Ankunft zweier Sklaven

  • Ich zuckte mit den Schultern und entgegnete schlicht:
    "Bitte, tu dir keinen Zwang an. Ich habe schon ganz andere Sachen aushalten müssen als das, was mir eine so kleine Frau wie du eine bist antun könnte."
    Ich seufzte und nahm dann ihre Bewegung war. Irgendwie erinnerte sie mich an ein gehetztes Tier. Schnell war ich an ihrer Seite und griff nach einem ihrer wunden Handgelenke, drückte etwas zu.
    "Du bleibst hier, in Ordnung? Ich habe so auch schon genug zu tun..."

  • Er kannte sie keinen deut weit und das würde er irgendwann noch zu spüren bekommen, dass nicht nur die Größe ausschlaggebend war sondern viel mehr andere Dinge. Sie hatte nun schon einen Menschen auf dem Gewissen, was also würde es schaden noch einen zweiten auf die Liste zu setzen. Miriam wollte sich grade entscheiden wegzulaufen, als er sie an ihrem Handgelenk so packte und sie ihr Gesicht verzog wegen der Schmerzen die ihre Wunden Handgelenke nun verursachten. Es war ein einfacher Reflex von ihr, als sie ihre andere Hand hob und ihm ins Gesicht schlug.

  • Ich prallte zurück und ließ Miriam los. Mit einem Schlag hatte ich nicht gerechnet, noch dazu mit einem do heftigen. Sie hatte mein rechtes Auge mit erwischt, weshalb ich plötzlich nichts mehr sah und das Auge sofort zu tränen begann. Ich stand sicher zwei geschlagene Sekunden einfach so herum und tat nichts, außer auf mich selbst zu achten. Dann hörte das Brennen wenigstens soweit wieder auf, dass ich nach Miriam sehen konnte...

  • Miriam war selber überrascht, dass sie ihn so hart erwischt hatte, aber schnell erfasste sie diese Situation und als er sie los ließ drehte sie sich rum und rannte weg. Sie bahnte sich einen Weg durch die Menschen und versuchte so schnell es ging von Marius weg zu kommen und einen Vorsprung zu erhaschen. Sie war sich sicher, dass er ihr folgen würde. Ihr Handgelenk pochte wieder, da er es erst so grob anfasste und dann mit einem Ruck los gelassen hatte. Immer wieder rempelte sie Menschen an die laut fluchend sich rumdrehten...

  • Ich flüchte lauthals uns setzte ihr sogleich nach, dabei immer wieder laut rufend:
    "Haltet sie! Haltet die Sklavin! Haltet sie fest!!"
    Leider kam ich nur halb so gut voran, wie ich es mir wünschte. Immer wieder prallte ich gegen Leute, lief ohne Entschuldigung weiter und brüllte dabei aus Leibeskräften nach jemandem, der Miriam halten würde.


    Ich sah es nicht, aber weiter vorn in der Menge vertrat ein recht großer, breitschultriger Mann der Sklavin nun den Weg und funkelte sie an. Er plante scheinbar, sie festzuhalten.

  • Das Geschreie von marius bekam sie sehr wohl mit, aber ließ sich davon nicht beeindrucken. Vielleicht waren ihr die Götter ja wirklich einmal hold und sie würde es schaffen zu fliehen, doch dann stand dort ein großer Mann und Miriam konnte nicht anders als plötzlich stehen zu bleiben, weil sie ihm sonst grade wegs in die Arme gelaufen wäre. Abwehrend hielt sie ihre Hände nach vorne und wich nun seitlich aus, wo allerdinsg die Mauern eines Hauses ihr den Weg versperren würden wenn sie weiter ging, aber sie hatte keine andere Möglichkeit wo entlang zu laufen. "Verdammt" stieß sie hervor und sah wie Marius auch schon näher kam. Wie ein Tier in der Falle stand sie nun da und wusste nicht weiter. Nein sie wollte nicht mitgehen und nein sie würde nicht mitgehen....

