruße, und ging freundlich lächelnd auf den Unbekannten zu.
"Heilsa, Freund! Mein Name ist Lando Irmvolk, und eben jener Loki. Du hast Fragen über unser stolzes Gestüt??"
-
Heilsa, Lando Irmvolk. Ich bin Arbjon aus der Familie der Duccier. Das sind wahrhaft prächtige Tiere. Ich wusste nicht, dass zum Besitz meiner Verwandten ein berühmtes Gestüt gehört... Nun, ehrlich gesagt weiß ich generell sehr wenig über meine Verwandten. Meine Mutter ist eine Schwester des Yngve und eine Halbschwester des Rodberaht, falls dir das etwas sagt. Und ich bin heute erst über Confluentes aus der CCAA hierher gekommen, da wir erst vor kurzem von dieser Casa hier gehört haben. Vielleicht kannst du mir ja ein paar Dinge über die Familie erzählen, scheinst du mir doch ein guter Freund der Duccier zu sein.
Während er dies sagte, schritt Quintus lächelnd auf Loki zu und hielt ihm die Hand zur freundlichen Begrüßung hin, wie er es von zu Hause her gewohnt war.
-
Als er hörte dass der Mann Duccier war weitete sich das Lächeln Lokis zu einem Grinsen, und er ergriff mit fester Hand die seines Gegenüber.
"Bei Baldur! Ein Duccier? Ich habe gedacht ich hätte mittlerweile alle von euch kennengelernt.", bei der Erwähnung der Yngve, des Vaters von Sarolf und Sveas, wurden seine Lider wieder schmal, und Trauer erfasste sein Gemüt.
"Die Kinder des Yngve weilen nichtmehr unter uns. Seine Tochter ging vor ein paar Wochen nach Asgard, und sein Sohn zurück in unsere Heimat, ohne Aussicht auf Wiederkehr. Tut mir leid dir keine bessere Auskunft geben zu können. Der Sohn des Rohdberat ist allerdings quickfidel, ZU quickfidel, wie ich leider sagen muss.", er knirschte hörbar mit den Zähnen als seine Gedanken zu Aulus zurückkehrten, welcher noch an sein Bett gefesselt war.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!