[Taberna et Lupanar] Zu den Mänaden

  • Hier in diesem Raum spielte das Licht seine Scherze mit mir. Unwirklich erschien mir das Gesicht Medeias. Es wirkte so entrückte, dass ich fast danach fassen wollte, nur um zu sehen, ob sie wirklich vor mir saß. Lächelnd schüttelte ich still den Kopf und lachte in mich hinein. 'Du bist unverbesserlich!', dachte ich und sah sie wieder eindringlich an. Langsam fuhren meine Augen die Linien ihres Körpers ab und schwelgten dabei.


    Wieso nur wollte sie, dass ich kämpfte? Auf ihre Frage hin lachte ich auf und blickte zu dem Kämpfer. Als er seinen Kontrahenten auf die Matte schickte und diesem fast die Luft aus den Lungen gepresst wurde, spitzte ich die Lippen und klatschte nur kurz Beifall.


    "Ares also. Hmm, der Kriegsgott persönlich scheint da nicht zu kämpfen, also habe ich zumindest den Hauch einer Chance."


    Ich zwinkerte ihr schelmisch zu und wartete ab. Als sie sich kurz abwandte, um einem anderen Mann Wein zu bestellen, musste ich mich beherrschen, nicht zu lachen, denn solche Dreistigkeit konnte falsch gedeutet werden. Ich schüttelte nur schweigend den Kopf und musterte ihren Rücken. Zu lange schon hatte sie ihn mir zugewandt.


    "Oder soll ich es mit ihm versuchen?", fragte ich lächelnd Diotima und nickte dabei in Richtung des Unbekannten.

  • Sev ist gerade in die Betrachtung einer großen rothaarigen Frau vertieft. Diese hat eine so auffallende und komplizierte Frisur mit jede Menge Schmuck und Zierde, dass er dass aufwendige Konstrukt interessiert mustert. Während er noch überlegt, was Frauen für Dinge mit sich selbst anstellen, nur um schöner zu sein, wird sein Blick plötzlich von einer neuen, noch weitaus attraktiveren Person angezogen. Die schöne Praeposita, mit der er sich während der Reise der Augusta hin und wieder unterhalten hat, lächelt ihm zu. Unmerklich richtet er sich auf und zwinkert ihr schmunzelnd zu. Es überrascht ihn ziemlich, die oberste Dienerin des Kaiserhofes hier in so einer Taberna anzutreffen. Er lässt seinen Blick auf ihr ruhen und überlegt, ob er Bedenken deswegen haben sollte. Doch stattdessen merkt er vielmehr, dass ihm diese Tatsache eigentlich gut gefallt, um nicht zu sagen imponiert. Aus seinen Gedanken gerissen sieht er zu der ihn ansprechenden Sklavin auf. Die war auch nicht schlecht. 8) Aber das gewisse Etwas fehlt ihr in diesem Moment. Den Falerner nimmt Sev natürlich gerne an und erwidert Medeias Lächeln mit einem Nicken. Dann wendet er sich nochmal kurz an die Sklavin.


    "Besten Dank. Eine solche Einladung kann ich ja wohl nich ausschlagen. Bring mir noch ne große Portion von diesem Huhn a la Fronto, was ich da bei einem der anderen Gäste gesehn hab."


    Er steht auf, trinkt einen großen Schluck aus seinem Weinbecher und geht dann an den Tisch von Medeia hinüber. Grinsend nickt er der Dame mit der aufwendigen Frisur und dem ihm unbekannten Mann zu. Medeia bedenkt er mit einem etwas längeren Blick und nimmt dann auf einem freien Stuhl Platz, den er sich kurzerhand vom Nachbartisch organisiert.


    "Salvete. Netter Laden. Seid ihr öfter ihr?" :D

  • In dem Moment als Strabo wieder sprach, wandte Medeia auch ihren Blick von Severus ab. Prüfend musterte sie Strabo, wobei ihr trotzdem ein gewisser Schalk in den Augen lag. Auch so ein seltsames Funkeln, seitdem sie mit der Sklavin gesprochen hatte. "Ja, ein Kriegsgott ist Ares dort nicht. Aber mit einem göttlichen Körper und großem Talent gesegnet." Auf was für ein Talent Medeia sich da bezog, ließ sie unerwähnt. Auf Strabos letzten Satz blinzelte Medeia verblüfft. Ihr Lächeln wurde etwas schwacher und sie hob kurz die Augenbrauen. Erneut sah sie an Strabo hoch und runter. "Das würde ich Dir nicht empfehlen. Mit einem Schwarzrock würde ich mich an Deiner Stelle nicht anlegen!" empfahl sie ihm, nicht mit hochmütiger oder unfreundlicher Stimme, sondern tatsächlich wohlgesonnen.


    Die Sklavin derweil nickte auf Severus Wunsch hin. "Aber natürlich, Herr. Das griechische Huhn mit Oliven und Zitronensaft." Die Sklavin nickte und entfernte sich leise, um die Bestellung weiter zu reichen.


    An dem anderen Tisch lehnte sich Medeia leicht zurück. Bei den Worten über Severus sah Medeia unwillkürlich, so schien es, wieder zu ihm rüber. Mit einem Lächeln quittierte sie Severus näherkommen. Ihre Finger umspielten den Becher mit dem Wein und sie neigte leicht den Kopf. "Salve!" grüsste Medeia Severus. "Aber ja! Man findet mich sogar recht oft in dieser Taberna!" fügte die Praeposita an. Einladend deutete sie auf einen Korbstuhl am Tisch. Die große, rothaarige Frau mit der kunstvollen Frisur beugte sich mit interessiertem Blick nach vorne. Irgendwie hatte sie schon etwas seltsames an sich. Vielleicht, dass sie so groß war? Denn sie überragte Medeia um ein gutes Stück und mit ihrer Frisur auch die beiden Männer um einiges. Medeia derweil lächelte immer noch leicht seltsam und drehte den Becher in ihrer Hand herum. "Aber was führt Dich hierher?" fragte Medeia Severus.



