Die Reise zu den Mattiakern

  • Eine schlichte Abmachung und vielleicht gerade aus diesem Grunde umso wirkungsvoller. Die Worte des Richs erschienen Ursus aufrichtig. Anscheinend waren diese Verbündeten tatsächlich Verbündete trotz der etwas eigenartigen Begrüßung. Das war für Ursus eine große Erleichterung, doch richtig sicher würde er sich wohl erst fühlen, wenn er wieder in Mogontiacum war.


    Die Frage nach der schriftlichen Niederlegung war natürlich für einen Römer wie Ursus gar keine Frage. Ein Vertrag wie dieser sollte auf jeden Fall schriftlich festgehalten werden. Doch wie würde wohl der Germane darauf reagieren? Mit Schreiben hatten die es doch wohl nicht so, soweit Ursus wußte. Andererseits hatten sie häufiger mit Römern zu tun und sollten daher wissen, wie solche Dinge bei ihnen gehandhabt wurden.

  • Der Rich zog die Augenbrauen zusammen. Schriftlich. Warum wollten die Römer immer alles schriftlich festhaten. Aber gut, ihm war es egal so nickte er also.


    "Mir soll es recht sein. Wenn ihr glaubt das dies von Nöten ist und ihr euch damit besser fühlt. So sei es. "


    Liubahraban nickte den beiden Römern zu und hob zum Abschluß des Vertages sein Trinkhorn.


    "Auf das wir also Rom und wir Mattiaker auch weiterhin so kooperativ zusammen arbeiten werden und uns gegenseit respektieren."

  • Auch Sedulus hob seinen Becher und nickte dem Rich zu und meinte.


    Auf den Stamm der Mattiacer und das römische Imperium so wie dem neuen Imperator!


    Trank einen Schluck und wandt sich kurz zum Tribunen um.


    Ähm Tribun Ursus. Das mit dem Vertrag, würdest du das übernehmen? :)


    Und grinste dabei.

  • Lucius und Ocellus entspannten sich langsam etwas,...die Verhandlungen schienen ja ganz gut zu laufen,...nichts desto trotz blieb Lucius in der Nähe des großen Keltenschwertes stehen, welches an der Wand hing.
    Ocellus beobachtete das Gespräch und ließ immer wieder seinen Blick durch den Raum schweifen,...jede noch so kleine Änderung wäre ihm aufgefallen.
    Doch auch er begrüßte es, daß man jetzt hier zu einem Ende fand,...er sehnte sich nach seinen Kameraden und der relativen Sicherheit mit ihnen.

  • Auch Ursus hob seinen Becher auf diesen wunderbar unkomplizierten Vertragsabschluß. "Auf die gute Zusammenarbeit zwischen Mattiakern und Römern." Gerade nahm er einen tiefen Schluck, als Sedulus erwähnte, er könnte ja mal eben den Vertrag verfassen. Fast hätte er sich verschluckt vor Schreck. Er sollte den Vertrag abfassen? Jetzt und hier und ohne Zeit, darüber gründlich nachzudenken?


    Sein Blick war nicht weniger als mörderisch, als er Sedulus nun anblickte. Und das breite Grinsen bestätigte ihn in seiner Annahme, daß die Gemeinheit durchaus geplant gewesen war. Nun gut, er würde sich da schon durchbeißen!


    "Aber selbstverständlich, es ist mir eine Ehre", sagte er gut vernehmlich und mit möglichst fester Stimme. Dann raunte er Sedulus etwas leiser zu. "Ich nehme an, Du hast Pergament und Schreibzeug bei Dir?" Denn er selbst hatte seines bei seinem Gepäck. Und das war beim Pferd. Draußen bei den Männern.

  • Umsichtig wie Sedulus war hatte er wirklich Schreibzeug mit. Eine Tabula so wie einen Kriffel.


    Als Tresvir Capitalis habe ich mir angewöhnt immer etwas zum Schreiben dabei zu haben wenn es auf solche "Veranstaltungen" geht.


    Lächelte er Ursus an und reichte ihm die Utensilien.


    So bitte sehr. Es muß auch nichts großartiges drinnen stehen. Ich denke du schaffst das schon. ;) Du weißt ja, irgendwann ist immer das erste mal.


    In der Zwischenzeit würde er den Rich über andere mattiakische Dörfer so wie über andere germanische Stämme ausfragen.


