Meine Schläfen pochten, als ich mit unterdrückter Aufregung das Officium betrat. Was Ich hörte war das Rauschen meiner Toga, was ich hörte waren meine gemessenen Schritte und deren marmorner Widerhall. Was ich erblickte - nichts als verwischte Farben. Was ich dachte - nichts als eine Zahl: Elftausend ... dreihundertachtunsiebzig ... 11378 ... 11000 und 300 und 78...
"Salve! Ich muss dringend Einspruch gegen die von dem Lucius Aurelius Commodus ausgesprochene Sanctio erheben! Denn diese - ", dabei legte ich das Dokument vor:
SANCTIO
Gegen Quintus Matinius Cicero wird nach §4 Absatz 3 und §7 Lex Mercati eine Geldstrafe in Höhe von 11378.57 verhängt. Das Angebot von Öllampen zum Preis von 0.81 Sesterzen pro Einheit liegt deutlich unter den Herstellungskosten und verstößt gegen geltendes Gesetz. Der Anbieter hat die Angebote umgehend zu entfernen. Einsprüche gegen administrative Handlungen des Aedils werden an das Gericht verwiesen.
Lucius Aurelius Commdus, Aediles Curules
"... denn diese ist gänzlich unbegründet! Niemals habe ich gegen die genannten Paragraphen verstoßen! Denn die Preisgestaltung obliegt eindeutig beim Hersteller - in diesem Falle mir - wie sich eindeutig aus der Lex Mercati §4 (1) ergibt."
Ich holte Luft und fuhr fort:
"Weiters sind die Herstellungskosten im Preis von 0.81 Sesterzen enthalten und ich mache mit jeder verkauften Öllampe einen Gewinn. Es kann also keine Rede davon sein, dass ich Waren unterhalb der Herstellungkosten angeboten haben solle. Somit ist Lex Mercati §4 (3) nicht erfüllt, und es kann Lex Mercati §7 keine Anwendung finden."