• Eines Morgens am Ufer des Tibers. Die Gruppe mochte Aufsehen erregen. Zwei Arbeiter in verdreckten Tuniken, ein Mann mit leichten Bauchansatz und einer, der da garnicht rein passte in einer weißen Toga mit purpurnen Streifen.


    Senator Avarus war dem kleinen Weg gefolgt, der an der Brücke hinab ging, unten warteten bereits die Sklaven und Titus Acilius, ein Mann vielleicht Mitte fünfzig, der seinen Bauch mit Stolz trug. Sein Gesicht hingegen war eher hager und durch einen dicken Bart verdeckt.
    Er grüßte den Senator und wieß hecktisch die Sklaven an vor zu gehen.


    Dann wandte er sich an Germanicus Avarus:


    "Die Stände des Tibers haben sich bereits in den letzten Tagen erhöht. Es scheint anzufangen und wir sind spät dran."


    Der Pfad wird enger und endet an einer Türe, die durch ein kleines vergittertes Loch im Holz durchbrochen. Man hört es rauschen.


    "Wir sind es nicht, die spät sind, sondern die, welche die Gefahr versuchen abzuwenden. Wir sollten dabei alles in unserer Macht stehende tun, egal welche Kosten damit verbunden sind. Rom war schon zu oft untersetzt und wenn es nur das wäre, doch die Gefahr zu erkennen, das Seuchen einher gehen mit Chaos und Plünderungen, wollte wohl den letzten Consulen nicht einleuchten."


    Das Tor wurde geöffnet ein beißender geruch stieg in die Nase und man war gut daran ein Tuch mitzuhaben.


    Avarus schlang es um den Mund und folgte den Männern hinab in die Tiefe. Das Rauschen wurde lauter und schon bald erreichten sie einen Tunnel, der breit und schiffbar war. Ein Boot, eher eine Nusschale schaukelte in den Wellen. Schaum schlug auf und verschwand wieder im Dunkeln.


    Bewaffnet mit einigen Öllampen besetzten sie das Ruderboot und ließen sich durch die Sklaven tiefer unter die Stadt schippern.


    "Hier unten im Hauptkanal sieht es noch am Besten aus, doch wenn wir erst unter dem Forum sind, wird es übel. Haltet euch das Tuch fest vor den Mund, es wird noch ärger vom Gestank." sprach Titus Acilius und drückte sich selbst ebenfalls eins vor den Mund.


    Immer und immer wieder nahm er es von ihm und zeigte auf Schadstellen. Auch auf angeschwemmte Abfallhäufen, die schnell zu einer Verstopfung führen könnten, wieß er hin.


    Dann ging es weg vom Hauptkanal. Es wurde enger und das Wasser dicker. Immer mehr Abfälle taten sich vor den Augen auf, dabei war fast alles zu finden. Neben natürlichen Holz, Erd- und Schwemmgut, lagen auch große Ansammlungen von Hausmüll wie Amphoren oder Korbreste herum.


    In manchen Zweigungen stand das Abwasser bereits und bildete morastische Sickergruben, Kleinod für Ratten und anderes Ungeziefer.


    Titus sprach von Orten weiter im Westen, wo noch Übleres zu finden war, neben Tierkadavern auch Leichen von namenlosen Sklaven...


    Lang hatte er es ausgehalten, doch konnte man des Senators Gesichtsfärbung im Schein der Öllampen erahnen. Ihm wurde übel, das Hühnchen vom Frühstück fand den Weg aus ihm heraus und verschwand im Sülz des Abwasserkanals. Er würgte erneut und drückte sich mit aller Kraft das Tuch an den Mund.


    Der Curator war wohl der Meinung auf offene Ohren und Augen gestoßen zu sein, denn er befahl den Sklaven zurück zu fahren. Dier Weg kam Avarus ewig weit vor und so versuchte er sich zu konzentrieren nicht die Beherschung völlig zu verlieren.


    Nach etlichen Minuten erreichten sie also wieder den kleinen Steg, wo sie eingestiegen waren und gingen die steinernen Treppen hinauf um bald endlich an der frischen Luft zu stehen.


    Titus Acilius bat den Senator in seine kleine Amtsstube und gab ihm einen Vino aus. Was besseres gab es jetzt auch nicht...

  • Sie saßen also so beim Weine, auch etwas Brot wurde dazu gereicht. Titus Acilius erzählte Geschichten von Früher, als die Entwässerungssysteme noch in staatlicher Hand waren, als sie monatlich begangen wurden. Es für jeden Abschnitt Wächter und Ausbesserungstrupps gab. Später dann -so sagt er- wurde es den Kaisern zu teuer und eine neue Verordnung legte die Kosten auf den Cursus Honorum um, doch wurden auch die amtierenden Magistrate in so vielen Bereichen geschröpft, das sie diese unfreundliche Arbeit verschoben, bis ihre Zeit vorbei war. In keinem Bericht erwähnt verkamen sie und heute erreichen die wenigen Spenden für die Be- und Entwässerungssysteme nicht mehr den Grad, das sie überhaupt handlungsfähig wären.