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  • 'Ruhig bleiben...', sagte ich mir und schaute dann auf die Kampffläche. Ein Prätorianer hatte sich also in diese Taberna verirrt. Lächelnd beantwortet ich Medeias Aussage nur mit einem Nicken. Dass er in Zivil kam, sprach schonmal für seine Intelligenz, soweit konnte ich ihn einschätzen. Leider, so war die Etikette, sollte man sich unterordnen, wenn ein Prätorianer anwesend war. Doch wenn er nicht wollte, dass seine Tarnung vollends aufflog, musste er auch dabei bleiben, ein Zivilist zu sein.
    Lächelnd wandte ich mich wieder Medeia zu, auch wenn innerlich mein Blut kochte. Einerseits wegen diesem Mann, andererseits wegen dieser Schönheit. War sie es wirklich wert, um sie zu kämpfen? Ich konnte den Blick nicht von ihr wenden und sagte vorerst nichts. Doch dann konnte ich nicht schweigen.


    "Wie nun also soll ich kämpfen? Ares und ich im Ringkampf?"

  • "Dann sollte ich mir diese Adresse wohl merken."


    Sev sitzt lässig auf seinem Stuhl, grinst ihr zu und trinkt noch etwas aus seinem Becher. Es handelt sich dabei definitiv nicht um einen der billigen Weine, welche die Milites und Equites in der Castra meistens in rauhen Mengen trinken. Er ist nur mit sehr wenig Wasser verdünnt, so dass Sev den Wein für kurze Zeit andächtig auf seiner Zunge behält, bevor er ihn herunterschluckt. Er nickt anerkennend und beantwortet dann ohne Hast ihre Frage.


    "Da wird Fortuna wohl ihre Finger im Spiel gehabt haben. Ich war auf der Suche nach etwas Abwechslung und da liefen mir zwei hübsche Damen über den Weg. Sie verschwanden schließlich hinter der Tür dieser Taberna. Hrhr. Ich dachte mir, wo die sind da gibts sicher noch mehr."


    Seinen Blick lässt Sev währenddessen einzig auf Medeia ruhen. Er mustert ihr schönes Gesicht ebenso eingehend wie ihren vielversprechenden Körper, welcher sich unter dem grünen Gewand abzeichnet. Seine Phantasie will letzteres schon zu entfernen beginnen, als er sich der beiden anderen Personen am Tisch erinnert. Sev reißt sich von seinen Gedanken los, nickt der interessanten Frau und dem Mann neben Medeia grüßend zu und stellt sich kurz vor.


    "Flavus Valerius Severus. Sehr erfreut."


    An dem Mann bleibt sein Blick noch kurz hängen. Erst jetzt bemerkt er, dass dieser dicht neben Medeia sitzt und vorher wohl in ein Gespräch mit ihr vertieft war.


    "Du bist Ringkämpfer?"

  • Genüßlich lehnte Medeia sich zurück. Sie schien sich wohl auch der Wirkung ihrer Bewegungen bewußt zu sein, als ihr Gewand sich um ihren Körper herumschmiegte und auch an manchen Stellen sehr viel von ihren Rundungen verriet. Doch dann wandte sie ihren Blick zu Strabo. "Kämpfen?" fragte Medeia kurz verwirrt. Dann fiel es ihr wieder ein. Dieser unselige Scherz, den sie gemacht hatte. Jener Mann schien ihre Worte wohl für bare Münze zu nehmen. "Aber nein, Ares ist ein professioneller Ringer. Er tritt nur gegen andere Ringer an. Bleib lieber sitzen und trink noch einen Wein mit!" fügte Medeia sanft lächelnd hinzu und an Strabo gewandt.


    Entschudligend lächelnd sah sie in die Runde. "Aber verzeiht, wenn ich euch noch nicht vorgestellt habe. Valerius? Das ist Diotima, eine sehr gute Freundin von mir und Besitzerin dieser Taberna!" Dabei umspielte ein amüsiertes Lächeln Medeias Lippen. Was es mit Diotima auf sich hatte, würden sie noch alle früh genug herausfinden. Vielleicht sogar einer von Beiden. "Und das ist Decimus Pompeius Strabo. Wie mir scheint, wurde Fortuna heute sehr fleißig und hat ihn ebenfalls in diese Taberna geführt."



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  • Ich wartete ab und scheinbar war das nur ein Scherz gewesen. Innerlich aufatmend nahm ich einen Schluck vom Wein und sah dann zu Severus. 'Das Vakuum auf zwei Beinen hat also doch sprechen gelernt...', dachte ich grinsend. Ich grüßte ihn förmlich.


    "Quaestor pro Praetore, um es vollständig zu machen. Und du bist?"


    '...ein Prätorianer mit soviel Takt wie eine Horde Germanen im Vollrausch!', beantwortete ich meine Frage im Geiste. Aber damit tat ich ihm wohl unrecht. Selbst Germanen konnten sich zivilisiert gebärden, warum nicht also auch er.


    "Fortuna... ja sie hat wohl heute viel zu leisten!"


    'Jeder hat mal einen schlechten Tag, auch Fortuna!', dachte ich still und konnte einfach nicht aufhören. Vielleicht war der Kerl ja nett. Zur Ablenkung schaute ich zu Diotima. Sie sah nicht schlecht aus, aber ihr Körper schien nicht die wirklichen Proportionen einer Frau zu haben. Auch ihre Stimme fiel erst jetzt aus der Reihe. Ich betrachtete sie genau und runzelte die Stirn. Sie saß etwas seitlich und ich warf unauffällig einen Blick weiter unten. Da war doch...
    'Beim Barte des Iuppiter!', dachte ich entsetzt und musste meinen Blick abwenden. Die Verkleidung war ihr oder vielmehr ihm wirklich gut gelungen.

  • Sev verneigt sich andeutungsweise vor der Dame Diotima und lächelt ihr charmant zu. Medeias Freundin scheint ihm eher still zu sein, auch wenn ihr extravagantes Äußeres auf anderes hindeutet. Sev mustert sie beiläufig von Kopf bis Fuß und ist zufrieden.


    "Es ist mir eine Ehre, deine Bekanntschaft zu machen."


