[Taberna et Lupanar] Zu den Mänaden

  • Die Taberna war halbvoll, war es doch erst früher abend und die meisten braven Römer kamen erst von ihrer Arbeit nach Hause. Diese Woche war die Sage um Orpheus die Thematik in der Taberna und so stand in der Mitte auf der Bühne ein schöner junger Mann in griechischer Kleidung mit dunkelbraun gelocktem Haar und einer Lyra in der Hand, der eindeutig Orpheus selbst darstellen sollte. Um ihn herum schwirrten acht Nymphen, teils als Wald-, teils als Flussnymphen verkleidet.


    Auf der anderen Seite der Bühne tanzen ein paar Mänaden um jemanden herum, der allem anschein nach Dionysos darstellen sollte. Eifersüchtig blicken sie zu dem schönen Jüngling, doch als er seine Lyra spielt, sehen sie etwas besänftigter drei und tätscheln den etwas dickeren Bauch des Dionysos. Ein kleinerer Mann mit Satyrmaske sprang belustigt herum und wackelte mit den Beinen, die er in fellige Hosen gekleidet hatte, an denen eine Unzahl Schellen hang. Dazu - und passend zur Melodie des Orpheus - spielte er mit seiner Panflöte begleitend mit.


    Diotima sah dem jungen Octavier noch etwas missgelaunt nach und wusch ein paar Becher rein, um sie verkehrt zum trocknen aufzustellen. Eigentlich merkte man ihr an, dass sie ziemlich zupacken konnte, auf jeden Fall wurde selten so energisch etwas geputzt. Schließlich fiel ihr Blick auf Hypathia, sie runzelte die Stirn und hielt inne.


    "Salve und willkommen in den Mänaden. Ich habe dich noch nie hier gesehen.. du bist nicht oft hier, oder? Möchtest du vielleicht etwas trinken? Dann kannst du dich auch hinsetzen und das Schauspiel genießen.", überfiel Diotima Hypathia mit einem Wortschwall ihrer alt-lastigen Stimme.

  • Corvinus sah den etwas übereilten Octavier überrumpelt an und blinzelte erst einmal. Dann nickte er langsam und lehnte sich zurück.


    "Salve erst einmal. Setz dich, mach es dir schön bequem, nimm dir eine Traube. Also... über welche Dimensionen sprechen wir und vor allem - über welchen Preis?"

  • Ich blieb stehen.


    "Ich habe gweisse Vorgaben. Ich würde gerne 150 Einheiten verkaufen. Der Preis...." ich überlegte "...weil du einen so schönen Laden hast, 2,30 Sesterzen pro Einheit."

  • Corvinus schüttelte entschieden den Kopf und legte die Fingerspitzen aneinander, wobei er mit den Handflächen ein umgedrehtes V bildete. Nachdenklich sah er ihn an und wippte leicht mit dem Stuhl.


    "Nein, tut mir leid. Ich habe schon jemanden, der mir für 2.30 Sesterzen soviele Honigtöpfe liefert, wie ich brauche. Und ich brauche bloß siebzig in der Woche, keine hundertfünfzig auf einmal. Wer hat dir denn beigebracht, Honig in "Einheiten" zu bezeichnen?"


    Angesichts der ungewöhnlichen Bezeichnung musste Corvinus nun doch ein wenig schmunzeln.

  • Wieder dauerte es einige Wimpernschläge, bis Hypathia ihre Sprache wiederfand. Was, bei allen Göttern hatte diese Frau mit ihren Haaren gemacht? Der erste Impuls war, sogleich nach ihrem Gatten zu fragen. Aber dann würde sie wohl kaum die Mänaden kennenlernen. Also schüttelte sie kaum merklich den Kopf, wie, um ungeliebte Gedanken zu vertreiben, dann nickte sie leicht.


    "Ja.. bitte... einen Wein. Rot..."


    Niemals hätte sie offen zugegeben, dass das Ambiente sie anrührte, erinnerte es sie doch zumindest ein wenig an ihre Heimat. So blieb ihr nur ein leises Seufzen und das Warten auf ihren Wein. Pur.

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus
    Corvinus schüttelte entschieden den Kopf und legte die Fingerspitzen aneinander, wobei er mit den Handflächen ein umgedrehtes V bildete. Nachdenklich sah er ihn an und wippte leicht mit dem Stuhl.


    "Nein, tut mir leid. Ich habe schon jemanden, der mir für 2.30 Sesterzen soviele Honigtöpfe liefert, wie ich brauche. Und ich brauche bloß siebzig in der Woche, keine hundertfünfzig auf einmal. Wer hat dir denn beigebracht, Honig in "Einheiten" zu bezeichnen?"


    Angesichts der ungewöhnlichen Bezeichnung musste Corvinus nun doch ein wenig schmunzeln.


