"Das hoffe ich doch sehr. Ja es wird Zeit wieder zu gehen. Vale Aedil."
Trimalchio erhob sich, verabschiedete sich und verließ das Officium.
"Das hoffe ich doch sehr. Ja es wird Zeit wieder zu gehen. Vale Aedil."
Trimalchio erhob sich, verabschiedete sich und verließ das Officium.
Nachdem sich niemand im Officium des Praefectus Annonae zu befinden schien, veruschte es Metellus bei der nächen Tür. Er klopfte an und trat ein, nachdem er ein gedämpftes "Herein!" gehört hatte.
Eugenius, Scriba im Öffentlichen Dienst der Urbs, der eigentlich schon Feierabend machen wollte, und sich schon auf ein ausgiebiges Bad in den Thermen freute - abends waren die Bäder nicht mehr so voll wie am Tage - vernahm das Klopfen und bat den Klopfenden herein.
"Ja, bitte ? Was kann ich für Dich tun ?"
"Quintus Caecilius Metellus ist mein Name - ich war eigentlich auf der Suche nach dem Praefectus Annonae, um mich in die Frumentationslisten eintrage zu lasse -aber sein Büro scheint verlassen zu sein", antwortete Metellus.
'Noch ein verirrtes Schaf' dachte sich Eugenius.
"Der Praefectus Annonae ist ausgeflogen und die Mehrarbeit bleibt nun an uns scribae hängen."
Sonderlich amüsiert schien er nicht über diese Tatsache.
"Bitte, dann nenne mir doch deinen Namen und deinen Wohnbezirk. Dann will ich das erledigen."
"Quintus Caecilius Metellus - ich wohne im Castra der Cohortes Urbanes", antwortete Metellus, "vielen Dank für deine Extramühen!"
Eugenius horchte auf, als der offensichtliche Soldat der Cohortes sich zu erkennen gab. Ihn verwunderte die Tatsache, daß sich ein Soldat hier einschreiben ließ, dachte er doch bisher immer, daß die Angehörigen des Militärs ganz gut verpflegt seien.
"Ist gut."
Nichts destotrotz händigte er dem Miles eine gesiegeltes Pergament und hielt es außerdem für nötig ihn daran zu erinnern, daß das Getreide der öffentlichen Spenden nicht weiterveräußert werden dürfe.
"Hier. Dieses Pergament berechtigt dich, die Getreidespenden in Anspruch zu nehmen. Ausgabe ist jeden Montag zwischen der 2. und 7. Stunde."
Metellus bedankte sich. Er hatte wohl das Stutzen des Schreibers bemerkt - er fühlte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Wie sollte er das auch erklären, aber er wollte es schließlich schaffen, seine zuküntigen Kurse an der Schola Atheniensis ohne die Hilfe seiner Familie zu finanzieren - das hier erschien als das kleinere Übel... Ein wenig hastig verabschiedete er sich und verließ das Officium.
Ioshua war ein aufrichter Mann, leicht aufbrausend, zuweilen cholerisch, und mit der Art wie manche Römer ihre Geschäfte tätigten konnte er sich nicht immer anfreunden. Er war es aus Tylus gewohnt zu feilschen, aber ehrlich und mit offenen Karten, niciht verdeckt und mit Druckmitteln.
Voller Elan suchte er das Officium des amtierenden Aedils auf und fand es recht schnell. Er war kein Mann, der oft zum Aedil rann, aber in dieser Sache schien ihm ein Hinweis angebracht. So stampfte wie es seine Art war in das Officium und überraschte den dort anwesenden Scriba, der ihn gerad noch aufhalten konnte.
"Salve, ich muß den Aedil sprechen. Ich habe einen wichtigen Hinweis für ihn."
Der Scriba war vollkommen irritiert, als diese sonderbar aussehende Gestalt sein Officium betrat.
"Einen Moment. Wie lautet Dein Name ? Und was willst Du vom Aedil ?"
Abrupt wurde Ioshua von dem Scriba aufgehalten, wandte sich dann "in aller Freundlichkeit" an den Scriba und doch ein wenig ungeduldig.
"Ich habe dem Aedil eine Marktsünde zu berichten, etwas, was seiner Kontrolle bedarf."
Eugenius wunk den Besucher schließlich durch mit einem inneren Schmunzeln.
"Ja, bitte, einfach durchgehen !"
So war er wenigstens diesen merkwürdigen Fremden los und der Aedil durfte sich mit ihm beschäftigen.
Ioshua fixierte den Scriba mit zugekniffenen Auge an, während er auf eine Entscheidung wartete. Dann löste er eine seine Anspannung und spazierte in das geräumige Büro des Aedilen von Rom.
"Shalom werter Aedil, mein Name ist Ioshua Hraluch. Ich bin tylusischer Staatsbürger und betreibe die bekannte Schneiderei 'sarcinator madinat hamad'."
Ioshua liebt das Schauspiel. Mit leicht entrüsteten Blick baut er sich vor dem Aedil auf.
"Ich habe einen Vorfall zu machen, eine Marktsünde, ein Verstoß gegen geltendes Recht, dessen Opfer ich selbst geworden bin."
Der Aedil war eigentlich gar nicht gut aufgelegt, aber er befürchtete, daß er auch ein Ohr für die Bevölkerung haben mußte und jener war schon in seinem Officium, da konnte er ihn schlecht wieder wegschicken.
"Nimm doch Platz und dann berichte, was du mir berichten willst !"