  • Ein triumphierendes "HA!" entwich meiner Kehle, als ich meine Bemühungen, voranzukommen, verdreifachte und mich durch die Menschenmasse quälte. Jetzt erkannte ich einen ziemlich kräftigen Mann, der vor Miriam stand und ihr den Weg versperrte. Ich rief nun nicht mehr, sondern setzte alle Kraft dazu ein, die Sklavin zu erreichen, ehe sie es sich wieder anders überlegte und abermals floh.
    Endlich war ich bei ihr angelangt, total außer Atem. Ich sah den Mann an und brachte ein Dankeschön hervor, packte dann Miriam an einem Handgelenk und drückte so kräftig zu, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Mit einem Ruck bog ich ihren Arm auf den Rücken und schob sie so weiter durch die Menge. Ich war dabei so zielstrebig, dass sie einfach nichts anderes tun konnte, als mitzukommen. Zumindest, bis sie ihre Überraschung überwunden haben würde.
    "Sowas! Und ich sag dir noch, dass du dir sowas besser nicht leisten solltest! Livianus wird davon erfahren - wenn wir irgendwann mal in der Castra ankommen!" brummelte ich.

  • Miriam sah, dass Marius immer näher und näher kam, und dass sie keinen Ausweg mehr hatte. Der Mann war so groß wie auch breit und ließ sie nicht mehr durch und Marius war schneller als sie dachte und erwischte sie somit auch schnell, wobei sie fast aufschrie als er ihr Handgelenk fast zerdrückte, was ihren Verletzungen nicht grade gut tat. Sie wurde richtig nach vorne gerissen, als er ihr den Arm auf den Rücken drehte und Tränen in ihre Augen stiegen, da sie das Gefühl hatte, ihr würde der Arm und das Gelenk abreißen. So stolperte sie vor ihm her und hatte Glück, dass sie ihr Gleichgewicht grade noch so halten konnte und nicht stürzte, was ihm sicher auch egal gewesen wäre.
    Miriam musste sogar etwas nach vorne gebeugt laufen um die Spannung etwas von ihrem Arm zu nehmen.
    "Erfährt er davon wirst du eines Tages nicht mehr aufwachen" drohte sie ihm leise.

  • Ich hasste es selbst, wie ich sie behandelte. Trotzdem erschien es mir nötig. Und die Drohungen aus ihrem Mund bestätgten mir, dass ich sie nur bei einer solchen Behandlung sicher zur Castra bringen konnte. Ich schüttelte immer wieder den Kopf im Gehen, ließ dann doch etwas lockerer, damit sie wieder aufrecht gehen konnte.
    "Warum sagst du sowas? Ist dir denn nicht an einem sorgenfreien Leben gelegen? Seitdem ich dich in Tarraco geholt habe, drohst du mir, bist unfreundlich und schmiedest Fluchtpläne. Warum, glaubst du, behandele ich dich so? Weil mir das gefällt sicherlich nicht!"

  • Sie glaubte zu wissen, dass sie solche Sachen schon des öfteren gehört hatte und immer wieder hatte sie darauf eigentlich keine Antworten gehabt, zumindetst fiel ihr jetzt keine dazu ein. Er hatte einfach keine Ahnung, wahrscheinlich war er auch noch gerne ein Sklave, aber sie, sie war es nicht und sie würde auch ihre Meinung nicht ändern, nicht so lange bis sie wieder bei ihrem Liebsten sein würde und der Preis dafür war ihr egal.
    "Ich hätte ein sorgenfreies Leben haben können, wenn Varus ,mich in Ruhe gelassen hätte, wenn ich bei Cato hätte bleiben können und wenn er mich nicht zu diesem neuen Kerl geschickt hätte" gab sie recht unfreundlich zurück und war froh wieder besser laufen zu können, auch wenn ihr Gelenk von nun an immer mehr zu pochen begann. "Meine Fluchtpläne brauchen dich nicht weiter zu interessieren, zumal es sicher nicht der letzte gewesen war."

