Arbeitszimmer | Felix, Quirinalis

  • Sciurus trat an das Arbeitszimmer des Herrn Felix und klopfte. Er wartete, bis das Zeichen zum Einlass kam und öffnete die Tür.


    "Herr, Tiberius Flavius Quirinalis ist hier um mit Euch zu sprechen."

  • Ich studierte, durch das Fenster blickend, wie die Rosenstöcke im Garten im Sonnenlicht leuchteten - und zugleich scharfe Schatten warfen. Gerade als sich mir eine sozialphilosophische Bedeutung dieses ambivalenten Phänomens erschließen wollte, klopfte es an die Tür.


    Seufzend ließ ich die Rosen Rosen und Schatten Schatten sein und wandte mich um.


    "Quirinalis? Oh, lass ihn doch herein. Und sorg für Wein."

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  • Sciurus tat, wie ihm geheißen, und lies den Gast in das Arbeitszimmer des Herrn ein. Er entfernte sich, nur um kurz darauf mit einem Tablett wiederzukommen, auf welchem Wein, Wasser und zwei Becher angerichtet waren. Da der Herr nicht gesagt hatte, welche Priorität der Gast genoss war es ein für die Flavia eher mittelmäßiger Wein welcher jedoch mit so manch edlem Tropfen in anderen Häusern mithalten konnte.


    Sciurus schenkte den Herren ein und entfernte sich, sobald er entlassen wurde.

  • Aus mehr als einer Armeslänge Entfernung musterte ich Quirinalis abschätzend. Was wollte er hier? Gerade als er seine Hand lang genug ausgestreckt hielt, dass es peinlich zu werden begann, sprach ich ihn an.


    "Sei gegrüßt, Flavius Quirinalis. Du bist gekommen um mit mir über deinen Brief zu sprechen?"

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  • Gut, wer nicht will. Scheint also sehr nachtragend zu sein. Jetzt sollte ich die Beherrschung behalten. Und immer sachlich bleiben.


    "Über den Brief und über mein Verhalten.


    Es tut mir leid, was ich zu Sica über dich gesagt habe - in diesem Augenblick hatte ich meine Beherrschung verloren. Ich wollte dich nicht verärgern, Falvius Felix.", antwortete ich selbstbewusst.

  • "Sicher, ich sehe ein, dass ich mich falsch Verhalten habe. Auch wenn ich eine andere Meinung hatte, so rücke ich heute von ihr ab. Mein Verhalten war falsch."


    Und das meinte ich ehrlich... Vielleicht würde er es nicht glauben, aber ich hoffte, er würde es glauben. In meinem Gesicht spiegelte sich fast so etwas wie ein Anflehen wider.

  • Weiter nickend überlegte ich kurz, ließ meinen Blick dabei in die Weite schweifen - und sah Quirinalis schließlich wieder an.


    "Nun gut, dann werde ich es damit auf sich beruhen lassen. Dass sich solche Dinge nie wieder ereignen werden, versteht sich von selbst..."


    Ich bot ihm einen Platz an und setzte mich selbst.


    "Wie laufen die Dinge in Spanien, Quirinalis?"

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  • Interessiert blickte ich auf. Hatte der Besuch des Quirinalis etwa einen anderen Grund, als eine schlichte Entschuldigung zu überbringen? Nun, die Schuld war aus der Welt, und Quirinalis sowas wie ein Klient.


    "Das klingt übel. Was ist es denn, das deine Seele bedrückt?"

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  • "Nun ja...", zögerte ich.


    "Es ist Calpurnia. Sie ist... ...schwanger..."


    Mit einer abweisendenen Geste meiner rechten Hand sprach ich: "Von einem Plebejer. Jetzt wollen sie heiraten."


    Ich holte tief Luft.


    "Es ist Lucius Didius Crassus. Mit den Didiern verbindet mich eine tiefe Freundschaft, besonders mit Gaius Didius Sevycius, der mit Fausta verheiratet ist. Aber als Catus gestorben war, habe ich mir geschworen, dass wir nur noch Verbindungen mit Patriziern eingehen werden.


    Und nun sowas... Schweren Herzens habe ich der Hochzeit zugesagt, wegen der Schwangerschaft Calpurnias."


    Wahrscheinlich dachte Felix, ich sei deswegen zu ihm gekommen. Aber das stimmte nicht - es ging mir hauptsächlich um die Entschuldigung.

  • Was? Plebejer? Energisch setzte ich mich auf.


    "Ach, ihr Spanier..."


    Irgendwie schaffte ich es auch gar nicht, mich in gebührlicher Weise zu echauffieren.


    "Das Kind auszusetzen oder wegzugeben ist euch noch nicht in den Sinn gekommen?"

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  • "Das kann ich Calpurnia nicht antun. Sie liebt Crassus, leider..."


    Ich erinnerte mich an meine Zeit mit Marcia zurück...


    "Das Problem kenne ich. Als ich in der Tiberia war, verliebte ich mich auch in eine Plebejerin, es war Didia Marcia. Dem damaligen Pater gefiel das nicht und meine Schwester war ganz und gar nicht begeistert... Was dann passierte weißt du ja. Nach Marcias Tod habe ich dann nach und nach eine Kehrtwende vollzogen."


    Tief holte ich Luft...


    "Und so etwas... Ich verstehe es einfach nicht."

  • Ich konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln.


    "Nun gut, dann soll sie ihn eben heiraten..."


    Schon wieder Didier. Immer diese Didier. Vielleicht sollte ich deren Gentilnamen zur Abwechslung auf die schwarze Liste der Villa Flavia Felix setzen.


    "... aber möglichst so, dass es nicht das gesamte Imperium mitbekommt. Verzichtet bitte auf die Einladung sämtlicher Senatoren."


    War ja noch schöner, sich freiwillig zum Gespött zu machen... :)

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  • Ich überlegte kurz.


    "Nein, den Rest überlasse ich dir."


    Ich nahm einen langen Schluck aus meinem Becher, und grinste Quirinalis dann an.


    "Und wie sieht es bei dir mit Verlobung und so aus?"

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  • "Die wird sich schon noch finden, keine Sorge!"


    Ich drehte den Weinbecher in meiner Hand und wartete ergeben auf das sich langsam aber sicher nähernde Große Peinliche Schweigen.

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  • "Die Götter mögen es wissen...


    Mal was anderes: Im Moment übe ich kein richtiges Amt oder ähnliches aus, ich war zwar Duumvir von Tarraco, aber auch nicht allzu lang. Kennst du vielleicht eine Möglichkeit, wie ich ein wenig Geld verdienen könnte ohne großen Verpflichtungen einzugehen?"


    Sim-Off:

    Der Hintergrund ist folgender: Ich habe wegen RL-Gegebenheiten leider nicht so viel Zeit im IR um z.B. ein hohes politisches Amt auszuführen. Aber so ganz ohne Geld verdienen ist es auch blöd! :D


    Abwartend lehnte ich mich zurück und nahm einen Schluck aus dem Becher... Nicht schlecht der Wein, aber Felix hatte besseren, dass wusste ich. Doch wollte ich mich nicht beschweren, konnte ich doch froh sein, überhaupt seine Gastfreundschaft genießen zu können.

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