    Rich. Wie schaut es mit den anderen mattiakischen Dörfern aus. Was denkst du, werden sie auch den Vertrag mit uns erneuern oder eher nicht? Außerdem müssen wir wohl auch noch zu den Sugambrern. Wie ist dort derzeit die Lage vielleicht weißt du ja etwas über sie?

  • Eine Tabula fand Ursus ja nun ein wenig ungeeignet für einen Vertrag dieser Art. Doch das war nicht seine Sache, sondern die des Quästors. Er nahm die Tabula entgegen und machte sich sogleich daran, den Vertrag sorgfältig aufzusetzen, während die anderen das Gespräch fortsetzten. Bevor sie das nächste Dorf betraten, sollten sie vielleicht schon einen Vertrag vorbereiten, in dem dann nur noch einige Textstellen und die Unterschriften ergänzt werden mußten. Sobald sie dieses Dorf verließen, würde Ursus diesen Vorschlag machen.

  • Lucius staunte nicht schlecht,...irgendwie kam ihm die Art der Vertragsgestaltung hier reichlich provisorisch vor,...er dachte immer es gäbe da irgendwelche Rollen die unter großem Bramborium unterzeichnet wurden.
    Er sah zu Ocellus, der sich mit den Blicken seines Gegenübers maß,...einem jener Krieger welche den Rich beschützten...
    Lucius hingegen legte langsam ein Maß an Sorglosigkeit an den Tag aus dem ihm erfahrungsgemäß nur sein Glück wieder heraus half. Er lehnte sich leicht gegen den Pfosten und sah sich gemächlich im Raum vor ihm um...
    Ob das hier noch lange dauerte? Immerhin hatten die Herren sich den Bauch vollgehauen,...seiner zog sich schmerzhaft zusammen...

  • Sim-Off:

    Ich hab nirgends geschrieben das sich Ocellus und Lucius nicht an die Tafel setzen durften... Selbst schuld... :D 8)


    Auf die Frage des Sedulus hin überlegte der Rich ein klein wenig länger als vielleicht nötig. So räusperte sich und meinte.


    "Die meisten Dörfer dürften dem römischen Volk wohlgesinnt sein. Einige gibt es wohl immer die querschießen. Wie bei euch wohl auch.
    Ich kann euch aber gerne Gero als Führer und wenn es sein muß Vermittler mitgeben wenn ihr das wollt.


    Was die Sugambrer angeht, ich habe keine Ahnung auf welcher Seite sie zur Zeit stehen. Da werdet ihr wohl nicht drumherum kommen dies selbst herauszufinden. "

  • Dies ist eine nette Geste von dir Rich welche ich auch dankend annehme. Er kennt sich hier wohl auch besser aus als wir und kommen somit auch schneller ans Ziel. Vielleicht könntest du ja einstweilen Reiter in die größeren Dörfer schicken das sie sich in dem Dorf von Brant treffen sollen. Mir wäre es recht wenn du sie in die Dörfer des Landogar, Sohn des Bandolfs, Diotharti, Sohn des Einharti so wie in das des Einar, Sohn des Beowulf entsenden könntest.


    Wo ist eigentlich dein Sohn, Lintrad?


    Sedulus hoffte nur das er nicht zu viel von dem Rich bzw. Vater des neuen Richs verlangte. Wo war eigentlich der Junior?

  • Die Idee des Quaestors war keine dumme. So würden sie sich einiges an Weg sparen. Der Rich dachte kurz nach und nickte.


    "Um zu zeigen das ich guten Willens bin, entspreche ich deiner Bitte Sedulus.


    Gero! Schicke in die Dörfer von Diotharti, Landogar und Einar Boten und richte ihnen aus, sie mögen sich zum Dorfe des Brant begeben. Außerdem schicke auch zu ihm einen Boten und richte ihm aus das eine römische Gesandschaft zu ihm kommen wird. "


    Dann wandte sich Liubahraban wieder dem Römer zu.


    "Mein Sohn ist derzeit auf Brautschau. Was auch wirklich endlich Zeit wird."

  • Während Ursus sorgfältig den Vertrag schrieb, hörte er mit halbem Ohr noch hin, was die beiden Männer miteinander besprachen. Soso, auf Brautschau war der Sohn. Na, das war ja mal eine sinnvolle Beschäftigung. Und erinnerte Ursus daran, daß er diese Aufgabe auch noch vor sich hatte.


