Preußen hatte 1806 noch ein Söldnerheer. Lucidus hat also hier Recht.
Cypianus, du hast aber auch recht,weil Preußen ab 1807 unter Scharnhorst das Söldnerheer in ein Volksheer umstrukturierte, was allerdings nciht Knall auf Fall gehen konnte, da Preußen von den Franzosen besetzt war.
Dimensionen des Krieges
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Was Napoleon aber fehlte war die Logistik hinter seiner Armee um die auch versorgen zu können.
Das 'Problem' ist doch das es grade in Europa zwischen dem Ende des römischen Reichs und der napolionischen Zeit kaum Staatsstrukturen gab die derart große Armeen über lange Zeit halten konnten.
Ich will ja garnicht abstreiten das es z.B. im 100 Jährigen Krieg oder auch im 30 Jährigen Krieg oder wo auch immer grosse Armeen gegeben hat.
Aber halt nichts wo sich ein Land eine Stehende Armee aus zweihundertausend und mehr Männern geleistet hat.
(30 Legionen + Tross, und dann die Auxilia nicht wirklich berücksichtig)Viel Spannender als die Frage ob ein einzelner Legionär einen englischen Langbogenschützen besiegen könnte oder ein normanischer Ritter gegen einen römischen Schildwall oder was auch immer finde ich eigentlich die Logistik hinter der ganzen Sache.
Zum Beispiel den Bau eines Strassennetzes das bis in die Neuzeit verwendet wurde oder auch Depots und Voratslager.IMO war das nämlich die wirkliche Stärke des römischen Reichs und auch das was ihnen über eine LANGE Zeit niemand nachmachen konnte.
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Die unterschiedlichen Machtstrukturen in den einzelnen Epochen spielen aber schon eine sehr gewichtige Rolle bei der Unterhaltung einer Armee, was wiederum maßgeblich auf deren Größe Einfluß hat.
Ich verweise einmal auf das zentralistische Persien und das antike Griechenland.Oder modern rhetorisch gefragt: Könnte sich der Freistaat Bayern eine in der Größe und Ausstattung der gesamtdeutschen Bundeswehr vergleichbare Armee leisten, um seinen Anschlußwillen nach Italien zu untermauern?
Was die Logistik betrifft, so waren die Probleme im Prinzip bis zur Erfindung der Eisenbahn diesselben wie annodazumal. Das Heer ernährte sich bis dato von der Zivilbevölkerung wo man gerade war. Das war schon bei den Römern so und bei Napoleon noch nicht anders.
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Das sich kleinere Staaten ein vergleichsweise großes Heer leisten konnte zeigt das Beispiel Brandenburg - Preußen um 1680.
Der große Kurfürst vergrößerte das Heer immens, ich glaube ca. 200.000 Mann (vergleichbar mit der heutigen Bundeswehr).
Das war für einen kleinen Mittelstaat wie Brandenburg ein riesen Ding, wenn man das Verhältnis Bevölkerung - Soldaten sieht.
Nicht umsonst haben die ostpreussichen Stände dagegen protestiert, aber letzendlich konnte ein kleiner Staat wie Brandenburg solch ein Heer unterhalten.
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Preußen war nicht militaristischer als andere Staaten zu seiner Zeit auch. Auch die Größe der Armee war nach damaligen Maßstäben nicht überdimensioniert, denn der Vergleich der einfachen Mannstärke hinkt schon deshalb, weil
- Ausrüstungen kaum veralten und demzufolge nach der Anschaffung nur marginal ersetzt werden müssen
- der Staatshaushalt kaum anderweite Ausgaben als die Hofhaltung und die Staatssicherheit zu stemmen hat
- die Einbindung der Soldaten nach der Exerzierzeit in das produktive Arbeitslebenund einige andere Gründe mehr im Gegensatz zur "modernen" Wehrpflichtarmee .
Ansonsten ist der Begriff "klein" oder "groß" sehr relativ. Deutschland allein bestand damals aus ca. 300 Klein- und Kleinststaaten. Preußen jedoch rangierte um 1720 territorial gesehen europaweit an 13. Stelle.
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Von den Römern zu den Preussen, vlt. gelangen wir in zwei oder drei Beiträgen zum 3. Reich
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