• Vor sich hingrinsend nahm Subaquatus das verdutzte Gesicht des Optios zur Kenntnis.
    Er wollte eigentlich das weiter Exerzieren mit Cotta abstimmten, aber
    wie nicht anders zu erwarten, führte Cotta die Anweisungen zum Exerzieren umgehend mit seinen Männern aus. Und da er seine Aufgabe sehr gut machte, beließ es Subaquatus dabei und schaute den Übungen der Legionäre zu.


    Ich werde mal in Ruhe mit Cotta reden. Befehl ist Befehl, aber manchmal kann auch ein Rangniedriger bessere Ideen zur Durchführung haben. dachte er bei sich und mußte innerlich lachen, als er sich nochmals das verblüffte Gesicht Cottas vorstellen mußte.

  • Während die Rekruten das Exerzieren übten, gesellte Cotta sich zu Subaquatus und Livianus. Endlich blieb einmal Zeit für ein kurzes Gespräch.


    "Na was sagt ihr zu den neuen Probati? Machen Ihre Sache doch soweit ganz ordentlich. Vielleicht könnt Ihr als Altgediente mir aber noch ein paar Tips geben, wie ich das Training effizienter gestalten kann. Um ehrlich zu sein bin ich doch manchmal etwas überfragt. Wie würdet ihr im Training fortfahren?"

  • Die Neuen sind ausbaufähig lachte Subaquatus.
    Warte ab, in einigen Wochen sind sie soweit, daß man sie von "echten" Legionären nicht unterscheiden kann.
    Er schaute kurz den exerzierenden Männern zu.
    Lass die Männer marschieren: Links rum, rechts rum, Kehre, in Linie, in Reihe. Und das immer wieder und immer wieder. Ich schlage vor, dies machst Du jetzt bis zum Ende der Woche jeden Vormittag. Solange, bis den Jungs alles in Fleisch und Blut übergegangen ist. Er blickte Cotta an. Nachmittags sollen sie den Umgang mit Scutum, Glagius und Pilum erlernen. Zeig Ihnen, wie man richtig steht, den Schild hält, das Gladius führt. Und auch dies immer und immer wieder.
    Subaquatus sah einen der Probati aus dem Gleichschritt fallen.
    Aber erstmal sieh zu, das sie lernen, richtig zu laufen sagte er grinsend zu Cotta und zeigte mit seinen Stab auf den entsprechenden Probati.
    Wenn Du magst, komm nachher in der Mittagspause zu mir, wir speisen dann gemeinsam und stimmen das weitere Vorgehen ab. Noch Fragen?

  • "Ich nehme Dein Angebot gerne an. Wir sehen uns dann zur gemeinsamen Cena. Jetzt muss ich aber erstmal zurück, bevor die Probati noch ganz aus dem Rhythmus kommen."


    Mit diesen Worten verabschiedete er sich und begab sich wieder zu den Rekruten. Ein harsches "State!" und die Rekruten standen still. Er wandte sich an den Probatus, der eben noch aus der Reihe getanzt war:


    "Progrede!"


    Der Rekrut trat vor.


    "Move!"


    Der Rekrut begann auf der Stelle zu marschieren.


    "Das nennst du Marschieren?", herrschte Cotta ihn an. Er versetzte ihm einen leichten Stockhieb. Der Rekrut änderte den Rhythmus.


    "Schon besser. Und jetzt alle! Movete!"


    Alle marschierten im Gleichschritt für fünf Minuten auf der Stelle. An den Probatus gewandt:


    "Du kannst jetzt wieder zurück ins Glied treten. Pergite! Es geht weiter."


    Die Kolonne setzte sich in Bewegung.


    "Ad sinistrum! Ad sinistrum! Marschiert nach links!"


    Und kurz darauf:


    "Ad dextrum! Ad dextrum! Nach rechts! Das muss schneller gehen! Wo bleibt die Ordnung?"

  • "AEQUATIS PASSIBUS! AEQUATIS PASSIBUS!
    AEQUATIS PASSIBUS! AEQUATIS PASSIBUS!
    Im Gleichschritt!


