Cubicuium | Herius Claudius Vesuvianus

  • Als ich das Zimmer betrat, huschte ein Mädchen davon. :D


    "Bitte entschuldige, Vater. Ich komme in einer wichtigen Angelegenheit."


    Artig wartete ich auf seine Aufforderung zum sprechen.

  • Eintreten, ohne anzuklopfen? Das sah Claudius nicht gern, denn es konnte schließlich auch unangenehm werden. Er runzelte kurzzeitig die Stirn.


    "So, wichtig. Na, dann setz dich. Was gibt es denn?"


    Vesuvianus nahm ebenfalls Platz und wartete nun durchaus gespannt auf ihre Ausführungen.

  • Nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam ich sofort zur Sache.


    "Du weißt ja, dass ich den Göttern dienen möchte. Damit ich als Discipula eintreten darf, ist dein Einverständnis vonnöten. Mir wurde gesagt, dass es möglich wäre, dass du persönlich vorbeikommst, es aber auch reichen würde, wenn du deine Zustimmung per gesiegeltem Brief erteilst. Darum wollte ich dich bitten."


    Am liebsten hätte ich noch 'recht schnell' gesagt, aber ich wusste, ich musste mich stets in Geduld üben.

  • Vesuvianus nahm zufrieden zur Kenntnis, dass die öffentlichen Stellen offenbar sehr akurat arbeiteten. Er konnte sich also darauf verlassen, dass nichts und niemand über seinen Kopf hinweg entscheiden würde. Weil er dem Anliegen seiner Tochter aber grundsätzlich positiv gegenüber stand, setzte er sich an den Schreibtisch und fertigte sogleich das erforderliche Schriftstück.


    "Übergib du es, ich habe keine Zeit und den Postdienst müssen wir deswegen ja auch nicht erst bemühen. Im Cursus Publicus sind auch nicht die schnellsten Beamten eingestellt."



    An die Verwaltung des Cultus Deorum
    Roma, Italia.



    Einverständniserklärung


    Mit diesem Brief gebe ich, H. Claudius Vesuvianus, mein Einverständnis, dass meine Tochter Claudia Prisca den Göttern im Cultus Deorum dienen kann. Ihr Engagement wird von mir in jeglicher Hinsicht unterstützt.


    Gez. und gesiegelt
    Herius Claudius Vesuvianus

  • Seit sein Cousin die legio I verlassen hatte, hatte Cunctator nichts mehr von ihm gehört. So schnell wie sich beide gefunden hatten so schnell hatten sich ihre Wege wieder getrennt. Cunctator hatte schlicht und einfach nur den Wunsch, mit jemandem reden zu können, mit dem er reden konnte. Und was lag da näher als sich an seinen Cousin zu wenden, mit dem er damals in der Villa Claudia in Mantua so offen gesprochen und der ihn verstanden hatte.


    ... und nun stand Cunctator vor dem cubiculum seines Cousins.


    Ein kurzes Klopfen. Vielleicht hatte er Glück und traf Vesuvianus an.

  • Die Sklaven hatten Claudius in seinem Arbeitszimmer darüber informiert, dass sein Cousin überraschend eingetroffen war. Es lag nahe, eine Pause einzulegen und die nicht in den üblichen vier Wänden zu verbringen, also begab sich der Quaestor zu seinem Zimmer, um dort bei etwas Geselligkeit von der Arbeit auszuspannen.


    Bereits als er um die Ecke bog und Cunctator vor der Tür erblickte, warf er ihm einen Gruß zu.


    "Grüß dich, Caius! Dein Besuch ist überraschend. Ich hoffe doch, es ist alles in bester Ordnung."


    Ein Sklave öffnete die Tür und die beiden Männer traten ein. Claudius wies auf die Sitzmöbel, lud den Cousin ein und nahm selber Platz.

  • Freudig begrüßte Cunctator seinen Cousin.


    "Salve ehrenwerter quaestor, salve Vesuvianus."


