Kandidatur zum Aedilis Plebis

  • Die Vormittagssonne schien ihm schräg ins Gesicht, als Macer die Rostra betreten hatte, um seine Kandidatur als Aedilis Plebis zu verkünden. Das Forum war gut gefüllt, so wie man es zu dieser Zeit vor den Wahlen erwarten könnte. Erstaunlich wenig erinnerte Macer an seine Reden, die er als Legat von einem Tribunal hinab an seine Soldaten gerichtet hatte. Laut redende und durcheinander laufender Bürger unterschieden sich offenbar doch ziemlich deutlich von Soldaten. Nun denn, ein anderes Publikum, aber der Mann vor ihnen war der selbe.


    "Bürger der Stadt Rom, die ihr heute im Zentrum unseres Reiches versammelt seid, ich bitte um eure Aufmerksamkeit.


    Hiermit gebe ich, Senator Spurius Purgitius Macer, öffentlich bekannt, dass ich mich bei den kommenden Wahlen für das Amt des Aedilis Plebis zur Wahl stelle.


    Einige von euch mögen sich nun wundern, wieso ein Mann, der schon seit geraumer Zeit dem Senat angehört und der bis vor kurzem noch als kaiserlicher Statthalter in der Provinz Germania seinen Dienst tat, sich nun um das Amt des Aedilen bewirbt. Nun, die Antwort ist einfach: ich habe dieses Amt noch nie bekleidet. Ich stehe hier, um nachzuholen, was mir eine alter Regelung damals ersparte. Ich möchte jenen Weg gehen, den die meisten Senatoren gegangen sind. Ich möchte die Aufgaben erfüllen, deren Erfüllung man von einem Mann in meiner Position erwartet.


    An der Spitze der LEGIO I verteidigte ich einst an der Seite des Caesar Rom gegen einen Verräter, dann befehltigte ich die Soldaten, die Roms Grenze zu den Germanen bewachten. Nun bewerbe ich mich um ein Amt, bei dem ich nicht an der Spitze stehe und nicht befehlige. Ich bewerbe mich um ein Amt, bei dem ich mit gewissenhaft prüfen möchten, dass ihr 10 Fuß Stoff bekommt, wenn euch der Händler 10 Fuß Stoff berechnet; bei dem ich sicherstellen möchte, dass ihr nicht umsonst zu den Brunnen der Stadt geht; bei dem ich dafür Sorge tragen möchte, dass ihr in der Garküche nur das auf den Teller bekommt, was ihr bestellt habt und nicht das, was sich dank seiner vier, sechs oder acht Beine von selbst auf euren Teller gesetzt hat.


    In Germania hatte ich für die Linderung der Folgen des Krieges und für die Versorgen von Bürgern und Soldaten mit Getreide zu sorgen. Ihr könnt euch glücklich schätzen, dies nicht erleiden zu müssen und doch werde ich genauso gewissenhaft die Speicher kontrollieren und die Versorgung überwachen, als hinge davon unser aller Überleben ab.


    Um all dies ankündigen zu dürfen, bat ich eben um eure Aufmerksamkeit - um all dies tatsächlich durchführen zu dürfen, bitte ich bei den kommenden Wahlen um eure Stimme!"


    Mit einer einladenden Handbewegung deutete er an, dass er seine Rede beendet hatte und nun für Fragen zur Verfügung stand.

  • Furianus vernahm die Stimme eines Mannes, über dessen Identität er noch zuvor im Unklaren war. Ein Senator und dazu auch noch ein ehrenvoller.
    Doch nachdem Furianus klatschte trat er ein wenig vor. Da er selbst vor hatte das Amt eines Aedils zu bekleiden musste der Senator auf seine Kooperation, Arbeitsbereitschaft und Tauglichkeit geprüft werden. ;)


    "Senator, ihr sagtet selbst, dass ihr außerhalb Roms euren Dienst für das Imperium verrichtet habt. Wäre es nicht logisch, würde man euch Unkenntnis unterstellen können bezüglich der Geschehenisse in Rom? Fernab Roms so lange zu dienen und sich dann wieder dem Leben hier anzupassen stelle ich mir nicht gerade leicht vor."

  • Macer war froh, so rasch mit einer Frage konfrontiert zu werden. Lange auf eine Reaktion warten zu müssen, hätte ihn wohl verunsichert.


    "Ich halte es durchaus für naheliegend, mir eine gewisse Unkenntnis zu unterstellen, keineswegs jedoch für logisch. Ich habe stets die Möglichkeiten genutzt, die sich mir boten, um über alle wichtigen Ereignisse informiert zu sein. Sei es in schriftlicher Form durch die Acta Diurna oder durch Briefe meiner Klienten oder in mündlicher Form durch die Berichte von Gästen, die ich gerne nach der Lage in Rom befragte.