    Er lehnt sich wieder zurück und nickt dem Mann grüßend zu. Einen Quaestor hat er in so einer Taberna nicht erwartet, doch der wird schon wissen was er tut. Er macht auf Sev einen etwas unruhigen Eindruck, so dass er vermutet, dass dieser es ebenfalls auf die Praeposita abgesehen hat. Selbstbewusst lässt er sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und grinst ihm freundlich zu.


    "Hrhr. Nich im Dienst."


    Und schon wandern seine Blicke wieder zu Medeia. Er glaubt allmählich, sie würde sich absichtlich so zurücklehnen, um ihn mit minimalen Bewegungen maximal zu reizen. Er lässt sich äußerlich nichts davon anmerken, Medeia aber auch nicht aus den Augen. Dieser Anblick ist ihm einfach zu verführerisch, um nicht genossen zu werden. Die Sklavin von vorhin kommt wieder dazu und serviert Sev eine beachtliche Portion von dem Huhn. Er bezahlt mit großzügigem Trinkgeld und zieht den Teller hungrig zu sich heran.


    "Und wie läuft das Ringen so? Geht's um nen speziellen Wettkampf oder Titel?"


    Sev fragt dies in die Runde, trennt sich einen Bissen von dem Huhn ab und isst es zufrieden, während er auf die Antwort wartet.

  • "Pass auf, dass es nicht wie bei Titus und Phedros endet." flüsterte Diotima leise Medeia zu. Diotima schien indes nur eine schüchterne Dame zu sein. Sie war es jedoch nicht. Denn in Unverfrorenheit konnte sie durchaus mit Medeia mithalten. Diotima betrachtete sinnierend erst Strabo, dann Severus. Bei der Bekanntmachung lächelte sie Severus charmant an, wobei zwischen ihren, mit roter Farbe bemalten, Lippen weiße Zähne hervorleuchteten. Bei Strabos musternden Blick rutschte Diotima jedoch etwas zurück und glättete ihr griechisches Gewand ein wenig. Dabei warf sie Strabo funkelnde Dolchblicke zu. Betont wandte Diotima sich Severus zu. "In meiner Heimat..." setzte Diotima mit ihrer weichen Altstimme an. "...ist der Ringkampf ein beliebter Sport. Und um diese Zeit finden sie häufiger in den Tabernae oder Gymnasien dort statt. Wir gehen nur einer alten Leidenschaft von uns nach. Der Sieger der Kämpfe erhält den goldenen Lorbeerkranz." Einer der Klunker in ihren Haaren funkelte hell auf als sie sich leicht nach vorne bewegte und den Blick unverwandt auf Severus beließ. "Es ist mir auch eine Freude, Dich kennen zu lernen." fügte sie mit leicht rauchiger Stimme an. Diotima richtete ihre Augen fest auf Severus und es schien fast so als ob sie ihm kurz zuzwinkerte.


    Medeia nahm ihren Becher und trank einen Schluck von dem Wein. Genüßlich ließ sie ihn ihre Kehle herunterrinnen und kostete den Nachgeschmack aus, der einen schlechten von einem guten Wein unterschied. Ihre Augen lagen auf Strabo, etwas nachdenklich und sie sah kurz zu Severus. Der Satz von Diotima hatte sie kurz erblassen lassen. Aus welchen Gründen wurde nicht ganz offensichtlich. Doch es schien fast so, als ob sie kurz nervös lächelte. Sie trank noch einen Schluck Wein ehe sie Severus Blick gewahr wurde. Schnell verschwand dieses kurze Unbehagen und wieder funkelten ihre Augen gut gelaunt. "Dies ist eine griechische Taberna! Das ist auch ein Grund, warum es mich immer wieder hier her zieht." fügte Medeia zu Diotimas Erklärung hinzu. Sie sah dann zu Strabo. "Jetzt erinnere ich mich auch wieder an Deinen Namen. Ich sah ihn auf den Wahlurnen stehen! Herzlichen Glückwunsch zur Wahl, Pompeius Strabo!" Medeia schmunzelte und dachte darüber nach, ob sie für ihn gestimmt hatte. Das konnte durchaus sein.


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  • Grinsend betrachtete ich die Szenerie vor mir und quittierte Diotimas Blicke mit einem stillen Lachen. Ich musste mich beherrschen, nicht vom Stuhl zu fallen. Diese Dame war definitiv keine Frau. Kein Problem für mich, denn sie hatte scheinbar den gut gebauten Prätorianer ins Auge gefasst.
    Schelmisch wandte ich mich an ihn.


    "Halte dich an Diotima, sie ist eine Frau von ganz speziellem Kaliber!" ;)


    Ich nahm einen kurzen Schluck vom Wein und blickte dann wieder zu Medeia. Ihre Reize waren noch immer wie ein Opium und nicht der Wein berauschte mich.


    "Ich danke dir. Aber das ist heute Abend unbedeutend. Genauso wie manch anderer in dieser Runde bin ich heute nur das, was man jetzt sieht. Ein einfacher civis dieser Stadt.
    Doch die Politik langweilt... und wieso sollte ich die Zeit mit einer so schönen Frau auch mit Rhetorik verplappern?
    Ares scheint gut in Form zu sein..."
    , sprach ich lächelnd und nickte zu dem Ringer hinüber.

  • Sev ist noch ganz in seine Betrachtung von Medeia vertieft. Gedanklich streift er ihr gerade das Kleid von der Schulter, als Strabo ihn plötzlich anspricht. Widerwillig löst er seinen Blick vom Körper der Praeposita und sieht irritiert zu dem Mann. Den Sinn der Bemerkung kann er überhaupt nicht zuordnen.


    "Wat is los?"


