Aulus Zimmer

  • Nachdem er seinem Bruder seine Position zu seinem bisherigen Leben erläutert hatte und dieser ihm sein unbeherrschtes Verhalten vergeben hatte, klopfte es unvermittelt an die Tür. Gerade hatte Brandinar seinen Bruder nach der Ursache seiner Krankengeschichte gefragt hatte. Da sein Bruder nicht reagierte und statt dessen ihn anblickte, schluckte er den aufkommenden Ärger über die unwillkommene Unterbrechung des Gesprächs hinunter und antwortete für seinen Bruder mit einem draußen wohl deutlich hörbaren:


    Herrein!

  • Wie der Knall eines Peitschenhiebs durchschnitt die Aufforderung zum Eintreten die Stille des Flurs. Quintus zuckte zusammen. War es ein Fehler gewesen, gerade jetzt Einlass in das Cubiculum zu begehren? Aber selbst wenn dem so war, der Schaden war bereits angerichtet. Er räusperte sich, holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Eine seltsame Szene bot sich ihm dar. Ein Mann, groß wie ein Baum und definitiv Germane, stand vor einem Bett, in dem ein zweiter Mann, dem Aussehen nach vielleicht ein Römer oder ein Germane, der hier schon lange Zeit lebte, lag. Beide sahen Quintus fragend an...


    Verzeiht, wenn ich eure Unterredung störte, aber man sagte mir dies sei der Raum eines Sohns des Rodberaht. Jener war der Halbbruder meiner Mutter Ildrun aus dem Stamm der Ampsivarier...


    Nun war es an Quintus fragend zu schauen. Da fiel ihm ein, dass er sich gar nicht vorgestellt hatte. Schnell holte er es nach.


    Mein Name ist Arbjon. Ich bin der Sohn der Ildrun...

  • Er wollte gerade auf die Frage seines Bruders eingehen als es klopfte. Zunächst dachte er Nefertari wäre zurück, doch so schnell konnte sie eigentlich sicher nicht kochen. Sein Bruder fühlte sich nach der "Aussöhnung" auch scheinbar richtig heimisch, als er den Gast anstatt seiner ins Zimmer bat. Dieser entpuppte sich als Germane und im folgenden sogar als ein weiter Familienangehöriger.....Er dachte zunächst eigentlich, dass ihn wohl nichts mehr umhauen würde, nachdem sein Bruder wieder aufgetaucht war. Doch schon wieder ein Verwandter?? Nicht das er etwas dagegen gehabt hätte, doch es war schon verwirrend. Doch er versuchte nicht ganz so zu reagieren, was ihm recht gut gelang.


    Das ist richtig. Rodberaht war unser Vater. Ich bin Irminar und dies ist mein jüngerer Bruder Brandinar. Er deutete auf eben diesen. Es freut mich dich zu sehen Arbjon, du bist demzufolge mein Cousin.....Hmmm...Ich hatte gar nicht gewusst, das mein Vater noch eine Schwester hatte. Wie heißt sie doch gleich?? Ildrun...hmmm... Er musste nachdenken, doch auch beim besten Willen...von dieser Frau hatte er noch nie gehört.

  • Meine Mutter war die Schwester des Yngve, also eine Halbschwester eures Vaters. Sie heiratete meinen Vater Evax aus dem Stamm der Ubier im Jahr DCCCXXXV A.U.C. (82 n.Chr.) und ging mit ihm dann ins Oppidum Brogilus nahe der CCAA, wo sie unter dem Namen Flavia Vibulana lebte, bis wir vor ein paar Jahren vom Gens Duccia hörten und sie diesen Namen annahm. Mein Vater verstarb vor vier Jahren.


    Quintus hielt seinen Vettern den Brief seiner Mutter hin, den er auch schon Venusia hatte lesen lassen.


    In diesem Brief steht alles von der Hand meiner Mutter niedergeschrieben. Base Venusia hat ihn bereits gelesen und mich dann an euch verwiesen.


    Der Brief enthielt Ildruns Geschichte, wie sie als Kind mit Yngve gespielt hatte, mit ihrem Vater auf Handelsreisen gewesen war, Evax kennen und lieben gelernt und schließlich geheiratet hatte. Er erzählte von ihrem Leben in Brogilus, ihren Kindern und dem Schmerz, den sie empfunden hatte, als die Ampsivarier nahezu ausgelöscht worden waren. Das Schreiben endete mit der Geschichte, wie sie von den Ducciern gehört und nach der Gens gesucht hatte, und wie sie schließlich ihren Sohn ausgesandt hatte, um diesen Brief mit besten Grüßen zu überbringen...



