[Cubiculum] Livia

  • Sie hatten für den Weg eine halbe Ewigkeit gebraucht, aber Miriam schaffte es sie ungesehen wieder in das Zimmer zu bringen und brachte sie zu ihrem Bett wo sie sich hinlegen konnte. Unschlüßig was sie nun machen sollte blieb sie daneben stehen und sah auf Livia runter. Sie würde keine Hilfe holen, das war ihr klar und sollte der Frau auch klar sein. Es war ein schönes Zimmer fiel ihr nebenher auf.

  • Völlig erschöpft von dem langen Weg in mein Zimmer, lies ich mich aufs Bett fallen und zog die Füße an. Die Unterlaibsschmerzen hatten einigermaßen nachgelassen und waren nicht mehr ganz so schlimm wie draußen im Garten. Ich sah zur Sklavin auf. Sie war durch die Rauferei ziemlich dreckig und blutete aus der Bisswunde an ihren Arm. "Da drüben steht ein Waschtrog und Wasser. Du solltest dich waschen und deine Kleidung etwas reinigen bevor du wieder gehst.“ Ich deutete mit der Hand auf den Waschplatz.

  • Miriam sah an sich hinunter und auf ihren Arm, der nun so langsam aber sicher zu pochen begann. Ihr war es egal wie ihre Kleidung aussah, aber nun hatte sie wieder einmal eine Verletzung mehr an ihrem Körper. Vorsichtig wischte sie über die Wunde und verteilte das Blut somit über ihren Arm. Ohne ein Wort drehte sie sich rum und ging in die Richtung wo das Wasser war, aber dann sah sie einen Krug mit Wasser und nahm diesen um etwas in einen Becher zu gießen. Sie wunderte sich über sich selber als sie ihn in die Hand nahm und damit zurück zu Livia ging um ihn ihr zu reichen. "Ich denke das hast du nötiger." Sie hielt ihr den Becher mit ihrem verletzen Arm hin und bemerkte nun auch, dass ihre Wunden an den Handgelenken wieder aufgesprungen waren.

  • Ich setzte mich auf und nahm den Becher in die Hand. Mit langsamen Schlücken trank ich ihn zur Gänze aus und stellte ihn auf das kleine Tischchen neben dem Bett. Dann sah ich sie wieder an. Wenn sie so in die Sklavenunterkünfte zurückgehen würde, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis man herausfand, was passiert war. Und das wollte weder ich und bestimmt nochweniger die Sklavin. Die starken Schmerzen waren verflogen und hatten sich in ein kleines pochendes Ziehen verwandelt. Ich rappelte mich auf und nahm sie am Handgelenk. "Nun komm und stell dich nicht so an.“ Mit diesen Worten zog ich sie wieder zurück zum Waschplatz. "Wenn man dich so sieht, dann wird man recht bald herausfinden was da eben passiert ist!“ Ich nahm ein Handtuch, tauchte es ins Wasser und begann damit vorsichtig die Bisswunde auf ihrem Arm zu reinigen.

  • Eine Sekunde lang blitzte es in ihren Augen auf und sie hätte fast wieder etwas getan, aber es passierte nichts, als Livia sie am Hangelenk nahm und mit sich zog. Ein überraschender Asdruck legte sich auf ihr Gesicht, aber sie wehrte sich nicht dagegen auch wenn es vielleicht besser war. "Das braucht dich nicht zu interessieren, denn sie werden es so oder so rausfinden, spätestens wenn Marius seine Nase in Sachen steckt wo er nichts verloren hat oder einer der anderen hier." Mit ihrer freien Hand machte sie eine Bewegung zur Tür und verzog dann kurzerhand ihr Gesicht, als sie begann ihre Wunde zu säubern. "Warum tust du das? Du müsstest doch froh sein wenn sie mich bestrafen......Das können DIE doch alle am besten."

  • Ich schüttelte den Kopf. "Du weißt nicht was passiert wenn sie es heraus kriegen und ich weiß es auch nicht! Und ich habe keine Lust wegen so einer Dummheit hier raus zu fliegen. Von mir aus können wir uns in Zukunft aus den Weg gehen und nicht mehr miteinander sprechen, aber jetzt lass für ein paar Minuten deinen Dickkopf weg." Ich tauchte das Tuch in die Wasserschale und säuberte es, bevor ich damit weiter die Wunde reinigte. Zuerst sah ich sie an und dann mich. Wir waren von oben bis unten voll mit Staub und Dreck. "Zieh deine Tunika aus und wasche dich, ich gebe dir dann eine von meinen.“ Für mich galt natürlich dasselbe. Ich legte ein zweites Handtuch bereit und zog mir meine Tunika über den Kopf. Dann tauchte ich das Handtuch etwas ins Wasser und begann mir den Dreck vom Körper zu waschen.

