"An der Ehre deines Vaters zweifelt hier niemand, aber dennoch ist es eine Tatsache, dass während unserer Ermittlungen, dieser Sklave ein Hindernis bildete und dies scheinbar absichtlich."
Tablinum | Furianus, Prätorianer
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"Sicherlich nicht im Auftrage meines Vaters. Ich kümmere mich darum."
Man merkte ihm an, dass er der Situation so schnell wie möglich entfliehen wollte.
"Gibt es sonst noch was?"
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"Ob dies im Auftrag deines Vaters passierte bleibt noch zu überprüfen."
"Nein, sonst gibt es nichts. Jedenfalls im Moment nicht. Aber ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen, denn ich weiss aus Erfahrung, dass jeder Patrizier früher oder später Ärger macht."
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"Vorurteile, über die ich nur zu gerne lachen würde, der Ernst der Sache dies jedoch verbietet. Du sagst, dass jeder Patrizier Ärger macht? Dann macht auch der Kaiser als Patrizier Ärger? Oder die ganzen anderen Kaiser? Willst du das wirklich sagen, du als ein Mitglied der Garde?"
Sagte Furianus kopfschüttelnd.
"Ich werde mit dem Sklaven sprechen."
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"Der Kaiser ist der Kaiser und sicherlich nicht mit einem normalen Patrizier gleichzusetzen. Oder willst du unseren göttlichen Kaiser mit dem patrizischen Pöbel gleichsetzen?"
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"Der Kaiser ist Patrizier! Und wenn du mich weiterhin beleidigst kannst du auch gleich gehen, Pebejer, denn es gibt keinen Pöbel unter Patriziern."
Furianus war kurz davor sich zu vergessen. Und das auch noch gerade aus dem Munde eines Praetorianers...aiaiaiai
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Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
Missmutig schickte er Sica durch eine Handbewegung hinfort.
Sica gehorchte dem Befehl und verließ den Raum. Zielstrebig durchquerte er einige Zimmer der Villa und kehrte in einem großen Bogen wieder in die Nähe des Tablinums zurück. An gut verborgener Stelle postierte er sich lautlos hinter einer dünnen Wand, so dass er das Gespräch mithören konnte. Er ahnte, dass dies sehr im Interesse seines Herrn sein könnte. -
Zitat
Original von Lucius Flavius Furianus
"Der Kaiser ist Patrizier! Und wenn du mich weiterhin beleidigst kannst du auch gleich gehen, Pebejer, denn es gibt keinen Pöbel unter Patriziern."Furianus war kurz davor sich zu vergessen. Und das auch noch gerade aus dem Munde eines Praetorianers...aiaiaiai
"Der Kaiser mag ein Patrizier sein, doch fehlen ihm grundlegende Eigenschaften dieser Spezies. Zum Beispiel der Hang dazu sein Fähnchen mit dem Wind zu drehen um möglichst gut bei allem weg zu kommen. Oder auch das intrigante Verhalten, dass viele deiner Artgenossen an den Tag legen."
Es machte ihm sichtlich Spass den jungen Patrizier zu ärgern.
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"Hätte ich, Praetorianer, den Hang mein Fähnchen zu drehen hätte ich dir nicht gerade ein Ultimatum gestellt. Ein Ultimatum welches du zu überschreiten drohst."
Nun kam endlich der Sklave mit dem vinum und Furianus nahm einen großen Schluck und seufzte.
"Du benutzt abscheuliche Wörter wie Spezies oder Artgenossen und trotzdem bin ich Römer wie du."
Das was er weiter dachte wollte er lieber nicht sagen, da es schon an Beleidigung grenzte.
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Einer der Milites trat vor und ging einige Schritte auf Furianus zu. Seine Hand lockerte dabei seinen Gladius in der Scheide und schaute grimmig.
Balbus machte keine Anstalten den Miles aufzuhalten, sprach jedoch ruhig weiter: "Du magst ein Römer sein, doch sicherlich bist du kein Römer wie ich, denn im Gegensatz zu dir, der du in dieser riesigen pompösen Villa residierst, verdiene ich mir meinen Lebensunterhalt mit dem Dienst an der Waffe. Und im Gegensatz zu dir bin ich nicht mit einem silbernen Löffel im Mund gross geworden."
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"Im Gegensatz zu mir weißt du rein gar nichts um meine Vergangenheit und meinen hölzernen Löffel, mit welchem ich aufwuchs."
Er blickte den Miles an, welcher seine Waffe zu ziehen schien.
"Wage es ja nicht."
Wieder blickte er zu dem unverschämten Praetorianer.
"Mein Geld verdiente ich auch an der Waffe, urteile bitte nicht so schnell."
Er fragte sich nun weshalb man keine Speculatores auf ihn abgesetzt hatte, denn sie sollten dies doch in Erfahrung gebracht haben.
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Der Praetorianer blieb kurz vor Furianus stehen und zog seinen Gladius ein Stückchen raus.
"Ein hölzerner Löffel also? Während ein Grossteil der Bevölkerung Hunger leidet ist selbst ein hölzener Löffel ein Luxus." sagte er und fügte im sehr sarkastischen Tonfall hinzu: "Du verdientest vielleicht dein Geld an der Waffe, aber wie die meisten deiner Patrizischen Kameraden scheint es dir in der Legion zu langweilig geworden zu sein, sonst würdest du Rom ja noch immer verteidigen statt dich hier in dieser Villa vor Roms Feinden zu verstecken."