    Sim-Off:

    Ich hab mal die Farbe der wörtlichen Rede gewechselt. Das Rot kann ich selbst kaum lesen... =)

  • Da sein Bruder auf dem Bett lag und damit weiter entfernt war, nahm Brandinar den Brief um ihn zu lesen. zumal er in dieser seltsamen Athmosphäre was zu tun brauchte.


    Danke.


    Dann vertiefte er sich in den Brief, obwohl er eingentlich zu wenig Ahnung hatte. Schnell überflog er ihn und reichte ihn seinem Bruder.


    Wirf du mal nen Blick rein. Du kannst dir ja sicher vorstellen, das ich da zu wenig von weiß.


    Er wandte sich wieder Arbjon zu:


    Ich kenne bisher auch noch niemanden ausser Dagmar und Irminar. Ich freue mich auch mal nen männlichen Verwandten kennenzulernen, der nicht im Bett liegt ;). Wenn du magst können wir uns später bei einem Met weiter unterhalten.

  • Still nahm er den Brief und las ihn durch. In seinen Erinnerungen konnte er zwar noch immer nichts über eine gewisse Ildrun finden, doch an hand des Briefes konnte er die Geschichte nachvollziehen. Ihm war dennoch ein wenig komisch zu Mute. Innerhalb mehrerer Tage gleich zwei neuer oder wieder entdeckter Verwandter?? Die Götter meinten es wohl wieder viel zu gut.....


    Er recihte Arbjon über seinen Bruder wieder den Brief. Nun..wie gesagt ich freue mich dich zu sehen, Arbjon. Der Brief erklärt vieles. Verzeih bitte meine missliche Lage und dass ich dich dadurch nicht so begrüßen kann wie ich gerne möchte. Er hielt inne und wandte sich an seinen Bruder. Und Brandinar...glaube bloß nicht, ich würde hier freiwillig liegen. Es war nicht wirklich böse gemeint, doch eine gewisse Ernsthaftigleit konnte man schon heraus lesen. Er wandte sich jedoch nochmal zu Arbjon. Darf man fragen, was du nun vor hast zu tun?? Bleibst du hier in Mogontiacum?? Oder zieht es dich wieder in die weite Welt??




    Sim-Off:

    @ Quintus: Sehr schön!! :D

  • Ehe mein Vater starb, hatte ich mich darauf vorbereitet, zur Legio I Minerva in Bonna zu gehen. Dann musste ich aber die Schmiede übernehmen und meine Pläne zerschlugen sich. Ich denke, ich gehe zurück nach Confluentes und trete dort der Ala bei. Mit herablassenden Römern hatte ich immer meine Probleme, und bei den Auxiliaren ist das hoffentlich nicht so schlimm wie in einer Legio voller stolzer römischer Bürger, die einen germanischen "Römer" nicht als Ihresgleichen akzeptieren.


    Quintus zuckte die Schultern.


    Außerdem kann ich gut mit Pferden umgehen und bin gelernter Schmied. Was macht ihr denn so, um euer täglich braudam (Brot) zu verdienen?

  • Sim-Off:

    So, dann drängle ich mich jetzt einfach auch wieder dazu. :P


    Mit einem schwer beladenen Tablett stand Nefertari vor der Türe zu Aulus Zimmer. Mit dem Ellenbogen drückte sie die Klinke hinunter und schob die Türe mit dem Rücken auf. Rückwärtstretend kam sie dann auch ins Zimmer. "So, also ich hoffe es schmeckt..." Nefertari hatte sich erst umgedreht, als sie schon sprach und blieb mitten im Satz hängen als sie einen dritten Mann antraf.


    "Ich ähm... entschuldigung, ich hatte nicht gewusst, dass..." Sie wusste weder ein noch aus. Hilfesuchend blickte sie zu Aulus, dann zu dessen Bruder. "Ich wollte nur das Essen bringen. Dein Bruder wünschte ebenfalls etwas und ich brachte gleich beides mit. Ich hoffe das ist in Ordnung." Ansprechen tat sie nur Aulus. Dann stellte sie das Tablett auf das Tischchen neben Aulus Bett und trat zurück. "Möchtest du, dass ich dir auch etwas bringe?" Den Blick auf den Boden gerichtet stellte sie diese Frage an den Neuen.

  • Das sieht durchaus aus, als würde es für uns alle reichen. oder was meint ihr?


