Atrium | Furianus, Vesuvianus

  • Sica führte den namenlosen Gast ins Atrium.


    Der Aedil befindet sich in seinem Tablinum. Ich werde ihm bescheid geben. Warte hier.


    Dann ging er in das Tablium von Furianus, wartete kurz und sprach diesen dann respektvoll an.


    Es befindet sich ein Besucher für Euch im Atrium, Herr. Seinen Namen nannte er nicht, doch meines Wissens habt Ihr ihn schon zuvor empfangen.

  • "Du kannst dir sicher sein, mich lieben sie auch, denn ich reise morgen bereits nach Mantua und bin dann endlich wieder dort, wo ich hingehöre - in der Legion."


    Claudius war bester Laune. Er freute sich regelrecht auf die letzten Abwicklungen in Rom, bei denen der Gang auf die Rostra den Abschluss bilden würde.
    Zufrieden ließ sich der Quaestor in den Sessel fallen und gedachte der kommenden Zeiten, in denen er nicht mehr diese unsagbar unpraktische Toga tragen musste. Heute war ihm deren Sitz egal.


    "Hispania." Claudius winkte ab. "Ich habe mich lange nicht derart gelangweilt. Einerseits gab es keine Verwendung für mich und andererseits passiert auch recht wenig in dieser Provinz. Es gibt nicht einmal Militär. Ein Wunder, dass ich einen Bericht zusammenbekommen habe."
    Er zog das mitgebrachte Dokument hervor und legte es auf den Tisch.



    Provinzchronik Hispania




    Tarraco lebt vor allem an folgenden Knotenpunkten: dem Hafen, der Gladiatorenschule Gloria et Honor, dem Tempelbezirk und der Poststube innerhalb der Regia. Hier pulsiert das Leben, wenngleich die dort geschriebenen Geschichten überwiegend Normalitäten aus dem Leben der spanischen Bürger erzählen, deren einzelne Erwähnung wegen der Unbedeutsamkeit vernachlässigt wird.


    Wegen der Stationierung der LEGIO IX und der ALA II Numidis ist innerhalb der Amtszeit des Quaestors Herius Claudius Vesuvianus aus der Provinz Hispania keinerlei militärischer Bericht möglich.




    ANTE DIEM VII ID FEB DCCCLVI A.U.C. (7.2.2006/103 n.Chr.)
    Marcus Matinius Metellus wird zum Duumvir Tarracos gewählt.


    Der Comes Gaius Didius Sevycius und der Magister Scriniorum Lucius Didius Crassus wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.


    Gleichzeitig traten der inzwischen verstorbene Publius Decimus Flaccus und der wiederbestätigte Marcus Iulius Lepidus ihre Magistratsämter an, wobei letzterer ANTE DIEM VII ID APR DCCCLVI A.U.C. (7.4.2006/103 n.Chr.) Tarraco verlassen hat, um nach Germania zu gehen.


    Ebenfalls zum selben Tag tritt Marcus Matinius Gratianus sein Amt als Duumvir von Carthago Nova an, während Flavia Calpurnia als Magistratus von Carthago Nova tätig wird. Dort soll sie Lucius Didius Crassus beim Bau des neuen Aqaeduktes zur Seite stehen.


    Der Stadtschreiber Tarracos Caius Matinius Ravus wird derzeit als "in Exilium" geführt.




    ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (18.2.2006/103 n.Chr.)
    Lucius Decimus Martinus wird Procurator der Provinz Hispania.



    ANTE DIEM VI ID MAR DCCCLVI A.U.C. (10.3.2006/103 n.Chr.)
    Die Bestattung des Quintus Decimus Mercator findet in Tarraco statt. Viele Mitglieder der Gens Decima reisten zu diesem Zweck nach Hispania.



    ANTE DIEM IV ID MAR DCCCLVI A.U.C. (12.3.2006/103 n.Chr.)
    Senator und Proconsul Publius Matinius Agrippa nimmt Abschied von seinem Freund Senator Curio. Er erklärt den Tag zum Trauertag und verabschiedet sich mit den Worten: "Curio, für deine Freunde gab es keinen besseren Freund und für deine Feinde keinen schlimmeren Feind, möge Fortuna dich schützen ..."



    ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLVI A.U.C. (25.3.2006/103 n.Chr.)
    Der Auriga Quintus Arius trifft im Rennstall der Factio Aurata ein.



    ANTE DIEM VII ID APR DCCCLVI A.U.C. (7.4.2006/103 n.Chr.)
    Wegen dem geplantem Bau eines Tempels für die Göttertrias Iuppiter, Iuno und Minerva in Tarraco werden wegen Ermangelung von Soldaten aus den Minen von Baetica Sklaven angefordert.




    Zusammengestellt von:
    Herius Claudius Vesuvianus
    Quaestor Provincialis 16.02.2006/103 n. Chr. - 10.04.2006/103 n. Chr.
    Berichterstattung ab 01.02.2006/103 n. Chr.



    "Ein Landstrich zum Urlaub machen, mehr aber auch nicht. Sicher ist in Rom zehnmal so viel passiert, oder?"

  • "Man hört Vieles über Hispania, doch, dass es so schlimm dort ist wusste ich nicht. Der Proconsul führt dort wahrscheinlich ein sehr sorgenvolles Leben."


    Er nahm die Rolle entgegen.


