[Perystilium] Der Garten

  • Sie lächelte noch immer leicht und versuchte Minervina damit ein wenig aufzumuntern.


    "Und was gibt es hier in Tarraco ansonsten neues? Man hört in Rom ja kaum etwas von hier."

  • "Das Grundstück für die capitolinische Trias wurde geweiht. Die Gladiatorenschule bekommt ordentlich Zuwachs." Minervina ärgerte sich im Stillen ein wenig darüber, dass sie so kurz angebunden war, aber Claudias Worte hatten ihre Begeisterung wieder mächtig gebremst. Als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hatte, lächelte sie ihre Tante etwas unbeholfen an. "Aber besondere Neuigkeiten gibt es nicht. Keine, die jetzt angebracht werden." womit sie ihrer Mutter einen dezent strafenden Blick zuwarf.

  • Nach meinem Hausaufgabenstress ging ich raus, ich wollte nur mal eine Stunde alleine sein.


    Ich gin in dem RIESIGEN Garten spazieren.
    Es war schön.
    Die Vögel zwitscherten, die Sonne strahlte.
    Es konnte nicht perfekter sein...


    Ich sezte mich auf die Bank und dachte mal einbisschen nach...
    ...nur so...
    ...über dies und das...

  • Lächelnd beobachtete Helena das Wiedersehen zwischen Claudia und Minervina, während sie sich zeitgleich auch etwas verloren vorkam. Es schien ihr, als hinge Minervina wahrlich mehr an der Familie ihres Vaters anstatt jener ihrer Mutter. Aber war das weiter verwunderlich? Sie selbst, Helena, hatte Maximus immer zu schön geredet. Doch sie ließ Minervina und Claudia erst einmal reden. Sie bemerkte es erst gar nicht, da sie in Gedanken versunken war, dass Claudia sie ansprach. So kam ihre Antwort etwas verzögert: "Die Dedicatio ist abgeschlossen und das Fundament wurde auch schon errichtet. Es gab am Hafen einige Probleme und viele Tote, wozu auch ich mich fast zählen durfte. Aber es ging ja alles noch gut." meinte sie mit ruhiger Stimme.

  • Helena veruchte gleichgültig zu wirken, aber so recht gelang es ihr nicht. Ihre Züge ließen wieder einen kleinen Teil des erlebten Schreckens aufleben. "Nun, der Hebekran war kaputt und hat mit einem großen Marmorblock gemeinsam einige Arbeiter unter sich begraben. Viele wurden verletzt. Es war ein grauenhafter Anblick, all das Elend in vollendeter Form dort erleben zu müssen." Doch was ihr geschehen war, erwähnte sie nicht. Es wirkte doch, obwohl es der Wahrheit entsprach, sehr skurril.

  • "Nicht, dass ich davon wüsste." meinte Helena sinnierend und seufzte. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Götter eher auf die Bedürfnisse des kleinen Volkes hinweisen wollten, denn Festlichkeiten und dergleichen gab es lange schon nicht mehr. Ich denke es wäre wieder an der Zeit für solche."

  • "Ja, der Duumvir und ich haben uns bereits einige Gedanken gemacht. Wir sehen das Fest zur Einweihung des Kapitols als eine gute Möglichkeit und werden dort das Fest größer als es gewöhnlich sein müsste gestalten. Die Götter werden sich hoffentlich geehrt fühlen und auch das Volk dürfte sich erfreuen." meinte Helena lächelnd.

  • Minervinas Miene schien zu vereisen, als sie hörte wie ihre Mutter vom Duumvir sprach. Der Duumvir der ihr ihre Mutter nahm - und ihrem Vater die Frau. Vielleicht konnte Metellus gar nicht so arg viel dafür, aber sie grollte ihm dennoch. Mit beinahe verdächtig honigsüßer Stimme fügte sie ein: "Allzu weit wird die Vollendung des Baus gewiss nicht andauern, da der Duumvir sich ja in Roma aufhält." Wie ihre Worte zu verstehen waren, legte sie in die Hände des Betrachters und wandte sich deutlich missstimmt ab.

  • "Das klingt nach einer guten Idee. Ich glaube, dass die Götter durch so etwas beschwichtigt werden können." Sie vernahm Minervinas Einwand und fragte: "Schreitet der Bau voran, auch wenn der Duumvir abwesend ist?"

  • Helena hätte Minervina beinahe einen strafenden Blick zugeworfen, hielt allerdings an sich und ging nur mit ruhiger Stimme auf Claudias Frage ein. "Gewiss, die Magistrate verrichten ihre Arbeit sehr ordentlich und dies geht schließlich auch ohne Duumvir. Fällt ja auch in deren Aufgabengebiet." Sonderlich erfreut sah sie allerdings nicht aus. Sie hatte den spitzen Tonfall Minervinas bemerkt.

  • Claudias Stimme klang erfreut als sie sagte: "Schön zu hören. Ich hoffe, dass die Fertigstellung des Tempels in nicht allzuweiter Ferne liegt."


    Ihr Blick und ihre Stimme wurden etwas weniger fröhlich: "Um nochmal auf einen der Hauptgründe für mein Kommen zurückzukommen.... Ich nehme an, Maximus wurde in das tiberische Familiengrab gebracht?"

  • Auch Helena lächelte, als die Claudias Worte bezüglich des Tempels vernahm. Aks sie allerdings auf Maximus zu sprechen kam, verdunkelte sich ihr Blick und alsbald senkte sie diesen zu Boden. Dieser Gedanke bereitete ihr noch immer Schmerz. Es war nicht leicht gewesen, den eigenen Mann zu Grabe zu tragen. "Ja." erwiderte sie so also nur knapp und suchte den Blick zu Minervina.

  • Minervina hatte weniger erfreut dem Gespräch der beiden gelauscht und schon nach wenigen Worten den Blick desinteressiert abgewandt, um die Säulen des Gartens zu betrachten. Es war ein hübscher Garten und bot an diesem Haus wohl auch den meisten Luxus. Als sie das Gespräch auf ihren Vater kommen hörte, weiteten sich ihre Augen ein kleines Stück, doch der Blick haftete nun wie erstarrt auf der Stütze einer Säule. Als Helenas 'Ja' erklang sauste dieser die Säule hinab und richtete sich alsbald auf den Boden zu ihren Füßen. Sie entsann sich des toten Gesichtes ihres über alles geliebten Vaters, als sie sich heimlich zu ihm geschlichen hatte.

  • Und dieses Schweigen unterbrach Helena eine ganze Weile nicht. Nachdenklich ruhte ihr Blick eine kurze Zeit auf Minervina, ehe sie zu Claudia blickte und diese musterte. Sollte sie sich schämen, dass sie begann, sich von Maximus Tod zu erholen und nun Metellus in Augenschein gefasst hatte? "Das würde ihn sicher freuen." meinte Helena dann zögerlich. "Ich könnte dich..."

  • "Ich komme mit!" fiel Minervina ihrer Mutter allerdings fest entschlossen ins Wort. Es war kein guter Grund, aus welchem sie so rasch handelte, aber ihrer Meinung nach durchaus gerechtfertigt. Nach Minervinas Meinung hatte Helena nichts mehr am Grabe ihres Vaters verloren, denn sie begann schon jetzt sich wieder jemand anderen zu suchen. Sowas war nicht nur untreu, sondern auch verlogen. Erwartungsvoll sah sie junge Frau ihre Tante fragend an.

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