    Dankend nahm er, nachdem sich sein Cousin gesetzt hatte, ebenfalls Platz.


    "Gleich zu Beginn, lieber Vetter, es ist alles nicht nur in bester, sondern, was mich betrifft und wenn man die weltlichen Unbillen außer acht läßt, in allerbester Ordnung.


    Doch nun zu dir: ich danke dir, daß zu mich empfangen hast, hoffe jedoch, dich nicht von deinen Amtsgeschäften abzuhalten. Im übrigen gratuliere ich dir, wenn auch verspätet, aber trotzdem von ganzem Herzen, zu deiner Quästur.


    Der Grund meines Besuches ist, daß ich dich einfach wiedersehen wollte oder besser gesagt, wiedersehen mußte, um mit dir, der mir so oft zur Seite gestanden hat, einiges zu besprechen. Könntest du etwas von deiner Zeit für mich erübringen? Mir steht es nicht zu, über deine Zeit zu befinden, aber für einige Ratschläge wäre ich dir sehr dankbar."


    Cunctator sah seinen Cousin erwartungsvoll an.

  • "Eine Pause muss jeder einmal machen, daher kam mir dein Besuch ganz gelegen", beruhigte Claudius den Verwandten. Er meinte, aus dessen Worten etwas herausgehört zu haben, dem er auf den Grund gehen wollte. Weil dies mit Wein viel besser ging, wies er eine der Sklavinnen an, eine Tischamphore zu beringen. Als dies erledigt war, wandte er sich wieder seinem Cousin zu.


    "Ein Rat? Jederzeit. Sprich!"


    Er lehnte sich zurück und war ganz Ohr.

  • Cunctator holte tief Luft.


    "Um es kurz zu machen, verehrter Vesuvianus, ich befinde mich an einem Scheideweg.


    Doch für eine Erklärung muß ich etwas weiter ausholen: Begonnen hat alles mit deinem Weggang von der legio. In dir hatte ich einen Vertrauten gefunden und irgendwie spürte ich immer deine schützende Hand über mir. Es war seit langer Zeit wieder ein Gefühl des Geborgenseins. Ich will damit nicht sagen, daß ich in der Illusion lebte, durch dich bereits eine hohe Charge in der Armee in petto zu haben ... aber du warst für mich da, du hast mich verstanden und du warst es, der mir nach den schrecklichen Ereignissen zuhause wieder auf die Beine verhalf.


    Dann kehrtest du der Armee den Rücken und wir dachten darüber nach, daß ich möglicherweise zum CD wechseln könnte. Dieses wiederum war aber erst nach meinem Abschied von der Armee möglich und dieses wiederum frühestens im jetzigen Monat.


    Und nun stehe ich am Scheideweg: auf dem einen der Weg zum CD, auf dem anderen das Verbleiben in der Armee.


    Ich wurde in der Zwischenzeit zum duplicarius befördert und gleichzeitig zur Reiterei versetzt. Und nun steht ein Feldzug gegen die Parther bevor. Da darf und vor allem kann ich die Armee nicht verlassen. Ein Claudier ist nicht feige! Vielleicht bewähre ich mich auf dem Schlachtfeld, vielleicht ..."


    Nachdenklich sah Cunctator seinen Cousin an.


    "Vesuvianus, dein Rat wird mir bestimmt weiterhelfen!"

  • Vesuvianus brauchte etwas Zeit zum Nachdenken, weswegen er sich den gebrachten Wein einschenken und nach dem Opfer für die Götter die Verkostung ruhig angehen ließ. Er kannte in etwa die Gedanken seines Cousins, daher überraschte ihn das Anliegen nicht, aber das bedeutete nicht gleichzeitig, dass es eine unkomplizierte Angelegenheit war.


    "Es ist schwierig für einen anderen Entscheidungen zu treffen", begann er schließlich zögerlich. "Fast möchte ich sagen, dass es auch unklug ist, denn jeder lebt nur dann mit sich zufrieden, wenn er selbstständig handelt und entscheidet. Ich kann dich auf verschiedenes hinweisen, doch das muss als Rat genügen, denn wo du dich am wohlsten fühlst, musst alleine du entscheiden."


