• Er hatte einige seiner Magistrate und Scribae in den Besprechungsraum gebeten, da es noch viel zu besprechen gab zum Thema Stadtfest. Als alle da waren, sah er sich in der Runde um und nickte leicht, ehe er anhob. "Herrschaften, es gibt noch viel zu tun.
    Das Bankett muss durchgeplant werden, das Menü, die Sitzordnung, die Dekoration. Die Einladungen sind alle rausgegangen, dass heisst da liegen die Teilnehmer in der Bekanntheit. Eine Liste kann später hier abgeholt werden.
    Die Rennbahn muss klar sein und in tiptoppen Zustand!
    Der Markt und die Basilika müssen in Ordnung sein, es sollten vorher Listen mit den entsprechenden Händlern abgeglichen werden und kleinere Tribünen und Plätze für die Gaukler zur Verfügung gestellt werden.
    Für die Opferzeremonien müssen gegebenenfalls noch Dinge besorgt werden.
    Dann die Speisen und Getränke: der Einkauf und natürlich das Verteilen, alles muss geregelt werden. Alsdenn, wer fühlt sich für was verantwortlich und was gibt es für Vorschläge die Speisen und Getränke betreffend?"
    Er sah in die Runde und einer meldete sich sogleich.
    Duumvir, da es ein gemischtes Fest ist, darf Met natürlich nicht fehlen und ich würde auch in einem gewissen Maße Bier empfehlen. Von Wein mal gar nicht erst zu sprechen. Die anderen Getränke, denke ich, sollten klar sein. Was die Speisen betrifft: Eier, Brot mit Käse, Oliven, Trauben und Obst, vielleicht auch Fleischwaren, wobei da zu sehen wäre welcher Art. Wie ist es mit den Opfergaben, die die Germanen dazu bringen? Wildschwein, nicht wahr?
    Valentin nickte und hörte dem Mann weiter zufrieden zu.

  • Nach einigen Diskussionen und Überlegungen ergaben sich folgende Listen:


    Bankett


    Haustblot


    Auf Lager


    Noch kaufen


    "Herrschaften, es besteht noch viel Einkaufarbeit vor ouns. Das Erste wird nun sein eine Liste zusammen zu stellen, wo man was bei wem bekommt. Danach werden die Leute angeschrieben, damit sie Angebote machen können. Also dann, ich erwarte bis heute Nachmittag Ergebnisse. Bis dann!"
    Die dafür zuständigen Magistrate verschwanden.
    "Nun zu den Pferderennen: Sind alle Aushänge raus?"

  • Während sie noch in der Diskussion bezüglich der Pferderennen waren, trat einer der Magistrate wieder herein und reichte im eine Wachstafel



    Nachdenklich betrachtete er die Liste und nickte. "Gut, die entsprechenden Händler werden angeschrieben, die freien Händler, da soll einScriba auf den Markt gehen und einkaufen."
    Sehr wohl, Duumvir!

  • Sie hatten sie erreicht und Avarus mußte nicht weiter dem Ansehen einer Taverne nachhängen, die weder war, noch jemals so sein würde wie sie war.


    Er blickte auf die zweite Ausfertigung der Skizzen und zurück zu Valentin. Zu lange hatte er in Germanien gelebt.


    "Ich halte es für fahrlässig den Neubau auch unbedingt durch den Winter zu einem Ende zu treiben. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wir sind nicht Hannibal und wir haben eigentlich .... Zeit."

  • Er lauschte den Ausführungen, während er zu dem Tablett ging, welches ein Scriba gebracht hatte. "Falerner? Oder lieber Met oder Bier?" fragte er den Senator und lauschte seinen Ausführungen. "Ich bin sicher, der neue Pächter wird mit dem Zeitplan kein Problem haben. Notfalls kläre ich es mit ihm persönlich." Er kam wieder zum Tisch mit den Bechern und reichte einem Avarus. "Ich hörte, Du hast auch den Zuschlag für die Curia Provincialis bekommen?"

  • "Hm so selten wie ich in seiner Nähe bin.. Met wenn es keine Mühe macht."


    Avarus lächelte und ließ seine Gedanken im Kopf.


    "Du hörst viel und einige Gerüchte scheinen auch wahr zu sein. Nun vielleicht hat man sich alter Taten meinerseits für Mogontiacum erinnert."


    Doch wahrscheinlicher war es, das sich kein anderer Depp mitten im Winter fand, um diese Tätigkeiten auszuführen. Doch für Avarus ging es dabei nicht um das Geld. Er liebte Mogontiacum.

