Culina | Nadia wieder zu Hause....

  • Nadia brachte das ganze Geschirr wieder zurück in die Culina und stellte es ab. Sie war immer noch ziemlich durcheinander darüber, dass sie so dumm gewesen war und er die Kette hatte bemerken können. Ihre Finger suchten immer wieder den Weg zu der Kette und strichen sachte darüber, aber sie wollte nun vorsichtiger sein. Sie hätte es niemals verraten, dass sie von Strabo war. Furianus wäre sicher völlig ausgeflippt, denn schließlich kannten die beiden sich sehr gut. Irgendwann würde er es erfahren, das wusste sie, aber nicht jetzt. Sie sah sich in der Küche hier um und wusste gar nicht was sie machen sollte. Zu allem Übrefluß stieß sie, als sie sich drehte gegen das Geschirr umd mit einem lauten Scheppern fiel alles auf den Boden und zerbrach in viele hundert Teile. Erschrocken sah sie auf das Maleur und kniete sich gleich hin um die Scherben wieder auf zu sammeln.....

  • Von dem Lärm alarmiert betrat Sica die Küche. Er erfasste die Situation sofort und erkannte auch die entlaufene Sklavin wieder. Ganz eindeutig hatte er hier noch eine Menge Arbeit vor sich, wenn sie angemessen funktionieren sollte. Er verlangsamte seinen Schritt und blieb schließlich im Türrahmen stehen. Dort lehnte er sich leicht an und beobachtete sie stumm. Sein Blick verhieß nichts Gutes, doch erwartete geduldig, bis sie alles aufgeräumt hatte.

  • Immer wieder murmelte sie leise Worte vor sich hin, als sie begann die ganzen Scherben wieder vom Boden zu sammlen. Sie musste ziemlich aufpassen, dass sie sich nicht an diesen Schnitt. Sica bemerkte sie erst einmal gar nicht, da sie so beschäftigt war aus jeder Ecke die Scherben zusammen zu suchen. Als sie alles weggeräumt hatte und dann wieder in der Culina stand sah sie zu der Tür und erkannte den Mann wieder, der sie so grob zu Furianus gebracht hatte. Nadia zuckte etwas zusammen und wich nach hinten, weil sie sich erschreckt hatte. "Ich war ausversehen dagegen gekommen" versuchte sie sich zur echtfertigen.

  • Nein. Du warst entweder zu dumm oder zu unachtsam um das zu verhindern. Es ist deine Schuld.


    Sica trat auf sie zu und sah sie verächtlich an. Im nächsten Moment schlug er sie blitzschnell mit der flachen Hand auf die Wange. Weiß zeichnete sich der Abdruck seiner Hand darauf ab und färbte sich allmählich leuchtend rot.


    Ich werde dich nicht beschädigen, doch es gibt genügend andere Möglichkeiten. Du wirst dich in diesen Haushalt fügen und dein Bestes geben, um deine Arbeit zufriedenstellen zu erledigen. Ist das klar?

  • Nadia hatte schon ihren Mund auf gemacht um etwas zu erwidern, da sie das nicht auf sich sitzen lassen wollte, als ihr der Kopf plötzlich zur Seite flog. Schnell griff sie sich an die Stelle wo er zugeschlagen hatte und kämpfte die Tränen nieder. Was war das denn nur für ein Kerl und warum tat Furianus nichts gegen ihn....
    Nadia ging weiter von Sica weg, bis sie an der Wand ankam und schüttelte dann den Kopf auch wenn sie ihm zustimme wollte.
    "Ich bin doch nur dagegen gekommen und es war nicht viel" versuchte sie es noch einmal, aber sicher würde er ihr so wenig zuhören wie es Furianus tat. "Ich habe schon immer mein Bestes gegeben, was willst du eigentlich von mir?" Sie verstand nicht warum er hier so einen Terz machte.