    Er nickte seinem Cousin zu, um einerseits die Worte zu bekräftigen und andererseits Mut zuzusprechen.


    "Du sagst, du siehst es als Feigheit an, die Armee ausgerechnet jetzt zu verlassen, weil ein Feldzug bevorsteht. Ich möchte dich auf Folgendes hinweisen: Du stehst mehr denn je an einem Scheideweg, denn gerade jetzt ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem du deine Jahre beim Militär abgeleistet hast. Ich rate dir, verlasse die Armee noch vor dem Krieg, wenn du sie ohnehin verlassen willst, oder zieh in den Krieg, wenn du weiterhin dem Reich auf diese Weise dienen willst. Das, und nur das, erscheint mir als richtige Lösung, doch für welche du dich entscheidest, ist noch immer offen.


    Ich würde dir raten, Sibylle diesbezüglich zu befragen. Ich habe den erforderlichen Weihrauch hier, du bist in Rom, nutze diese Chance, wenn du dir unschlüssig bist."

  • Sybille! Das war es! Sie mußte helfen!


    Cunctator sah seinen Cousin an.


    "Ich weiß. Eine Entscheidung sollst und kannst du mir nicht abnehmen. Das muß ich mit mir selbst abmachen. Mir kam es gerade in dieser Situation auf deinen Rat an. Es war nicht meine Absicht, dich für mich entscheiden zu lassen. Verzeih`!


    Deinen Rat, Sybille zu befragen, nehme ich dankend an. Würdest du mir bei den entsprechenden Vorbereitungen und bei der Durchführung behilflich sein?"

  • Vesuvianus schmunzelte, bevor er antwortete.


    "Ich kann dir kaum bei der Vorbereitung helfen, weil es dafür keine gibt, und bei der Durchführung wird dich dein Inneres leiten, wenn du dich einmal in die Nähe des Orakels begibst."


    Claudius leerte seinen Becher, weil er befand, man solle dergleichen Entschlüsse nicht auf die lange Bank schieben. Nach dem Absetzen winkte er einem Sklaven, er beauftragte ihn, den besonderen Weihrauch zu bringen.


    "Wenn du dich von der Reise noch einmal frisch machen möchtest, dann würde ich vorschlagen, mach es jetzt. Ich bin ansonsten so weit, sodass ich dich zur Sibylle begleiten kann."

  • Sim-Off:

    Tschuldigung, dass ich die Villa "vollspamme"; es muss sein. :P


    Niemals würde Romana es sich träumen lassen, ohne vorerst auf ein „Hinein“ zu waren, in das Zimmer ihres Vaters zu gehen. Doch es gab Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn es sehr, sehr wichtig war, und sie von patrizischer Ungeduld angetrieben war.


    So erklang nur ein Klopfen, bevor die Tür aufgerissen wurde. Dahinter offenbarte sich eine hechelnde Romana. Sie war den ganzen Weg vom Atrium Vestae eher gerannt als würdevoll geschritten, und war deshalb ganz leicht verschwitzt und außer Atem.


    „Vater, ich war bei den Vestalinnen! Sie haben mir gesagt, ich muss mich bei Tiberius Durus melden, einen Pontifex! In der Regia! Und ich brauche ein Schreiben von dir, das besagt, dass du einverstanden bist damit, dass ich zu den Vestalinnen gehe!“, rief sie keuchend und rasend schnell. Und natürlich, einigermaßen aufgeregt. Nur noch ein paar Worte aus der Feder ihres Vaters standen zwischen ihr und ihrer Zukunft. Da konnte man auch einmal einen eher unmajestätischen Auftritt in Kauf nehmen.