    Dass es nicht leicht ist, sich in kurzer Zeit wieder hier einzufinden, bestätige ich gerne. Machbar ist es dennoch, davon bin ich überzeugt."

  • Furianus lächelte.


    "Nun, als Subauctor der Acta Diurna weiß ich um den großen Informationsfluss, welcher die Acta erreicht. Wenn ihr die Acta doch so aufmerksam lest, so dürftet ihr nichts von immenser Wichtigkeit verpasst haben. Ich nehme an, dass ihr nicht immer in Germania tätig wart, so werdet ihr euch doch im Sinne der Informationen um Rom rehabilitieren können."

  • Macer lächelte ebenso zurück.


    "Ich danke für diese Einschätzung. Als Subauctor der Acta Diurna brauchst Du aber gar nicht nur annehmen, dass ich nicht immer in Germania war, sondern da weisst Du das sicher auswendig.
    Für alle anderen habe ich es übrigens eben in meiner Rede erwähnt gehabt - es ist ja nicht jeder ein Subauctor."

  • Furianus wollte nur zu gerne entgegnen, dass er noch nicht so lange bei der Acta Diurna agierte, doch dies würde nur unnötig sein Ansehen mindern. 8)


    "Dann hätte ich vorerst keine weitern Fragen, Senator."


    Und er schaute sich um. Es würde sicherlich ein paar Skeptiker geben, wobei dies bei einem Senator doch geringer war.

  • "Was mich ja viel mehr interessiert Senator, als die Frage welche Statthalterschaften und Kommandanturen du nun schon durch hast, zumal das für deine Aufgabe als Ädil eigentlich vollkommen unherheblich ist. Außer du hast wie einige ehemalige Militärkommandanten die Angewohnheit deine Zivilen Mitarbeiter wie Militärangehörige zu behandeln :).
    Nein was mich interessiert, was planst du für Spiele?! Durch deine ganzen ruhmreichen Tataen mußt du doch zu erheblichen Wohlstand gekommen sein, was bedeutet das uns großartige Spiele bevorstehen oder?!"

  • "Selbstverständlich werde ich zum Ende meiner Amtszeit - sofern ihr mir diese überhaupt gestattet - die traditionellen Aedilischen Spiele ausrichten. Ob diese tatsächlich großartig sein werden, werde ihr nach ihrem Abschluß entscheiden. Aus welchen finanziellen Mitteln ich sie bestreite, werdet ihr mir überlassen müssen."


    Als Aedil würde er auch einige Konten zu überwachen habe, aber dass das Volk im Gegenzug allzu genau über sein Konto Bescheid wusste, hielt Macer dann doch nicht für nötig.

  • "Es soll auch schon Aedile gegeben haben, die welche ausrichteten, ohne sie bezahlen zu können. Ich habe allerdigns nicht vor, mir diese zum Vorbild zu nehmen. Ebensowenig jene, die gar nichts taten."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Es soll auch schon Aedile gegeben haben, die welche ausrichteten, ohne sie bezahlen zu können. Ich habe allerdigns nicht vor, mir diese zum Vorbild zu nehmen. Ebensowenig jene, die gar nichts taten."


    "Nun wie ihr die Spiele finanziert und wenn ihr sie auf Pump finanziert, ist mir relativ egal, aber Spiele sollten sein, denn das Volk will Spiele und kann recht ungehalten werden sollte es keine erhalten habe ich gehört."


    Sim-Off:

    gut bei uns interessiert es die meisten nicht ób oder ob es nicht spiele gibt, aber who cares :D

  • "Deswegen sagte ich ja, dass ich mich weder an den einen, noch den anderen orientieren werde."


    Mit ein wenig Geplänkel zum Thema Spiele hatte Macer gerechnet. Er war gespannt, wie lange das noch gehen würde.

  • "Nungut, eine Frage hätte ich noch. Als Ädil kontrollierst du die Märkte und Händler und auch Konten auf Ungereimtheiten. Nun ist es ja als Statthalter nicht üblich sowas noch selber zu tun. Bist du dann nicht mit dieser Aufgabe vielleicht überfordert?!"

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Sofern ein Befehl vom Ädil kommt und er mir sagt, dass ich es überprüfen soll, ja!"


    "Ahja nun schauen wir dochmal was der Kandidat sagt und ob er das nciht vielelicht auch selber schafft und die CU sich lieber um Verbrecher kümmern sollte die hier in Scharen rumlaufen!"

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    "Mein guter Freund, es ist nun mal einer unserer Hauptpflichten, ich kann es auch überprüfen ohne großen Befehl."


    "Erzähl doch nicht so ein Blödsinn, als ob du mit einem Blick wüßtest welcher Händler betrügt und welcher nicht. Wenn es so wäre bräuchten wir keine Ädilen mehr sondern würden die Soldaten der CU schicken um die Händler zu kontrollieren!"

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