Ich betrat das Triclinium mit meinem starken Begleiter. Ich hatte auf dem Wg von seinem Zimmer hierher so manchen neidischen Blick aufgefangen. Zufrieden wie eine Katze legte ich mich träge auf eine Kline.
Abendessen in einem privaten Triclinium
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Ich legte mich ebenfalls auf eine Kline, endlich konnte ich mir meine Glieder entspannen.
Ich verspürte etwas Durst und schenkte etwas von dem bereitstehenden verdünnten Wein an Fausta und mir ein. -
Ich nahm den Becher an.
"Wie fühlt man sich nach einem Sieg auf Leben und Tod?" fragte ich Ihn neugierg, während der erste Gang aus Eiern aufgetragen wurde.Sim-Off: WISIM
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Ich musste lächeln. Das fragte wohl jeder einen Gladiatoren.
"Gut - wenn man gesiegt hat.", sagte ich und hob den Becher, dann nahm ich erst mal einen Schluck daraus.
"Es wird einem bewusst, wie man ganz alleine für sein Überleben gekämpft hat. Man hat alles drangesetzt, nicht zu sterben und den anderen zu bezwingen.
Wenn man sieht dass man damit Erfolg hat und wie einem die Leute zujubeln, dann... fühlt man sich im ersten Moment beinahe wie ein Gott. Wie ein unbesiegbarer Held.
Doch bald schon merkt man, dass es nur an der eigenen Kondition lag, am eigenen Können. Das gibt einem Gladiatoren viel Vertrauen in sich selbst."
Wirklich beschreiben konnte man das Gefühl, in der Arena zu sein, nicht. -
"Wie aufregend. Wie geht es deinm Bruder Callidus? Ich habe Ihn bei den Ludi nicht gesehen."
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"Er ist bereits seit einiger Zeit verreist, aber wie ich hörte wird er vermutlich bald wiederkommen."
Ich probierte schon mal von dem ersten Gang.
Ich fragte mich, wieviele Gänge das Essen haben würde. Da wurde mir bewusst, dass ich das letzte mal ein solch edles Essen vor... 9 oder 10 Jahren bei meiner damaligen Hochzeit gehabt hatte.
Und wieder einmal überkamen mich die Erinnerungen. Mittlerweile schmerzte es nicht mehr so, doch wie gerne wäre ich zurückgekehrt...
Ich rief mich wieder ins Triclinium zurück. -
"Wie schade, er wäre sicher stolz auf deinen Sieg. Was gibt es sonst neues aus Hispania? Ich vermisse meine Heimat sehr in letzter Zeit."
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"In Hispania gab es in letzter Zeit nicht sehr viel neues. Soviel ich weiss wird ein Tempel gebaut, es seinen Sklaven entflohen und das Wasser in den Thermen wird wärmer.", sagte ich grinsend. "Und natürlich setzt schon langsam der Frühling ein."
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"Ja, das Fest der Göttin naht. Wirst du am ersten April noch in Roma weilen?"
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"Hm, ich weiss es ehrlich gesagt gar nicht genau. Das kommt darauf an, wie lange die Kämpfe hier noch dauern werden. Aber sobald sie beendet sind werde ich wieder nach Tarraco aufbrechen."
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"Ich werde am ersten April einen grossen Empfang zu Ehren der Göttin Venus laden. Ich würde mich über deine Anwesenheit sehr freuen."
Etwas schwermütig fügte ich hinzu:
" Anschliessend werde ich ins Ungewisse aufbrechen." -
"Nun, garantieren kann ich nichts, aber vielleicht...
Ins Ungewisse? Wohin denn?"
Ich erinnerte mich daran, wie ich vor Jahren selbst ins Ungewisse aufbrach... -
"Nach Cyprus. Ich habe vom Senat die Aufgabe bekommen, nach der Muschelschale zu suchen, auf der die Göttin Venus auf Cypern gelandet ist. Diese Expedition ist vor einigen Jahren mit dem Tod meiner Mentorin Didia Sinona fehlgeschlagen. Es wäre ein schlechtes Omen, wenn auch ich versagen würde."
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Nach Cyprus? Ins Ungewisse? Die wusste doch nicht mal was das Ungewisse war...
Aber ich liess mir nichts anmerken.
"Dann hoffe ich mal dass deine Expedition von Erfolg begleitet ist.", sagte ich während ich wieder etwas Wein trank und von den Speisen ass. -
Als die Sklaven den nächsten Gang auffuhren, Brot mit Käse, Olivenöl und Oliven fuhr ich fort:
"Ich danke dir für deine guten Wünsche. Wie wird es mit den Ludi weitergehen? Habt Ihr auch wilde Tiere mitgebracht?" -
"Ja, haben wir. Aber mehr wird nicht verraten, da musst du selbst zu den Spielen gehen.", sagte ich und begann mich übers Essen herzumachen.
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"Hmmmh, jetzt bin ich aber sehr neugierig. Kann ich dich nicht erweichen?" Ich schaute mein Idol mit grossen Augen und kokettem Augenaufschlag an.
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Grinsend sagte ich: "Nein.
Wir wollen doch die Spannung nicht verderben." -
"Schaaade." antwortete ich mit einem Schmollmund und liess das Thema fallen. "Wie hat sich denn mein Sklave so gemacht in eurer Ausbildung?"
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"Anfangs war er etwas frech...", sagte ich. "Aber dann hat er sich doch etwas Mühe gegeben, das Kämpfen zu erlernen und üben."
Ich musste aufpassen, dass ich nicht zuviel von dem Käse ass, sonst hatte ich nachher keinen Hunger mehr.
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