    Er runzelt kritisch die Stirn und überlegt ob das ein Versuch sein soll, ihn von Medeia abzubringen. Sev schüttelt verständnislos den Kopf. Was die Auswahl seiner Frauen angeht, braucht er noch lange keine Tipps von anderen Kerlen. Stattdessen ist nun sein Misstrauen geweckt. Er sieht von Strabo zu Diotima und wieder zurück und überlegt, ob zwischen den beiden vielleicht mal irgendwas gelaufen ist. Von schlechten Eltern scheint die Dame auch nicht zu sein und Sev kann sich gut vorstellen, dass sie trotz ihrer scheinbar so ruhigen Art im Bett ziemlich abgeht. Wahrscheinlich war sie ne Nummer zu heiß für den Quaestor, mutmaßt Sev. Da es jedoch nicht sein Problem ist, lehnt er sich wieder zurück auf seinem Stuhl, greift lässig nach dem Weinbecher und trinkt daraus, während er Medeia aus halb geschlossenen Augen weiter beobachtet. Mit halbem Ohr bekommt er die Worte von Strabo mit, stellt seinen Becher wieder zur Seite und fügt mit verschwörerischem Grinsen und noch immer direkt auf Medeia gerichtetem Blick etwas an.


    "...und wie gut in Form. Ich hab selten eine bessere Form gesehen."


    Sev setzt sich wieder auf und widmet sich weiter seinem Essen. Er hat nen Mordshunger und für das, was er später am Abend noch vorhat, will er gut gestärkt sein. Ein gewisser anderer Hunger sorgt gleichzeitig dafür, dass er die Praeposita nicht aus den Augen verliert.

  • In dem Moment riss Ares seine Arme nach oben. Sein Gegner, ein Mann, der ihn doch um einen Kopf überragt hatte, lag leise stöhnend auf dem Boden. Ares, der immer noch ölig glänzte, drehte eine kleine Ehrenrunde auf dem Sandboden, zwinkerte den ein oder anderen Damen zu und drehte sich siegesstrahlend um. Aber nicht nur einige Frauen seufzten tief auf als der schöne, nackte und athletische Ringer von dem Sandboden verschwand. Einige Musikanten traten auf und einige Tänzer und Tänzerinnen unterhielten die Zuschauer während einer kleinen Pause zwischen den Ringkämpfen.


    Medeia und Diotima wechselten, als Strabo zur Bühne schaute, bedeutungsvolle Blicke. Anscheinend war Diotima etwas säuerlich auf diesen. Diotima beugte sich vor und flüsterte Medeia leise etwas ins Ohr. Medeia nickte dabei kurz. Für die Bühne hatte Medeia ebenfalls keine Augen. Sie sah kurz zu Strabo und runzelte für einen kleinen Moment ihre Stirn. Auf die Aussage über die Politik ging sie nicht ein. Aber Medeia war eigentlich nicht dafür bekannt, dass sie sich bei Politik langweilen würde. Etwas, was Strabo wohl nicht wußte und sie dabei wohl auch falsch einschätzte.


    Medeias Hand wanderte zu ihrer Schläfe. Seufzend nahm sie den Becher mit Wein. Leise und so, dass es im Trommeln der Musikanten unterging, flüsterte Medeia etwas genervt. "Männer!" Unschlüssig sah sie zwischen Strabo und Severus hin und her. Doch dann ließ sie ihre Hand wieder sinken und trank noch einen Schluck Wein. Der half ihr in letzter Zeit immer am Besten gegen diese penetranten Kopfschmerzen. Die Blicke von Severus nahm sie dabei gelassen hin, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Versonnen strich sie sich eine rote Haarlocke zurück. Dabei beobachete Medeia Severus Appetit mit einem wachsenden Schmunzeln. Danach reckte sie sich ein wenig und setzte sich wieder gemütlicher hin. Unnauffällig streifte ihr Fuß ganz leicht die Seite von Severus Fuß, scheinbar wie aus Versehen.


    Schelmisch lächelnd wandte Medeia ihren Blick zu Diotima. "Was noch die andere Angelegenheit betrifft, meine Liebe. Mach Dir mal keine Sorge. Ich schicke Dir es morgen vorbei. Aber Du solltest was wegen diesem Problem grundsätzlich tun!" Diotima, die ihren Blick fest auf Sev geheftet hatte und nun Strabo völlig ignorierte, offensichtlich wegen seinem Kommentar wirklich nicht gerade erfreut, nickte langsam. Ihr Blick verschlang Sev von oben bis unten genauso genüßlich wie er sich dem griechischen Huhn widmete. Medeia folgte wieder ihrem Blick und sah dann zu Strabo. "Nomen est omen. Bist Du denn nicht ein wenig abergläubisch, was den Namen dieser Taberna angeht?" fragte Medeia Strabo.



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  • Der Kampf verlor an Reiz und ich lehnte mich auf dem Stuhl wieder Medeia entgegen. Aufmerksam betrachtete ich jede Bewegung dieser wunderschönen Frau und war wie in einem Tunnel gefangen, der nur eine Blickflucht zuließ. Alles andere wurde so seltsam nebensächlich und sie stach daraus hervor. Ich lächelte still bei der Gewissheit, dass sie genau wusste, welche Wirkung sie auf Severus und mich hatte.


    Nachdem lange genug in dieser Trance verharrt war, schreckte ich leicht daraus auf, als sie sich zu Diotima wandte und "konspirativ" mit ihr redete. Scheinbar war dieses Mischwesen, das mich gleichzeitig faszinierte und abstieß, etwas wütend auf mich, weil ich seine Verkleidung fast aufgedeckt hatte.


    Kurzerhand richtete ich meinen Blick auch auf Severus, der mich ebenso aufgeschreckt und genervt ansah. Mit einem breiten Grinsen quittierte ich seine wenig freundliche Antwort und nickte nur. Es waren keine Worte nötig, um zu wissen, dass er ebenfalls interessiert war - wenn nicht sogar mehr. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass die beiden sich schon vorher gesehen hatten. Schon bei der Bestellung des Weines war alles so schnell gegangen. Keiner von beiden hatte großartig nachgedacht, sondern war einfach in die Situation gesprungen.


    Ich lachte kurz auf, als ich daran dachte, was Frauen doch aus Männern machen konnten. Auf dem Exerzierplatz oder im Feld wären wir wahrscheinlich treue Kameraden gewesen, die sich vertraut und den Rücken gedeckt hätten. Doch hier waren wir Rivalen um eine wahre Aphrodite, die uns mit ihrem Zauber den Kopf verdreht hatte.