  • "Met ist nie ein Umstand bei einem germanisch abstämmigen Menschen," hatte er erwiedert.
    Seine Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln und er schüttelte den Kopf. "Ich bin der Duumvir. Was für ein Duumvir wäre ich, wüsste ich nicht, was in meiner Stadt alles so vor sich geht. Wenig genug ist es und manches Mal wünschte ich, ich wüsste mehr um solche Dinge wie die letzten Tage vielleicht besser handhaben zu können." Aber er riß sich schnell aus den letzten Gedanken und meinte dann: "Deiner Taten und die der ganzen Germanica erinnert man sich noch immer gern. Deine Familie war und ist in dieser Stadt hoch angesehen und das Theater trägt nicht umsonst den Namen, den es hat," lächelte er. Hätte er die Gedanken des Senators gekannt, hätte er ihm wahrscheinlich zu einem Teil zustimmen können, denn es schien, als traute sich keiner nach Germanien, egal zu welcher Jahreszeit.

  • "Die Überfälle der letzten Tage, wie du so schön sagst, nein ich denke sie gehen nicht auf dein Konto. Direkt neben der Stadt befindet sich ein Castellum. Der Kommandeur hat die Leine seiner Männer einfach zu schlaff gehalten. Als Zivilist bist du da keineswegs in der Schuld."


    Avarus hatte sich nieder gelassen und blickte nun wieder auf seine Aufzeichnungen.


    "Wenn uns der Winter keinen Strich durch die Rechnung macht, können wir in zwei Wochen den Rohbau fertig haben. Doch danach sollten die Wände mit Holz abgedeckt werden und jene Mauern bis in den Frühling stehen. Es muß sich setzen und es macht keinen Sinn im Winter unter frostigen Bedingungen weiter zu arbeiten. Die Wärme des nächsten Jahres würde die Mauern, das Dach förmlich auseinander treiben."


    Dankend nahm er den Becher Met in Empfang. Sein würziger Geruch strömte dem Senator in die Nase.

  • "Und doch ist es meine Stadt," lächelte er leicht. "Auch wenn sie zumindest vom Posten her vielleicht nicht mehr so lange meine sein wird, zumindest nicht, wenn alles so läuft, wie ich es mir erhoffe." Und wenn der Legat mitspielte. Beim letzten Mal hatte er ihm da ja, wenn auch berechtigt, einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Die darauffolgenden Worte forderten ein Nicken heraus. "Ja, sowas dachte ich mir schon. Auch muss wegen möglicher Nässe aufgepasst werden, da sonst die Konstruktion ebenfalls Schäden erhalten kann, die nur zu schnell zu Problemen führt." Da es nun schon etwas, wenn auch noch nicht all zu lange her war, dass er den Senator vom Frühstück fortgeholt hatte, fragte er höflich nach: "Kann ich Dir gegebenenfalls auch noch etwas zu Essen anbieten?"

  • "Eine kleine Stärkung zur Frühmittagszeit kann sicher nicht schaden. Derweil könnten wir durchgehen, wie du als Vertreter der Stadt dir die neue Form der Taverna vorstellst."


    Er überlegte einen Moment, ob er das angerissene Thema vertiefen sollte, entschied sich aus Neugierde auch dafür.


    "Du wirst den Posten des Duumvirs zu Gunsten einer höheren Stelle verlassen?"

  • Er nickte und stand auf, ging an die Tür und bestellte bei einem wartenden Scriba etwas zu Essen, was dieser sofort loseilte zu holen. "Gut, das können wir gerne tun. Ich nehme an, Du hast auch schon Vorschläge?" Er setzte sich wieder zu dem Senator. "Nun, ich plane seit längerem Procurator Aquarum zu werden, da ich diese Aufgabe als interessant erachte. Nun, sie ist auch höherrangig, das ist wahr, aber das spielt nur sekundär eine Rolle. Wichtiger ist, dass ich versuchen kann damit nicht nur meine Fähigkeiten und mein Wissen auf eine Stadt, auch wenn ich sie noch so sehr liebe, zu beschränken."

  • "Oh eine intressante Aufgabe, wohl wahr. Wenn ich jünger wäre, würde ich mich dafür ebenfalls intressieren. Doch die vielen Aufstiege zum Quellgestein, ne das ist nichts mehr für einen Mann wie mich. Planst du ein neues Zisternensystem für die Stadt?"


    Er merkte, das sie vom Tavernenthema leicht abkamen, aber so ganz dann doch nicht.


    "Ich denke Mogontiacum ist nördlich genug gelegen, um den Gastraum etwas größer zu gestalten. Dazu sehe ich eine Hypokaustenheizung als sinnvoll und eine überdachte Terrasse, um in den Sommermonaten nicht gänzlich in einer Hütte eingesperrt zu sein. Weiterhin denke ich ist ein Kaminzimmer von Vorteil, das man für Versammlungen vermieten kann. Gibt es eigentlich schon einen Pächter?"

  • Er nickte und zuckte dann die Schultern. "Zumindest wird über kurz oder lang hier was passieren müssen, die Stadt wächst, aber nicht nur für Mogontiacum."
    Dann aber hörte er den Ausführungen des Senators zu und war nicht unangetan davon. "Das hört sich bereits ganz gut an," meinte er. "Eventull sollte auch ein zweiter Raum in Betracht gezogen werden, wo sich zusätzlich auch Militärs zu ihren Gelagen in Ruhe treffen können. Nicht immer verlief es da in den letzten Jahren friedlich bei, wenn sich die beiden Gruppen Militär und Zivil vermischt sahen." Auf die Frage hin nickte er einmal mehr. "Ja, Ancius Duccius Munatianus, der Besitzer der Taberna Mogontiaci wird sie pachten."