  • "Ich bin nicht doof, ich weiß sehr wohl was passieren würde wenn sie mich so sehen oder wenn sie sehen wie du aussiehst. Glaubst du vielleicht ich bin einfach nur so hier?" Sie suchte schon wieder nach den passenden Worten da sie es als Beleidung von Livia ansah. Sie sorgte bei ihr immer wieder für eine Überraschung und nachdem ihre Wunde gesäubert war zog sie sofort ihren Arm von ihr weg und schüttelte ihren Kopf. "Nein ich werde mich jetzt nicht sauber machen hier." Miriam hatte nicht vor sich vor Livia auszuziehen und ihr ihren geschundenen Körper zu zeigen. "Mir ist es egal was sie mit mir machen werden, es ist überall das gleiche."

  • Mittlerweile stand ich nackt vor ihr und musste einen schockierenden Anblick für die Sklavin bieten. Nicht nur die neuen Wunden und Aufschürfungen, auch von den alten Wunden - die ich teilweise meinen Peinigern zu verdanken, aber mir auch bei der Flucht zugezogen hatte - war mein Körper überseht. Aber das störte mich nicht weiter. "Verdammt! Jetzt sei nicht so stur. Denkst du ich habe noch nie eine nackte Frau gesehen? Und wirklich schlimmer als ich, kannst du nicht aussehen.“ Ich schüttelte den Kopf. So wollte lieber eine Strafe riskieren, als einmal nicht ihren Dickkopf durchzusetzen.

  • Miriam waren die Wunden aufgefallen und sie dachte an die Zeit die sie hatte im Keller verbringen müssen wo man sie ausgepeitscht hatte und geschlagen hatte. Sie hatte Cinna auch die Narbe über ihrem Auge zu verdanken, die einigermaßen gut verheilt war, aber sie war froh nicht ihren Rücken ansehen zu können oder zu müssen, denn sie hatte noch heute Schmerzen deswegen und ausserdem waren immer noch die blauen Schatten in ihrem Gesicht zu erkennen die sie wohl auch noch längere Zeit behalten würde zumal sie immer wieder das Glück hatte auf genau diese Stelle geschlagen zu werden. "Meinst du ich hab ein Problem damit? Ich lass mir nur nichts sagen was ich zu machen habe. Kümmer dich um deine Sachen und überlass es mir was ich mache. Verstanden?" zischte sie ihr entgegen.

  • Diese Frau trieb mich zum Wahnsinn! So etwas Uneinsichtiges hatte ich noch nicht gesehen. "Ich sage es nicht, ich bitte dich darum!“ Während sie immer noch herumzickte begann ich schon damit meine Beine zu waschen. "Also was ist jetzt?"

  • Und Livia brachte sie grade wieder auf 180. "Wasch dir mal deine Ohren, denn ich habe keine Lust mich tausend Mal zu wiederholen. Ich sagte NEIN. Wo ist das Problem nun schon wieder hmmm? Es ist dir doch egal was sie mit mir machen würden, es geht doch einzig und alleine um dich, damit du hier nicht gehen musst oder?" Sie grinste Livia auf einmal fies an, denn da hatte sie vielleicht sogar in ein Nest getroffen und vielleicht könnte sie das nun gegen sie verwenden.

  • Ich war fertig und zog mir eine frische Tunika über den Kopf. "Dann verschwinde und mach was du willst! Los! Raus!“ Bei diesen Worten zeigte ich mit der Hand in Richtung der Türe.

  • Sie schien es wirklich wieder zu provozieren und sie würde die Frau noch dran bekommen irgendwie, das im Garten war noch nicht ausgestanden und es würde weiter gehen, dies war nun klar geworden. Kalt sah sie Livia an und hatte immer noch ein Grinsen in ihrem Gesicht. "Wir sind noch nicht fertig, das verspreche ich dir." Ihre Worte waren so kalt wie ihr Blick, aber sie würde nun gehen. Miriam drehte sich um und ging aus dem Cubiculum, ihre Wunde hatte wieder angefangen zu bluten. Sie würde sehen wo sie nun hin ging.