    "Sehr schön, ich werde dies dann zusammen mit den anderen Teilen dem Consul übergeben."

  • "Am liebsten schon, geht aber nicht. Ich muss morgen noch auf die Rostra, um den Bürgern einen Abschlussbericht zu geben. Du hast das bereits alles erledigt?"


    Claudius griff gern nach dem Becher, er hatte Durst.


    "Und was hat sich während deiner Amtszeit so zugetragen? Dabei fällt mir ein, ich sollte dir zum neuen Amt gratulieren. Ich und andere haben dich natürlich unterstützt, auch wenn ich deinen Wahlkampf nicht verfolgen konnte."

  • "Ja, du hast Recht mit deiner Vermutung, ich habe mich schon für die Amtszeit bedankt."


    Er nahm auch einen Schluck.


    "Ich danke dir und den Anderen für diese Unterstützung. Sollte die Meinige angefordert werden, so werde ich da sein. In Rom trug sich nicht viel zu, außer meiner Verlobung."


    Sagte er mit einem Lächeln auf dem Gesicht und trank wiederum.

  • "Oh Mann, noch ein Grund zum gratulieren ... hoffe ich doch oder ist es eine Pflichtverbindung gewesen? Na egal, ich Glücklicher bin noch frei und ungebunden. Mit Frauen holt man sich meistens nur Ärger an den Hals. Na gut, man muss vielleicht erst die Richtige finden, um anderer Meinung zu sein und was deine Wahlunterstützung angeht, werde ich dich daran erinnern, wenn es einmal so weit ist. Das betrifft nun ja nicht alleine mich, sondern eine Reihe an Freunden."


    Claudius hob seinen Becher.


    "Auf die Zukunft, Furianus, die berufliche, die private und die des Reiches."

  • "Nein, es wird keine Pflichtverbindung sein. Aber Vesuvianus, warum so negativ an die Sache rangehen? Es gibt sicherlich Vorzüge an einer festen Verbindung."


    Lächelte Furianus verschmilzt und versuchte hartnäckig die Vorzüge in Gedanken zu bennen, beließ es aber als er keine fand. ;)
    So hob auch er seinen Becher.


    "Auf die Zukunft."


    Die Zeit bei der Legio, als Vesuvianus noch sein Ausbilder war, wollte er nun nicht gerne wieder vor Augen geführt bekommen. Damals war es auch viel kälter zwischen den Beiden.

  • Claudius stieß an, trank einen Schluck und stellte den Becher wieder ab.


    "Sicher gibt es Vorzüge, wenn man die Richtige gefunden hat. Auf jeden Fall sollte ein angehender Senator gleichsam Familienoberhaupt sein. So will es die Tradition, so sollten wir es handhaben."


    Er nickte, trotzdem hatte er noch genügend Zeit für derlei Dinge.


    "Für mich wird es nun Zeit zu gehen. Ich möchte meine Rede vorbereiten, zeitig zu Bett und ebenso zeitig morgen aufstehen. Mantua lockt, diesmal noch nicht das Weib."


    Wieder grinste Claudius. Er leerte den Becher und erhob sich.

  • Furianus nippte an seinem Becher.


    "Ach, Vesuvianus, ich bin mir nicht sicher ob Rom seine Traditionen noch kennt."


    Auch er erhob sich mit Vesuvianus.


    "Schade, dass dein Besuch von so kurzer Dauer war, doch hoffe ich dich nicht das letzte Mal gesehen zu haben. Mantua ist ja schrecklich weit."


    Und das Castellum schrecklich klein im Vergleich zu Rom, aber das wollte er vor einem begeisterten Soldaten nicht äußern. ;)


    "Komme gut in Mantuae an, Vesuvianus, möge Mercurius dich geleiten."


    Sagte er lächelnd und klopfte ihm leicht auf die Schulter.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Ach, Vesuvianus, ich bin mir nicht sicher ob Rom seine Traditionen noch kennt."


    Vesuvianus nickte, denn er wusste, der Flavier hatte Recht.


    "Es liegt an uns, sie wieder in Erinnerung zu rufen. Du tust deinen Teil und ich den meinen dafür. Gemeinsam können wir etwas bewirken."


    Voll Überzeugung sprach Claudius die Worte.


    "Wir bleiben in Verbindung, auch wenn eine lange Wegstrecke zwischen Rom und Mantua liegt. Danke für die Geleitwünsche! Leider kennt nicht jeder Römer einmal mehr diesen Brauch", sagte Claudius und eine Spur an Verachtung lag in seiner Stimme.


    "Der Götter Segen für deine Amtszeit, Furianus!"


    Claudius drückte den Oberarm des Mannes, der einst als kleiner Probatus unter ihm gedient, sich entwickelt hatte und nun ein ernstzunehmender und gleichberechtigter Ehrenmann in Claudius’ Augen geworden war. Vielleicht wuchs sogar eine Freundschaft heran.


    Ein letztes Kopfnicken, dann verließ Claudius die Villa.

  • Furianus bedankte sich noch einmal für den Segen und verabschiedete Vesuvianus bis zur porta.
    Ein guter Centurio und ein noch besserer Ausbilder, Furianus konnte sich glücklich schätzen von diesem Mann geformt und diszipliniert worden zu sein.


    So trank er noch einen Schluck und machte sich in sein cubiculum auf, wo sich schon ein Papyrusberg wohl angesammelt hatte.

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