Der König wurde vom derzeit anwesenden Verkäufer sofort unterrichtet, dass der Regionarius da sei und kam sofort herbei.
Salve Regionari, was kann ich für dich tun?
Der König wurde vom derzeit anwesenden Verkäufer sofort unterrichtet, dass der Regionarius da sei und kam sofort herbei.
Salve Regionari, was kann ich für dich tun?
"Ah salve... König von Tylus. Ein sehr üppiges Angebot habt ihr hier und ein Gutes noch dazu. Ich hätte wahrlich schon früher zu einem Ladenbesuch kommen sollen. Wie laufen denn die Geschäfte?"
Der Regionarius hatte den Stoffballen wieder losgelassen und strich mit der offenen Hand darüber. Die Seide glänzte dabei im einfallenden Sonnenlicht.
Ich danke für eure gute Einschätzung des Angebotes! Wir befinden uns momentan in einer Phase der Umstrukturierung. Wir haben vor, unsere Waren, zumindest die kostbaren Rohstoffe wie Seide, Perlen und Orakelweihrauch, nur noch hier auf Anfrage zu verkaufen.
Die Lebensmittel werden wir weiterhin auf die Märkte verteilen, damit sie noch frisch an den Käufer kommen.
Doch wie sich dieser Wandel auf die Geschäfte auswirkt, das kann ich jetzt noch nicht sagen.
Blickt auf....
"Sie werden wahrscheinlich schwieriger oder schlechter laufen. Nun ich wäre zumindest weiterhin daran intressiert Seide aus Tylus zu bestellen. Kommt nur auf den Preis an..."
Der Markt war gesättigt. Herius ging also völlig entspannt in die Verhandlung.
Nun denn, Seide ist ein Produkt, welches weite Wege zurücklegen muss, um von Indien hierher zu gelangen.
Der Landweg, wie ihn die meisten Anbieter hier auf dem Markt benutzen ist ewig lange und das schadet der Qualität der Ware. Ich transportiere auf dem Seeweg und biete daher Waren an, welche qualitativ viel besser sind, da sie nicht so lange der Hitze und Strapaze einer Karawanenreise ausgeliefert sind.
Trotzdem verkaufe ich im Prinzip zum selben Preis wie die anderen Händler. Zu hohe Preise kann man mir da wohl kaum vorwerfen oder in Verhandlungen anführen.
"Ich habe das Wort hoher Preis nie in den Mund genommen. Trotzdem versuche ich in dem hart umkämpften Markt natürlich die Rohstoffkosten gering zu halten. Leider wird Seide nur aus dem Monopolland Tylus am römischen Markt verkauft, so sind wir Schneider darauf angewiesen mit euch Geschäfte zu machen, ein Zustand der nicht typisch für die Weltmacht Rom ist.
Wozu dies geführt hat, sieht man in den umliegenden Schneiderein. Lieber kauft man fertige Produkte aus Übersee, als sich den Traditionen römischer Kunst und Kultur zu verschreiben und die benötigten Togen, Mäntel, Kleider und Tuniken selbst herzustellen.
Aus euren Worten entnehme ich, das ihr den Preis erhöhen wollt oder irre ich mich da?"
Mit betretener Miene blickte er sein Gegenüber an.
Ja, das werde ich leider tun müssen! Ich kann nicht länger dieselbe gute Qualität liefern wie bis anhin, ohne meine Flotte auszubauen, damit meine Schiffe weiterhin sicher nach Ostia gelangen.
Was hat die Qualität der Ware mit der Sicherheit der Flotte zu tun? Ich sehe dabei nur einen versteckten Aufschlag auf eure Rohstoffe, die es im syrischen Raum gleichfalls exzellent verarbeitet und ähnlich preiswert gibt.
Wie hoch wollt ihr den Preis denn treiben, zu hoch um die letzte römisch angesiedelte Schneiderei zu schließen, um euren eigenen Handwerkern den Weg ins Imperium zu erleichtern und den römischen Bürgern Baumstämme zwischen die Beine zu werfen?
Sieht so intermaritimer Handel auf Basis von Freundschaft zwischen zwei Völkern in euren Augen aus, König von Tylus?"
Der ehemalige Soldat und jetziger Regionarius schüttelte den Kopf beim Gedanken daran, das Rom sich so in handelsspezifischen Fragen, die die Unabhängigkeit anbelangten und die Sicherheit der eigenen Römer mit Bürgerrecht auf Bevorzugung beim Wirtschaften so auf der Nase tanzen ließ.
Nein Regionarius, so hoch, dass sich eure Vorwürfe in Fakten wandeln liessen werde ich den Preis sicherlich nicht treiben. Doch ich frage zurück:
Was passiert wenn meine Schiffe nicht ersetzt werden und die Flotte aus Tylus Schiff für Schiff auf den gefährlichen Reisen nach India verschwinden, untergehen und keine guten Stoffe mehr nach Rom gelangen?
Werden die Römer dann mit minderwertiger Ware aus Dakien vorlieb nehmen, oder gar zurückkehren zu Wolle? Seht ihr die Frauen reicher Senatoren in grauen Wolltuniken über das Forum schreiten? Die Vestalinnen nicht länger in reinem Weiss, sondern leicht grauem Wollstoff?
