Tablinum | Furianus, Vitamalacus

  • Quintus Tiberius Vitamalacus betritt direkt hinter dem Sklaven das Tablinium. Gerade bleibt der hochgewachsene Soldat stehen, selbst die neue Toga kann nicht verbergen, das er eigentlich gewohnt ist eine Rüstung zu tragen.


    Der Blick des Centurio ist hart und er mustert den Mann, der seine Schwester heiraten will, wie einen seiner Probati.

  • Furianus ging nochmals den Ablauf der Sponsalia durch, welchen er akribisch genau festlegte und in Zeitabschnitte einteilte.


    Die festen Schritte konnten wohl nicht die eines Sklaven sein, da diese ziemlich alte und abgelaufene Caligae trugen. So drehte er sich mit dem Papyrus in der Hand um und blickte den Mann verwundert an.


    "Salve, wer seid ihr?"


    Man musste den Sklaven wohl noch einmal durch Peitschenhiebe verständlich machen keine Fremden unangemeldet zu den Hausbewohnern zu führen.

  • Der Blick des Centurios wird in keinster weise weicher. Ob das was er sieht ihm gefällt oder nicht, ist nicht zu erkennen.

    "Meine Name ist Quintus Tiberius Vitamalacus, Centurio der Legio IX.Hispania und der Bruder von Tiberia Claudia. Du bist Luclius Flavius Furianus, der Mann der meine Schwester heiraten will."


    Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung.

  • Furianus stand ein wenig verwirrt und konnte das Gesagte nicht fassen.
    "Seit wann hat Claudia einen Bruder?", sprach er zu sich selbst und fand keine Antwort. Entweder er wusste noch recht wenig über seine Zukünftige oder es gab bestimmte Gründe, welche zu ihrer Verschwiegenheit bezüglich des Bruders führten.
    Aber da er es nicht wusste, würde er ihn doch auf freundliche Art willkommen heißen müssen, um jeglichen Keil zwischen ihm auszuschließen.
    Lächelnd trat er zu dem Mann und legte diesen seine Hand auf die Schulter.


    "Ich hörte recht wenig von dir, doch sei willkommen zukünftiger Bruder. Führt dich etwas Bestimmtes hierher?"

  • Der Centurio erwiedert das Lächeln kaum, auch die freundliche Begrüssung erwiedert er nur knapp und löst sich dann von Furianus.

    "Ich wollte den den Mann kennenlernen, den meine Schwester für sich erwählt hat. Du kommst aus einer grossen Familien. Wie bist du mit deinem grossen Ahnen Flavius Vespasianus verwandt ?"


    Der Blick des Centurios musstert den Mann ausgiebig.

    "Claudia sagte, du hättest in der Legio I. gedient. Bis zum Optio ? Hast du kampferfahrungen sammeln können ?"

  • Furianus wunderte sich warum nun der Bruder seines Großvaters erwähnt wurde. Er hörte Einiges von diesem Mann, doch eigentlich kannte er ihn überhaupt nicht.


    "Flavius Vespasianus war der Bruder meines Großvaters. Warum interessierst du dich für meine Abstammung zu Flavius Vespasianus? Kanntest du ihn?"


    Furianus wollte nicht erwähnen, dass er als Legionär in der Prima diente und später erst Optio wurde, denn dies machte keinen allzu guten Eindruck auf einen Centurio.


    "Wenn du Übungskämpfe meinst dann ja, doch an richtigen Kämpfen nahm ich nicht teil. Wie denn auch, die Prima liegt mitten im Imperium, da verirren sich kaum Germanen oder Dacer."


    Sagte er lächelnd und goss dem Mann verdünnten Vinum in einen von zwei Bechern ein.

  • Er nimmt den Becher Wein entdecken und trinkt einen Schluck.

    "Ich selbst kannte ihn nicht, mein Grossvater diente schon während des Britaniafeldzuges unter ihm. Er war ein grosser Verehrer deines Ahnens und erzählte mir viel von ihm, sodass ich manchmal das Gefühl habe, ihn persönlich zu kennen."