    CONSISTITE! CONSISTITE!
    HALT! HALT!


    MILITES STATE! MILITES STATE!
    Soldaten! Stillgestanden! Stillgestanden!


    ACIEM DIRIGITE! ACIEM DIRIGITE!
    Linie bilden! Linie bilden!


    OCULOS AD PROSAM! OCOLUS AD PROSAM!
    Augen geradeaus! Augen gerade aus!"


    Cotta hatte die Männer nicht ohne Grund in voller Rüstung antreten lassen. Nun war der Zeitpunkt gekommen den richtigen Umgang mit Scutum und Pilum zu lernen - die wichtigste Voraussetzung für das spätere Waffentraining:


    "SCUTA SURSUM! SCUTA SURSUM!
    SCHILD AUF! SCHILF AUF!


    SCUTA DORSUM! SCUTA DORSUM!
    SCHILD AB! SCHILD AB!


    PRAETORIANUS! SCUTA SURSUM!
    PRAETORIANUS! SCUTA DORSUM!


    PILA SURSUM! PILA SURSUM!
    DIE SPEERE HOCH! DIE SPEERE HOCH!


    PILA INCLINITE! PILA INCLINITE!
    DIE SPEERE SENKT! DIE SPEERE SENKT!"


    Cotta wies einen Probatus an vorzutreten:


    "Progrede! Zu Wiederholung für den Rest der Truppe exerzierst du das Ganze noch mal von vorne durch. Allein!"

  • Subaquatus rief Cotta zu:
    Optio, mach so weiter. Wir treffen uns in der Pause bei mir zum Essen.
    Er nickt kurz einem vorbeikommenden und salutierenden Legionär zu und machte sich auf den Weg, um etwas Essbaren für sich und Cotta zu beschaffen.
    Und um sich Gedanken über das Gespräch mit ihm zu machen.

  • Zitat

    „scuta sursum! - pila sursum! - pila inclinite! - pila sursum! - scuta dorsum! - scuta sursum! - pila sursum! - pila inclinite! - pila sursum! - scuta dorsum! - scuta sursum! - pila sursum! - pila inclinite! - pila sursum! - scuta dorsum! .....


    Befehl folgte auf Befehlt. So langsam kam ich ganz schön ins Schwitzen.
    Erst die kurzen Versuche mit dem Testudo dann das ewige auf und ab über den Exerzierplatz.


    Immerhin klappte es langsam mit dem Gleichschritt und auch beim Accelerate gelang es uns inzwischen zumindest halbwegs die Schildlinie zu halten.


    Nur an das Gewicht der Lorica und des Pilums und Scutums werde ich mich wohl noch gewöhnen müssen. Ich denke schon schaudernd an die ersten Übungsmärsche.

  • Cotta schrie über den ganzen Platz:


    "CONSISTITE!
    HALT!


    MILITES STATE!
    Soldaten! Stillgestanden!


    OCULOS AD PROSAM! OCOLUS AD PROSAM!
    Augen geradeaus! Augen gerade aus!"


    Niemand rührte sich mehr.



    "So, nachdem Ihr nun mit den Grundlagen des Exerzierens vertraut seid, können wir da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben. Zeit ein paar Formationen zu üben. Denkt aber ja nicht, dass ihr mit dem Exerzieren schon durch seid. Das wird ab jetzt jeden Tag geübt bis es Euch in Fleisch und Blut übergegangen ist und aus dem Hals hängt."


    Und dann:

    "Bildet die Schildkröte! Die offene Formation! Die geschlossene Formation!Die Reiterabwehr! Den defensive Kreis!"

  • Zitat


    "Bildet die Schildkröte! Die offene Formation! Die geschlossene Formation!Die Reiterabwehr! Den defensive Kreis!"


    Erst die ganze Plackerei beim marschieren und jetzt das Formationstraining. Langsam wurde es anstrengend.


    Nach einer Weile gelang es uns tatsächlich einen Testudo zu bilden und uns in dieser Formation in Bewegung zu setzen. Da wir alle viel dichter zusammenstanden als beim normalen Marsch war das natürlich eine arge Drängelei.