    Bei diesem Gedanken blickte ich wieder verträumt zu Medeia und war gefangen. Warum nur ließ sie die Männer so lange zappeln, wenn vielleicht doch nichts daraus wurde. Das gehörte wohl zu ihrem ewig währenden Geheimnis, einem Geheimnis, das jede Frau umgab, die sich rühmen konnte, jeden Mann dieser Erde verführen zu können. Als sie sich wieder an mich wandte, schien es, als ob durch sie die pure Schönheit sprach. Ich legte den Kopf schief und grinste.


    "Ein Mann, der von einer wild gewordenen Nymphe fast zerfleischt wird und sich dabei ihrem Zauber nicht entziehen kann? Die Gefährtinnen des Dionysos, die in wilden Festen ihren Ritus feiern und um einen großen Phallus tanzen... Glaub mir, daran würde nichts einen Aberglauben in mir wecken, sondern eher die pure Lust..."


    Gefahr und Erotik zugleich. Das verband auch die Frau, die vor mir saß und sich selbst in ihrer Pracht sonnte. Ich dankte still den Göttern, dass sie mich hierher geführt hatten.

  • Sev steckt den letzten Bissen der Mahlzeit in seinen Mund und säubert sich die Finger. Dann greift er wieder zu seinem Weinbecher und trinkt diesen leer. Er winkt der Bedienung, dass sie ihm noch nachschenken soll, und lehnt sich dann vorerst satt und zufrieden auf seinem Stuhl zurück. Sein Blick wandert zwischen Diotima und Medeia umher, die sich ihm als überaus appetitliches Duo präsentieren. Von dem Huhn nicht mehr in Anspruch genommen, wird er sich jetzt auch der intensiven Blicke Diotimas bewusst. Ihm kommt der Gedanke, ob er nicht auch beide Frauen gleichzeitig haben könnte. 8)


    Eine Zeit lang schwelgt Sev in diesbezüglichen Phantasien und verteilt seine Blicke dabei gleichmäßig auf beide Grazien. Es wird ihm nur allzu klar, dass er bei Diotima ein ungleich leichteres Spiel haben würde. Sie versteckt ihr Interesse nicht im geringsten. Medeia hingegen wirkt auf Sev hin und wieder eher abwesend und ist noch dazu in ein Gespräch mit dem anderen Typen neben ihr vertieft. Sevs Blicke gleiten wieder über den wunderbaren Körper der Praeposita und er erinnert sich nur zu gut, wie lange er diesen schon begehrt hat. So viele anderweitige Gelegenheiten sich auf der Reise der Augusta auch ergeben haben, hat an Sinnlichkeit keine von denen Medeia übertroffen. Er schaut wieder zu Diotima und erwidert ihren intensiven Blick für lange Sekunden. Auch sie weiß sich gekonnt in Szene zu setzen und das Verlangen in einem Mann zu wecken. Sev erkennt sie durch ihr offen gezeigtes Interesse als eindeutig leichteres Opfer und kommt in Entscheidungsnöte. Für große Verführungskunst und tiefgehende Gespräche scheint ihm diese Taberna sowieso nicht der richtige Ort.


    Gerade will Sev sich entscheiden, da spürt er eine leichte Berührung an seinem Fuß. Sein Blick wird wieder von Medeia angezogen und bleibt auf ihr ruhen. Die Frau hat es faustdick hinter den Ohren, dessen ist Sev sich langsam sicher. Genau so sicher ist er sich inzwichen, dass sie das absichtlich getan hat. Trotzdem kann er nicht leugnen, dass die Berührung ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Endlich kommt die bedienende Sklavin wieder zurück und schenkt Sev neuen Wein ein. Er nimmt den Becher und trinkt sofort einen großen Schluck.


    "Also, ich bin ja kein Experte in diesen griechischen Fabeln, aber eins is klar. Ich verzichte. Hrhr. Lieber würd ich am Leben bleiben und mich den nich zu verachtenden menschlichen Frauen widmen, als dass ich mich von soner abgehobenen Nymphentussi da zerfleischen lass. Keine Chance. Ich kenn irdische Frauen, an die kommt sone Nymphe sowieso nich ran." :D


    Er grinst breit und schaut zu Diotima und Medeia.

  • Genau in jenem Moment spürte Sev auch eine andere Fußspitze an seiner Wade unter dem Tisch. Wo jetzt der Ursprung dieser Berührung lag, verbarg der Tisch mit seiner hölzernen Platte. Aber jene Fußspitze wanderte eindeutig zielstrebiger an Severus muskulöser Soldatenwade entlang und höher in Richtung Kniekehle. Medeia schmunzelte und nickte leicht. "Ich denke, dass auch Orpheus nicht sehr erfreut von dem Anblick der Mänaden war." fügte Medeia an. Ihr Blick wanderte zu der Tanzfläche, so dass sie den eindeutigen Blick von Severus und von Strabo wohl nicht mitbekam. Oder sie tat nur so. Diotima sah jedoch weiterhin offen flirtend zu Severus und widmete der Fläche, wo die Tänzer ihre Darbietung zeigten, keines Blickes. "Ihr seid ein Soldat, nicht wahr?" fragte Diotima und ihre Stimme rollte wie warmer Honig über ihre Zunge.


    Zwei Tänzerinnen wirbelten über den Sandplatz. Ihre Gewänder waren an der Seite aufgeschlitzt und offenbarten bei den Bewegungen schlanke und anmutige Beine. Eine dunkelhaarige Frau kam auch an dem Tisch der kleinen Gruppe von Sev, Medeia, Strabo und Diotima vorbei. Die Tänzerin drehte sich geschmeidig um ihre Ache hob die Arme und ließ sich bei einem Trommelwirbel auf den Boden niedersinken. Stille trat ein. Dann applaudierten viele Gäste und die Tänzerinnen erhoben sich. Die Dunkelhaarige warf einen Blick auf den Tisch, ein verschmitztes Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie machte zwei Schritte auf Strabo zu. Unerwartet und ehe sich Strabo erwehren konnte, beugte sie sich vor und drückte ihm einen lachenden Kuss auf den Mund. Genauso schnell hatte sie sich wieder zurück gezogen und zwinkerte Strabo noch einmal zu. Dann verschwand sie hinter der Bühne.