    Dieser Mann hatte eine belebte Zeit hinter sich und die Ernüchterung von Anträgen, Abweisungen, Rückzügen oder Versetzungen hatten sein Fell gegerbt. Ihm war anzusehen, das er für die Stadt Rom lebte, etwas bewegen wollte und immer und immer wieder den Kürzeren zog, weil höhere Instanzen ihm das Wasser abgruben.


    Avarus nahm sich vor ihm zu helfen. Dafür würde er die ausführenden Organe bedrängen müssen, würde ihnen auf die Füße treten, würde versuchen den Stein ins Rollen zu bringen. Doch lag es nicht an ihm das dieser weiter rollte, und er wußte nur zu gut, wie schnell eine Behörde zurück in den genehmigten Schlaf verfiel.


    Auch wenn es ein unangenehmes Thema war, er mußte darüber mit jemanden sprechen, der mehr Kräfte bereit stellen konnte, als er selbst und es konnte unangenehm werden, doch war das politisches Gezänk und nicht mehr, wenn der Vater Tiber Rom entgegen gestellt war, so hatten sie eh keine Chance, doch sei es wie es war... Rom brauchte eine Truppe, die die Kanäle reinigte, bevor das Wasser kam, denn sonst war der Schlick auf den Straßen, in den Gassen, über den Foren und das galt es zu verhindern.


    Der Senator erhob sich, nickte dem Curator zu und versprach schnellstmögliche Hilfe, wenig später war er hinaus und begab sich heim. Dort würde er eine frische Toga erhalten, um sich zu den Stadteinheiten von Rom aufzumachen.


    Die Zeit war der ärgste Feind, sie galt es zu besiegen und dafür mußte gehandelt werden. Gleich und sofort.


    -Ende Akt I-

  • Die Centurien der Vigiles und der Urbaner kamen, so wie auch ich, an der Hütte des Currators an.


    Ich wandte mich an die Kommandanten "Lasst die Centurien hier halten, wir werden einige Worte mit dem Currator wechseln" und stapfte zur Türe der Hütte, an die ich klopfte....

  • Überrascht vom Lärm auf der Straße, trat Titus Acilius, Leitungswärter der Stadt Rom aus seiner Hütte, welche er auch als Officium nutzte. Verwundert über so viele Männer vor seiner Türe trat er mit zaghaftem Schritt näher.


    "Äh salve... wollt ihr zu mir?" Blöde Frage, natürlich nicht... also anders: "Ähm also die Straße runter gehts nich weiter, ihr müßt einen Bogen links rum nehmen, wenn ihr rüber über den Fluss wollt. Diese Route hier ist im Bau." Er blickte einen der Männer genauer an, sah so aus, als hätte dieser was zu befehlen und sagte noch: "Aber ich habe nichts über einen Aufstand, Mord oder sowas gehört." ?(


    Einen Augenblick später trat Avarus, Consul und Senator dazu. Er hatte sich eben noch den Bauch voll geschlagen, mit sicherem Wissen nicht nocheinmal mit runter zu müssen. Trotzdem war die Toga an seinem Leib nicht die Beste.


    Er klopfte Titus Acilius auf die Schulter, derdabei zusammen zuckte.


    "Salve Curator. Nein die Männer wollen zu dir." Er schmunzelte ihn an und fügte hinzu: "Bei ihnen ist der Quaestor Consulum Marcus Vinicius Lucianus..." Avarus blickte sich um, sah den Quaestor aber vor lauter Soldaten nicht. "Na auf jeden Fall wird er die Einteilung übernehmen, du hingegen sollst ihnen die Einstiegspunkte zeigen und beschreiben, was raus soll, wohin sie es am Besten bringen, wo sie sich die Boote holen können, wer ihnen Werkzeug zur Verfügung stellt, an welchen Stellen das Gemäuer geflickt werden soll und wo sie am Besten anfangen um sich nicht gegenseitig zu behindern."


    Er sah den überraschten Blick von Titus Acilius, doch war da auch etwas entflammtes zu erkennen.


    "Gut für die Oberleitung stehe ich weiterhin zur Verfügung. Fehlen Boote so versorge ich sie euch, fehlen Leitern so lasse ich wlche bringen. Gibt es an einer Stelle im Kanal unüberwindbare Schwierigkeiten, so finden wir eine Lösung. Einer meiner Liktoren, Rufinius hier." Zeigt auf den Burschen. "Wird der Laufbursche sein, wenn ihr mich braucht."


    Erneut schweift sein Blick über die Männer der Urbane und Vigiles.


    "Irgendwo fleucht hier auch Crassus rum, er hat den Oberbefehl über die Männer, ist also für deren Arbeitseinsatz genauso verantwortlich , wie für ihre Sicherheit.