    Doch im Moment hatte er schon mal den Vertrag fertig. Und reichte ihn an Sedulus weiter. Wortlos, da er die Unterhaltung nicht stören wollte.


    Vertrag


    Zwischen dem Dorf des Liubahraban, vom Volk der Mattiaker,
    vertreten durch den Rich Liubahraban


    und dem Römischen Imperium,
    vertreten durch den Quästor Quintus Germanicus Sedulus,
    im Namen des
    Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Die beiden vorgenannten Völker bekräftigen mit diesem Vertrag ihre gegenseitige Freundschaft. Beide Seiten gewährleisten den Handel zwischen den beiden Völkern. Im Falle eines Angriffs sichern beide Seiten der jeweils anderen kriegerische Unterstützung zu.


    Germania, ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (8.5.2008/105 n.Chr.)







  • Der Quaestor überfolg den Vertrag und nickte dem Tribunen zufrieden zu.
    Dann reichte er ihn an den Germanen weiter.


    Ich hoffe dies ist dir so recht Liubahraban, Rich.


    Sedulus hoffte das der Mattiaker Latein konnte sonst würde ihm nichts anderes übrig bleiben und ihm den Text vorlesen. Aber diese würde er zur Not auch noch tun. Aber eigentlich ging Sedulus davon aus das die Oberschicht der Germanen in der Zwischenzeit seine Sprache konnte, zumindest die die nahe am Limes lebten.


    Eine Bitte hätte ich noch. Können wir die Nacht vor deinem Dorf lagern?

  • Die Equites hatten ein Feldmarschmäßiges Lager errichtet,...sauber ausgerichtet und exakt so wie in jedem anderen Lager der Legion an jedem anderen Ort im Imperium.
    Die ersten Kochfeuer brannten bereits als Primus wieder auf Patrouille in den Wald zog,...er nahm nur noch 3 seiner Männer mit und umrundete das Dorf ein zweites Mal ohne Auffälligkeiten.
    Er kam am Ende des Rundganges am Hochsitz von Lupus vorbei, kletterte hoch und hörte sich dessen Meldung an,...danach nickte er und meinte,


    In Ordnung,...ich lasse dich in einer Stunde ablösen,...es ist zwar ruhig,...halt´aber trotzdem die Augen offen,...die Langeweile verführt schon mal dazu unaufmerksam zu werden,...und ich möchte nicht, daß dich der alte Gracchus dafür züchtigen läßt,...wenn nicht schlimmeres.
    Er klopfte ihm auf die Schulter und kletterte wieder hinab zu seinen wartenden Männern. Kurz darauf kamen sie wieder zum Lager, umrundeten es auf der Suche nach Schwachstellen und kehrten dann zu den Kameraden zurück.
    Primus erstattete Bereicht und es wurde eine Wachablösung vereinbart.

  • Sicher konnte der Rich lateinisch und so übeflog auch er die Tabula und nickte zufrieden.


    "Ja, das geht so in Ordnung denke ich.
    Was deine Bitte angeht Sedulus, so könnt ihr natürlich gerne ein Lager vor dem Dorfe aufschlagen."


    Als hätten sie es mit Sicherheit nicht schon getan was den Bock aber auch nicht fett machte. Schließlich waren sie ja Freunde.


    "So, nun laßt uns aber weiter feiern."


    Grinste der Rich breit und wies die Sklavenschaft an neuen Met herbei zu schaffen und die Trinkgefäße aufzufüllen.

  • Dachte der denn nur ans Feiern? Scheinbar kam hier so selten wer vorbei das es nichts zum Feiern gab. So gut hatten die Dörfler hier ihr neues Zuhause versteckt. Da hatten sie ja wirklich noch ein mal Glück gehabt das sie auf Gero gestoßen waren.


    So sah Sedulus Ursus fragend an. Eigentlich wollte er am nächsten ja zeitig aufbrechen. Aber er wollte den alten Rich oder was auch immer er war auch nicht vor den Kopf stoßen.


    Er befand sich in einer Zwickmühle.

