Venusia war in den Raum gekommen und sah sich um. Sie war etwas aufgeregt und sah nun noch einmal nach ob genug Plätze vorhanden waren. Viel hatte sie schon gemacht, aber nie so vielen "Römern" die Germanen, ihr Volk, erklärt. Auch hoffte sie etwas Verständnis für diese damit erhaischen zu können. Nun fehlte nur noch Valentin und dann bald die Zuhörer.
Vorlesung: Cursus De Rebus Germanorum
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"Heilsa meine Liebe," sagte er und lächelte sie beim Betreten des Raumes freundlich an. "Alles soweit klar?
Sag, wer steht noch mal alles auf der Liste?" -
Venusia sah auf ihre Liste.
Also angemeldet haben sich Germanica Aelia, Titus Didius Gordianus, Marcus Octavius Augustinus, Camillus Matinius Plautius, Gaius Iulius Raeticus, Caius Iulius Seneca und Gaius Prudentius Commodus.
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Raeticus betrat den Raum und begrüßte die Anwesenden und setzte sich.
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Und wieder einmal saß Seneca zusammen mit seinem iulischen Verwandten Raeticus in einem Cursus der Scholae.
Er nickte ihm freundlich zu, um nicht die baldige Vorlesung zu stören.
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Camillus Matinius Plautius betritt den Raum und grüßt höflich die Dozenten und stellt sich namentlich vor. Dann grüßt er die bereits anwesenden "Schüler" um übergangslos vor seinem Tribunus Iulius Seneca in den "Optio-Modus" umzuschalten und Haltung anzunehmen, nachdem er diesen entdeckt hat.
"Tribunus!" grüßte Plautius in "Hab-Acht-Stellung".
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"Salvete!", grüßte ich die Anwesenden beim Hereinkommen und nahm Platz.
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Mit leichter senatorischer Verspätung betrat Commodus den Ort der Vorlesung. Er grüßte Duccia Britannia und Duccius Germanicus mit einem freundlich lächelnden Nicken und ging dann zu Aelia.
Nach einer kurzen Begrüssung nahm er neben ihr Platz.
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Er grüßte die bereits Anwesenden und sah sich dann um. Zwei fehlten noch. "Ich denke, wir warten noch auf die Beiden, mhm?"
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Auch Venusia begrüßte alle Lernwilligen und fragte sich wo die anderen beiden wohl blieben.
Einen Moment sollten wir wohl noch warten. Danach beginnen wir ohne sie würde ich vorschlagen.
Sie sagte das so laut, dass auch die anderen mitbekamen, der Kurs noch nicht begann.
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Nun denn. Da nun scheinbar erst einmal keiner weiter kam, würden sie einfach beginnen. Sie hatten ja Kursunterlagen, die sie zur Not noch aushändigen konnten. Sie räusperte sich fast unhörbar und trat vor die Anwesenden.
Mein Cousin Valentin Duccius Germanicus und ich, Venusia Duccia Britannia, wir möchten euch bei unserem Kurs über die Germanen begrüßen und nun auch nicht länger warten. Wir beginnen gleich einmal mit einer kleinen Einführung zum Sinn dieses Kurses.
Sie sah kurz zu Valentin und sprach dann weiter.
Was will dieser Kurs bezwecken? Er soll zum einen jedem einen Einblick in das Leben der Germanen geben. Sicher kann hier nicht alles abschließend behandelt werden. Doch waren wir bestrebt im diesem Rahmen so viel Wissen wie möglich unterzubringen. Zum Anderen soll er auch etwas zum besseren Verständnis der Römer gegenüber den Germanen beitragen. Denn so manches Vorurteil besteht nur auf Grund eines Missverständnisses und mangelnden Wissens.
Gespannt auf die Reaktionen derAnwesenden hielt sie einen Moment ein, ehe man zum ersten Punkt kommen würde.
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Während Duccia spracht betrat ich den Raum, daher nickte ich ihr zu.
Dann setzte ich ihn an einen leeren Tisch. Und lauschte weiterhin.
Und schon stellte sich mir die erste Frage. Ich meldete mich.
