Arrangiert, damit konnte er nichts anfangen, war es ihm doch zuwider.
Ein Sklave eilte herbei.
"Herr, es ist alles gepackt."
Und Iulianus nickte ihm zu, lächelte entschuldigend.
Arrangiert, damit konnte er nichts anfangen, war es ihm doch zuwider.
Ein Sklave eilte herbei.
"Herr, es ist alles gepackt."
Und Iulianus nickte ihm zu, lächelte entschuldigend.
"Es wird wohl Zeit für Dich," sagte sie lächelnd und blickte dem Sklaven nach, der sich nach einem respektvollen Nicken in Richtung seines Herrn zurückzog. "Wenigstens haben es die Götter gefügt, dass wir einander kennengelernt haben, und einige Worte wechseln konnten. Was hältst Du davon, wenn wir uns schreiben? Ich bin mir sicher, im fernen Germanien sind einige neue Nachrichten aus Rom immer gern gesehen, und ich bin neugierig, ob Du Deinem Weg dort wirklich so folgen kannst, wie Du es Dir vorstellst."
Iulianus nickte.
"Nunja, die Acta Diurna informiert uns alle gut, doch familieninterne Angelegenheiten..."
Iulianus wusste nun nicht recht welcher Familie er angehörte...na, die Iulier interessierten ihn doch alle Mal, obwohl er nun Claudier war.
"Ja, schreibe mir."
Dann drehte er sich um und geleitete sie zur Tür.
"Mögen die Götter stets an deiner Seite weilen, dich beschützen, sowie auch deinen Bruder. Vale, Helena."
Er mochte adoptiert worden sein, doch ein Teil seines Blutes war unbestreibtar das der Iulier - und damit zählte Iulianus nach wie vor für Helena zur Familie. Sie folgte ihm zur Türe und neigte sachte den Kopf zu ihm.
"Ich wünsche Dir Glück und den Segen der Götter über deinem Vorhaben, Iulianus ... mögen sich Deine Hoffnungen erfüllen und Deine Reise ohne Gefahren sein. Vale, Iulianus ..." sagte sie lächelnd zu ihm, um sich dann von einem Haussklaven, der wohl in der Umgebung herumgelungert hatte, zum Ausgang des Anwesens führen zu lassen.
Im Hortus angekommen, fragte Aintzane Dolabella: "Ich habe hier eine kleine Holzkugel. Hier müssten eigentlich ein paar größere Kugeln sein, ich habe sie schon gesehen, aber ich weiß nicht, wo sie sind... weißt du es?"
Dolabella sah sich suchend um, irgendwie war ihr so als habe sie diese Kugeln schon gesehen. Gerade wollte sie verneinend den Kopf schütteln , da fiel ihr es ein und sie lief leichtfüßig und schnell in die Ecke. Fast stolz kam sie mit mehreren dieser Kugeln zu Aintzane zurück. Meinst Du diese?
"Genau!" Mit leuchtenden Augen ergriff Aintzane die Kugeln - insgesamt waren es 8, also perfekt für ihre Zwecke - und legte sie in eine Ecke. "Und jetzt pass' auf!"
Sie wandte sich dem Rasenstück zu, holte mit der rechten Hand mit der Holzkugel aus und warf sie von unten her ins Gras. Etwas von ihnen entfernt landete sie am Boden.
"Also dann. Jetzt ist das Ziel, die Kugel möglichst nahe zu treffen. Am Ende einer Runde, wenn alle Kugeln geworfen worden sind, ist jener der Gewinner, welcher die Holzkugel am nächsten getroffen hat. Das ist Peloti." Sie war stolz auf sich, dass sie diese Erklärungen auf Latein herausgebracht hatte.
"Im Baskenland verwenden wir dazu verschiedenfarbige Kugeln. Hmmm... gibt es noch mehr von diesen Grauen?" Sie deutete auf ein paar Bälle, die heller waren als die anderen.
Dolabella legte den Kopf schief und schaute zu was Aintzane da trieb. Es sah lustig aus irgendwie und auch trieb es ein wenig ihren Ehrgeiz an die Kugel möglichst nahe zu treffen.
Dann laß mich mal versuchen! sagte sie gut gelaunt und zwinkerte Aintzane zu, nahm eine Kugel , bückte sich tief so wie sie es bei ihr beobachtet hatte und warf sie in Richtung der Kugeln. Zu ihrem Erstaunen war es aber scheinbar gar nicht so einfach wie sie gedacht hatte und die Kugel lag ein ganzes Stück entfernt.
Hm, scheint es ist schwerer als ich glaubte lacht sie
Nein das scheinen die einzigen zu sein , die heller sind suchend schaut sie alle kugeln durch.
Komm wir werden das machen bis wir Profis sind, spielen das auch Männer? Die besiegen wir!Und wenn Vater Zeit hat wird er staunen über mich! kommt es übermütig über ihre hübsch geschwungenen Lippen
Erstaunt nahm sie zur Kenntnis, dass die Römerin ihr zuzwinkerte! Diese freundschaftliche Geste ließ in Aintzane ein seltenes Gefühl der Wärme aufsteigen.