    Auf die weiteren Ausführungen nickt der Centurio knapp. Sicher der Mann hatt recht, einen gefährlichen Feind steht der Prima nicht gegenüber,....

    "Erlaube mir eine Frage : Warum die Prima ? Warum nicht eine der Legionen an der Grenze ?"

  • Furianus nickte auf seine Ausführungen zu Vespasianus hin. Er müsste sich wirklich um die Taten seines Ahnen informieren.


    "Es kam für mich nicht in Frage Italia wieder zu verlassen und meine Familie aufzugeben. Ich habe sie vor nicht zu langer Zeit gewinnen können, ich möchte sie nun nicht missen. Außerdem war es für mich selbstverständlich als Patrizier zur Legio zu gehen. Die Prima, so sagt man, ist die Beste im ganzen Reiche, dies war ein Grund mehr ein Teil ihrer Geschichte zu werden."

  • Quintus Tiberius Vitamalacus sieht Furianus an und zum ersten Mal ist ein wenig Anerkennung in seinem Blick zu erkennen.

    "Ja, mehr als für jeden anderen Römer ist die Pflicht eines Patriziers, mit seinem Blut Rom zu verteidigen."


    Er nimmt noch einen Schluck Wein...

    "Ein Italischer ?"


    Er sieht Furianus kurz fragend an, dann fährt er fort.

    "Wie sind deine Pläne nach der Quaestor ? Welch ein Leben willst du ihr bereiten ?"

  • "Du musst ein Weinkenner sein."


    Sagte Furianus lächelnd und nahm sich seinen Fragen an.


    "Nach meiner Quaestur hoffe ich das Vertrauen des Volkes ein weiteres Mal für mich gewinnen zu können. Ich werde zum ehrenwerten Amte des Aediles Curules kandidieren. Was ich ihr für ein Leben biete? Eine gute Frage.


    Er sah kurz zur Decke und dann wieder zu Vitamalacus.


    "Ich biete ihr ein Leben voller Geborgenheit, Aufmerksamkeit, ein Leben welches einer so grandiosen Frau wie deiner Schwester zusteht. Sorge dich nicht um sie, die Gens Flavia ist groß und an finanziellen Mitteln mangelt es nicht, falls sie etwas bedarf."

  • Er nimmt noch einen Schluck Wein.

    "Nun, ich habe ein Gut in Hispania,... Auch wenn es durch meinen Klientenverwalten lasse, schätze ich doch die Früchte meines Gutes."


    Er stellt den Becher ab.

    "Aedil ? Ein anspruchvolles Amt..."


    Langsam geht er nachdenklich etwas im Raum auf und ab.

    "Ich werde meine Klienten anweisen für dich zu stimmen. Betrachte dies als mein erstes Geschenke zu deiner Verlobung."


    Dann geht er auf Furianus zu....

    "Das es dir und deiner Familie an finaziellen Mitteln nicht mangelt, daran würde ich nie zweifeln... Doch wen du sie ihe Erfahrtungen enttäuscht, das würde ich dir nicht verzeihen."


    Der Blick des Centurios wird noch ernster, als er bisher war.

    "Wenn du allerdings ihre Ehre verletzt, dann werde ich dich töten, egal wer unter deinen Ahnen ist... Verstehst du mich ?"

  • Überrascht von solch primitiven Zügen und Selbstjustiz wollte er liebend gerne einen Schritt zurückweichen, doch das hätte zu bedeuten, dass er dem Bruder seiner Zukünftigen unterliegen würde und das konnte er sich nicht erlauben.


    So stand er ruhig vor dem Mann und nahm seinen Becher in die Hand, welchen er gleich anhob.


    "Lass uns auf deine zauberhafte Schwester trinken. Und glaube mir, an deiner Stelle hätte ich ebenso gehandelt."


    Natürlich wusste Furianus, dass er log. Aber ihre Meinungen waren doch nicht so verschieden, denn Furianus würde jemanden töten lassen, als diese Tat selbst zu begehen. ;)
    Hier in Rom war es ja alltäglich, Banditen und anderes Gesindel war leicht aufzutreiben.


    "Aber ich danke für deine Stimmen, Vitamalacus. Falls du meine Hilfe irgendwann brauchen wirst, so zögere nicht danach zu fragen."