    Brandinar ließ offen ob in dem "uns" auch Nefertari enthalten war und griff nach einem Hähnchenschenkel, von dem er genüßlich ein ordentliches Stück abbiss. Nun erst merkte er, wie ausgehungert er war.


    Sim-Off:

    Solange wir hier drinnen noch platz haben, passt das schon ;)

  • Sim-Off:

    Gerne!! ;)


    Er wollte gerade auf Arbjons Frage antworten, als dann auch Nefertari mit dem Essen ins Zimmer kam. Sein Herz machte einen kleinen aber merkbaren Sprung. Das macht doch nichts, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das ist Arbjon. Mein beziehungsweise unser Cousin. Er deutete auf eben diesen. Und das mit dem Essen ist schon in Ordnung. Riecht köstlich.


    Sein Bruder schlug natürlich sofort zu. Er wollte ihn eigentlich wieder an seine Manieren erinnern, hielt jedoch im letzten Moment inne. Er wollte ihn nicht schon wieder unnötig reizen. Das reicht sicher für uns alle, ja. Nehmt euch nur, setzt euch und esst. Du auch Nefertari. So du denn willst und uns nicht vergiften willst. Er zwinkerte sie an und suggerierte klar und deutlich, dass dies nur ein Spaß sei. Man konnte ja nie wissen.


    Doch er wandte sich auch nochmals an Arbjon, dessen Fragen er nicht unbeantwortet im Raum stehen lassen wollte, ehe er zu essen begann. Ich denke schon, dass du dann bei den Auxiliaren deinen Platz finden wirst. Dort ist es nicht ganz so schlimm. Und was ich so treibe....nun ich schlag mich so durch das Leben. Ich war mal kurz im Staatsdienst als Scriba, doch nun bin viel in freien Germanien unterwegs. Das muss auch sein. Und wenn ich für meinen Bruder antworten dürfte, er beabsichtigt ebenfalls einen Eintritt ins Militär. Ihr könnt euch ja eventuell zusammentun. Fragend blickte er die beiden an, ehe er sich einem Stück Brot zuwandte.

  • Lächelnd erwiederte Nefertari Aulus Scherz. Es tat gut so freundlich behandelt zu werden. Sie hatte tatsächlich ein wenig Hunger und griff ebenfalls nach einem Stück Brot. Sie knibbelte ein Stück davon ab und statt dass sie abbiss riss sie kleine Stücke ab um diese dann zu essen. Es freute sie, dass es Aulus´ Bruder offensichtlich so gut schmeckte.
    Dann aber sah sie wieder zu dem Fremden, der nun auch irgendwie mit Aulus verwandt war. Sie beneidete ihn regelrecht darüber. Was würde sie nicht dafür geben, wenn ihr Bruder auch plötzlich durch diese Türe geschneit käme? Aber davon sagte sie natürlich nichts, sondern wartete schweigend auf weitere Anweisungen.

  • Quintus begnügte sich mit einem Stück Käse. Er zog ein kleines Messer aus einer versteckten Gürtelscheide und schnitt sich vom ohnehin kleinen Käsestück ein noch kleineres ab und beförderte es in seinen Mund. Während er dies tat, lächelte und nickte er der fremdländischen Frau zu, die Irminar Nefertari genannt hatte.


    Nun, Vetter Brandinar, was hältst du von dem Vorschlag deines Bruders?
    fragte er schließlich, nach dem er den Bissen Käse heruntergeschluckt hatte.

  • Brandinar schluckte den Bissen, den er gerade im Mund hatte hinunter, wischte mit dem Ärmel beiläufig über den Mund und sagte dann:


    Wie ich meinem Bruder schon sagte habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, bin mir aber leider immer noch nicht schlüssig. Für das Militär bin ich körperlich sicher geeignet, aber Disziplin und stumpfes gehorchen von Befehlen liegt mir eher nicht. Ich hoffe, das sich mir noch etwas eröffnet, das mir besser liegt. Bis ich weiß was ich tun will helfe ich bei den Ställen mit, die ich hier gesehen habe.

  • Als Brandinar die Ställe erwähnte, fiel Quintus plötzlich ein, dass ein eigenes Pferd ja noch im Hof stehen musste. Und ein Blick aus dem Fenstrer zeigte ihm auch, dass er am heutigen Tag nicht mehr nach Confluentes würde zurückkehren können.