    „Tut mir leid... keuch... dass ich einfach so reinplatze. Aber ich brauche dein Schreiben einfach!“

  • "Bei den Göttern, hast du mich erschreckt!", empörte sich Menecrates, als gleich einem Blitz die Tür aufgerissen wurde und eine Sprachlavine das Donnergrollen übernahm. "Kind, das geht nicht, ich werde älter. Mein Herz könnte vor Schreck stehenbleiben", übertrieb er. "Hinzu kommt, dass dieses Verhalten eines Kindes aus gutem Hause unwürdig ist." Er schüttelte den Kopf und hob die zuvor fallengelassene Feder wieder auf.


    "So, du brauchst ein Schreiben." Menecrates schmunzelte. "Das hätte ich dir auch gleich sagen können, wenn du mal nicht so voreilig gewesen wärst. Aber gut, das immerhin zeigt ja auch deine Entschlossenheit. Bring mir mal das gute Papier." Er wies auf ein Regal, in dem edles Pergament aufbewahrt wurde. Etwas Zuarbeit von Seiten seiner Tochter konnte nicht schaden.


    "Und zieh dir was Nettes an, am besten etwas Weißes, wenn du wieder in den Tempel gehst. Bist du gut in Punkto Kleidung ausgestattet?" Menecrates besaß kaum Blick für Kleidung und Ähnliches, er erkundigte sich lieber. So lief er weniger Gefahr, etwas Wichtiges außer Acht zu lassen.

  • „Ups.“, machte Romana verlegen und grinste. „Man merkt deutlich, dass ich schon lange nicht mehr hier war, hm?“ Ihr alter Herr müsste sich wieder an einiges gewöhnen müssen. Doch besonders heute schien Romana vor lauter Energie und Lebensfreude schier akut vom Auseinanderbersten bedroht. „Ich weiß ja, tut mir Leid.“, nuschelte sie und langte auf das Regal, wo ihr Vater hingedeutet hatte.


    Sie zog hastig ein Pergamentstück in passender Größe aus dem Regal und legte es vorsichtig ihrem Vater hin. Bloß nicht verknuddeln! Der Brief konnte der Wichtigste ihres Lebens sein. Es freute sie innerlich immens, dass ihr Vater dafür qualitativ hochwertiges Papier verwenden würde, nur für sie.


    Sie seufzte, als ihr Vater sie wegen ihrer Ungeduld leicht rügte. „Du hast recht. Ich hätte auf dich hören sollen.“ Den begeisterten Ausdruck in ihren Augen verlor sie dabei nicht. „Entschlossenheit? Puh, Vater, ich bin von der Villa bis zum Forum, von dort wieder zurück hierher, und werde nun zur Regia gehen.“ Einen größeren Beweis von Engagement brauchte es wirklich nicht, dachte sie und blies sich eine ein kleines bisschen schweißgetränkte Strähne aus ihrem Gesicht.


    „Etwas Nettes?“, echote Romana und blickte an ihr herunter. „Blau ist falsch?“, meinte sie, auf ihr azurfarbenes Kleid schauend. „Gut, dann werde ich ein Weißes nehmen.“ Sie dachte kurz nach. „Eines habe ich... in meinem Schrank hängend. Aber sonst bin ich nicht so gut bestückt. So viel habe ich ja nicht gebraucht in Clusium. Hmmm... Vater? Vielleicht kannst du mich ja ein bisschen sponsern? Ich meine, niemand will, dass die Leute sagen, der Senator Claudius Menecrates lässt seine Töchter in Fetzen herumrennen.“ Was ihr Vater konnte – übertreiben - das konnte sie schon lange.


    Und erwiesenenermaßen war sie ja keine fanatische Feindin von hübschen Sachen zum Anziehen. :D

  • Menecrates legte die Hand auf das Pergament, hörte aber zunächst den Ausführungen seiner Tochter zu, bevor er an die Verfassung des Briefes ging. Als sie geendet hatte, stand für den ehemaligen Offizier fest: Entweder würde seine Haarfarbe nach Romanas Ankunft von grau zu weiß wechseln oder er würde wieder in Schwung kommen, denn seine Tochter verursachte erheblichen Wind im Hause.