  • Ursus mußte grinsen, als der Rich gleich wieder aufs Feiern zu sprechen kam. Nur unterschrieben hatte er die Tabula noch nicht und das wieder fand Ursus ein wenig bedenklich. Aber er tat ganz einfach so, als wäre nichts weiter und reichte dem Rich ganz beiläufig den Griffel zur Unterschrift, während dieser schon seine Sklaven herbeiwinkte, um weiteren Met einschenken zu lassen.


    Auf den fragenden Blick des Quästors nickte Ursus. Es war doch wohl keine Frage, daß sie mitfeierten, alles andere hätten die Germanen garantiert als Beleidigung - oder Zeichen der Schwäche - gedeutet. Man mußte ja nicht so viel trinken. Hin und wieder einen kleinen Schluck, damit die Trinkgefäße sich praktisch nie leerten. Sich zu betrinken kam in einer Situation wie dieser auf keinen Fall in Frage.

  • Lucius mußte an sich halten,...zum einen, weil dieser Häuptling in extremer feierlaune war und zum anderen, weil sein Kamerad Ocellus anscheinend zu einem Standbild geworden war.
    Regte den gar nichts auf?
    Lucius atmete in seiner dunklen Ecke tief durch und hoffte, daß der Quaestor sie langsam hier heraus lavieren würde.
    Nochmal zusehen wie die Herrschaften schlemmen, wäre zuviel für ihn.
    :blitz: ;)


    Ocellus hingegen nahm innerlich schmunzelnd war wie Lucius anfing zu kochen,...er mochte den temperamentvollen Römer,...gleichzeitig hoffte jedoch auch er, daß sie bald hier abziehen würden,...seine Blase machte sich langsam bemerkbar.
    8)

  • Noch bevor der Rich die Tabula unterschrieben hatte meinte Sedulus zu ihm.


    Die beiden Legionäre, spricht etwas dagegen das sie etwas zu Essen und Trinken bekommen? Ich meine jetzt wo wir wissen wo wir dran sind müssen sie nicht die ganze Zeit in Habachtstellung verbringen.


    Sedulus hoffte das es auch im Sinne des Tribunen war. Er mochte es nicht wenn sich andere betrinkten bzw. feierten wärend wiederum andere dabei zusehen mußten.

  • "Aber natürlich. Sie sollens ich zu uns setzen und mitfeiern. Es ist genügend für alle da und sie müssen da ganz sicher nicht wie eine Statue im Wald stehen. Setzt euch, setzt euch."


    Ohne irgendetwas abzuwarten und schon gar nicht irgendwelche Zustimmungen wurden die beiden Männer mit an den Tisch gesetzt und ihnen auch aufgedeckt und eingeschenkt. War ihm eh únverständlich warum sie so lang dort herumstanden. Manchmal waren die Römer schon ein wenig komisch.


    Das Mahl sollte so schnell nicht enden und die Feier auch nicht. So wurde Reichhaltig nachgeschenkt und die Schüsseln immer wieder gefüllt. Die Römer konnten also in großem Ausmaß die germanische Gastfreundschaft miterleben. Irgendwann erinnerte er sich der Tafel und las ein wenig mühsam den Test. Sicher konnte er inzwischen Lesen und Schreiben aber jeder schrieb doch wieder etwas anders und das eine deutlich und das andere undeutlicher. Er fand nichts womit er nicht leben konnte und unterschrieb den Vertrag.


    Vertrag


    Zwischen dem Dorf des Liubahraban, vom Volk der Mattiaker,
    vertreten durch den Rich Liubahraban


    und dem Römischen Imperium,
    vertreten durch den Quästor Quintus Germanicus Sedulus,
    im Namen des
    Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Die beiden vorgenannten Völker bekräftigen mit diesem Vertrag ihre gegenseitige Freundschaft. Beide Seiten gewährleisten den Handel zwischen den beiden Völkern. Im Falle eines Angriffs sichern beide Seiten der jeweils anderen kriegerische Unterstützung zu.


    Germania, ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (8.5.2008/105 n.Chr.)


    Liubahraban, Sohn des Reiko, Rich der Gaue am






    Damit reichte er es dann an Sedulus zurück während die Feier natürlich noch nicht am Ende angekommen war.


    Die Speisen wurden nun gegen den Nachtisch ausgetauscht. Es gab in Honig und Met eingelegte Früchte, ein wirklicher Gaumenschmauß.

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