Der Magister Officiorum brachte die Mitglieder der Acta Diurna in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Der Magister Officiorum brachte die Mitglieder der Acta Diurna in die Aula Regia.
Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über euer Kommen unterrichten.
Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.
Die Redaktion der Acta Diurna folgt Maior bis in die Aula Regia. Freundlich bedankt sich Livia ein weiteres Mal bei dem Magister Officiorum. Nachdem er wieder gegangen ist, deutet sie ihren Begleitern mit einem entschuldigenden Lächeln an, dass auch sie nicht über den Grund dieses Treffens informiert ist. Lucilla scheint ihr ein wenig aufgeregt, doch für klärende Gespräche ist nun keine Zeit mehr. So nutzt Livia die seltene Gelegenheit ihrer Anwesenheit hier und lässt den Blick kurz über den beeindruckenden Innenraum der Aula Regia schweifen.
Auch Furianus war -wie die anderen auch- eingetreten und ließ die pompöse Konstruktion auf sich wirken.
Schon einige Male hatte er dies Privileg genießen können, doch seinen Reiz und Hochachtung verlor das Gebäude wohl nie.
Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt stand er gelassen da und wartete darauf, dass der Kaiser sie unterrichtete wozu man die Reaktion herbestellte.
Lucilla ist heißt und kalt zugleich. Sie bemüht sich, gerade zu stehen und das leichte Zittern ihrer Hände zu verbergen, indem sie ihre Arme nahe am Körper hält. Durch ihren Kopf kreisen alle möglichen Gedanken, doch keiner davon ist postiv. Die meisten beginnen mit dem Erscheinen des Kaisers und enden mit dem Ende der Acta Diurna oder noch Schlimmerem.
Nur allzu deutlich kreucht langsam die Erinnerung an die letzte, ihre einzige Audienz in ihren Gedanken herauf. Wie eine kalte Hand legt sich das Wissen darum um ihren Geist und Lucilla wünscht sich, wie schon des öfteren seit dem Wissen um diese Audienz, weit weg nach Britannia zu Aemilia.
Ganz entgegen ihrem sonst so freundlichen Gemüt hat sich Lucilla dazu durchgerungen, dass sie die schwere Last der Antworten auf die übrigen Mitglieder der Redaktion laden würde. Wenn überhaupt jemand außer Livia zum Antworten aufgefordert werden würde, so müssten die anderen zu ihrem eigenen Wohl auf Lucillas Stimme verzichten, Auctrix P.P.A. hin oder her.
Nervös zuppelt Lucilla ihr Kleid zurecht und hält ihren Blick gesenkt. Panisch denkt sie daran, dass sie ganz vergessen hat, ein Testament aufzusetzen. Hoffentlich würden ihre Verwandten Ambrosius auch so die Freiheit schenken.
Tiberius betrat mit einem seltsam zufriedenen Lächeln die Aula Regia. Er empfand es als Bestätigung seiner Arbeit, dass er immer wieder diesen Raum betreten durfte. Er atmete kurz tief durch und strich dann seine Toga wie mechanisch glatt. Ein Reflex, der sich bei ihm angesichts der leichten Nervosität bei der Begegnung mit mächtigen Personen ausgebildet hatte.
Er lies seinen Blick schweifen und wartete auf den Kaiser.
Nachdenklich studierte ich die Gesichter meiner Kollegen. Alle schienen mehr oder weniger aufgeregt zu sein, den Kaiser zu treffen. Lucilla wirkte regelrecht panisch.
Bei mir überwog vor allem die Neugier auf den Grund dieser Audienz.
Und das Gefühl, dass ich irgendwie sehr klein war. Nicht, dass ich außerhalb des Palastes ein Riese wäre, aber diese große Halle verstärkte meine Winzigkeit noch ein wenig.
Noch einmal sah ich an mir hinunter. Ja, so weit sah noch alles manierlich aus. Der Kaiser konnte also kommen
Furianus unterband das starke Gefühl des Gähnens und blickte sich kurz um.
Neben ihm stand Lucilla. Naja, sie war wohl etwas aufgeregt, so hatte er genügend Zeit sich seine Gedanken zu machen...
