Hier befindet sich die Unterkunft
des Centurios
Camillus Matinius Plautius
Hier befindet sich die Unterkunft
des Centurios
Camillus Matinius Plautius
Mit Plautius' Bericht in der Hand stand der Praefect vor der Tür und klopfte.
Ein frisch gezimmertes Wandregal bietet Platz für die vielen Bücher und Schriftrollen. Ein kleiner Schreibtisch und Stühle vervollständigt das Mobiliar. Dazu ein Bett und einige Kisten.
An der Wand hängen die Souvenirs aus den Schlachten gegen die Germanen: Waffen, Schilde, Helme. An der gegenüberliegenden Wand hängen einige selbst erstellte Karten von der Umgebung und dem Lager.
Die Ausrüstung befindet sich im Wesentlichen im kleinen Vorraum. Rüstung und Nahkampfwaffen befinden sich aber an einem Rüstungsständer neben dem Bett.
Ins Auge fällt über dem Bett ein purpurnes Bannes:
PURPUREA auf zum Sieg! Wir fahren immer wieder, die lahme Veneta nieder! Und immer wieder, ist PURPUREA der Sieger!
Herein! Aber bitte vorsichtig! Ich bin noch am Auspacken!
Plautius schob eine Kiste richtig zur Seite, so daß sie nicht länger im Weg stand. So langsam kam Ordnung in die Stube. Schnell packte er seinen eigenen Reitsattel auf die Kiste.
Vorsichtig stieg Seneca über die Kisten zu Plautius.
"Salve, Centurio.
Ich habe etwas dienstliches mit dir zu besprechen."
Plautius ging automtisch in Hab-Acht-Stellung.
"Praefectus! Ich stehe zur Verfügung. Soll ich in Euer Officium kommen oder hier direkt, Praefectus?"
Plautius machte eine einladende Geste zu den Stühlen und dem Tisch.
"Ich werde es dir hier kurz erläutern.
Da du ja schon seit längerem gut mit den Bauarbeiten vertraut bis und dich auch darauf verstehst, habe ich mir überlegt, dass das ein enormer Vorteil für uns ist.
Ich als Praefectus Castrorum muss gerade stehen für das, was hier im Castellum an Bau- und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen wird.
Hiermit ernenne ich dich zum diensthabenden Bauaufsichtsoffizier.
Du bist verantwortlich für alle Bau- und Ausbesserungsarbeiten, sofern kein höherrangiger Offizier anwesend ist und damit beauftragt wurde.
Natürlich bestimme ich, was gebaut wird, jedoch kannst du mir Vorschläge machen und hast vor Ort unter oben genannter Ausnahme die Befehlsgewalt.
Ich benötige in angemessenen Abständen immer wieder Berichte, die ich in den meinigen aufnehme und beim Legaten erwähnen werde."
"Praefectus, ich danke für die verantwortliche Aufgabe. Ad hoc kann ich sagen, daß es um das Castellum nach dem Winter nicht so schlecht bestellt ist.
Bei den Pallisaden wurde damals gut gearbeitet, aber wir müssen unbedingt den Wassergraben darum ausbauen und das Wasser mittels eines Kanals in die Auen hinter dem Lager ableiten, wenn sie auf Dauer nicht unterspült werden sollen. Der Kanalbau in die Auen ist mit relativ wenig Materialaufwand verbunden, wenn wir die Leute haben. Eigentlich ziehen wir nur einen weiteren Graben mit kleinen Staustufen und Wehren.
Einige Dächer sind auszubessern und die Fussbodenheizungen müssen nach dem Winter überprüft werden, aber das sind Kleinigkeiten als Lückenfüller. Die Häuser wurden trotz der Zeitnot gut gebaut und sind solide und gut ausgetrocknet über Winter. Auf lange Sicht fahren wir mit Steinbauten bei den Vorratslagern besser, aber auch Holz kann viele Jahre halten. Nur den Schnee werden wir im nächsten Winter früher von den Dächern schaufeln. Na ja, wir lernen halt auch aus diesem Winter.
Wichtigste Punkte sind der Bau einer richtigen, befestigten Strasse hier im Lager. Da könnten wir in Ruhe üben, damit es später außerhalb des Lagers klappt. Aber so eine Strasse verbraucht viel Material und bindet sehr viel Personal. Wenn das nur der Bautrupp macht, dann brauchen wir Jahre. Danach könnten wir geübt halt auch eine gescheite Strasse von der Stadt zum Lager bauen um den Nachschub schneller befördern zu können. Umgekehrt zur Not auch Truppen, Ausrüstung und schweres Kriegsgerät in die Stadt.