Ioshua setzte sich. Er wollte dem Aedil alles in Ruhe berichten.
"Ich erhielt ein Angebot von einem Mann, der mir mehrere Ballen gefärbte Stoffe anbot, jedoch zu einem Preis oberhalb des regulären Marktpreises. Ich knirschte die Zähne zusammen und nahm gezwungermaßen das Angebot an, denn der Markt war leer und er der einzige, der liefern konnte.
Darauf fragte ich ihn, für wen er arbeite, denn ich wollte den Mann gerne kennenlernen und intensivere geschäftliche Verbindungen aufbauen.
Da wimmelte der Mann plötzlich ab. Er wedelte mit den Händen und schüttelte den Kopf. Das sei nicht möglich, alles würde über ihn laufen. Sein Herr, und da erwähnte er den Namen, der Senator Medicus Germanicus Avarus verfüge über keine ausdrückliche Genehmigung, weshalb ein offizieller Kontakt nicht möglich sei.
Verstehst Du meine Intention. Ich bin ein anständiger Händler. Ich will gute Geschäfte machen. Wenn jemand mich überzeugt, dann zahle ich ihm jeden Preis, jeden. Ich kann es mir leisten. Aber schwarze Schafe, die die Preise verderben, kann ich nicht tolerieren. Daher bitte ich dich, gewählter Aedil, kümmere ich dich um diese Sache !"
Ioshua hatte geendet und sah den Aedil erwartungsvoll an.
Der Aedil hörte sich jedes Wort des Fremden an. Er sprach schnell und akzentbeladen, so daß Tacitus Mühe hatte zu Folgen. Aber er konnte das wesentliche verstehen.
"Ich danke Dir für deine Informationen. Ich werde sehen, was ich tun kann und die Sache prüfen. Doch nun lass mich allein."
Die Sache schien heiß. Ein Senator, der illegale Geschäfte tätigte ? Er machte sich eine Notiz für später. Vorher galt es eh alle nötigen Ermittlungen zu treffen, ob die Worte des Tylusiers auch der Wahrheit entsprachen.
So verabschiedete er den Mann.
"Vale !"
Einige in dunkle Tunike gehüllte Männer traten vor das Officium des Aedilis Plebis, und einer von ihnen klopfte sogleich energisch an die Porta.
Poch Poch Poch
Doch leider war ihr Klopfen vergebens, denn an der Tür war eine Wachstafel befestigt.
Officium des Aedilis Plebis
~
bin zur Zeit absens
Während der eine der Herren in Grau noch einmal klopfen, wollte, tippte Decius ihm an die Schulter und zeigte auf eine winzige Tafel, die am Griff der Tür befestigt war. Die konnte man aber auch leicht übersehen...
Etwas unschlüssig standen nun die vier Prätorianer vor dem Officium und berieten sich. Schließlich kamen sie zu einem Entschluss und zogen von dem Büro wieder ab.
ZitatOriginal von Caius Helvetius Tacitus
Tacitus blickte überrascht auf als erneut jemand sein Officium betrat. Er wollte schon was sagen, aber das war hier offenbar fehl am Platze.
"Salve, nein keineswegs. Nur unwichtige Erbschaftsfälle. Das hat Zeit. Bitte setz Dich !"
"Nein, ich habe keine Schimmer, was du von mir möchtest. Bitte kläre einen alten Mann auf !"
"Wenn ich mich vielleicht setzen darf?" Medeia lächelte freundlich und liess sich nach der Höflichkeitsfrage auf einen Besucherstuhl niedersinken. Schwer seufzte sie und ein leicht mitgenommener Ausdruck huschte über die Miene von Medeia. "Eine unsägliche Sache führt mich zu Dir, genauer gesagt eine Peinlichkeit. Ich hoffe jedoch, dass Du sie vielleicht vom Angesicht der Welt tilgen kannst wie der Regen ein lästiges Feuer." Medeia seufzte, lächelte dann jedoch in der Zuversicht, dass sie genau den richtigen Mann für dieses Problem vor sich hatte. Jemand, der ihr bestimmt helfen könnte. "Wenn ich es erläutern darf? Bis vor kurzer Zeit führte ich hier in Roma eine Taberna. Vor nicht allzulanger Zeit übertrug ich jene auf meinen Schwager, der sich doch viel besser mit Geschäften verstand und ein geschickteres Händchen dort bewies. Und dort ist das Malheur passiert, werter Aedil!"
Medeia faltete die Hände auf dem Schoß und sah Tacitus zerknirscht und sehr bedrückt an. "Bei der Planung eines Festes ist einem dortigen Sklaven, ich geb es zu, seine Lateinkenntnisse sind ein wenig begrenzt, ein Fehler passiert. Er holte statt eines Verkaufsbeleges für mich ein altes Angebot hervor. Dabei war weder ein Verkauf von Waren in meinem Namen gar geplant, noch beabsichtigt. Doch just waren die aufmerksamen Augen Deiner fleißigen Helfer am selbigen Tage kontrollierend in meiner Taberna und bekamen dieses fälschlich auf die Waren gelegte Papyrus zu sehen. Die Waren wurden in mein Haus zur Verköstigung einiger Gäste, Du kannst sie diesbezüglich auch sicherlich fragen, gebracht. Jedoch sollten sie nicht zum Verkauf angeboten werden. Du siehst sicherlich mein Dilemma?" Fragend und hoffnungsvoll sah Medeia den Aedil an.
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