Der schmale Grat Teil Beta

  • An einem Tag nach einem der Ereignisse zu denen die meisten Bürger lieber nicht gehen, sondern sich in ihren vier Wänden aufhalten, beginnt für ihn, Medicus die bange Frage: Was nun sprach Zeus, die Götter sind besoffen, der Olymp ist voll gekotzt. Naja nicht ganz so schlimm war es, aber doch ähnlich.


    Er hatte sich eine Sänfte anspannen lassen und eine zweite Leere wurde mitgeführt. Für reichlich Wein, Trauben und bequeme Kissen war ebenfalls gesorgt, denn der Weg war lang und steinig.


    Nach etwa einer Stunde erreichte der Tross eben die Auffahrt, die zu den Casen abbog, wo Avarus zur Zeit eher dran vorbei ging, doch wollte er sich nicht die Laune verderben lassen, denn immerhin schrieen nur die Hunde, die getroffen waren.


    Er schickte trotzdem einen Sklaven. Die waren nämlich ersetzlich, im Gegensatz zu seinem geilen Haupt. 8) :D

  • Das dauerte nun schon eine ganze Weile, der Paulus kehrte einfach nicht zurück. Etwas unruhig vielleicht doch einen zu guten Sklaven geopfert zu haben, steigt der Senator aus der Sänfte, streckt sich kurz und unmerklich für die Liktoren und läuft ein paar Runden um die Gefährte.


    Könnte auch mal was Neues in den Stall denkt er sich dabei und fährt mit der Hand über einige kleinere Schadstellen. Ein Schmunzeln läuft ihm über das Gesicht. Irgendwie erinnert er sich nur zu gern an die Verfolgungshetzjagd mit Livia durch Rom... :D

  • Gefolgt von Paulus kommt Lucilla von der Casa Decima. In ihrem Gesicht hat sich ein Lächeln ausgebreitet, welches sie einfach nicht verbergen kann. Avarus tigert um die Sänften herum und Lucillas Lächeln wird sogar noch etwas breiter, als sie ihn sieht.


    "Salve, Avarus." Sie hat sich natürlich extra frein herausgeputzt, immerhin geht man nicht alle Tage mit dem Consul zu den Ludi. Sie blickt auf die prächtigen Sänften. Ob sie sich wohl jemals an so etwas gewöhnen wird? Zumindest die Liktoren würden ja nach der Amtszeit wieder verschwinden. Sie schaut zu Avarus auf und ihr Augen leuchten geradezu vor Vorfreude. "Ich hoffe, die Aediles haben sich etwas einfallen lassen. Ich könnte mir zwar nicht vorstellen, was schöner wäre, als mit dir zu den Ludi zu gehen, aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es gute Ludi sind."

  • "Salve Lucilla, du verzauberst mich mit deinem Aussehen...." Er nimmt sie zwischen die Arme und blickt sie gänzlich an. Dann faßt Medicus sie bei der Hand und führt sie zur Sänfte.


    "Das hoffen wir wohl beide. Ich habe gehört, das die Gladiatoren extra aus Hispanien angereist sind, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen."


    Er besteigt seine Sänfte und weist die Sklaven an. So wie diese laufen sollen, bewegen sich die Sänften nebeneinander und sie können weiter plappern bis zum Stadium.


    Seine Sorgen sind wie weg geblasen und er blickt voller Vorfreude auf das Erreichen der Ludi's.

  • Lucilla rückt die Kissen zurecht und macht es sich in der Sänfte bequem. Dann blickt sie hinüber zu Avarus. Wenn sie erstmal verheiratet sind, dann würden sie sich eine Doppelsänfte leisten. 8)


    "Die Gladiatoren der 'Gloria et Honor'? Hoffentlich ist Toxis dabei. Es ist nur schade, dass Spartacus nicht mehr mitkämpft. Er war..." Ein Seufzen entkommt ihr und sie fühlt sich an den Spartkuss erinnert. Natürlich war der nicht vergleichbar mit dem Medikuss, sondern einfach etwas ganz anders. Etwas besonders natürlich, immerhin auch ihr erster richtiger Kuss, und sie würde ihn immer tief in ihrem Herzen tragen. Doch ihre Zukunft gehört nur noch Avarus und sie würde dies in keinem Moment bedauern. "... ein wirklich fantastischer Kämpfer."

  • "Was für Kämpfer und Athleten dabei sind weiß ich natürlich nicht, kommt sicher auch auf die Geldbörse der Aediles an. Ich hatte mit Commodus vor einigen Tagen ein Gespräch, demnach veranstaltet der die Spiele allein und tja die Aurelier sind mir nicht sonderbar reich in Erinnerung."


    Kratzt sich am Kopf und weist gleichzeitig die Sklaven vorn an, eine Abkürzung zu nehmen. Wenn sie einmal verheiratet waren, würde er eine Zwillingssänfte favorisieren. 8)


    "Doch wir werden sehen, die Schola 'Gloria et Honor' legt sicher auch keinen Wert darauf mit miserablen Spielen ihren guten Ruf zu verlieren."

  • Lucilla versucht mit dem Namen des Aedils ein Bild zu verknüpfen. Doch mehr, als das, was in der Acta über ihn stand, weiß sie auch nicht. Sie zuckt leicht mit den Schultern. "Wenn seine Gelbörse nicht ausreichen würde, hätte er sicher keine Spiele veranstaltet, so wie in der letzten Amtszeit. Und die Gladiatoren aus Hispania sind nicht gerade billig."


