• Ich lächelte..... gewissen Dinge waren mir nicht neu, andere wieder interessierten mich nicht, aber dennoch war es genau das, was ich erwartete....... Geschichten und Gerüchte aus der Stadt, die man Hie und Da aufschnappte, mitbekam, oder aber erzählt bekommen hatte...... Für mich war es unmöglich unerkannt in den Strassen zu spazieren und solcherlei Auskünfte zu erhaschen, ein Sklave aber erregte keine Aufmerksamkeit.


    "Na Bitte....... es gibt ja doch Einiges Neues zu berichten, wie mir scheint......."


    Doch ein Thema interessierte mich dann doch


    "Ein Gallier sagst du? Er hat die ganze Zeche in der Taberna übernomme`? Sie an, sie an..... weisst du noch mehr darüber?"

  • „Ob er wirklich aus Gallien stammt ist nicht sicher, Herr, so wird es behauptet.“ Und Phaeneas erzählte gleich nahtlos weiter: „Manche erzählen, er habe sich erst vor kurzem irgendwo in Hispania aufgehalten, wieder andere vermuten, dass er in Rom war, einige tippen sogar auf Aegyptus. In Mogontiacum angekommen bezog er sein Haus, in dem ein Mann namens Livius Priscus mit besagter Sklavin all die Zeit auf ihn gewartet hat. Seltsam ist, dass niemand seinen Namen zu kennen scheint. Jemand will mitbekommen haben, dass er Macarius heißt, was aber sehr unwahrscheinlich ist, denn bisher hat er stets davon Abstand genommen, seinen Namen zu nennen.“ Warum sollte er ihn also überhaupt irgendwann genannt haben? Phaeneas glaubte eher, dass sich eben dieser Name im Laufe der Herumerzählerei eingeschlichen hatte oder sich jemand mit dieser Behauptung wichtig machen hatte wollen.
    Aber umso seltsamer war es, dass dieser Fremde so freigiebig war und dabei so über seinen Namen schwieg. Der Bithynier kannte es nur andersherum: Wenn einer seiner ehemaligen Herrn großzügig gewesen war, hatte dieser immer dafür gesorgt, dass auch jeder dabei seinen Namen erfuhr.
    Ansonsten jedenfalls wusste Phaeneas über diesen Mann nur noch Nebensächlichkeiten zu erzählen, die nicht ganz so eifrig besprochen worden waren.

  • "Eine mysteriöse Geschichte!" merkte ich an "Versuche, an der Sache dran zu bleiben......"


    Dann nahm ich ein Schluck Wasser


    "Was gibt es auf dem Sklavenmarkt Neues? Gibt es interessante Sklaven, die es zu besichtigen lohnt?"


    Ein oder zwei weitere Sklaven konnten nur von Vorteil sein.

  • Der junge Bithynier nickte auf die Anweisung hin, sich weiter nach diesem „Macarius“ zu erkundigen.
    „Ja, Herr, ein Germane mit dem Namen Crinon. Wenn man dem Sklavenhändler Glauben schenken darf, kräftig und als Leibwächter geeignet und er spricht Lateinisch und Germanisch. Das Startgebot war, wenn ich mich recht erinnere, 400 Sesterzen.“

  • "Ein Germane sagst du? Leibwächter? Das hört sich ja gut an........"


    Ich überlegte kurz


    "Geh auf den Markt und ersteigere den Sklaven in meinem Namen..... am besten du sprichst gleich direkt mit dem Sklavenhändler, vielleicht lässt er sich auf ein direktes Geschäft ein, ohne diese lästige Versteigerung abzuwarten....."

  • „Gut, Herr. Ich werde mich darum kümmern.“
    Phaeneas hatte an Crinon vor allem gefallen, dass er gefasst gewirkt hatte. Wobei das nicht viel sagen musste, denn vor der gaffenden Menge versuchte so gut wie jeder stolz zu wirken. Aber wenn dieser Eindruck nicht trog, dann wäre es in jedem Fall eine Erleichterung für die Zukunft.