Aintzane ließ sich von Dolabellas Enthusiasmus voll anstecken.
"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, das sagt ihr Römer doch dauernd!", lachte sie, als sie sah, was für ein Versager Dolabellas erster Wurf war. Obwohl sie selber ein mulmiges Gefühl hatte. Sie hatte Peloti sicher seit Monaten nicht mehr gespielt.
"Stimmt, es gibt keine grauen Kugeln mehr. Nur 3. Aber ich habe eine Idee." Sie nahm ein Stück Faden, welches am Boden herumlag - vielleicht achtlos weggeworfen - und umwickelte geschickt die Kugel damit. 10 Jahre Weben hatten ihr am Ende doch noch etwas genutzt.
Der Faden hielt, als Aintzane daran herumzog. Jetzt hatte jede der beiden jungen Frauen 4 Kugeln, Dolabella hatte einen ihren schon verschossen.
"Nun... sicher spielen es Männer. Eigentlich noch mehr Männer als Frauen. Und ja, dein Vater wird sicher Augen machen!" Ob auf positive oder negative Weise, würde sich noch herausstellen - aber bislang wollte sie sich nicht den Kopf zerbrechen.
Jetzt war Aintzane dran. Sie fixierte sich auf das Ziel und warf.
Díe Kugel traf nur ungefähr einen halben Zoll weniger entfernt als die von ihrer "Konkurrentin". Aintzane lächelte Dolabella zu. Immerhin... ein ganzer halber Zoll näher! Auch wenn sie nicht mehr in Übung war!
Oh wie toll ! rief sie aus und klatschte freudig in die Hände und brachte damit ihre Begeisterung zum Ausdruck über ihren Wurf.
Ja genau so heißt es bei uns : Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! sie lacht herzlich , schnappt sich die nächste Kugel und tut als würde sie sehr genau zielen, dann tut sie als werfe sie los, um sich dann aber grinsend aufzurichten und nochmal zu Aintzane zu schauen Jetzt bist du fällig, das gewinne ich! damit bückt sie sich und wirft die Kugel die diesmal erstaunlich in die Nähe des Ziels kommt Ha! Na bitte! voll TriumphOh Aintzane Vater wird Augen machen
Fällig? Schnell schaute sie herum, sah aber nichts, was sie zu Fall bringen könnte.
Wie dem auch sei, der nächste Wurf der Claudierin war nicht schlecht. Sie nickte anerkennend. Aber trotzdem meinte sie scherzend: "Du? Gewinnen? Dass ich nicht lache!"
Wer sagte, dass sie das nicht besser könne? Sie nahm eine Kugel. Ganz ruhig... konzentriere dich, sagte sie sich selber, holte aus und warf.
Dieser Wurf war gut, aber er traf haargenau die Kugel, welche vorhin von Dolabella geworfen worden war! Diese eine Kugel hüpfte daraufhin ein bisschen nach rechts, genau in die Richtung des Ziels!
Beleidigt über so viel Ungerechtigkeit zog Aintzane einen Schmollmund und machte ein ziemlich entrüstetes "Pfff...".
Ihr lachen klingt hell über den Platz, sie schüttelt den Kopf und greift die nächste Kugel.
Weißt Du nicht Aintzane? Pech im Spiel bedeutet Glück in der Liebe! Vielleicht ist es besser hier zu verlieren
Wie es kam , kann man danach nicht mehr sagen, aber irgendwie entglitt ihr die Kugel , fiel ihr aus der Hand und schlug hart auf ihrem Fuß auf. Dolabella verzog schmerzhaft das gesicht und als sie das viele Blut auf ihrem Fuß sah , sank sie ohnmächtig zusammen...
Vollkommen entgeistert sah Aintzane, wie die Kugel auf Dolabellas Fuß fiel und sie ohnmächtig zu Boden sank.
Aintzane ließ alles stehen und lassen, wie es gerade war, sprang auf und eilte zu Dolabella. Jene lag am Boden und rührte sich nicht, als Aintzane ihren Kopf hochhob und ihr einen vorsichtigen Klaps gab.
Na großartig.
Sie stieß die Kugel beiseite, die Dolabella auf den Fuß gefallen war, und biss in ihre Unterlippe. Es führte wohl kein Weg darum herum.
Also schrie sie nach Leibeskräften: "Hilfe! Zu Hilfe! Die Herrin ist zusammengebrochen!"
Überrascht betrat ich den Garten und taxierte augenblicklich die neue Sklavin, die mit der Herrin zu Füßen nach Leibeskräften schrie. Ein Stirnrunzeln und zwanzig Schritte später ging ich neben der Herrin zu Boden.