  • Ich presste die Lippen zusammen. Meine Kiefer mahlten aufeinander. Wir hatten nun den schmalen Übergang zum Festland erreicht und passiert. Hier war es nun nicht mehr so belebt. Ich hielt an und ließ das Kleiderbündel fallen. Umständlich entknotete ichdas Stück Seil, hielt ein Ende mit den Zähnen fest und schnitt ein gut armlanges Stück des Hanfs ab. Ich wandte den Kopf zu Miriam und seufzte.
    "Gut, dann lässt du mir keine andere Wahl", sagte ich und versuchte, ihr mit anderthalb Händen die Hand in eine Schlinge hinter dem Rücken zu legen. Dann würde die andere Hand leichter folgen und sie konnte nicht wieder abtrünnig werden.
    "Weißt du", begann ich, "solchen Sklaven wie dir ist es zu verdanken, dass es diesen Stand überhaupt gibt. Wegen solchen Spielereien sterben jeden Tag viele Sklaven durch die Hand ihrer Herren und genau aus diesem Grund werden immer mehr Kinder in die Unfreiheit geboren. Wenn du doch nicht so einen Sturkopf hättest! Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du mehr Freiheiten hättest, wenn du gehorsam wärst? Sieh mich an! Man lässt mich allein von Hispania nach Germanien reisen. Und das nur aus einem Grund: Livianus vertraut mir und er weiß, dass er auf mich zählen kann. Und deshalb wirst du jetzt gefesselt. Irgendwie muss ich dich schließlich ins Lager schaffen, ohne dass ich dich unterwegs...verliere..."

  • Und weil es hier nicht mehr so belebt war bekam Miriam ein ziemlich beklemmendes Gefühl, und vielleicht war dies auch der Grund warum sie sich wiederstandslos fesseln ließ, auch wenn sie sich danach eine dumme Gans schallte, nämlich dann als sie diese Worte von ihm hörte die sie wieder ganz nach oben brachten und sie ihm am liebsten an den Hals gesprungen wäre und noch andere Dinge gemacht hätte. Sie sah ihn an und dies mit einem Blick der hätte töten können. "Warum lädst du nicht gleich alle Schuld der Welt auf meine Schultern? Und gib mir doch am besten noch die Schuld dafür, dass deine Kleine abhanden gekommen ist, vielleicht war ich das ja auch gewesen" fauchte sie ihn an und kniff ihre Augen ein wenig zusammen. "Und komm mir nicht mit deinen Freiheiten.....Du bist eben einer von der Sorte die Angst haben etwas gegen die Sklaverei zu sagen, aber ich werde nicht zusehen wie man sein ganzes Leben damit verbringt anderen zu dienen. Tu DU es aber ICH werde es nicht tun und wenn es das letzte ist was ich tu."

  • "Dann wirst du wohl unfrei sterben. Ich habe sicher eine gute Aussicht auf die Freiheit, wenn mein Herr sich weiterhin auf mich verlassen kann", sagte ich schlicht und zog die Knoten der Fesseln auch noch mal extra-fest.
    "Und jetzt komm. Ich habe keine Lust, längere Zeit als nötig mit dir zu verbringen. Schließlich habe ich wichtigeres zu tun, als mich mit einer störrischen Eselstute herumzuplagen."
    Was Ilaria anging, so sagte icht nichts mehr dazu. Miriam wusste sicher ohnehin, dass sie damit unrecht hatte, was sie sagte. Allerdings ließ ich es mir nicht nehmen, einmal kurz und heftig an dem Seil zu rucken. Als Rache sozusagen. Ich nahm das Kleiderbündel wieder auf und setzte mich in Bewegung.

  • "Dann freu dich!" Sie hatte ebenso keine Lust mehr sich mit ihm zu unterhalten und seufzte tief auf, als er den Knoten so fest zog, dass sich die Fesseln gradewegs wieder in ihre Wunden bohrten. Im ersten Moment war der Schmerz schon fast betäubend und da er es lustig zu finden schien und noch einmal dran riss, kamen sie bald noch viel schlimmer über sie und sie musste an sich halten um nicht noch einen Laut deswegen von sich zu geben. Viele Dinge huschten ihr durch den Kopf als sie weiter lief und peinlichst versuchte keinen Abstand zwischen sich und Marius aufkommen zu lassen um ihm keine Gelegenheit zu geben noch einmal an dem Seil zu reißen. Vielleicht hatte er in manchen Sachen auch recht gehabt, vielleicht aber auch nicht, sie wollte sich da jetzt nicht festlegen, aber eine andere Frage ließ ihr einfach keine Ruhe, denn sie wusste nicht was ihr neuer Herr mit ihr machen würde, wenn er erfuhr, falls er es noch nicht wusste, was mit diesem Flaccus geschehen war und, dass sie daran Schuld hatte. Ihr Blick streifte die ganze Zeit den Boden und sie machte sich nicht die Mühe ihren Kopf anzuheben um die Umgebung anzuschauen.

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