Sim-Off: Ich zahle gleich nach. Ich warte nurnoch daruf, dass mein Onkel mir das Geld überweißt. Gedult bitte
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Auch Venusia nickte Augustinus zu. Als sie nun Augustinus sich meldete nickte sie im zu, so dass er seine Frage nun stellen konnte.
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Plautius packte sein Schreibzeug und seine Wachstafeln aus um sich Notizen und eine eigene Mitschrift anfertigen zu können. Und hörte aufmerksam zu.
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"Ich entschuldige mich dafür, dass ich zuspät kam. Ich bin soeben erst aus Italien zurückgekommen."
Jetzt kam ich zu meiner Frage.
"Stimmt es, dass die Germanen römische Gefangene ihren Göttern opfern?"
Als ich das aussprach dachte ich an die Legionarii und Probarti, die uns vor den Germanen schützten.
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Mit der Frage hatte er zwar jetzt nicht gerechnet, aber interessant sie gestellt zu bekommen war es dennoch. Er richtete sich auf, hob kurz eine Braue und meinte: "Ja, das kommt durchaus vor. Wie es auch vorkommt, das Kriegsgefangene in Rom im Circus Maximus ihrem Ende entegegen sehen. Man mag für sich selber sehen, wie man es werten möchte." Er hatte nicht vor einen wertenden Kurs hier abzuhalten, auch wenn er nicht schlecht Lust zu so mancher Diskussion in die Richtung hätte, aber das war nciht Sinn und Zweck des Kurses. Es ging hier vor Allem um informieren und diskutieren darüber.
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Venusia schluckte. Der Kurs hatte kaum begonnen schon wurde solch Frage gestellt. Warum konnte man denn nicht erst einmal zu hören und dann fragen stellen außerdem war dies gar nicht Thema des Kurses sondern gehörte sofern gewünscht in einen anderen Cursus. Kurz sah sie zu Valentin, der antwortete und wartete ehe sie nur kurz den Magistraten begrüßte.
Herzlich Willkommen zum Cursus Augustinus.
Sie warf Augustinus einrn Blick zu, der nicht wirklich freundlich war aber auch nciht unfreundlich. Eher undeutbar. Sie mochte solch Störungen nicht auch schon gar nicht wenn man versuchte zu provozieren. Und genau so kam ihr diese Frage vor.
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Ich richtete mich an den Duumvir von Mogonaticum: "Danke"
Als ich meine Frage gestellt hatte, warf mir Britannia anen Blick zu. Ich konnte ihn nich ganz einordnen. Ich nahm mir jedoch vor, mich während des Kurses zurück zu halten.
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Er schaute in die Runde und fragte freundlich: "Sonst noch jemand vorweg Fragen? Wenn dem noch nciht sein sollte, würde ich dann Duccia Britannia bitten wollen mit dem ersten Teil des Kurses zu beginnen. Sollte einer von Euch zwischendurch Fragen haben, können diese gerne und auch ohne Umschweife gestellt werden.
Jedoch möchte ich vorweg noch folgenden Hinweis loswerden. Ich weiss, die Germanen sind in Rom nicht selten ein Thema, welches auf diverse Kontroversen stößt. Dieser Kurs hier soll in keiner Weise wertend sein, sondern rein informativ. Dennoch können wir in dem Rahmen natürlich diskutieren. Ich möchte jeden von Euch jedoch bitten, genauso wie uns, Abstand davon zu nehmen zu sagen: hier ist alles besser oder da ist alles besser. Denn ob etwas besser oder schlechter ist, ist letztlich immer die individuelle Ansicht des Einzelnen. Mit Sicherheit kann man in vielen Fällen, vielleicht in manchen Augen auch allen Fällen sagen: Es ist anders."
Er schmunzelte leicht in die Runde und sein Blick blieb einen Moment auf Raeticus ruhen. "Wer dennoch den Drang auf eine Wertediskussion verspürt, ist herzlich eingeladen nach Ende des Kurses mit mir, und sicher auch meiner Cousine, in die Taverne zu gehen und bei einem guten römisch-germanischen Mahl eben jene durchzuführen. Aber, so hoffe ich, bis dahin unter anderen Wissensvoraussetzungen und weniger Vorurteilen und Klischees, wie jeder, auch ich, dazu neigt zu haben, wenn er oder sie den anderen, besonders die andere Kultur, nicht kennt."