"Was ist passiert?" wollte ich mit germanischem Akzent wissen. Wenn die Kugel auf den Fuß gefallen war, denn danach sah es aus, so wunderte ich mich über das Blut, das zu sehen war. Stumpfe Gegenstände verursachten in der Regel keine Wunde, sondern Quetschungen, Brüche und Prellungen, das wusste ich noch von der Zeit, da ich mit meinem Volk gegen die Römer gekämpft hatte und es viele Verwundete gab.
Die neue Sklavin musterte ich mit unverhohlenem Interesse. Hübsch anzusehen, durchaus.
Tatsächlich kam ein Sklave daher, der sie mit einem breiten nordischen Akzent anredete. Aintzane begann, auf ihn einzureden, wobei man ihr durchaus die Verzweiflung ansehen konnte.
"Aizu! Eine Kugel, sie ist ihr auf den Fuß gefallen! Oh, kaka zaharra! Ich weiß nicht, was ich tun soll! Ez dut ulertzen, ich verstehe nicht, wie dass passieren konnte! Die Kugel, hementxe, da! Und es blutet..."
Aufgeregt versuchte sie dem Mann zu schildern, was geschehen ist, und war dabei so aufgelöst und unkonzentriert, dass sie baskische Wörter und Satzfetzen in ihr verwirrtes Gestammel hineinmischte.
Nach irgendwie unangepasster langer Zeit öffnete Dolabella die Augen, sah Aintzane und einen fremden Mann über sich, sie wußte im ersten MOment nicht, was geschehen war und wo sie sich befand.
Was ist passiert? Mein Fuß..er schmerzt so sehr... sie richtete sich auf und ihr wurde gleich wieder schwarz vor Augen, sah man doch das der Bereich der zehen verformt also offenbar gebrochen schien..
Ohne mit der Wimper zu zucken, sah ich der Sklavin zu, wie sie wetterte. Frauen. Warum mussten die immer ein solches Tamtam um die einfachsten Dinge machen? Nach ihrem ganzen Sermon hatte ich schließlich erfahren, was ich wissen wollte. Der Kleinen war eine Kugel auf den Fuß gefallen, also alles halb so schlimm. Kurz darauf erwachte sie aus ihrer Ohnmacht und fragte nach dem Geschehen.
"Keine Sorge, Herrin. Ich bringe dich ins Haus und die Sklavin wird einen Medicus für dich organisieren", sagte ich uns blickte zu der Sklavin.
"Wie heißt du eigentlich?" wollte ich wissen. Sie war neu hier, soviel stand fest. Und schon war die Herrin wieder ohnmächtig geworden. Das ging aber zugig. Ich schob meine Arme unter ihren Körper und hob sie hoch, sie war leicht wie eine Feder.
"Wir brauchen einen Medicus", sagte ich zu Aintzane.
"Lauf in die Stadt und treibe einen auf, der sich damit auskennt. Vermutlich ist der Fuß gebrochen."
Wenn Aintzane Gedanken lesen hätte können, ja, dann hätte es erst ein Tamtam gegeben! Sie selbst war sich sicher, dass sie noch dafür bitter bezahlen würde, dass dieses Unglück bei ihrer Anwesenheit passiert ist.
"Mein Name ist Aintzane. Danke für deine Hilfe. Wie heiißt du?" Sie war nun wieder in der Lage, ordentliches Latein zu sprechen, aus dem man nur einen leichten Akzent heraushörte.
Da erwachte Dolabella. "Herrin! Dolabella! Du bist wieder wach!", rief Aintzane und beugte sich über sie. Sie schien wieder bei bewusstsein zu sein.
Ein Medicus... ihre medizinischen Künste wollte sie nicht an Dolabella beweisen, deshalb nickte sie. "Das werde ich tun. Ich bin gleich wieder da.", sagte sie und machte sich auf, die Casa eilenden Schrittes zu verlassen.
Als Dolabella zu sich kam, befand sie sich auf den starken Armen eines Mannes der beruhigend auf sie schaute . Sie lächelte ihn an und sagte nur leise Stellt mich ab ich bin gewiß zu schwer für Euch, es wird schon gehen dann versuchte sie sich umzusehen Wo ist Aintzane, die arme hat gewiß einen furchtbaren Schreck bekommen ...Mein Fuß er tut so weh Dolabella hatte Schmerzen , aber sie dachte an die Sklavin, die keinesfalls wegen ihrem Missgeschick Ärger bekommen sollte.. fragend blickte sie den Mann an
Ich schüttelte unwirsch den Kopf, als die Herrin bat, sie herunter zu lassen.
"Quatsch. Ich habe im Krieg gegen die Römer gekämpft, da ist mir ein kleines Mädchen nicht zu schwer", sagte ich ironisch, aber recht überzeugt und grinste Dolabella an. War ja was ganz Neues, dass man hier jetzt schon so höflich angeredet wurde. Sonst hieß es nur Nordwin tu dies, Nordwin mach das.
"Aintzane holt einen Medicus. Und ich bringe dich jetzt in dein Zimmer, wenn du erlaubst, Herrin."
Und ohne eine Widerrede in irgendeiner Weise zu akzeptieren, brachte ich sie auf ihr Zimmer.
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