    Insbesondere an den Seiten wo jeweils zwei Mann auf dem Raum Standen wo sonst nur einer steht wurde es eng. Aber es musste ja jemand für den Seitenschutz sorgen und damit unter dem Scutum seines Nachbarn stehen.


    Immer wieder lies der befehlende Optio seinen Stab auf den Testudo krachen. Insbesondere da wo sich Lücken in der engen Formation zeigten.


    Wir lernten recht schnell warum es nicht gut war einfach das Scutum auf dem Helm abzulegen. Von dem Gefluche der Kammeraden hatte sich mehr als einer eine Delle im Helm zugelegt.

  • Immer wieder wechselten wir die Formationen:


    Schlachtreihe, Testudo, Reiterabwehr, Keilformation.
    Dazu dann immer wieder der Lauf kreuz und quer über den Exerzierplatz.


    Mein Arm an dem ich das Scutum hielt wurde auch immer länger. Den schweren Schild die ganze Zeit am langen Arm zu halten war doch eine arge Belastung. Wenn man sich dagegen die Auxiliari mit ihren leichteren Parma anschaute konnte man schon neidisch werden.
    Andererseits waren wir natürlich die Legion und nicht irgendwelche dahergelaufenen Barbaren wie die Auxilia. Das wir den doppelten Sold empfingen war natürlich auch etwas das man beachten musste.


    "Gladius Stringite"


    Hallte es über den platz und wie in einer einzigen Bewegung zogen wir das an unserer rechten Seite hängende Schwert.
    Nur die Centurionen trugen ihre Gladii links. Zunächst hatte ich mir auch gedacht das es eine zusätzliche Schikane ist das wir die Schwerter auf der rechten Seite tragen müssten. Aber dann hatte ich gesehen wie eng wir im Schildwall beieinanderstehen. Mit dem Scutum in der Hand ein Schwert quer an der Brust vorbei zu ziehen wäre sicherlich nicht möglich ohne dabei seine Nebenmänner wegzurempeln.
    Für den Centurio der ja neben dem Schildwall stand war das natürlich kein Problem und so konnte er es sich leisten seinen Gladius links zu tragen.


    "Gladius Pulsate"


    Wir fingen an rythmisch mit der flachen Schwertklinge auf den Schildrand zu hämmern. Mit jedem Schritt nach vorne gab es einen Schlag aufs Schild. Der dabei erzeugte Lärm würde gewiss Angst in die Herzen unserer Gegner treiben.
    Inzwischen schafften wir es auch im Marsch eine geschlossene Linie zu halten.


    "Accelerate"


    Mit diesem Befehl gingen wir vom langsammen, beständigen Schrittempo in den Laufschritt über.
    Auch jetzt noch hielten wir eine perfekte Schildlinie ein. Würde uns tatsächlich ein Feind gegenüberstehen würden wir einfach über ihn hinweglaufen.
    Trotz unserer Erschöpfung wurden wir alle vom Sog der Masse mitgerissen.

  • Cotta und Seneca's Bruder Subaquatus trainierten gerade mit den Probati und Legionären.
    Seneca stellte sich abseits in eine Ecke und beobachtete erst einmal schmunzelnd das Training.
    Die testudo wollte er bei sich noch ein bisschen verbessern, sodass er sich einer Gruppe erfahrenerer Legionäre anschloss, die gerade die testudo übte.
    Ein Centurio gab die Befehle:


    Soldaten aufstellen-Auf Befehl testudo Bilden, Schilde hoch gladius ziehen-bei Pfeilhagel in die Knie gehen- langsam vorrücken-testudo schnell auflösen- vorstürmen


    DIe Befehle wurden immer wieder durchexerziert, bis sich Seneca wieder von der Gruppe trennte.

  • Sim-Off:

    Der hat sich schon ewig nicht mehr gemeldet. Ich glaub fast seit dem Feldzug nicht mehr. Der ist wahrscheinlich nicht mehr aktiv.


    Nein Centurio, ich habe auch schon länger nichts mehr von ihm gehört. Er hat sich seit dem Feldzug nicht mehr bei mir gemeldet und auch in der casa ist er nicht aufzufinden.