    Auf seinen letzten Kommentar antwortete ich nichts und beließ es dabei ;)

    "Nun was hällst du von 2,20 Sesterzen?"


    fragte ich den geschäftstüchtigen Mann.

  • Diotima musste breit schmunzeln, dann griff sie nach zwei Bechern und befüllte den einen mit dem anderen, mit dem sie direkt aus dem Fass schöpfte.


    "Wie heißt du denn, meine Guteste?"


    fragte sie, während sie ihr den Becher Wein auf den Tresen stellte und sich auf die Arme stützte.


    "Das is der Vinum Vesuvio, falls du den kennst. Unser Geschäftsführer keltert den."


    Währenddessen bot sich im Hintergrund wieder ein lustiges Schauspiel, Bacchus hatte Orpheus mittlerweile am Hosenbund gepackt, beim Hinterteil und schüttelte den frechen Frevler mit der Lyra ordentlich durch, während die Mänaden sich hinter einer Säule versteckt hatten und ihn anfeuerten - die Nymphen die Orpheus begleiteten, begannen jedoch, Bacchus mit geschüttelten Fäusten zu drohen und keiften ihn wild an, ein Szenario, das vielen ein Lachen entlockte.

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Auf seinen letzten Kommentar antwortete ich nichts und beließ es dabei.

    "Nun was hällst du von 2,20 Sesterzen?"


    fragte ich den geschäftstüchtigen Mann.


    "2.20 klingt schon besser. Wieviele Töpfe willst du verkaufen? Siebzig kann ich dir pro Woche abnehmen. Wobei nicht sicher ist, dass ich jede Woche siebzig Töpfe benötige, das kommt einfach auf die Nachfrage nach Honigwein an."


    Nachdenklich sah Corvinus den Mann an.

  • Es war bereits Dunkel und Lucullus spazierte in den engen Gassen Roms umher. Vor einem kleinen Laden blieb er stehen. "Zu den Mänaden..." flüstert er und überlegt angestrengt. Wo hatte er das nur schon mal gehört? "Zu den Mänaden...aja!" Es fiel ihn wieder ein. Als er vor der Tür des Comes warten musste, hörte er, wie jemand im Officium sagte er soll einmal vorbei schauen. Er schaut sich um, etwas mulmig war ihn ja schon. Aber was soll´s, er hatte Heute eh nichts besonders mehr vor und ging hinein. Immer darauf bedacht keinen Blickkontakt zu irgendjemanden herzustellen, nahm er sich einen leeren Tisch und bestellte einen Becher Kräuterbier.

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus


    "2.20 klingt schon besser. Wieviele Töpfe willst du verkaufen? Siebzig kann ich dir pro Woche abnehmen. Wobei nicht sicher ist, dass ich jede Woche siebzig Töpfe benötige, das kommt einfach auf die Nachfrage nach Honigwein an."


    Nachdenklich sah Corvinus den Mann an.


    Mit siebzig Töpfen wär mein Arbeitgeber zufrieden. Ich muss dich aber bitten konstant siebzig zu nehmen, da wir einen Vertrag schließen wollen.


    Ich rollte ein Papyrus aus.
    Wenn ihr Interesse habt, dann bitte hier unterschreiben.



    Vertrag



    Hieremit bestätige ich,


    _________________, (Name)


    dass ich Lucius Octavius Detritus pro Woche


    ____ (Anzahl) Töpfe Honig zu einem Preis von 2,20 Sesterzen abkaufen möcht. Der Vertrag wir erst durch ein schriftliches Gegenstück aufgelöst.


    _________________________ (Unterschrieft/Datum)



  • "Konstant siebzig Töpfe? Das wären bei deinen Preisen 154 Sesterzen pro Woche, wobei ich nicht einmal weiß, wie gut mein Honigwein geht. Da würde ich mein gesamtes Gehalt als magistratus ausgeben... tut mir leid, konstant kann ich sie dir nicht abnehmen."
    Wehement schüttelte Corvinus den Kopf. In den Ruin wollte er sich nun nicht wirtschaften, vor allem wenn es so lange dauerte, die Genehmigung für sein Weingut zu bekommen.

  • Lucullus kam direkt zur Hauptstoßzeit in die Mänaden. Es war einigermaßen voll, die Leute lachten und zechten ohne Rücksicht auf Verluste. Eine der kleinen Mänaden saß rittlings auf dem Schoß des Schauspielers, der wohl Bacchus darstellen sollte, füllte ihm mit dem Krug Wein ein und kicherte vor sich hin. Auf einem der Tische in der Ecke fanden Würfelspiele statt und Diotima, die auffällige Schankfrau mit dem enervierenden Alt, stand hinter der Theke und wusch die Becher.