    In dem Moment trat ein dicker Mann auf die Sandarena. Er trug eine rotblonde gelockte Perrücke und hatte eine stark gerötete Haut. Seine rotgoldene Tunika fiel in Falten um sein voluminösen Bauch herum und seine kurzen dicken Beine endeten in kostbaren Sandalen. "Freunde, ihr Schönheiten und Grazien!" rief er in die Taberna hinein und lief einen Halbkreis in der Arena. "Wir kommen nun zum Höhepunkt des Abends! Den letzten Kampf und das Ringen um den goldenen Kranz. Wer wird siegen? Wer wird als strahlender Held heute nacht die Umarmungen von dem schönsten Wesen dieser Taberna erwarten?" Er lachte gackernd bei seinen letzten Worten und zwinkerte einem blonden Jüngling zu, der gerade mit einigen anderen Männern schäkerte. "Auf der einen Seite steht unser grandiose Ringer, unser strahlende Athlet und großer Kämpfer...." Er hob seine Hand. "ARES!" rief er laut. Donnernder Jubel tönte durch die Taberna. Der junge Kämpfer und gutaussehende Athlet Ares sprang in die Arena. Sein Körper glänzte wieder frisch von Öl. Er reckte seine Hände gen Luft, ließ seine Muskeln leicht unter dem Öl spielen und lief eine kleine Ehrenrunde.


    Der dicke Ausrufer hob die Hand um den Jubel wieder zu ersticken. "Auf der anderen Seite steht ein Veteran dieses Ringes. Ungeschlagen in fünfundzwanzig...ich wiederhole...fünfundzwanzig Kämpfe!" rief er laut durch das Jubeln, welcher langsam wieder verklang, und er seine Worte wieder klarer an die Gäste vermitteln konnte. "Dieser Mann ist wendig, kräftig, für die Finger eines Normalsterblichen nicht zu fassen. Ein Held der Arena und ein Held für alle Liebenden. Ob Mann oder Frau, jeder wird bei seinem Anblick schwach. Hier ist er...lange erwartet und seit zwei Jahren das erste Mal wieder im Ring!" Einige Trommeln schlugen im Hintergrund. "Der Germane ODIN!" rief er laut und deutete hinter sich. Aus dem Schatten trat ein sehr großgewachsener Mannm, ein Hüne. Er hat hellblonde Haare, die ihm in festen Zöpfen an den Kopf gebunden waren, markante männliche Gesichtzüge und einen sehr muskulösen Körper, der im nackten Zustand voll zu Geltung kam. Der Jubel, der ihm entgegendrang, war noch donnernder als bei Ares. "Wer wird gewinnen? Der Germane oder unser Grieche? Macht Eure Wetten in wenigen Momenten werdet ihr es dann erfahren!"


    Medeia hatte für einen Moment die Geschehnisse auf der Arena verfolgt. Genüßlichen Blickes besah sie sich die beiden Kämpfer, die im Endkampf antreten sollte. Diotima ließ immer noch nicht Severus aus den Augen. Die Fußspitze war derweil wieder ein Stück nach oben gewandert. Medeia sah lächelnd zu Strabo, Diotima und Severus. "Wie wär es mit einer kleinen Wette?" fragte Medeia. Ihre Augen schimmerten schelmisch und gut gelaunt.


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  • Sim-Off:

    Tja nun, Germanien fordert seinen Tribut :D


    Ruhig betrachtete ich das Geschehen neben mir weiter und lächelte nur. Während ich an meinem Becher nippte, konnte ich nicht den Blick von dieser Frau abwenden. Die Griechen konnte man mit Recht das "schöne Volk" nennen.


    Als die Tänzerinnen ihre Künste vollführten, grinste ich anerkennend und konnte nicht verhehlen, dass mir dieser Schuppen nun wirklich gefiel. Jede ihrer Bewegungen genau studierend, verlor ich mich in einem Strudel aus Lust und Farben. Wahrscheinlich war daran der Wein schuld, der die ganze Zeit pur und unverdünnt meine Kehle wohltuend hinabgeronnen war.


    Plötzlich kam eine der aufreizenden Tänzerinnen zu unserem Tisch und kam langsam auf mich zu. Lächelnd beobachtete ich ihr Spiel und empfing ihren Kuss, der so schnell und verheißungsvoll geschah, dass ich mich nicht wehren konnte - obwohl ich das nicht einmal wollte. So schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder und ließ nur den Hauch ihres Atems und den bittersüßen Geschmack ihres Kusses zurück. Langsam fuhr ich mir mit dem Finger über die Lippen und versuchte noch einmal diesen Geschmack zu erhaschen.


    Ich bemerkte wieder, wo ich war und blickte mich entschuldigend zu den Anwesenden am Tisch um und besonders galt meine Entschuldigung Medeia, der ich nun wirklich keine Entschuldigung schuldig war. Verwirrt blickte ich in den Becher bis zum Grund und trank die letzten Schluck aus, die nun wie Honig meine Kehle hinunterliefen. Dann stellte ich den Becher wieder auf den Tisch und lauschte dem Ansager. So langsam war der Zauber verflogen und die Kämpfe waren nur noch plumpes Beiwerk.
    Langsam blickte ich mich um und versuchte ein Gefühl für die Zeit wiederzuerlangen. Morgen schon würde das Schiff nach Narbo Martius ablegen. Wenn ich daran dachte, wurde mir flau im Magen. Zwei Monate würde ich nun in dieser Einöde zubringen. Lächelnd wandte ich mich an Medeia.


    "Nicht mehr heute Abend. Mein Schiff legt morgen früh pünktlich zum Sonnenaufgang ab und dieser Wein war mein Letzter. Sicherlich war das aber nicht unser letztes Treffen.", sagte ich zwinkernd und stand dann langsam auf.
    Die beiden anderen am Tisch waren belanglos und ich hob nur nebensächlich wischend die Hand, um sie eine Sekunde später wieder zu senken, so als ob ich eben eine Fliege verscheucht hätte. Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Hause.