Allerwichtigster Punkt, der auch mit den Strassen im Lager einhergeht ist der Bau einer einfachen Kanalisation bzw. Wasserentsorgung. Wenn 6000 Mann im Sommer die Latrinen benutzen haben wir sonst die Seuche im Lager. Vom Geruch mal abgesehen. Das Material dafür fällt beim Bau einer Strasse kaum noch ins Gewicht. Aber wiederum sind wir beim Personal. Die Ägypter hatten bei ihren Bauten Tausende von Sklaven zur Verfügung. Ich nur eine handvoll Männer.
Sofern wir etwas außerhalb des Lagers ausbessern sollen, brauche ich eine Dringlichkeitsliste, sowie Ort und Art der Reparatur. Die Brücke vom Übungsmarsch ist zum Beispiel reparaturbedürftig, aber welchen strategischen Nutzen hat sie und wie oft kommen wir dort noch einmal vorbei. Im Sommer könnten wir theoretisch direkt durch den Bach durchlaufen.
Zuletzt ist dann da noch die Materialfrage. Woher sollen wir alles nehmen? Wir können nicht alles herstellen bzw. müssen es besorgen. Ich weiß nicht, was der Duumvir der Stadt dazu sagt, wenn wir einen weiteren Wald roden oder einen lokalen Steinbruch ausbeuten. Praefectus"
Seneca zückte ein Stück Papyrus und Feder hervor und begann etwas aufzuschreiben.
Hiermit bestätige ich, der Praefectus Castrorum Caius Iulius Seneca, dass der Centurio Camillus Matinius Plautius bei den Ausbesserungsarbeiten am Castellum freie Hand bekommt und nur alles mit dem Praefectus Castrorum oder gegebenfalls mit dem Legaten absprechen muss.
gez. Ciaus Iulius Seneca
http://www.imperiumromanum.net…9-praefectuscastrorum.png
Hier, damit dürften sich Fragen von Anwesenden Offizieren erübrigen.
Ich meine falls dich auf der Baustelle mal einer anredet.
Das Material bekommen wir größtenteils von der Classis geliefert.
Holz gibt es genügend in der Umgebung und die Restlichen Rohstoffe werden durch die Schiffe der Classis von Castra Vetera bei Xanten aus geliefert.
Wenn wird keine andere Quelle für Holz haben und es hier roden müssen, kann sich der duumvir mit dem Kaiser auseinandersetzten, ob wir das Holz kriegen oder nicht.
Es geht schließlich um die Sicherheit der Provinz.
Wartet mit der Ausbeutung eines Steinbruches lieber einmal ab.
Wir wollen sehen, inwieweit die Classis uns mit Steinen versorgen kann.
Plautius nickte.
„Gut! Sollen wir mit dem Abwasserkanal in die Auen hinter dem Castellum und mit dem Aushub für die Kanalisation schon mal anfangen? Das kostet uns verhältnismäßig wenig Material, da wir nur dicke Tonrohre verlegen und auf das Gefälle achten müssen. Kiesel und Sand kann ich unter anderem am Fluss abgreifen. Und mit Brettern und Bohlen können wir die Gräben auch erst mal abdecken, damit niemand hinein fällt. Ach ja, im Moment kommen wir mit dem Zelt bei den Ziegelmeilern als "Officium der Bauaufsicht" gut aus, da dort früher oder später alles vorbei läuft, was zum Bautrupp gehört. Im Zweifelsfall kann man mich dort gut erreichen.“
Hmm, ein Castellum hat ja normalerweise einen geregelten Abwasserkanal.
Dieser führt durch kleine Rinnen direkt in der mitte der Straße durch das Lager.
Ich will auf keinen Fall, dass der Unrat in den Graben geleitet wird.
Aber du kannst beginnen, den Abwasserkanal auszuheben.
"Na ja, das Lager ist in mancher Hinsicht im letzten Herbst erst einmal provisorisch angelegt worden und von Strassen im Lager will ich lieber noch nicht reden. Einigen wir uns im Moment einmal auf breite, unbebaute Wege, die viele Tausend Füsse platt geebnet haben.
Und in eben unseren Wassergraben ist der Unrat zum Teil geleitet bzw. geschüttet worden. Daher ja auch die neue Abwasserleitungen und eine richtig ausgeführte Arbeit, die die nächsten 500 Jahre hält.
