• "Sica, ich dachte du wärst in der Lage meinen Besitz und den Besitz der Familie auseinander zu halten. Die Sklaven einer Familia mögen auch allen gehören, doch sind es primär meine Sklaven, auch wenn mein Vater durch seine Patria Potestas auch über sie bestimmen kann. Und nun antworte mir gefälligst wer sich an meinem Besitz, meiner Sklavin, vergriffen hat."


    Furianus dachte, dass Sica im Laufe seiner prägnanten Frage endlich verstehen würde, worum es hier ging. Geschirr konnte viel kosten, doch eine Sklavin war noch immer mehr wert.

  • Sica wandte seinen Blick vom Sohn seines Herrn ab, sah stattdessen wieder starr geradeaus und nahm wieder die gewohnt teilnahmslose Miene an. Auf eine Erwiderung zu der äußerst merkwürdigen Gütertrennung des Flaviers verzichtete er. Zumindest wusste Sica nun, wie es um das Verantwortungsbewusstsein des amtierenden 'Hausherrn' bestellt war.


    Mir ist kein Vorfall bekannt, bei dem diese Sklavin irgendwelchen Schaden erlitten hätte, Herr.

  • Sica schien nicht gerade kooperativ und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Vielleicht hätte er ihn bestrafen sollen.


    "Ein großer Sklave, breite Schultern. Käme da irgendeiner in Betracht, der noch dazu öfters seinen Gelüsten nachgeht?"


    In dieser Subkultur der Villa kannte er sich nicht aus. Natürlich war es nicht unübliche, dass Sklaven in ihren Kammern sexuellen Bedürfnissen nachgingen, da fielen solch Handgreiflichkeiten sicherlich auf.
    Langsam ging er um Sica herum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sica musste es wissen, denn sonst war er seiner Stellung nicht würdig, das wusste er ganz genau.

  • Sicas Miene blieb weiterhin reglos und der Tonfall ungerührt. Zwar sah er die betreffende Sklavin nicht häufig, doch war ihm nichts aufgefallen, was bei ihr auf eine ernsthafte Verletzung schließen lassen würde. Er ahnte, dass die Probleme mit ihr allein auf bodenlose Faulheit und eine miserable Erziehung zurückzuführen waren. Da sie jedoch -wie ihm in diesem Moment erneut bewiesen wurde- unter dem direkten Schutz des Sohn seines Herrn stand, waren Sica in Bezug auf eine angemessene Bestrafung und weitergehende Erziehungsmaßnahmen zu seinem Bedauern die Hände gebunden. Er hatte daher mittlerweile aufgehört, das nichtsnutzige Ding als Teil des flavischen Haushaltes zu betrachten.


    Natürlich, Herr. Wir haben viele große Sklaven mit breiten Schultern. Falls Ihr es zu erfahren wünscht, werde ich Nachforschungen anstellen müssen. Um was für eine Beschädigung handelt es sich? Ist das der Grund, weshalb die Sklavin sich seit geraumer Zeit jeglicher Arbeit verweigert?

  • "Ja, stelle Nachforschungen an. Wenn du binnen drei Tagen nicht das weißt, worum ich dich gefragt habe, so wirst du bestraft."


    Sagte er gefühllos und in Gedanken versunken. Doch dann riss er sich wieder in die Gegenwart und ging zu der Kline, um sich wieder nieder zu legen.


    "Sie war verletzt und hat geblutet. Ja, sie war Arbeitsunfähig und das hat und Arbeitskraft gekostet, die man auch erhalten hätte, wenn du die Sklaven besser zu führen wüsstest. Du kannst nun gehen, Sica."


    Und er laß weiter, die Stelle war spannend.

  • Solche Bestrafungen hatte Sica von seinen früheren Besitzern nur allzu oft angedroht bekommen. Nur selten waren sie in der Lage gewesen, die korrekten Maßnahmen auszuwählen und diese noch konsequent durchzuziehen. Daher ließ die Drohung ihn auch in diesem Fall völlig kalt und er antwortete unbeeindruckt.


    Ja, Herr.


    Im Zweifel würde er Kontakt zu seinem eigentlichen Herrn aufnehmen. Sica hatte seine eigenen Möglichkeiten, seinen Posten auszunutzen und auch einen unbequemen Herrn zu bestrafen. Er wandte sich ab und verließ den Garten.

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