Wohntrakt des Praetoriums

  • Der Wohntrakt des Praetoriums


    Im hinteren Teil des Praetoriums befinden sich einige private Räume, die dem amtierenden Comes als Wohnräume zur Verfügung stehen.


    In diesem abgeschotteten Bereich befinden sich mehrere Cubiculi, ein Triclinium, ein privates Officium, ein privates Bad sowie eine kleine Küche.


    Bewirtschaftet wird das ganze durch mehrere Sklaven, die sich im Besitz der Regionalverwaltung befinden.

  • Commodus betrat den Wohntrakt und gab den Sklaven Anweisungen die Wohnräume für die Ankunft der neuen Comes vorzubereiten.


    Nachdem er sich vergewissert hatte, das alles korrekt lief, verliess er den Wohntrakt wieder.

  • "Saldir!", hallte es durch die sonst so stillen Räume, als ich mein zartes Stimmchen erhob.
    Typisch, wenn man das Weib einmal brauchte war sie nicht zu finden. Genau wie meine Schuhe...hmpf. Naja, glücklicherweise hatte ich noch einige in Reserve, so schlüpfte ich in die erstbesten und machte mich auf den Weg zum Castellum.

  • Einige Tage nach der schrecklichen Nachricht vom Tode seiner Frau Aemilia, war Livianus in die Stadt geritten um seine Schwägerin Aelia aufzusuchen. Er hatte zwar angenommen, dass auch sie einen Brief ihrer Eltern erhalten hatte, wollte aber dennoch mit ihr sprechen und nachsehen wie es ihr ging. Da es diesmal um eine rein private Angelegenheit ging, sichte er sie ihm Wohntrakt des Praetoriums auf und klopfte an der Türe zu ihrem Zimmer.

  • Noch immer nicht ganz im hier und jetzt, bekam ich nur am Rande mit, dass irgendetwas irgendein Geräusch verursacht hatte.
    Erst wenige Sekunden später realisierte ich schließlich, dass wohl jemand an die Tür geklopft hatte. Stöhnend rieb ich mir die rotgeweinten Augen und hoffte, ich würde nicht allzu schlimm aussehen.


    "Herein."

  • Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich die Stimme erkannte.
    "Livianus!", keuchte ich und stand auf. "Komm rein."
    Ich klappte den Mund auf, wollte etwas sagen, doch mir fiel Nichts ein, was ich hätte sagen können. Stattdessen schloss ich den Mund wieder und hoffte, ihm würde es besser ergehen.

  • Livianus wusste nicht so recht was er sagen sollte und als er Aelia sah, kamen in ihm unweigerlich die Erinnerungen an Aemilia auf. Also trat er näher an Aelia heran und öffnete einfach seine Arme, während ihm bereits die Tränen über die Wangen liefen.

  • Ich presste die Kiefer aufeinander, versuchte krampfhaft - und mit wenig Erfolg - die aufstreigenden Tränen zurück zu halten.
    Als Livianus seine Arme ausbreitete, begannen mit einem erlösenden Schluchzer schließlich die Tränen zu fließen. Dankbar, endlich einen Verwandten in der Nähe zu haben, umarmte ich ihn so fest ich nur konnte.

  • Livianus schloss seine Arme fest um Aelias Hüfte und so standen die beiden einige Zeit da, ohne ein Wort zu sagen oder sich anzusehen. Auf der einen Seite war es ein Moment großer Trauer, auf der anderen Seite waren beide bestimmt froh darüber, jemanden zu haben, mit dem man diese teilen konnte. Livianus konnte sich nun auch nicht mehr zurückhalten und ließ seinen Gefühlen freien lauf. Nach und nach rollten die Tränen über sein Gesicht, das er auf Aelias Kopf gelegt hatte.


    „Tut mir Leid, dass ich erst jetzt kommen konnte. Ich brauchte ein wenig Zeit.“

  • "Ich...ich hätte es auch verstanden, wenn du gar nicht gekommen wärst."
    Mit einer Hand ließ ich ihn los und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
    "Ich kann mich ja selbst kaum noch im Spiegel anschauen. Es ist...es ist als ob ich Aemilia sehen würde..."