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"Hast du Hunger leiden müssen, Praetorianer? Gibt es nicht die kostenlosen Brotgeschenke des Reiches, die Hunger vermeiden?"
Er musste doch lachen.
"Ich verteidige Rom noch immer, ich diene ihm ebenfalls. Und weißt du genau, dass die Feinde Roms außerhalb der Grenzen stehen? Es gibt auch hier Feinde, ich verstecke mich nicht."
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"Ich musste kein Hunger leiden, aber hast du einmal über die Bevölkerung der Provinzen nachgedacht? Da bringen die kostenlosen Geschenke des Reiches nicht unbedingt so viel."
"Ich weiss genau, dass die Feinde Roms auch hier in dieser Stadt verweilen. Wurde nicht aus genau diesem Grund vor gar nicht allzulanger Zeit diese Villa durch die Praetorianer durchsucht und alle Bewohner festgesetzt und verhört?"
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"Wenn du keinen Hunger leiden musstest, warum unterstellst du mir dann Prunksucht?"
Furianus nahm noch einen Schluck und sah den Praetorianer mit dem Gladius lächelnd an.
"Darf man sich nicht in seinem eigenen Hause unterhalten oder wird man sofort geköpft?"
Wieder zu Balbus.
"Und hat dieser Verhör nicht zu nichts geführt? Sucht wo anders nach den Feinden Roms, hier sind sie sicherlich nicht."
Genau in solchen Augenblicken musste Furianus ja unbedingt kein Gladius in der Nähe haben. Typisch, diese Gladii lagen sonst überall rum und wenn man sie mal braucht sind sie nicht da.
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"Wann habe ich dir Prunksucht unterstellt? Bitte lege mir keine Worte in den Mund, die ich nicht verwendet habe, sonst werde ich darüber nachdenken müssen, ob daraus nicht Konsequenzen erwachsen könnten."
Er lächelte leicht und gab dem Praetorianer ein kurzes Zeichen.
Dieser schob darauf hin seinen Gladius zurück in die Scheide und machte es fest.
"Nur weil bei einem oberflächlichen Verhör nichts herauskommt, heisst es nicht, dass nicht mehr hinter der Sache steckt."
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"Unterstellig behauptest du es doch. Du sagst ich würde hier in der Villa residieren, du hingegen arbeiten. Du sagst ich hätte einen silbernen Löffel im Munde und du überhaupt keinen. Was soll ich anderes denn daraus schließen, wenn du behauptest wir Patrizier seien alle so?"
Furianus beobachtete den Miles mit einem Lächeln und nahm noch einen Schluck. Hätten sie ihn hier umgebracht wäre es wiedermal das Zeichen der Praetorianer. Unschuldige und unbewaffnete Männer zu ermorden war nur eine der Künste.
"Ich kann dir wohl nicht mehr als mein Wort darauf geben, von dem du sicherlich nichts hälst. Ich bin loyal, so wie du es wahrscheinlich bist. Ich bin nicht hier in Rom um mich zu bereichern, sonst hätte ich wohl eine andere Laufbahn als die des Politikers eingeschlagen. Sonst hätte ich mich wohl nicht zur Kandidatur gestellt, um ehrenamtlich, also ohne Bezahlung, dem Reich zu dienen."
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"Residierst du nicht hier in dieser Villa? Und gibt es hier kein Silberbesteck? Wenn dem so sein sollte, dann bitte ich dich um Verzeihung, wenn dies allerdings nicht so ist, dann sollten wir dieses Thema begraben."
"Ist es nicht das Ziel eines jeden Politikers möglichst viel Macht anzuhäufen? Und wächst aus dieser Macht nicht auch Reichtum?"
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"Begraben wir dies Gespräch in unser beider Interesse."
Ein Sklave kam herbei und reichte dem Praetorianer einen Becher verdünnten vinums.
"Diese Verallgmeinerungen. Es gibt sicherlich Politiker, die Macht anhäufen wollen, doch auch jene, die stets treu dem Imperium dienen. Bei euch gibt es wohl ja auch nicht nur Praetorianer, die nur hier sind, um den Kaiser zu beschützen. Es gibt sicherlich auch welche, die das Donativum und den hohen Sold mehr schätzen und solange sie ihre Pflicht erfüllen akzeptiert das auch jeder. Aus Macht kann Reichtum wachsen oder auch Verderben. Neid wird es immer geben und je mächtiger du bist, desto mehr Neidern wirst du auch sicherlich begegnen. Und weißt du denn wie viel es für einen Aedil kostet öffentliche Spiele auszurichten? Das wird ja auch keinem Politiker ausgezahlt."
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Er nahm den Becher entgegen und betrachtete den darin enthalteten Wein mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
"Ein Miles, dessen Beweggründe zu den Praetorianern zu kommen, andere sind als der Wunsch dem Reich und dem Kaiser ergeben zu dienen, wird innerhalb kürzester Zeit herausgesiebt und entlassen. Praetorianer machen ihre Arbeit nicht des Geldes wegen, sondern weil sie an den Eid, den sie leisten, glauben und ihr Leben für ihren Imperator geben würden."
Er trank zögerlich einen kleinen Schluck.
"Was die Kosten angeht, die ein Politiker hat, so bin ich mir sicher, dass die wenigsten für so etwas ihr eigenes Geld antasten. Abgesehen davon, dass sie die ganze Prozedur nur aus dem Grund auf sich nehmen, dass sie mehr Macht und damit mehr Geld wollen."
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