Dies allein will ich verhindern, indem ich die Preise dieses hier doch so beliebten Rohstoffes leicht anhebe, gerade genug, um den Schneidern noch immer die Möglichkeit zu geben, diese Preiserhöhung über den Verkaufspreis der Kleider an die reichen Schichten Roms weiterzugeben und mit den zusätzlichen Einnahmen meine Flotte erneuern lasse.
Das wäre auch nicht geschickt von euch, denn was geschehe dann? Ihr könnt es euch ausmalen und doch versucht ihr den Handelsbogen weit zu spannen. Aber ich werde dir sagen, was geschehen würde, wenn der Seidestrom aus Tylus verstummen würde. Römische Händler waren schon immer bedacht darauf mit ihren ägyptischen Partnern in Einklang zu feilschen. Die Seidenstraße von India nach Muzia, weiter durch den sinus arabicus nach Myrus Hormus und von da ab über den Nilus bis nach Alexandria ist auch heute aktiv, nur leider durch römisches Gesetz eingeschränkt. Ich weiß nicht welcher Senator seine Stimme so wehemend gegen diesen Weg äußerte, um euch Tylusern einen Vorteil zu verkaufen, aber ich bin mir sicher, die Seidenstraße nach Rom wird immer leben. Mit oder ohne Tylus.
Doch der vielen Worte bringt uns nicht weiter. Sagt endlich, was ihr für den laufenden Meter nun verlangen wollt und ich werde sehen, ob ein römischer Schneiderbetrieb damit noch exsistieren kann.
Ihr habt Recht, viele Worte bringen uns nicht weiter. Nun denn, damit ich meine Flotte möglichst schnell erneuern kann, müsste ich einen Preis zwischen 50 und 60 Sesterzen verlangen.
"Hm dann würde ich natürlich für einen Preis näher an der fünfzig sprechen."
Das nehme ich wohl an, wenn ich eure vorherigen Äusserungen richtig verstanden habe, doch wisst ihr so gut wie ich, dass dies auch von der Menge abhängt, welche gekauft wird. Ist diese gering, so wird es eher auf die 60 zulaufen, ist sie grösser, oder die Abnahme erfolgt regelmässig, dann wird es eher an die 50 gehen.
"Der Einkäufer meiner Schneiderei hat bisweil immer regelmäßig gewisse Mengen abgenommen. Du wirst diese sicher auf der Habenseite verbuchen. Nur mußten wir bereits drei Wochen aussetzen, denn die tylusischen Schiffe kamen nicht mehr seit der Res Divinae.
Mein Unmut bezieht sich also nicht völlig auf die Preissteigerungen sondern vielmehr auch auf die vermissten Zuverlässigkeiten. Einen Preis kann man an Kunden weiter geben, eine Produktionshemmung muß man selbst tragen und die Kosten sind nicht gerade ein winziger Sesterzenberg."
Durch die Kostenspirale genervt, hockte er jetzt mehr auf dem Stuhl, als das er saß.
Aha, dann bist du also nicht hier um dich über den Preis zu beklagen, sondern um Waren zu bestellen!
Dass keine Schiffe ankommen, DAS aber entspricht nicht ganz den Tatsachen! Wir haben lediglich die Ware nicht mehr so breit wie auch schon gestreut. Die Schiffe kamen regelmässig an, wenn nicht in Ostia, dann in einem anderen Hafen und die Ware ist an Lager.
Wieviel wird denn benötigt jede Woche?
"Oh ja und das mit Sicherheit."
'kratzt sich über die Platte'
"In der ersten Woche, also heute etwas mehr. so um die acht Ballen. Dann wieder turnusmäßig zwischen 4 oder auch nur 2 Ballen. Bei gewissen guten Handelswochen ist es jedoch auch möglich, das es mit einem Schlag mehr werden. Ich habe gern ein gut gefülltes Rohstofflager."
Das klingt ja doch nach einer recht ansehnlichen Abnahme! Lass mich einen Moment rechnen, bitte.
Ich notierte mit dem Stilus einige Dinge auf einer Tafel und schob sie dann rüber zum Regionarius.
WiSim
Nachdem er einige Runden über den Markt gedreht und sich ein paar Trauben gekauft hatte, gelangte Nikias nun zu Officium der Handelsstation von Tylos. Der alte Grieche klopfte an und wartete.
ZitatOriginal von König von Tylus
Das klingt ja doch nach einer recht ansehnlichen Abnahme! Lass mich einen Moment rechnen, bitte.
Ich notierte mit dem Stilus einige Dinge auf einer Tafel und schob sie dann rüber zum Regionarius.
Sim-Off: WiSim
Wenig später war der Handel in Sack und Tüten und einige der tylusischen Handelshausknechte schleppten ein großes Bündel Waren hinaus. Herius hingegen ließ einen Sack voll Münzen auf den Tisch fallen und verabschiedete sich.
In Zukunft würde einer der Ausländer in seiner Manufaktur die Seide aus Ostia holen, um sie dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen. Die Taten des Herius waren mit diesem Handel in diesem Handel erledigt und er machte sich auf zurück in die Stadt zu gelangen.
ZitatOriginal von Kallydianos Nikias
Nachdem er einige Runden über den Markt gedreht und sich ein paar Trauben gekauft hatte, gelangte Nikias nun zu Officium der Handelsstation von Tylos. Der alte Grieche klopfte an und wartete.
Herein! rief es dumpf.
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