    Am Besten wir warten mal, bis die beiden Crassus und Lucianus hier auftauchen." ;)

    Sim-Off:


    Der Curator Titus Acilius wird von mir gespielt ;)

  • Doch ich war doch schon zugegen, von der Tür verdeckt, an die ich vorher schon geklopft hatte! :D


    Ich trat nach Vorne "Salve Consul" und sah den Mann neben ihm "Und du musst der Currator sein, Salve!"


    Ich hatte den letzten Teil des Gesprächs noch gehört und wandte mich an den Conusl "Praefectus Crassus ist nicht zugegen, lediglich einer seiner Centurios...." ich deutete auf den Offizier, der die Vigiles befehligte "... und Tribun Dragonum, von den Urbanern!" Diesen winkte ich zu uns....

  • "Ah sehr schön, Quaestor Lucianus, Curator Titus Acilius." Stellte er die beiden vor.


    "Na Crassus hat sicher eh Strß mit allen den Aufgaben. Gut dann beginnen wir mal, bevor die Soldaten einnicken. Wenn ihr Fragen habt oder Hilfe braucht, wendet euch an mich. So na denn gutes Gelingen und nutzt die noch verbleibende Zeit vor dem Schmelzwasser."


    Er machte sich mit den übrig gebliebenen Liktoren auf den Weg.

  • Der alte Titus Acilius kratzte sich nervös am Kinn.


    "Ja Jungs wir sollten unten an der Baustelle beginnen, dort ist der Kanal noch am breitesten und dann Richtung Forum Romanum arbeiten, natürlich unter der Erde, also im Kanal. Ich werde für alle hier noch eine Einweisung machen, damit ihr nicht zu tode kommt oder Verletzungen bekommt. Die Kanäle sind nämlich nicht ungefährlich.


    Doch vorher sollten wir die Männer in Gruppen einteilen und auch die Arbeit vergeben.


    Wir brauchen welche, die mit auf den Lastkähnen über den Tiber zum städtischen Bauhof schippern und meinen Sklaven helfen den Unrat ab- bzw. unten an der Öffnung zum Kanal einzuladen.


    Dann brauchen wir welche, die die kleineren Ruderboote durch die Kanäle rudern und den Abfall und Schutt bis eben zu den Lastkähnen bringen.


    Außerdem sind noch paar Männer von Nöten, die sich ganz hinten durch den Dreck wühlen und die Schiffchen im Kanal beladen. Dafür sollten die Sklaven geraucht werden, diese Arbeit ist die Anstrengenste und Dreckigste.


    Hat die CU oder Vigiles Maurer in ihren Reihen? Einige größere Schadstellen im Gewölbe sollten wir nämlich gleich ausbessern?!"


    Er holte erstmal Luft und wartete auf Reaktionen der Anwesenden.

  • Ich verabschiedete den Consul und hörte dann dem Currator zu, dann wandte ich mich, mit fragendem Gesicht, an die Kommandeure der Einheiten "Tribun? Centurio? Ihr habt gehört, die dreckisgste Arbeit übernehmen Sklaven, die Einteilung eurer Männer überlasse ich natürlich euch! Gibt es Maurer?"

  • Leise, bemüht, die Lippen möglichst nicht zu bewegen, antwortet Avitus "das schon, aber bei den Göttern, Nepos, ich hoffe, dass man uns auch in diese Gruppe einteilt" und blickt sich nach Dragonum suchend um, gespannt auf dessen weitere Befehle.

  • Dragonum hatte den Ausführungen gelauscht und begann im Geiste die Truppenteile einzuordnen ... Als er damit fertig war drehte er sich zu den Männern um ...


    "So Milites ihr habt es gehört! Alle Miles die des Mauerns fähig sind Progredere!"

  • Sim-Off:

    Ich übernehme mal, wenn es erlaubt ist!


    Nepos hatte keinerlei Erfahrung im Maurerhandwerk, wohl aber treten aus den zwei Centurien insgesamt 12 Mann hervor, darunter auch der Sizilianer Sextus.

  • Nachdem schon einige Mann hervorgetreten waren, wandte ich mich wieder an den Tribun und den Centurio der Vigiles "Sieht ja gar nicht schlecht aus, teilt die Männer in die genannten Gruppen ein, seht zu, dass wir hier voran kommen. Je schneller es geht, desto schneller seit ihr diese unangenehme Aufgabe wieder los!"


    Dann wandte ich mich wieder an den Currator "Und du teilst den Gruppen dann mit, was und iwe sie es zu tun haben?!"

  • Dragonum nickte Lucianus zu ...


    "Ok ihr werdet sofort mit den Maurerarbeiten beginnen!
    Der Rest wird wie folgt auf die Aufgaben verteilt:
    Centurie I : Unter Centurio Primus Cupidos Eugenius, ihr werdet die kleinen Ruderboote fahren!
    Centurie IV: Unter Centurio Marcus Ananneus Scipio ihr werdet die Lastkähne bedienen!


    Ihr habt das Wort Curator!"

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