    Avarus gerät aus ihrem Blickfeld, als der Weg kurz zu eng wird, um weiter nebeneinander hergetragen zu werden. Lucilla sinniert darüber nach, dass es ein einziges Wort für 'in einer Sänfte getragen werden' geben müsste. Doch das einzige, was ihr einfallen würde, 'sänften' und damit 'gesänftet werden', klingt etwas merkwürdig.
    Als sich die Sänften wieder auf gleiche Höhe nebeneinander schieben, ist das Colloseum bereits in Sichtweite und Lucilla lehnt sich etwas zur Seite, um besser sehen zu können, wie groß der Andrang ist.

  • "Er wäre nicht der erste Aediles, der sich in seinem Amte über beide Ohren hoch verschuldet. Kein anderes Amt im Cursus Honorum ist so teuer wie das der Aedilität und trotzdem ist es ein gern gewähltes Amt, denn auch in keinem Anderen kann man so berühmt -bei richtigem Anpacken und Ausrichten von Spielen- werden, wie als Aediles."


    Ohja das war neunmalklug, aber er war sich sicher, das sie es eh wußte.


    Die Straße wurde für einige hundert Meter zu einer engen Gasse und so trug man seine Sänfte vor der Ihren. Er dachte dabei nach was er nach dem CH anstellen würde. Für das einfache Senatorendasein war er nicht geschaffen und doc brauchte er eine Auszeit von Politik, Machtgelüster, Ignoranz und Stress.


    Sie holte auf und war wieder auf seiner Höhe, der Geräuchpegel stieg merklich an, sie waren dem Colloseum merklich nahe gekommen. Er erschrak, als die Nachbarsänfte sich etwas zur Seite neigte.


    "Huch, pass mir auf, das du nicht heraus fällst. Wir können das letzte Stück auch laufen, wenn du magst."

  • "Wenn es dir nichts ausmacht?" Lucilla verlagert das Gewicht wieder mehr in die Mitte. Das leichte Schaukeln der Sänfte ist beinahe wie auf einem Schiff. Früher hat ihr die Schiffahrt nie etwas ausgemacht, im Gegenteil, sie war immer hellauf begeistert, wenn sie das Mare Nostrum überqueren durfte. Doch seit dem letzten Winter ist das anders. Mit einem flauen Gefühl im Magen erinnert sie sich an die furchtbare Überfahrt nach Tarraco. Warum hatte sich Meridius aber auch im Winter in Tarraco verloben müssen? Je mehr sie darüber nachdenkt, desto dringender wird in ihr das Bedürfnis, zu Fuß weiterzugehen. Hoffentlich würde sich das irgendwann wieder legen, sie kann schließlich schlecht zu Fuß das Imperium bereisen und ein Wagen schaukelt immerhin auch nicht viel weniger.


    "Je näher wir dem Colloseum kommen, desto weniger wird man eh durchkommen." Endlich würden die Liktoren mal für etwas gut sein. Während das 'einfache' Volk vor dem Eingang Schlange stehen würde, würde sie an der Seite von Avarus ohne Hindernisse hineinkommen. So ein Consul ist doch manchmal recht praktisch. :] Lucilla hofft nur, dass nicht zufällig gerade wieder ein paar Leute auf die Idee kommen, seinen Kopf zu wollen...

  • "Na dann Halt! " Wie ein junger Sproß hüpft er aus der Sänfte umrundet sie und hilft Lucilla heraus. Sie hat ein wunderschönes Kleid an, doch etwas ungeeignet für den Sänftenlauf. 8)


    "Liktores... " zu mehr kam er nicht, die Burschen wußten was ihre Aufgabe ist und tieben eine Gasse in den Pöbel.


    "Wir sollten uns auf die südlichen Ränge begeben, dann haben wir die Sonne genau über uns stehen und werden nicht durch sie geblendet, was sagst du?"


    Indess wies er die Sklaven an all die Angenehmlichkeiten aufzuheben, die einen solchen Abend im Colloseum etwas erträglicher machten. Kisse für die Stufen, Wein gekühlt in besonders guten Amphoren, allerlei Obst und Naschereien.

  • Lucilla hakt sich bei Avarus ein und nickt zustimmend. "Wenn wir noch einen Platz auf den südlichen Rängen bekommen..." Sie hält inne und unterdrückt ein allzubreites Grinsen. "Ich meine natürlich, die Südränge wären wunderbar." Wenn der Ausgleich dafür, einen Consul zu heiraten derjenige ist, dass man jederzeit einen Platz im Colloseum und sogar noch auf den Südrängen bekommen würde, dann ist das vielleicht doch gar nicht so schlecht. Lucilla nimmt sich vor, nur immer daran zu denken, wenn sie es mal wieder bedauern sollte.


    Und lange lässt das auch nicht auf sich warten. Sie bedauert zwar nicht direkt, mit dem Consul hier zu sein, doch merkwürdig ist es allemal, wie die Liktoren den Weg bahnen und die Menschen tatsächlich zur Seite weichen. Die Aufmerksamkeit ist Lucilla ein wenig unangenehm, doch sie trägt ihr im Officium perfektioniertes Lächeln auf ihrem Gesicht und hält sich dicht neben Avarus.

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