  • Ich will von dir, dass du deine Arbeit erledigst und nicht die Einrichtung der Villa zerstörst. Ich bin Sica, der Vilicus des Herrn Senator Secundus Flavius Felix. Mir wurde die Aufsicht und die Leitung über diesen Haushalt und die Sklaven übertragen. Da du seinem Sohn gehörst, hast auch du meinen Anweisungen zu gehorchen.


    Er trat wieder auf sie zu und drängte sie so in die Enge. Sica überlegte, inwiefern der Sohn des Herrn etwas gegen eine Beschädigung der Sklavin haben könnte. Doch da sie wahrscheinlich auch Verwendung als Liebessklavin fand, entschied er sich vorerst dagegen.


    Du bist geflohen und wirst deine angemessene Strafe dafür erhalten. Kennst du die Kammer? Sie ist ein sehr nützliches und erprobtes Mittel gegen aufsässige Sklavinnen. Doch ich werde sie dir vorerst noch ersparen.


    Sica lächelte ebenso kurz wie humorlos. Er erinnerte sich noch gut an die Sklavin Mia, die intensive Bekanntschaft mit der Kammer gemacht hatte.


    Wie würdest du eine entlaufene Sklavin bestrafen?

  • Nadia kam nun nicht mehr weiter zurück, denn nun stand sie genau in einer Ecke, da er noch näher gekommen war, war sie so weit zurück gegangen bis es nicht mehr ging. Sie sehnte sich nach den alten Zeiten in Britannia zurück, wo es keine Strafen gegeben hatte, nie. Warum Furianus ist es nur so weit gekommen?
    Sie wollte nicht, aber sie musste ihn ansehen, da er ihr den Weg versperrte.
    "Kammer?" flüsterte sie und sah ihn erschrocken an, sogar der rote Händeabdruck von Sica verlor plötzlich an Farbe als ihr diese förmlich aus dem Gesicht floß. "Ich kenne sie, ich war drei Tage drinne" bekam sie die Worte grade noch so zustande. Sie wollte auf keinen Fall noch einmal dort hinein, hatte sie es doch grade geschafft die Bilder einigermaßen gut zu verdrängen.
    Bei seiner letzten Frage blickte sie ihm direkt in die Augen. "Ich würde keine Sklaven halten, also würde ich sie auch nicht bestrafen müssen, da mir keiner wegläuft. Furianus sagte mir, dass meine Strafe darin besteht, dass ich in der Küche arbeiten werde und nicht mehr seine Laibsklavin bin, also warum tust du das hier?" Ihr Gesicht brannte immer noch wie Feuer, aber sie wollte sich nicht wieder bestrafen lassen wenn es doch nicht von nöten war und in ihren Augen war es das ganz sicher nicht.

  • Sica blieb stehen, als sie mit dem Rücken zur Wand stand. Ihre Worte komplettierten sein Bild von einer verwöhnten jungen Göre, die offensichtlich noch keine Erziehung durch einen guten Herrn erfahren hatte. Doch das würde sich nun ändern. Er starrte die Sklavin einige Sekunden lang wortlos an. Dann ließ er plötzlich seine Hand an ihren Hals vorschnellen und drückte sie gegen die Wand. Aufmerksam verfolgte er ihre Reaktionen und sorgte dafür, dass es ihr weh tat und sie kaum atmen konnte ohne jedoch ohnmächtig zu werden.


    Wage es nicht, mir in die Quere zu kommen.


    In seiner Stimme war ein deutlich drohender Unterton zu hören, auch wenn er ruhig und leise sprach. Dann drückte er noch einmal fest zu, dass ihr die Luft schließlich ganz wegblieb und ließ sie im nächsten Moment unvermittelt los. Sica ging einige Schritte von Nadia weg, behielt sie aber genau im Auge.


    Nachdem du zu unfähig dazu bist, werde ich die Art deiner Bestrafung auswählen. Du wirst davon erfahren, wenn es so weit ist.