    "Kräuterbier also?", wiederholte die Bedienung und schmunzelte, um ihm seinen Wunsch recht rasch zu bringen. Sie war ein ansehnliches junges Ding, wahrscheinlich um die Zwanzig herum und wirkte sehr griechisch. Sie stellte ihm den Humpen Kräuterbier auf den Tisch, drehte den Stuhl herum und setzte sich einfach ungefragt auf jenen, um stumm zu ihm zu blicken.

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus
    "Konstant siebzig Töpfe? Das wären bei deinen Preisen 154 Sesterzen pro Woche, wobei ich nicht einmal weiß, wie gut mein Honigwein geht. Da würde ich mein gesamtes Gehalt als magistratus ausgeben... tut mir leid, konstant kann ich sie dir nicht abnehmen."
    Wehement schüttelte Corvinus den Kopf. In den Ruin wollte er sich nun nicht wirtschaften, vor allem wenn es so lange dauerte, die Genehmigung für sein Weingut zu bekommen.



    "Nun gut, dann amchen wir es mündlich weg. meinem Arbeitgeber,wird es nichts ausmachen, wenn du mal ein paar Töpfe wenigern nimmst."

  • Lucullus nickt dankbar und ergriff den Henkel um das Bier in die richtige Stellung zu bringen. Als das Mädel Platz nahm, mustert er sie auffällig und blickt ihr direkt in die Augen. "Möchtest du auch etwas? Vielleicht habe ich ja Heute die Spendiertunika an."

  • "Mündlich..?" Corvinus musterte Cato, ob dieser das nun auch wirklich ernst meinte. "Wozu dann einen Vertrag, mh? Nicht, dass man nachher auf sein Vertragsrecht pocht oder mich in einer ungünstigen Lage des Vertragsbruchs beschuldigt. Misstrauen ist die Mutter der Vorahnung, mein Freund. Du musst so rechnen, dass es für deinen Arbeitgeber auch Gewinn abwirft. Wenn er mir jetzt 70 Töpfe pro Woche verkauft und ich pro Topf 2.20 zahle, zahle ich ihm pro Woche 154 Sesterzen. Das wären für ihn.. 6 Sesterzen gewinn, wenn die Imkerei soviele Erhaltungskosten hat, wie ich mir einmal durchgerechnet hat. Cui bono? Aber wir können es so machen, dass ich deinem Arbeitgeber... 30 Töpfe zum Preis von 2.20 pro Woche abnehme. So hat er noch genug Honig, welchen er zu höherem Preis verkaufen kann, um daraus Kapital zu schlagen und wenn ich mehr brauchen sollte, kaufe ich ihn wohl auch bei ihm zu leicht erhöhtem Preis. Kannst du mir folgen?"

  • Was ist das denn für eine Frage.

    "Ich bin durchaus in Mathematik ausgebildet. Ja ich kann folgen..."
    antwortete ich dem Mann. "Darf ich dir einen Vorschlag machen? Fülle einfach den Vertrag aus. Du kannst kaufen soviel du willst. Wenn du meinem Arbeitgeber nur 30 Töpfe die Woche abkaufst, Kaufst du ihm nur 30 ab. Wenn du ihm 60 abkaufen willst, kaufst du im 60 ab." antworte ich freundlich als zuvor. ;)

  • "Mir wäre es lieber, könnte ich das mit deinem Herren persönlich aushandeln, aber nun gut...", begann er und musterte die Vorlage des Scribas seufzend. Seine Schrift und Rechtschreibung war nicht unbedingt das, was Corvinus als adäquat einstufen würde, also griff er nach einem Stück Papyrus und setzte selbst etwas auf, wobei er sich ungefähr an die Vorlage des Schreiberlings hielt.



    Liefervertrag


    Hiermit bestätige ich,
    Decimus Artorius Corvinus, dass ich Lucius Octavius Detritus pro Woche 30 (Anzahl) Töpfe Honig zu einem Preis von 2,20 Sesterzen abkaufen möchte. Der Vertrag wird erst durch ein schriftliches Gegenstück aufgelöst.
    Beide Vertragspartner verpflichten sich zu rechtzeitiger Lieferung und Abnahme.


    [Blockierte Grafik: http://img221.imageshack.us/img221/9453/corvibc9.gif]


    Etwas Kerzenwachs auf den Papyrus, dann drückte er einen Anhänger, den er an einer silbernen Kette trug, in das warme Wachs hinein, worauf sich das Emblem seiner Gens zeigte. Schließlich unterzeichnete er noch und hielt es dem Scriba hin. "Zufrieden?"

  • Als ich das 'deines Herren' hörte, wurde ich etwas wütend.

    "Ich möchte nur daruf hinweisen, dass das nicht mein Herr sondern mein Onkel und Arbeitgeber ist."


    Ich war ja kein Sklave sondern römischer Bürger. :]

    "Der Vertrag ist in Ordnung. Ich werde ihn meinem ... Onkel übergeben."

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