  • „Ach Aelia!“


    Livianus wusste nicht wirklich, was er darauf antworten sollte. Es entsprach ja tatsächlich der Wahrheit, dass die beiden sich äußerlich wie ein Ei dem Anderen glichen. Auch für ihn war es nicht einfach, dies zu ignorieren wenn er Aelia ansah. Doch wie musste es dann erst für sie sein, wenn sie sich Tag täglich in den Spiegel sehen und dabei gleichzeitig an ihre Schwester denken musste.


    „Natürlich komme ich und wir werden uns auch in Zukunft sehen. Ich werde doch immer dein Schwager und Freund sein.“

  • Ich lächelte zaghaft. Trotz allem spürte ich, wie mich Livianus´ Worte ein wenig trösteten. Und ich merkte, wie sehr ich jemanden brauchte, mit dem ich meine Trauer teilen konnte.
    "Danke...", sagte ich leise. Schließlich hob ich den Kopf wieder, um meinen Schwager anzusehen.
    "Wie geht es dir eigentlich?
    Und...meine Eltern haben etwas davon geschrieben, dass sie dir...ihre Asche...hast du schon...?"

  • Livianus schüttelte den Kopf.


    „Nein! Bisher habe ich noch nichts bekommen.“


    Er seufzte.


    „Ich denke den ersten Schock habe ich überstanden, aber es ist einfach noch so schwer zu glauben, dass ich sie nie wieder sehen werde. Ich vermisse sie so.“

  • Als Livianus das "sehen" erwähnte verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse, verzichtete aber darauf, seine Worte zu genau auszulegen. Er sah sie im Moment in gewisser Hinsicht ja vor sich.
    "Nicht nur du.", seufzte ich. "Nie wieder diese fröhliche, freche, mich in den Wahnsinn treibende Gestalt um mich zu haben ist...warum nur sie?", fragte ich mit erneut aufsteigenden Tränen in den Augen. "Warum?"

  • “Das wissen nur die Götter Aelia…. Das wissen nur die Götter!“


    Langsam beruhigte sich Livianus und wischte sich auch die Tränen aus dem Gesicht. Er sah Aelia an und wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte.

  • Ich ließ den Kopf hängen und starrte daher zwangsläufig zu Boden, während ich unbewusst mit einer Hand an meiner Tunika herumzupfte.
    "Die Götter...", brummte ich widerwillig. Die Götter, die Aemilia immer so am Herzen gelegen hatten. Und was hatte es ihr genutzt?
    Ein Schnauben folgte. Gotteslästerungen wollte ich nun doch nicht ausstoßen.
    Ruckartig sah ich wieder auf, wobei meine Lockenpracht teilweise aus ihrer Halterung (meine Ohren) rutschte.
    "Kann ich dir eigentlich etwas anbieten? Wein? Germanisches Essen, von dessen Existenz ich noch nie gehört habe?"
    Ich grinste schief.

  • Livianus war froh, als Aelia das Schweigen brach und auch wenn es ihm schwer viel, so war es dennoch besser sich zusammen zu reißen und auf andere Gedanken zu kommen.


    „Nach Essen ist mir im Moment nicht, aber ein guter Wein kann bestimmt nicht Schaden.“


    Er sah sich um und suchte nach einem Platz, auf den er sich setzen konnte. Schließlich entschied er sich für die nächstgelegene Möglichkeit und nahm am Bettrand platz.

  • "Naja...ob er gut ist sei dahingestellt."
    Solange es kein hispanischer war, müsste aber laut Hungaricus alles in Ordnung sein :D
    Ich spazierte also zur Tür und rief nach Saldir.
    "Ah...halt...", murmelte ich, als mir einfiel, dass ich Siebhirn Saldir ja in Rom vergessen hatte. Daher musste nun ein anderer Sklave herhalten, den ich auf Weinsuche schickte.
    Die Tür schloss ich wieder hinter mir und ich wandte mich Livianus zu, der es sich auf meinem Bett gemütlich zu machen schien. Tststs.
    Da ich im Moment allerdings andere Dinge als die Etikette im Kopf hatte, setzte ich mich kurzentschlossen daneben.
    "Tja...", begann ich, in Ermangelung einer besseren Idee.

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