Er nickte Britannia zu um sie, so keine Fragen mehr kamen, dazu aufzufordern mit dem Kurs zu beginnen. -
Venusia nickte und machte dann weiter.
Beginnen wir nun mit der Gesellschaft der Germanen. Hier fürs Erste die Lebensweise. Diese unterscheidet sich in so vielem von der, der Römer.
Die Siedlungsformen
Die Germanen haben keine Städte wie die Römer. Sie wohnen in Einzelgehöften, wo der Boden urbar gemacht worden war, der Wald Holz, Früchte und Pilze liefert und das Vieh auf Lichtungen und Wiesen grasen kann. Neben diesen Einzelgehöften gibt es noch die Kleinsiedlungen und größere geschlossene Siedlungen. Überall dort wo ein Haus steht, kommen bald neue hinzu. (Bekannt sind auch burgenartige Siedlungen mit Werkstätten, in denen sich die Handwerker tummeln und welche von starken Wällen umgeben sind.
Meist werden die Häuser in Westost- Richtung errichtet, um den Winddruck zu mindern. In Nordwest- Germanien herrscht der dreischiffige Hallenbau vor. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Wohn- und Stallhaus, mit einem heruntergezogenen Dach, das von den inneren Pfeilern getragen wird. Die Wände sind aus lehmverschmiertem Flechtwerk oder Rasenplacken. Mensch und Tier leben hier unter einem Dach. So wird die Wärme der Vierbeiner genutzt, selbst ihr Mist dient als Wärmespender. Die Länge der Häuser beträgt in der Regel 9- 10 Meter. Aufgeteilt ist das Haus in Wohn- und Stallteil, der Eingang befindet sich an den Längswänden, wo diese beiden Bereiche zusammenstoßen. Außer dem Haupthaus gibt es häufig auch Nebengebäude, so Webstuben, Kochgebäude und Vorratskeller.
Diese Einzelgehöfte und Siedlungen sind von einer bäuerlichen Lebensweise geprägt. Als Siedlungsplätze werden Erhebungen oder Terrassen entlang von Flusslandschaften, höher liegende Geländesporne und Höhenlagen bevorzugt.
Ein Bauernhof besteht zumeist aus einem Wohngebäude, mehreren Grubenhäusern und einem Pfostenspeicher sowie Nebeneinrichtungen. Die Größe eines Einzelgehöftes beträgt oft zwei Hektar. Das Zentrum bildet das Wohngebäude, in dem ein Wohn-, ein Wirtschafts- und ein Stallbereich untergebracht sein können.
Zu den charakteristischen Nebengebäuden zählen sechspfostige Grubenhäuser, deren Bodenniveau bis zu einem Meter eingetieft sein kann. Die Baugruben sind 10 bis 16 qm groß, meist West-Ost orientiert und von rechteckigem Grundriss. An der südlichen Längsseite befindet sich meist der abgetreppte Eingang. Die Wände werden aus Flechtwerk mit oder ohne Lehmbewurf gebildet. In diesen Bauten finden sich bäuerliches Handwerk wie z.B. Weben und Spinnen, aber auch Erntevorräte. Es gibt aber auch Getreidespeicher, die in luftiger Höhe auf frei stehenden Pfosten errichtet sind, um das Erntegut vor Feuchtigkeit und Mäusefraß zu schützen. Ebenerdige Häuser, kleiner als das Haupthaus, können sowohl als Scheunen dienen wie auch witterungsgeschützte Arbeitsflächen bieten. Ein solches Gehöft wird nicht selten von einem Zaun umschlossen, der Raubzeug fern und das eigene Vieh zusammenhalten soll.
Weitere Einrichtungen sind überdachte Werkplätze für Keramikherstellung und Eisenverarbeitung sowie Kalkbrennerei und Brotbacköfen. Für die Aufbewahrung der Vorräte legt man Speichergruben, gestelzte Pfostenspeicher sowie Stroh- und Heulagerplätze an.Hier machte sie eine Pause um eventuelle Fragen abzuwarten.
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