  • Nachdem der Herr gegangen war, räumte Phaeneas das Geschirr wieder auf das Tablett und brachte es in die Küche.
    Später verließ er Domus und Regia, um zu der Versteigerung zu gehen. Es war irgendwie jedes Mal wieder ein Erlebnis durch die Porta zu schreiten, auch wenn es ihn nie danach gedürstet hatte, wie andere Sklaven. Fortuna musste ihre Gaben wirklich blind verteilen, denn wenn sie hingesehen hätte, hätte jemand anderes dieses Privileg erhalten.

  • Das Atrium war wieder herrlich sonnenbeschienen, ein Umstand, der Phaeneas sehr behagte. Na ja, nicht so warm wie gestern, so schien es ihm, aber auszuhalten. Bei allen Göttern, wie konnte man sich nur ein ums andere Mal über warme Temperaturen freuen? Aber dem Bithynier schien es Freude genug...
    Er wandte sich an den Neuen: „Warte hier.“ Und mit diesen Worten verschwand Phaeneas, um dem Herrn bescheid zu sagen.

  • Phaeneas hielt sich wie üblich im Hintergrund und war dabei auch unauffällig wie immer. Jemand, der zusätzlich zu den ohnehin schon anwesenden Personen in diesem Moment das Atrium betreten hätte, hätte ihn gut übersehen können.
    Von hier aus beobachtete er das Geschehen und obwohl er dabei halb in Gedanken war, würde ihm nichts, was passieren würde, entgehen. In dieser Hinsicht war er hellhörig wie ein Luchs, nichts übersah oder überhörte Phaeneas so leicht.

  • Es war ein seltsames Gefühl so gemustert zu werden. Aufrecht stand Crinon da und wartete diesmal, bis er angesprochen wurde.


    Mein Name ist Crinon, ... Herrr.


    Das "Herr" kam erst nach einem kurzen Zögern. In Germanien war er derartige Förmlichkeiten nicht gewont gwesen und nun hieß es sich einer neuen Situatin anzupassen. Etwas das ihm normalerweise nicht schwer fiel. Aber hier lag die Sache doch etwas anders. Eine Rolle zu spielen war eine Sache, Aber sein komplettes Leben gezwungenermaßen zu ändern war eine ganz andere.

  • Ich ging nochmal um ihn herum, bevor ich mich zur Mitte des Atriums begab und mir einen Becher Wein mit Wasser geben liess.....


    "Erzähl, Crinon.... woher kommst du, wo hast du bisher gedient und wie kamst du nach Mogontiacum?"


    Kurz sah ich zu Phaeneas, winkte ihn zu mir und fragte leise "Wieviel?"

  • Mit Verlaub Herr, Ich will nicht vorlaut erscheien, aber soll ich die kurze Variante der Geschichte meines Lebens erzählen, oder hast du Zeit für die lange?

  • Lachend drehte ich mich kurz von Phaeneas weg und sah Crinon an....


    "Nun, ich würde sagen du fängst einfach mal an und wenn es mir zu lange dauert, werde ich es dich wissen lassen!"


    Dann wandte ich mich nochmal Phaeneas zu, der mir immer noch eine Antwort schuldig war....

  • Crinon entschied sich für die relativ kurze Variante. Er mochte es nicht, wenn er unterbrochen wurde, also schien dies die geschicktere Variante zu sein, zumal eventuell offen bleibende Fragen ja im nachhienein geklärt werden konnten.


    Ich wurde als freier Chatte im Jahr DCCCXXXI A.U.C (831/78 n.Chr.) unter dem Namen Askar geboren. Mein Vater war Jäger und hatte in den Chattenkriegen gekämpft. Also lehrte er mich früh den Umgang mit dem Bogen sowie mit Dolch und Schwert. Alles in allem verlebte ich eine recht glückliche Kindheit.
    Doch alles sollte sich ändern, als ich etwa mit 16 Jahren mit meinem Vater im Dorf unseres Richs unterwegs war. Denn eben dessen Tochter hatte es mir angetan. Doch da ich nur der Sohn eines einfachen Jägers war, sah ich keine andere Möglichkeit als sie durch ein Würfelspiel mit ihrem Bruder zu beeindrucken. Und jung wie ich war drängte ich meinem Gegenüber den Einsatz auf. Doch Wyrd war mir nicht hold und so verlor ich meine Freiheit, da ich kaum etwas anderes zum setzten hatte.
    Adalwini, so lautete der Name des Bruders, war etwa fünf jahre älter als ich und machte regen Gebrauch von meinen Talenten. Ich diente ihm loyal als Spion, Späher und Fährtensucher sowie als Bote. Es gelang mir die Aufträge zur Zufriedenheit zu erfüllen und wurde bald in wichtigen Handels- und *räusper* Schmuggelmissionen diesseits des Limes eingesetzt, wo ich die lateinische Sprache lernte.
    Bei einer dieser Fahrten geriet ich dann in die Hände der römischen Granztruppen, was mich schlussendlich hier in Mogontiacum auf den Sklavenmarkt brachte.