Tribunus Tiberius V. sprach mich auch auf den Bau einer großen Koppel für unsere Maultiere neben dem Lager an. Viel Material brauchen wir da je nach Bauweise auch nicht. Weitgehend nur Holz."
Steht außerhalb des Lagers überhaupt genügend Platz zur Verfügung.
Es hat sich ja wie bei jedem Castellum schon ein kleines Dorf um das Castellum gebildet.
"Also die Auen nördlich hinter dem Castellum dienen als Abfluss und können zur Not geflutet werden. Das ist quasi Weideland bei Trockenheit. Wenn ich die kleine Siedlung beim Castellum berücksichtige, dann wird es mit unserer Koppel eng. Danach ist nur noch Platz auf einer Seite, es sei denn wir drängen den Wald etwas zurück. Nur wenn der Legatus dann noch Landwirtschaft außerhalb des Castellums betreiben will, bekommen wir Probleme. Soll ich eigentlich noch eine Pallisade um das kleine Dorf herum planen? Soll die Koppel eher funktional sein oder auch eine richtige Wehrpallisade haben?"
Crispus ging zu der Unterkunft, die einst sein Patron bewohnt hatte und klopfte. Hoffentlich war sein neuer Herr und Meister da...
*KLOPF, KLOPF*
"Immer herein in die gute Stube!" rief Plautius von Innen.
Crispus trat ein und grüßte militärisch
"Legionarius Petronius meldet sich zum Dienst zurück, Centurio!"
Er war gespannt, wie der neue Centurio sich so machen würde. Aber er kannte ihn ja bereits - sicher würde er ganz ähnlich wie QTV sein...
"Salve Legionär! Das freut mich. Hast du ein Entlassungsschreiben des Medicus? Und Arbeit für dich gibt es auch mehr als genug. Bei mir stapeln sich die Aufträge für bauliche Maßnahmen. Nur kann ich da keinen Halbinvaliden mit einem angeschlagenen Bein gebrauchen, wo ein Optio auf Dauer Sinn machen würde. Du wirst dich also umgehend bei Tribunus Tiberius Vitamalacus auf dem Exerzierplatz melden! Ich werde mich später noch mit ihm austauschen, aber du bekommt ein verschärftes Konditionsprogramm, damit dein dicker Schwabbelkörper nach der Lazarettzeit schnell wieder in Form kommt. Ein angehender Optio mit so mieserabler Kondition ist eine Schande für die Legio IX. Und während ich das Entlassungsgesuch mal lesen fängst du gleich damit an und machst mir mal 30 Liegestütze."
Diese Andeutungen...Plautius scheint etwas von ihm zu halten. So macht er sich sofort daran, die Liegestützen zu beginnen.
"Ja, Centurio!"
1,2,3,4,5,6,7,8...die ersten gehen recht schnell.
Dann wird es langsamer 9,10,11,...
bei der zwanzigsten zittern Crispus Arme bereits etwas.
21...22...23...24......25........26...
Der Schweiß steht auf Crispus' Stirn, als er sich bemüht, die letzten Liegestützen zu machen....27..........28.........29...
Eine noch! 20! Geschafft.
Schnell springt Crispus auf und erwartet das Schreiben.
Wenn der Optio - äh, Centurio - wüsste, dass Crispus dabei war, sich als Immunes zu bewerben...
ZitatOriginal von Camillus Matinius Plautius
"Also die Auen nördlich hinter dem Castellum dienen als Abfluss und können zur Not geflutet werden. Das ist quasi Weideland bei Trockenheit. Wenn ich die kleine Siedlung beim Castellum berücksichtige, dann wird es mit unserer Koppel eng. Danach ist nur noch Platz auf einer Seite, es sei denn wir drängen den Wald etwas zurück. Nur wenn der Legatus dann noch Landwirtschaft außerhalb des Castellums betreiben will, bekommen wir Probleme. Soll ich eigentlich noch eine Pallisade um das kleine Dorf herum planen? Soll die Koppel eher funktional sein oder auch eine richtige Wehrpallisade haben?"
Wir werden den Wald an dieser Stelle roden und das Holz zum Bauen verwenden oder lagern.
Der Wald ist an dieser Stelle strategisch sowieso nicht so gut zu gebrauchen.
Die Koppel soll nur durch eine Palisade umschlossen sein.
Vor Räubern brauchen wir uns hier nicht zu fürchten und außerdem gibt es ja Wachen.
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