    Ihm kam die Vitis seines Herrn in den Sinn und er erwägte die Möglichkeit sie einzusetzen. Es handelte sich dabei um eine vortreffliche Rute, mit der man ungehorsame Sklaven stundenlang verprügeln konnte ohne müde zu werden.

  • Nadia wollte ihm noch etwas sagen, aber sie kam nicht einmal mehr dazu ihren Mund zu öffnen, da hatte sie seine Hand an ihrem Hals und ihren Kopf an der Wand. Es ging alles so schnell, dass sie nicht mehr groß hatte reagieren können, aber wahscheinlich hätte es auch nicht viel geholfen. Sogleich legten sich ihre beiden Hände an die eine von ihm, aber sie kam nicht gegen seine Kraft an die er aufbrachte und spürte wie ihr immer mehr die Luft weg blieb auch wenn sie versuchte welche zu bekommen, aber es schien unmöglich. Sie war gezwungen ihm in die Augen zu sehen und sie wünschte sich, dass sie das niemals hätte tun müssen, denn alleine vor seinem Blick hatte sie Angst und wenn sie gekonnt hätte, hätte sie bei seinen Worten geschluckt. Langsam tanzten schwarze Flecken vor ihren Augen und sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören und spürte ein stätiges Pochen in den Schläfen. Langsam verließen sie ihre Kräfte und der Griff um seine Hand wurde immer lockerer. Eigentlich wartete sie nur noch darauf, dass die Bewustlosigkeit sie einholen würde, aber er wusste genau wie er das verhindern konnte und als er sie letztendlich los ließ sackte sie langsam an der Wand zu Boden und schnappte nach Luft und hielt sich ihre Hände an ihren HAls. Es fühlte sich an als würde sie immer wieder Feuer einatmen und sie hustete.
    Seine Worte bekam sie sehr wohl mit und als sie sich eingermaßen beruhigt hatte sah sie zu ihm auf und flüsterte brüchig: "Furianus wird davon erfahren." Nadia konnte sich nicht vorstellen, dass er davon begeistert sein würde, dass sie so behandelt wurde. Sicher hätte er das niemals zugelassen.

  • Sica war schon im Gehen inbegriffen, hielt jedoch inne. Er sah verächtlich auf Nadia herab und trat noch einmal dicht an sie heran.


    Du hast mich nicht verstanden, dummes Ding. Ich werde dafür sorgen, dass dein Leben zu einer einzigen Qual wird, wenn du mich reizt. Falls dein Herr von diesem oder anderen Vorfällen erfährt, werde ich sehr gereizt sein. Ich glaube nicht, dass du dir das wünschst.


    Er machte eine kurze Pause und sah an ihr herab. Dann fixierte er seinen kalten, abweisenden Blick wieder auf ihre erbärmlich flehenden Augen. Sica hasste Schwäche und nichts anderes sah er in der Sklavin.


    Mein Herr ist der Senator Secundus Flavius Felix. Dein Herr steht unter der Patria Potestas von meinem Herrn und ich bin dessen Vilicus. Wem sollte er wohl glauben? Den Worten einer widerspenstigen Sklavin, die flieht und seinen Sohn damit verrät? Nennst du das einen Beweis von Loyalität, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit? Oder vielmehr mir, seinem Vilicus? Falls es die Situation erfordert, werde ich meinem Herrn einen Bericht zukommen lassen. Er hasst ungehorsame Sklaven. Die letzte widerspenstige Sklavin dieses Haushalts endete bei den Löwen.