  • Als der Herr Phaeneas herbeiwinkte, kam er sofort heran.
    Doch bald sah er sich in einer Situation, die er nicht sonderlich liebte. „Wieviel?“ war eine recht nichtssagende Frage... Das einzige, was Phaeneas zahlenmäßig einfiel, war der Preis für Crinon. Dem Bithynier blieb nichts anderes übrig als davon auszugehen.
    Doch Crinons Nachfrage hinderte ihn erst einmal daran etwas zu entgegnen.
    Dann antwortete er genauso leise: „10.000 Sesterzen, Herr.“
    Als er die Geschichte hörte, konnte er nur noch staunen! Er war gespannt, was der Herr dazu sagen würde... Vor allem zu der Sache mit der Schmuggelei.


    Sim-Off:

    Edit: Schlechte Formulierung ausgebessert

  • Nun wusste ich im ersten Moment nicht, auf was ich zuerst reagieren sollte..... auf den Preis, oder auf Crinons Geschichte..... ich entschied mich für Ersteres....


    "10.000?!"


    Ich hatte Phaeneas zwar freie Hand gelassen, aber diese Summe war für Germanien schon etwas hoch.....


    "Nun ich hoffe, er ist das Geld wert...."


    Mit diesen Worten wandte ich mich Crinon zu


    "Nun, du hast ja nun die Strafe für deine Schmuggelei bekommen..."


    Mehr wollte ich dazu gar nicht sagen


    "Deine Fähigkeiten scheinen nicht in der Haushaltsarbeit zu liegen..... Ich könnte einen Leibwächter sehr gut gebrauchen, allerdings müsste ich diesem völlig vertrauen können. Dieses Vertrauen musst du dir aber erst erarbeiten.
    Du kannst es in diesem Haus sehr gut haben, wenn du mir loyal und zufiredenstellend dienst, tust du dies aber nicht, weiss ich sehr wohl, was zu tun ist....."


    Ich deutete auf Phaeneas "Phaeneas hier ist lange genug bei mir, um dir zu erzählen, worauf ich Wert lege.... er wird dir auch das Domus zeigen, deine Schlfstätte und alles andere! Fürs Erste kannst du dich hier, im Domus frei bewegen und Phaeneas wird dir Aufgaben zuweisen. Wenn du mich zufrieden stellst, dann werden wir weiter sehen!"

  • Was sollte er darauf antworten? Sein Gefühl hatte ihm geraten, bezüglich seiner Vergangenheit direkt offen und ehrlich zu sein. Was das Vertrauen in seine Loyalität anging, so musste man sich die auch verdienen; und zwar durch anständige Behandlung. Aber Crinon sah da bislang keine Probleme. Also antwortete er:


    In Ordnung Herr.

  • Kurz und bündig.... so, wie ich es gern hatte...


    Ich nickte zufrieden und hoffte, dass er wirklich sein Geld wert war. Es war zwar keine Summe, die mich jetzt direkt in den Ruin trieb, dennoch war es ein nicht alltäglicher Preis für Germanien..... in Rom, ja, dort hatte man schon Sklaven gehört, die das Doppelte und Dreifache erreichten, aber nicht in Germanien.


    Ich wandte mich an Phaeneas "Phaeneas, du kennst das ja schon, führe ihn durchs Haus und zeige ihm seine Schlafstätte.... dann binde ihn in die alltäglichen Aufgaben ein....."


    Sim-Off:

    Tür öffnen könnt ihr sowieso.... ansonsten müsst ihr euch ein wenig mit euch beschäftigen.... sobald ich was zu tun hab, ruf ich!

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