    Gut, das ist deine Entscheidung. Ich plane, morgen nach Confluentes zurück zu reiten, nur für den Fall, dass du deine Meinung doch noch ändern solltest. Ach, da fällt mir ein, an wen muss ich mich denn wenden, wenn ich mein Pferd versorgen will? Und gibt es hier im Haus auch Gäste zimmer, von denen ich eines für diese Nacht beziehen könnte?


    Fragend blickte Quintus in die Runde...

  • Kauend verfolgte er das Gespräch der beiden Herren, ließ andererseits Nefertari nicht aus seinem Blick, die irgendwie unbeteiligt da saß. Nachdem er einen Bissen heruntergeschluckt hatte griff er dann wieder in das Geschehen ein.


    Du willst morgen wieder nach Confluentes?? Da hast du es aber eilig zum Militär zu kommen!! Er musste schmunzeln, wollte er doch das Gespräch ein wenig auflockern. Nun mein Bruder kann dir ja dann den Weg zeigen. Wende dich dann bei den Stallungen an Loki. Er wird sich um dein Pferd kümmern. Und ja es gibt hier Gästezimmer. Er blickte zu Nefertari. Könntest du das später dann bitte herrichten??

  • Quintus nickte Aulus zu und blickte ihn sehr ernst an.


    Sei stets bereit deine Eltern und deine Ahnen zu ehren. Mein Vater hat einen beträchtlichen Teil seines Lebens damit verbracht, mich auf Kämpfe vorzubereiten und mir den Umgang mit den verschiedensten Waffen beizubringen. Es gibt keine bessere Möglichkeit, ihn zu ehren als mit dem Eintritt in die Armee.


    Dann lächelte er und tippte gegen seine Nase.


    Als Schmied werde ich den Weg zu den Stallungen finden. Aber was hast du gesagt, wen ich dort suchen soll... Loki? Ist dieses Gut auch mit der Gegenwart anderer Götter gesegnet? Oder gibt es hier öfter unangenehme Zwischenfälle?


    Dabei betrachtete Quintus auch Aulus' Körper und fragte sich, ob eine Krankheit oder eine Verletzung seinen Vetter ans Bett fesselte.
    Schnell wandte er sich auch noch an Nefertari.


    Es wäre schön, wenn du mich in etwa einer halben Stunde am Stall abholen könntest.


    Dabei lächelte er ihr wieder zu. Es war immer gut, mit allen Menschen freundlich umzugehen, das half meistens weiter. Außerdem war ihm der Gedanke zuwider, dass die meisten Römer ihre Sklaven schlecht behandelten. In Brogilus, wo überwiegend ubische Familien lebten, waren Sklaven ein Teil der Familie und wurden nicht wie Vieh gehalten.

  • Er erwiderte Arbjons ernsten Blick und antwortete in ruhigem Ton. Nun, wenn das dein Wille ist, dann sei es so. Als dann das Thema "unangenehme Zwischenfälle" auf den Plan trat und er nur allzu gut gemustert wurde, musste er wieder schmunzeln. Nein die gibt es eigentlich nicht. Das hier war eine ... Ausnahme. Und sofort wurde er wieder nachdenklich, das Lächeln verschwand und er wirkte in sich gekehrt. Die Sekunden verrannen. Naja lassen wir das.

  • Quintus zuckte mit den Schultern.


    Gut, dann will ich mich mal endlich um meinen Fuchs kümmern, ehe mir Fuhon meine lange Abwesenheit übel nimmt. wir sehen uns dann am Morgen.


    Quintus nickte nochmal in die Runde, ehe er sich zu seinem Pferd aufmachte.


    Sim-Off:

    Die Unterbringung Quintus im Gästezimmer werde ich in einem Nebensatz abwickeln, dann muss das nicht ausgespielt werden... =]

  • Der hat's aber eilig.


    meinte Brandinar als sein Vetter sich aus dem Staube gemacht hatte. Meine Güte war das ein zielstrebiger Charakter ... Nun gut, davon sollte sich Brandinar vielleicht eine Scheibe abschneiden, er der sich allzu lange hatte ziellos treiben lassen. Aber man musste ja nicht übertreiben, also fügte er hinzu:


    Ein Zimmer könnte ich allerdings auch brauchen. :D

  • Wir sehen uns, ja!! Und so war Arbjon dann auch verschwunden. Er verweilte noch einen Moment mit seinen Gedanken ehe sein Bruder die Stille wieder durchbrach. Brandinar....du schläfst draußen im Garten... meine er fast schon flapsig. Dort sitzt Nefertari...frage sie und sie wird auch dir ein Zimmer herrichten. Bist doch alt genug!! Er musste schmunzeln und blickte zu ihr...

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