  • Ihr Hals schmerzte immer noch und sie rieb immer wieder darüber um dieses Gefühl loszuwerden und nur langsam normalisierte sich ihre Atmung wieder ein wenig. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass sie diesen Kerl entlich wieder los war, den sie wirklich für verrückt hielt, aber sie täuschte sich doch ziemlich. Sie saß nun in der Ecke auf dem Boden und presste sich an die Wand, aber sie versuchte seinem Blick stand zu halten und sich nicht von ihm einschüchtern zu lassen, denn das wollte er doch sicher nur eine verängstigte Sklavin vor sich zu sehen, wo er wusste, dass sie kuschen würde,aber nicht Nadia, auch nicht wenn sie Angst hatte.
    Nadia war sich sicher, dass er zu Felix gehen würde, aber sie war sich auch sicher, dass Furianus immer bei ihr sein würde und bestimmte Dinge nicht zulassen würde, zumindest hoffte sie, dass sie sich in dieser Richtung wenigstens nicht getäuscht hatte.
    Sie nahm ihren Mut zusammen und antwortete ihm.
    "Ich weiß wer DEIN Herr ist und ich weiß auch, dass meiner bestimmte Dinge nicht dulden wird und nicht zulassen würde." Nadia versuchte langsam sich an der Wand nach oben zu drängen, damit sie wieder zum Stehen kam. "Und auch von diesen Vorfällen wurde mir erzählt und was das Glauben betrifft, Furianus würde mir....." Nein, sie wurde unsicher, er glaubte ihr schon länger nicht mehr und was würde es wirklich bringen wenn sie zu ihm ginge und ihm hier von berichtete? Furianus hatte sich verändert und war nicht mehr der Freund den sie einst mal hatte, seit dem er hier in diesem verdammten Haus war, war er mehr als nur anders geworden. Sie wisch den Blicken von Sica aus.

  • Solange mein Herr mir glaubt, ist es vollkommen gleich, wer auch immer dir was auch immer glaubt. Denn nur ihm gehörst du letztenendes. Mir wurde die Aufsicht über die Sklaven dieser Villa übertragen und meine Aufgabe ist es, euren Gehorsam zu gewährleisten. Ich kann, darf und werde euch für Fehltritte bestrafen. Auf Aktion folgt Reaktion. Wir haben uns verstanden.


    Er wandte sich wieder ab und ging von ihr weg. Im Türrahmen drehte Sica sich noch einmal um und sah Nadia drohend an.


    Wenn du deinem Herrn Lügen über mich erzählst, wirst du dafür bezahlen. Jetzt räum hier auf und putz anschließend den Fußboden. Danach wirst du den anderen bei der Zubereitung des Mahls helfen. Und heute abend hast du Latrinendienst.


    Sica verließ die Küche und machte sich auf einen Kontrollgang durch die Villa.

  • Immer mehr wünschte sie sich, dass ihr die Flucht gelungen wäre, denn dann wäre sie nicht mehr hier gelandet und sie müsste nicht aufpassen was sie sagte oder gar tat. Auch wenn sie es leugnen würde, wenn man sie fragte, aber sie hatte Angst vor diesem Menschen und sie würde ganz sicher nicht einfach so schweigen. Vielleicht hatte sie einmal einen Fehler begangen, aber sie würde ihn nicht noch einmal begehen. "Ja wir haben uns verstanden" sagte sie leise und hoffte, dass er endlich gehen würde, doch nein er musste sich noch einmal zu ihr rumdrehen und sein Blick.....es war fast, als würde er sie damit versuchen aufzuspießen. Seine Worte führen dazu, das es in ihren Augen aufblitzte, aber sie hatte die Drohung verstanden und gleichzeitig überlegte sie sich schon was sie machen konnte. Nun da er dann wirklich verschwand tat sie erst einmal wie ihr geheißen und räumte in der Culina auf und begann danach den Boden zu wischen. Sie musste dazu auf ihren Knien auf dem Boden rumrutschen und ihre Gedanken kreisten. Wenigstens hatte sich ihr Herzschlag endlich wieder beruhigt und ihre Gedanken wurden auch klarer. Ihre Wange schimmerte immer noch rötlich, als sie auch damit fertig war. Sie tat alles in eine Ecke und anstatt den anderen beim Kochen zu helfen verließ sie die Culina, denn sie würde trotz aller Warnungen das Gespräch mit Furianus suchen.

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