  • In meinem Zimmer angekommen, verschloss ich sofort die Türe hinter uns und grinste die Sklavin dann an. "So! Wenn er Probleme macht, dann hetze ich ihm Livianus an den Hals! Soweit ich weiß, mag der es bestimmt nicht, wenn man seine Sklaven einsperrt.“ Ich musterte die Sklavin…. Sie sah nicht wirklich besser aus, wie vor ein paar Stunden, als ich sie aus meinem Zimmer geschmissen hatte. Sie war noch immer voller Dreck und getrocknetem Blut. Irgendwie war sie auch ziemlich blass! Der Aufenthalt in diesem kleinen, engen Raum hatte sie wohl ziemlich mitgenommen. "Setz dich erstmal!“ Ich deutete auf mein Bett und ging zu einer Anrichte auf der einige leere Becher und ein Krug verdünnter Wein standen. Vorsichtig goss ich einen Becher bis zum Rand voll und brachte ihn ihr. Lächelnd hielt ich ihr den Becher entgegen.

  • Eigentlich hatte sie darauf gewartet, dass jemand sie beide bemerken würde aber sie kamen unbeheligt hier an, schon wieder mit ihr in einem Zimmer, innerlich sefuzte sie doch einmal auf. Miriam schüttelte nur ihren Kopf und setzte sich dann auf das Bett von Livia. Sie wusste nicht wie dieser Obersklave reagieren würde und sie wusste auch nicht wie Livianus reagieren würde. Ja er hatte ihr gesagt, dass man hier gut behandelt wurde, aber es wurde auch deutlich gesagt, dass man sich den Regeln entsprechend zu benehmen hatte. Miriam nahm ihr den Becher ab und trank einen Schluck davon, verzog dann aber etwas ihr Gesicht.
    "Du kannst darauf wetten, dass es Probleme geben wird und auch wenn Livianus es nicht sehen mag wenn seine Sklaven geschlagen werden so denke ich wäre es ihm egal wenn man sie einsperrt, zumal...." Miriam verstummte und behielt für sich was sie sagen wollte.

  • "Mach dir keine Sorgen….. wir werden das schon durchstehen. Menschen sperrt man einfach nicht ein! Egal ob Sklave oder nicht!“ Da sie immer noch nicht besser aussah, wollte ich ihr noch einmal anbieten, sich zu säubern und eine frische Tunika anzuziehen. Ich sah sie lächelnd an. "Möchtest du dich jetzt vielleicht waschen und etwas anderes anziehen? Du wirst sehen, du fühlst dich danach bestimmt gleich wieder etwas besser!“ Noch während ich sprach ging ich zu einer Truhe und nahm eine neue, einfache Tunika heraus und legte sie zum Waschplatz. Das Handruch von vorhin hing immer noch dort. Dann ging ich wieder zurück zum Bett und setzte mich neben sie. Den Streit und die Rauferei hatte ich schon längst vergessen. "Ich weiß nicht mal deinen Namen! Wie heißt du überhaupt? Ich bin Livia.“

  • Die Frau schien wirklich keine Ahnung zu haben wie das Leben hier ablief, aber warum sollte sie sich darum scheren, wenn sie den Ärger so raufbeschwor musste sie dann eben auch für grade stehen. Sie musste schon fast darüber lächeln, aber eben nur fast. "Gut was sollst, ja ich mahce mich sauber." Vielleicht wenn sie sah wie der Körper von Miriam ausschaute würde sie wissen wie es ist eine Sklavin zu sein und vielleicht würde sie sie dann auch verstehen. "Ich heiße Miriam." Sie sah Livia einen Augenblick lang an und stand dann vom Bett auf um zu dem Waschplatz zu gehen. Dort angekommen zog sie ihre Tunika aus und man konnte ihren Rücken erkennen und die erst grade verheilten Peitschenhiebe, die bis hinunter zu ihren Oberschenkeln reichten. Miriam drehte sich kein einziges Mal zu ihr um, sondern wusch sich sauber und zog dann die frische Tunika über, danach verharrte sie noch etwas an diesem Platz.

  • Als Miriam hinüber zum Waschplatz ging, blieb ich am Bett sitzen und sah aus dem Fenster. Draußen wurde es bereits dunkel. Irgendwie hatte sie zwar eine sehr harte und raue Schale, aber ich spürte, dass sich auch ein weicher Kern dahinter verbarg. Es gab bestimmt einen Grund, dass Miriam so war. Vielleicht um sich zu schützen. Ich wusste nicht viel vom Sklavenleben, aber ich wusste, dass ich selbst großes Glück gehabt hatte, nicht auch versklavt zu werden….. immerhin war ich Germanin. Im nächsten Moment sah ich wieder zu Miriam, die sich mittlerweile ausgezogen hatte und nackt vor dem Waschplatz stand. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Ihr zarter, wunderschöner Körper war überseht mit noch relativ frischen Narben, die von einer Peitsche herrühren mussten. Ich wollte schon ansetzen und etwas sagen, doch ich ließ es dann lieber und sah weiterhin erschrocken auf ihren Rücken und ihre Oberschenkel. Miriam konnte mich zwar nicht sehen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie wusste, was hinter ihrem Rücken geschah und sie spüren konnte, wie schockiert ich über diesen Anblick war. Ich senkte traurig meinen Kopf. Als ich hörte, dass sie mit dem Wachen fertig war, sah ich wieder zu ihr auf. Sie hatte sich die neue Tunika übergestreift und stand regungslos da. Im ersten Moment wusste ich nicht…… stand aber dann auf und trat von hinten an sie heran. Vorsichtig legte ich die Hand auf ihre Schulter und sagte etwas verlegen "Hat man dir das hier angetan?“