  • Sev erwidert Diotimas Blicke und lässt sich die Berührung ihrer Fußspitze gerne gefallen. Auf ihre Frage hin nickt er grinsend und will gerade eine kleine Kriegsgeschichte zum Besten geben, als der Ausrufer seinen Auftritt in der Arena hat. Abgelenkt durch das Spektakel verstummt Sev und verfolgt die Ankündigung der Ringer. Beide geben sie ein eindrucksvolles Bild ab, so dass er hin- und hergerissen ist, welchem von beiden er dem Sieg zurechnen würde. Nachdenklich nimmt er seinen Weinbecher und trinkt etwas, während seine Blicke nun abwechselnd auf Ares und Odin liegen. Diotimas Fußspitze ist er sich bei alldem sehr wohl bewusst und genießt es. Doch vorübergehend vom Ringkampf gefesselt wirft er ihr nur ab und an einen verschmitzten Blick zu.


    Medeia schlägt die Wette vor und zieht damit wieder die Aufmerksamkeit auf sich. Sev trinkt seinen Becher leer und nickt. Bevor er einen der Kämpfer nennen kann, steht Strabo auf, verabschiedet sich nicht sonderlich höflich und verschwindet förmlich. Sev zuckt gleichgültig mit den Schultern und wendet sich wieder Medeia zu.


    "Die Wette gilt! Ich setze auf den Germanen. Was ist der Einsatz?"


    Schmunzelnd sieht er zu Diotima und dann wieder zu Medeia. Sev ahnt, dass sie sich diesbezüglich bereits etwas überlegt hat.

  • Das war also die Taberna, die Medeia ihm übertragen hatte, mit dieser Diotima zu führen. Vorsichtig betrat er sie durch die dicke Holztüre und sah sich erst einmal staunend um. Das hatte er wirklich nicht erwartet. Die Fackeln an der Wand waren wieder durch Masken verhüllt, auf jede Fackel kamen zwei Stück - in eine war ein lachendes Gesicht, in die andere ein weinendes Gesicht hineingeschnitzt. Ein paar ansehnliche junge Männer, die meisten bartlos, trugen zottelige Fellhosen und Schuhe, die unten aussahen wie Hufe. Am Hinterteil entsprang ein pferdeartiger Schweif, welcher geschmückt war mit ein paar Schellen. Sie umgarnten lachend gemeinsam ein paar gut gebaute Frauen, die nach deren Schmuck und Kleidung zu schließen von der oberen und gut situierten Schicht der römischen Bürger stammten. In einem anderen Eck saß ein Mann auf einer Kline und ein Mädchen, welches spärlich mit Efeukränzen und derlei als Waldnymphe verkleidet war, saß auf seinem Schoß und fütterte ihn kichernd mit Trauben. Wo bin ich da nur gelandet? Corvinus löste sich aus seiner Starre und bewegte sich langsam die Stufen hinab, um sich nach einem Tresen oder ähnlichem umzusehen. Ohne, dass er sich wirklich hätte wehren konnte, tänzelten aus einer Ecke drei süße Mädchen auf ihn zu und irgendwie erinnerten sie ihn an etwas, wobei er nicht sagen konnte, woran. Die Augen der drei funkelten und die Haarfarben waren verschieden.. eine war rothaarig, eine war schwarzhaarig und eine war blond. Sie umgarnten ihn lachend, ließen die Hände über seine Schulter gleiten und zerrten sanft an seiner Toga. Zum Glück bin ich keiner dieser ultrakonservativen, die keine Tunika unter der Toga tragen. Falte um Falte löste sich und singend zogen sie ihm die Toga vom Leib, sie lachend auf eine der Anrichten an der Seite legend, nur um ihn sofort wieder zu flankieren und zu umschwärmen. Schließlich legten zwei der Mädchen ihre Arme um seine Hüfte, während die Dritte vor ihm ging und ihn sanft mit sich lockte, den Finger am Wollstoff der Tunika eingehakt.


    Sie führten ihn durch den Raum, auf eine Art Tresen zu, hinter dem eine Frau mit einer auffälligen roten Perücke stand. Erst sah sie ihn verdattert an, hob dann die Brauen... und grinste schließlich sehr amüsiert. "Corvinus!" Er runzelte die Stirn und sah sie einige lange Augenblicke lang an. Nein, diese Frau kannte er nicht, sie aber anscheinend ihn. "Medeia hat mir viel von dir erzählt", fuhr sie fort und bot ein ziemlich breites Grinsen feil. Ohoh. "Anscheinend hast du schon Bekanntschaft mit der Dreifaltigkeit der Versuchung gemacht..." Die drei jungen Frauen rings um Corvinus kicherten und eine lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Seine Braue ging etwas hoch und er musterte die drei.


    "Du musst Diotima sein... nicht wahr?", wagte er es erst einmal, vorsichtig nachzufragen. Sie nickte heftig, was ihre enorme Oberweite leicht zum zittern brachte. Corvinus war ein sehr weltoffener und aufgeschlossener Mann, aber im Moment wollte er nicht einmal daran denken, wie seine Frau auf dieses.. Etablissement reagieren würde. "Die... Dreifaltigkeit der Versuchung?", hakte er schließlich nach und sah sie prüfend an, doch ihr Grinsen konnte sich tatsächlich noch einen Tick verbreitern. "Ja-ah. Meine..." Sie hielt inne, musterte ihn kurz und das Grinsen schmälerte sich zu einem wissenden Schmunzeln. ".. meine Kellnerinnen. Du musst wissen, die Mänaden sind nicht nur irgend eine Taberna. Hier bekommen Mann und Frau, was sie wollen." Mit den Worten deutete sie auf eine der Frauen, die kichernd von ihren Freundinnen dazu gedrängt wurde, einem der Männer, die als Zentauren verkleidet waren, an den felligen Hosenbund zu greifen. Corvinus blinzelte und die Wahrheit fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Herrje. Die Blondine grinste nun ebenso und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.