    "In Fetzen", wiederholte er verblüfft. "Meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst?" Claudius betrachte das Kleid, kannte sich aber selbst wenig mit Stoffqualitäten aus. "Am besten, du führst mir einmal deine Garderobe vor. Danach werde ich sehen, was du an Geld benötigst." Hoffte er zumindest. Vielleicht sollte er sich für eine solche Vorstellung eine weibliche Beratung zur Seite stellen. Möglicherweise sollte er auch eine gute Portion an Essen und Trinken vorbereiten lassen, damit er über die Zeit ausharren konnte. Er rechnete mit unzähligen Kleidungsstücken.


    "Wie dem auch sein, du wolltest eine Erlaubnis", lenkte er ab und hob die Hand. Er betrachtete das Pergament, strich noch einmal darüber und angelte nach den Federn. Er nahm verschiedene zur Hand, rolle sie und betrachtete die Spitze, dann entschied er sich für eine alte, die - wie er fand - ein schönes Schriftbild erzeugte.


    Als er die knappe Einwilligung verfasst hatte, wedelte er mehrfach über die glänzende Schrift. Nach dem Trocknen rollte er das Schreiben zusammen und blickte auf.


    "Bitte sehr."



    Ad
    Pontifex pro magistro
    Manius Tiberius Durus
    Regia
    Roma



    Ich betrachte es als Ehre, wenn meine Tochter Romana Aufnahme bei den Vestalinnen findet und unterstütze dieses Vorhaben mit ganzer Kraft.


    Vale
    H. Claudius Menecrates



  • „Übertreiben?“, kam Romanas Frage. „Aber nicht doch, Vater!“ Und selbst wenn, wer hat denn angefangen? Stichwort Herzanfall? Doch sie wollte ihren Vater unter keinen Umständen gegenüber respektlos sein. Deshalb lächelte sie nur vage. „Ich meine, die Sachen sind in Ordnung – noch in Ordnung. Aber bald schon, ach, werden sie auseinanderfallen, wie es halt so passiert!“ Sie machte ein unglückliches Gesicht. Im harten Verhandeln um Geld zum Ausgeben musste sie all ihre Schauspielkunst einsetzen. „Eine Kleiderschau? Das ist eine hervorragende Idee! Du wirst sicher sehen, dass ich dringend wieder auf eine ausgedehnte Einkaufstour gehen muss! Und, ich bin schon aus so viel herausgewachsen...“ Irgendwie musste sie ihren Vater herumkriegen. Sie würde es schon schaffen.


    „Was denkst du, wenn wir das am Abend machen? Es dauert bei meinem überschaubaren Kleiderschrank sicher nicht lange.“ Dies widersprach natürlich Menecrates‘ Vermutung, es kam halt alles drauf an, wie man das Wort „lange“ interpretiert. Und „überschaubar“. Man würde sehen.


    Damit war das Thema hoffentlich erledigt, und Romana spitzte ihre Ohren, als ihr Vater auf die Erlaubnis zu sprechen kam. „Ja, ja, genau!“, kam es aus ihr herausgesprudelt, und sie musste sich beherrschen, um ruhig stehen zu bleiben. Sie beobachtete, wie ihr Vater – quälend langsam, wie ihr schien – eine Feder aussuchte und zu schreiben begann. Sie überredete sich innerlich dazu, einfach dazustehen und ruhig ein- und auszuatmen. So war es gut. Doch ihr Herz klopfte auf erhöhter Frequenz, fast so, als ob sie vor einer großen Liebe stünde, oder kübelweise Koffein getrunken hätte.


    Sie betrachtete ihn interessiert, wie er abschloss, den Brief sorgfältig zusammenrollte und ihn an seine Tochter übergab. Diese nahm ihn an mit Händen, die fast schon zitterten. „Danke, Vater!“, rief sie. „Du bist der beste! Ich werde mich noch umziehen und dann zur Regia gehen. Und am Abend schauen wir, wie wir die Situation mit den Kleidern bereinigen können. In Ordnung?“

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