  • Das Furianus nicht zurüchweicht, lässt die Achtung des Centurios etwas an steigen. So nimmt er seinen Becher auf und hebt ihn an...

    "Auf Claudia,..."


    Er trinkt einen Schluck und sieht dan Furianus an.

    "Müstest du schon mal einen Menschen mit eigener Hand töten ?"

  • Furianus nahm einen kräftigen Schluck, um die Geschehenisse erstmal ein wenig zu verarbeiten. Hätte er so etwas geahnt, er hätte sich vorbereitet und ein wenig Abstand von dem organisatorischen Stress um die Sponsalia herum genommen.


    "Nein, bislang ergab sich kein Grund solchen Groll gegen einen Menschen zu hegen. Ich nehme an, dass du häufiger Blut an deinen Händen hast, bis du doch an der Grenze zu Germanien stationiert."

  • Nun ist es an Quintus Tiberius Vitamalacus dem zukünftigen Mann seiner Schwester aufmunternd seine Hand auf die Schulter zu legen.

    "Es geht nicht um Groll, es geht darum deine Pflicht zu tun. Ich war beim letzten Feldzug dabei und spürte dabei, wie sich Blut anfühlt. Und ich wusste meist nicht, ob es meines ist, oder das meiner feinde oder meiner Kameraden."


    Ohne zu fragen nimmt er die Karaffe und schenkt sich und Furianus nach.


    "Mein Grossvater sagte einst, verlange nie von einem Mann etwas zu tun, das du nicht selbst zu tun bereit bist. Wenn dein Untergebener das verstanden hat,.. dann wird er alles für dich tun."


    Er geht etwa einen Schritt von Furianus weg und dreht sich dann zu ihm um.

    "Mein Grossvater erzählte mir von Vespasianus, wie seine Legio in Britania in einen Hinterhalt geriet,... und deine Ahne stellte sich unter seine Männer um mit ihnen bis zum letzten zu Kämpfen.... und so siegten sie."

  • Furianus lehnte sich mit dem Rücken ein wenig an die Wand an.


    "Weise Worte sprichst du, Vitamalacus. Flavius Vespasianus muss doch sehr beliebt bei seinen Männern gewesen sein. Wahrscheinlich war er zu seinen Männern genau so loyal wie sie es zu ihm waren. Ein gutes Verhältnis, mit welchem man Kriege gewinnen kann, fehlt es nicht an Moral."


    Er trank einen Schluck.


    "Hier in Rom kämpft man auch, doch auf eine andere Art. Manchmal sehne ich mich nach einem ruhigen Landgut außerhalb dieser brodelnden Stadt. Sage mir, sind die Kriege in Germania nun doch weitestgehend vorbei?"

  • Der Centurio nimmt noch einen Schluck Wein.

    "Dein Ahne war ein grosser Mann. Wenn du nur ein kleines bisschen von ihm in dir hast, dann hat Claudia sich den richtigen Mann erwählt."


    Er stellt seinen Becher ab....

    "Germania ist friedlich, doch wird erst das Frühjahr zeigen, ob der Barbar von jenseits des Limes seine Lektion gelernt hat. Doch Rom kann gberuhigt sein, die Legionen sind bereit."


    Er blickt Furianus ernst an.

    "Doch ich denke, du hast noch einige Vorbereitungen zu treffen. Daher werde ich mich nun verabschieden."

  • "Die Germanen werden die Klinge der Gladii schon zu spüren bekommen, da bin ich mir sicher. Barbaren fallen oft in ihre ursprünglichen Riten und Sitten zurück, ich lebte in Britannia, ich kenne sie."


    Furianus nahm noch einen Schluck und stellte seinen Becher ebenfalls ab. Ihr Bruder schien doch, nach anfänglichen Schwierigkeiten, ein guter Mensch zu sein.


    "Ich geleite dich noch selbstverständlich zur Tür und hoffe, dass du uns zu der bevorstehenden Sponsalia beehrst."


    Sagte er lächelnd und legte Vitamalacus seine Hand auf den Rücken, um den Mann neben sich zur Türe zu geleiten.

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