    Währenddessen trabte ein Mann, der als Satyr verkleidet war, auf so etwas wie eine hölzerne Bühne. Sein Brusthaar war gering und zeigte so nicht wenig von der Brustmuskulatur, was den Frauen zu gefallen schien. Mit kugelnder Hüfte und lautem "Tack, tack", das entstand, wenn er mit seinen Hufen auf das Holz trat, kam er etwas näher, neigte sich in die Richtung der Frauen und begann ein sanftes Panflötenspiel.


    Corvinus sah Diotima musternd an, dann strich er sich durch den Bart. Ihre beeindruckende Altstimme konnte man sicher durch die ganze Taberna hören, wenn sie es darauf anlegte. "Na dann zeig mir mal, was ich wissen muss.", meinte er schließlich. Er hatte es Medeia versprochen.


  • Die Taberna zu den Mänaden war nicht leicht zu finden. Eigentlich war sie eine der Tavernen, die nur Stammgäste akzeptierte und die unter der Hand weiter gesagt wurden. Denn hier trafen sich die Griechen unter den Römern oder die Römer, die gerne Griechen sein wollten oder gerne so taten. Dies war ein Ort, wo ungestört das griechische Leben praktiziert wurde mit all den Vergnügungen, die die Griechen zu bieten hatten- kein billiges Lupanar, noch eine einfache Taberna. Manchmal konnte man sich aber auch ganz unverhofft dorthin verirren. Zu den Mänaden lag in einem Kellergewölbe, das man nur durch eine schwere Holztür erreichen konnte. Viele Öllampen, die hinter griechischen Masken, heute von Satyren, Silenen und Mänaden versteckt waren, erleuchteten das Gewölbe. Die Klänge der Lyra und von Flöten durchdrangen die Taverne und legte sich wie ein leichter Schleier über das Lachen, das Reden und das Feiern der Gäste. In der Mitte traten immer mal wieder Tänzerinnen und Tänzer auf, doch konnte dort auch schnell eine kleine Arena errichtet werden.


    Aber nicht nur die Angestellten pflegten sich zu verkleiden, sondern auch nicht wenige Gäste scheuten sich nicht davor, dem gleich zu ziehen. So war vor allem die griechische Welt der Fabelwesen reichlich vertreten, unter den Frauen erfreute sich die Verkleidung als Nymphe, aber ein paar der Lupae, waren auch als namensgebende Mänaden verkleidet, bekränzt mit Efeu, trugen sie zahme Schlangen um die Arme gewickelt und trugen nur Rehfelle, was der Fantasie durchaus zuträglich war.


    Hinter der Theke stand fast immer die Wirtin und Herrin des Hauses, Diotima. Sie alt zu nennen, wäre übertrieben, eigentlich war sie eher 'reif' oder eher im besten Alter, hatte eine üppige Oberweite und trug eine auffällige rote Perücke. Doch das markanteste an ihr war die tiefe Altstimme, die schon so manchen Gast zweimal überlegen ließ, ob er nun die Zeche prellen wollte oder doch lieber zahlen.


    Oft, aber nicht immer, war auch der Wirt und Herr des Hauses, Decimus Artorius Corvinus zugegen. Er war kein Riese, aber hatte doch eine gut gebaute breite Statur und ein leichtes Bäuchlein - welcher gute Wirt hatte so etwas nicht? Man erzählte sich, er versuche eine Karriere in der Verwaltung anzustreben und sei deswegen eigentlich nur sporadisch zugegen. Die Arbeit in der Taberna würde er nicht als Arbeit ansehen, sondern als Vergnügen, einer der Gründe, warum er doch regelmäßig einkehrte. Diejenigen, die ihn kannten, wussten, dass er gemütlich und meist gut gelaunt war. Doch wehe dem, der versuchte, ihn zu betrügen.


    Neben den beiden verrichteten eine Menge Frauen, von jung bis alt und eine ebensolche Auswahl Männer, das Werk der Bedienung und der Künstler, der Musikanten, Tänzer und Ringer. Und nicht selten wurde jemand unsanft aus der Taberna entfernt, weil er versuchte, sich an einem der Mädchen zu vergehen. Denn dies war nicht einfach ein Lupanar, hier wurde ebenso den geistigen wie den fleischlichen Genüssen gefröhnt. Kunst hatte hier einen ebenso hohen Stellenwert und wer hier ein billiges Mädchen zur Erleichterung suchte, war definitiv an der falschen Adresse, auch wenn die Mänaden unter der Hand dafür bekannt waren, hier teilweise die exotischsten Wünsche zu erfüllen.


    Alles in allem ein gemütlicher Ort zum feiern und ein Paradies für die Sinne.



  • Die Nymphe kicherte, als sich der freche Zentaur an ihrem Hintern rieb und sie an den Flanken mit den Händen hielt. "Wirst du mich wohl loslassen, garstiger Zentaur? Niemals kriegst du mich, sag ich, niemals!", womit sie sich seinen Armen schon wieder entwunden hatte, um sich neckend, aber doch lasziv vor ihm zu bewegen, während er mit dem schellenbesetzten Fuß aufstampfte und es laut klingen ließ. "Aber Liebste", beteuerte er und humpelte ihr nach, mit jedem Schritt ließ er es laut klingen.


    Zwei Sklaven erschienen aus einem der hinteren Zimmer und bauten schließlich ein paar der Bänke ab, um Platz für den Ring in der Mitte zu machen, während sich Diotima in die Mitte der Taberna stellte und die Hände hob. "So ihr Lieben, wie es Tradition hat in den Mänaden, werden wir zu Ehren von Apoll einen Ringwettkampf veranstalten? Wer hat genug Mumm in den Knochen, wer ist manns genug, anzutreten? Du? Oder du? Oder gar du? Ach Süßer, du siehst aus, als hättest du genug Kraft in den Armen, um sogar gegen Medeias Hercules anzutreten! Traut euch, fasst euch ein Herz.
    Wer wagt es, anzutreten?"

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