  • Den Becher Met in der Hand drehend, überlegte Avarus, ob er den Namen schon einmal gehört hatte, doch ihm fiel dazu kein Gesicht ein. So beließ er es dabei und wandte sich dem Aufbau der Taverne wieder zu.


    "Natürlich habe ich so meine Vorstellung, wie eine gut organisierte, für den Winter fite und zugleich unterteilbare Taverne aussehen sollte. Dazu würde ich einen U-förmigen Gastraum bauen. Die Küche mit den rundherum verlaufenden Theken befindet sich an der vorderen Front. So kann man einen Straßenverkauf mit einbauen und die überdachte Terrasse bedienen. Jener Aufgang sollte außen sein. Unter jener Aussichtsplattform könnte sich ein weiteres Domizil befinden, in welchem die Gäste bei warmen Sommern mit viel Regen trocken sitzen können, ohne im Inneren der Taverne sein zu müssen.


    Jene Gaststube wäre also demnach ein "U". Ein breiter Gang führt an der Theke vorbei. Sie wird nicht wie so oft üblich von herumlungernden Gesellen gefüllt, sondern steht frei. Die Gesellschaften können sich dann durch bewegbare Vorhänge "Abteile" abtrennen und werden induviduell betreut."


    Die Küche vorn hatte einen weiteren Vorteil. Der Platz wo die alte Taverne stand, war nicht zu groß. Die umliegenden Grundstücke aber bebaut. Wenn sie jene Bratstuben nach vorn legten, brauchten sie weniger Abstand zu den benachbarten Häusern wahren und der Nachschub fand ohne die Gäste statt. Doch Avarus wollte ersteinmal hören, was Valentin dazu sagte.

  • Aufmerksam lauschte er den Worten des Senators und versuchte es sich bildlich vorzustellen. Die Ausführungen hatten durchaus etwas für sich, besonders, wenn er es sich richtig vorstellte auch die Warenanlieferungen und alles. "Mhm, klingt schon sehr gut," meinte er nachdenklich und sah dann auf. "Scheint mir auch, falls es in der Küche ein Feuerproblem geben sollte gut zugänglich um dieses schnell und effektiv lösen zu können ohne vielleicht wieder den gesamten Gebäudekomplex einbüßen zu müssen und alles umliegende in Gefahr zu bringen."

  • "Auch aus diesem Grunde würde ich sie lieber vorn als hinten sehen. Ich hab den Holzstapel ausgezählt, als wie vorhin an der Stelle waren. Hm das wird bei Weitem nicht reichen, denn durch die oben aufgesetzte Terrasse und evtl. einem kleinen Wohnbereich über der Taverne, müssen deutlich mehr Balken zur Traglastverteilung in die Decke eingebaut werden. Außerdem werden wir sehr viele gebrannte Ziegel benötigen. Hat die Legio II noch diese Ziegelbrennerei?"


    Der Senator hatte den Met ausgetrunken und spürte schon eine leichte Hacke. Natürlich war er solch kräftiges Gebräu nicht gewohnt. Also ließ er sich eine Kanne mit Quellwasser reichen und füllte den Becher nach.

  • Er runzelte kurz die Stirn und ging die Listen, soweit sie ihm bekannt waren schnell durch. Ja, da hatte er wohl recht, dachte er seufzend. "Ich denke, es sollte kein Problem sein, dass wir da noch Holz dazu bekommen. Wenn Du einverstanden bist, würde ich den Magistratus Parfur hinzuziehen, da er unter Anderem für die Aufsicht der Taverne und die Lieferungen zuständig war und ist. Er kann dann gleich alles selber aufnehmen und organisieren. Und meines Wissens nach hat die Legio eine entsprechende Brennerei noch, aber da kann der Praefect Corvus sicher Auskunft zu erteilen."

  • "Dann sollten wir auf die Beiden warten, bevor wir unnötiges Gedankengut brauen, was dann durch Unmachbarkeit wieder verworfen würde."


    Er überlegte, wie sie vorgehen sollten. Bislang hatte er gute Einfälle im Kopf gesammelt. Sie würden reifen müssen. Wenn sie schon heute mit dem Bau gegannen, würde im Frühjahr das eine oder Andere nochmal geändert werden müssen. Aber es war auch wichtig zu zeigen, das es endlich los ging. So entschied er sich für den Beginn.

  • Ich war doch recht überrasht, als mich mein vater rufen lies. und als der Bote dann noch sagte, ein Senator wäre anwesend erst recht. Rasch folgte ich dem Boten und kam so recht schnell im Besprechungsraum an.
    Vor der Tür klopfte ich mir nochmal über die Kleidung, ehe ich den Raum betrat und grüßte: "Salve Senator, Salve Duumvir. Du hast mich holen lassen?"

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