  • Sie biss ihre Zähne zusammen, als sie die Hand von Livia spürte, denn sie hasste eine solche Nähe. Es war bis jetzt nur Ria die sie wirklich an sich gelassen hatte. Ihre Freundin die sie wohl nie wieder sehen würde, da sie bei Varus war und dort bleiben würde. Ja sie musste zugeben sie vermisste sie sehr. "Nein nicht hier. Ich bin hier erst seit zwei Tagen, ich komme aus Taracco und dort war es geschehen und so vieles mehr." Schmerzhaft waren diese Erinnerungen immer wieder aufs neue, aber dennoch begann sie ihre Geschichte zu erzählen, was sollte es schon. "Ich kam nie mit meinem Herrn wirklich klar auch wenn er es versuchte aber dann kam sein Bruder und er war von Anfang an anders als er. Letztendlich schleifte er mich in den Keller, nachdem er mich schon geschlagen hatte und dort peitschte er mich aus. Ich wollte mich damals an seiner Frau rächen aber eine Flucht war mir wichitger und so floh ich wurde aber aufgegriffen und nach CN entführt wo ich wieder fliehen konnte. Dann traf ich ihn..." Ihre Miene hellte sich für Sekunden etwas auf. "...Cato ein Sklave der mir helfen wollte und er nahm mich in die Casa seines Herrn um mich dort zu verstecken. Der andere Mann wollte eigentlich auch helfen aber entweder wollte er doch nicht oder er schaffte es nicht auf jeden Fall stimme Varus einem Verkauf von mir nicht zu und man sollte mich wieder zurück bringen. Dieser Decimus Flaccus war der Mann der dies tun sollte, aber dazu kam es nicht, nicht wirklich." Sie machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach. "Ich schmiess ihm einen Krug an den Kopf und dann wurde ich wieder eingesperrt und als man mich zu Varus brachte wurde mir gesagt, dass ich hier her komme. Mein neuer Herr ist der Cousin von diesem Flaccus und der ist an den Verletzungen gestorben." Miriam erzählte den Rest ohne jegliche Regung und man konnte nich spüren ob es ihr leid tat oder nicht. "Und nun bin ich hier, aber ich werde noch einen Weg finden zu entkommen irgendwie."

  • Ich hörte ihr zu und während sie sprach, nahm ich sie bei der Hand und führte sie zurück zum Bett. Dort setzten wir uns wieder nebeneinander und ich merkte wie Miriam zum ersten Mal vertrauen zu mir fasste und ihren Gedanken freien lauf ließ. Sie erzählte mir ihre Geschichte, von den Peinigungen die sie ertragen musste, von der Liebe die sie gefunden hatte und von der Flucht, die sie schließlich hier her führte. Ich konnte die Zusammenhänge nicht ganz begreifen. Sie hatte einen Mann getötet und wurde von seinem Cousin gekauft? Ich kannte die Römer zu gut, als dass sie wirklich eine solche Nachsicht walten ließen. Mein Vater hatte mir oft eingebläut, nie die Hand gegen einen Römer zu erheben. Wie musst es dann erst bei einem Sklaven sein. Kurz bevor sie aufhörte griff ich ihr zögerlich an den Kopf und fuhr ihr mit meiner Hand sanft durch ihr schwarzes, glänzendes Haar. Wieder fiel mir auf, wie wunderschön Miriam eigentlich war. "Ich werde dir helfen wenn der Zeitpunkt gekommen ist…. Versprochen! Doch bis dahin sollten wir uns aus möglichen Schwierigkeiten heraus halten.“ Lächelnd nickte ich ihr zu. Dann sah ich wieder durchs Fenster und bemerkte, dass die Nacht nun endgültig hereingebrochen war. "Heute Nacht bleibst du hier bei mir! Das ist sicherer.“ Noch bevor Miriam etwas sagen konnte, schloss ich lächelnd an „und keine Widerrede!“

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