  • Am nächsten Morgen kam Seneca wieder auf den Exerzierplatz zurück.
    Seneca marschierte auf eine Gruppe Legionäre zu, die gerade dabei war, eine Kampftaktik einzustudieren:
    Seneca gesellte sich zu ihnen
    Salve, ich kann euch doch bestimmt bei eurer Übung unterstützen!?
    Jawohl, Optio sagten die Legionäre


    Seneca reihte sich in die Formation ein. Schon oft hatte er diese Taktik geübt. Er hatte als Probatus so manchen heißen Nachmittag damit verbracht.
    Los geht's rief der Optio


    Es wurden zwei Gruppen gebildet, die eine ein bisschen größer als die andere. Seneca stellte sich in die vorderste Reihe der großen Gruppe. Die andere Gruppe stellte sich ebenfalls auf, sie sollte den Feind spielen.



    Also, brüllte ein Optio, sobald die Feinde nahe genug an euch ran gekommen sind, öffnen die Soldaten in den vordersten Linien die Reihen. Sie lassen ein paar Feinde hindurchschlüpfen un schließen anschließend die Reihen wieder. Somit ist der Aufprall gedämpft und die im Inneren der Formation eingeschlossenen können ohne Probleme von allen Seiten fertig gemacht werden. Verstanden?
    Jawohl Optio brüllten die Legionäre


    Na dann ,fangen wir an


    Die Gruppen formierten sich und der "Feind" rannte auf Seneca und seine Gruppe zu.
    Nun kam der Befehl: REIHEN ÖFFNEN


    Senca trat ein paar Schritte zur Seite und hob sein scutum, um nicht getroffen zu werden. Die ersten Feinde drangen in die Formation ein und wurden sofort attackiert. DieReihen schlossen sich.


    Ein paar mal wurde diese Übung durchexerziert,bis sich Seneca nach einer anderen Übung um sah

  • Es war also mein erster Tag als Optio.
    Hoffentlich läuft alles gut.


    Ich ging auf den Exerzierplatz und sah die Männer wild durcheinandern herumstehen.


    "Milites State! Was soll dieses herumlungern. State und zwar zackig!"


    Ich klemmte meinen Stock unter die Achsel und ging vor den Männern auf und ab. Ganz knapp vor der ersten Reihe und ich betrachte mir die Männer genau. Hin und wieder blieb ich bei einem stehen und nahm seine Rüstung unter die Lupe. Bei allen sauber. Sehr gut.


    Ich ging wieder etwas zurück und stellte mich vor die Legionäre und Probati.


    "Guten Morgen die Herren. Für die, die mich noch nicht kennen. Ich bin Optio Gaius Decimus Proximus. Und eines gleich vorweg. Ich kann euer gute Lehrer oder euer schlimmster Alptraum sein. Das liegt ganz alleine bei euch. Warum fragt ihr euch?"


    Ich deutete auf einen Legionär.


    "Du! Vortreten. Was ist das wichtigste in der Legion?"


    Ähm....ähm....ähm....gut Kämpfen zu können?


    Mein Stock landete kurz in seinem Magen.


    "Schwachsinn! Zurück in die Reihe! Das wichtigste ist DISZIPLIN. Disziplin und Gehorsam. Bis in den Tod.
    Wenn ihr also bei der Ausbildung und den Trainings auf mich hört bekommt ihr keine Probleme mit mir. IST DAS KLAR?"


    Jawohl Optio!


    "Sehr gut! Du! Vortreten. Ich möchte jetzt von dir hören was ihr schon alles gelernt habt.


    Ich deutete auf einen Legionär......

  • Balbus trat raus auf den Exerzierplatz. Er hatte beschlossen sich einmal anzuschauen, wie die Ausbildung der neuen vonstatten ging. Er kam gerade in dem Moment an, als Proximus dem Legionär seinen Stock in den Magen schlug und erinnerte sich daran, dass das auch schon damals während seiner Ausbildung ein gern genutztes Mittel war. Er musste etwas schmunzeln. Er stellte sich abseits hin und beobachtete die Rekruten und den Optio.

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