*Was ist nu mit der los? Vermutlich aufgeregt, vermutlich ängstlich. Soll ich mich vor die stellen? Ach neee, vielleicht kann sie es kaum erwarten den Kaiser zu sehen und macht mich dann fertig, wenn ich die Sicht versperr. Nein, sicherlich nicht.*
Sein Blick wanderte kurz zu Aelia.
*Och, auch aufgeregt, aber nicht panisch. Gutes Zeichen. Man, sie sieht ja wirklich süß aus. Ach. Leider vergeben wir beide, aber eine Versuchung wäre es wert. Och, niedlich.*
Ein Schwenker zur linken Seite und ein kurzes Lächeln.
*Aaah, die Auctrix himself. Stoisch, gelassen, eine Führungsmacht. Mal schauen wie lange ich noch Subauctor bin...mensch, ich müsste mal wieder mehr schreiben.*
Dann war da noch Sophus.
*Aaaah, der Alte. Scheint auch ruhig zu sein. Vielleicht sollte ich mich mal erkundigen ob er nu Equester ist. Wahrscheinlich, hat es sich ja verdient. Hmmm, vielleicht sollte ich ja mal zur Abwechslung Auspizien verlangen, der hat bestimmt nicht viel zu tun. Guckt mal, schaut mal da und ich kann meine Spiele ausrichten.*
In sich hineingrinsend wipte Furianus ein wenig auf und ab.
Je länger sie warten, desto schlimmer wird es. Nervös blickt Lucilla zur Seite und wird sich auf einmal des großen Furianus neben sich bewusst. Vielleicht könnte sie...
Ganz langsam, fast unmerklich setzt Lucilla einen Fuß ein Stück zurück. Für alle anderen würde es so scheinen, als verlagere sie ihr Gewicht aufs andere Bein. Keine zehn Sekunden später tut sie selbiges nochmal mit dem anderen Fuß. Sie blickt nach unten auf ihren Zehenspitzen, dann auf die des Flaviers. Die doch beträchtlich unterschiedliche Fußgröße mit einberechnet hat sie damit schon einen Digitus breit nach Hinten herausschlagen können. Nocheinmal rückt sie unauffällig zurück und schließlich noch ein weiteres mal. Natürlich macht es nicht viel aus, doch Furianus steht damit eindeutig weiter vorne und würde so sicherlich auch eher die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich ziehen. Schade um ihn, er ist ja doch ein netter Kerl. Aber als Flavier würde er vielleicht sogar eh besser weg kommen als sie alle, daher kann er auch mehr einstecken.
Furianus schaute sich um, dachte nach, stellte fest: Er steht zu weit vorne.
Er sollte wohl lieber ein wenig weichen, ruhig die Anderen nach vorne lassen.
Tatsache war: Ein Verwandter wollte den Kaiser töten.
Eine Verwandte wurde vom Kaiser aus Rom verbannt.
Der Kaiser schien von seinem doch fabelhaftem Geschenk nicht sonderlich begeistert.
Schlussfolgerung: Der Kaiser mochte ihn nicht besonders.
Reaktion: Furianus lächelte kurz und versuchte einen Gang, der in ein paar Menschenleben "Moonwalk" heißen würde.
So bewegte er sich in merkwürdiger Weise doch ein Stück zurück und stellte mit voller Zufriedenheit fest, dass Livia ganz vorne stand.
Doch irgendwie war da ein Luftzug von hinten, der seinen Nacken streichelte und Gänsehaut hervorrief.
Eindeutig, der Kaiser musste die Tür geöffnet und eingetreten sein.
Ein kurzer Seitenblick nach links und ich riss erschrocken die Augen auf.
Herrje, ich stand ja viel zu weit vorne. Das war mir bis eben gar nicht aufgefallen. Ich spürte, wie meine Kehle trocken wurde. Bei allen Göttern, das würde ja aussehen, als ob ich mich in den Vordergrund drängen wollte. Meine Kollegen würden mich verachten, der Kaiser würde die Nase rümpfen über dieses Verhalten...mein gesellschaftliches Leben wäre vorbei.
Wah! Ein Luftzug! Nun war es zu spät, um etwas daran zu ändern...
Verstohlen linste ich über die Schulter.
Uff, doch nicht. Weit und breit niemand hinter mir zu sehen. Außer Furianus und Lucilla natürlich.
Ich verschränkte die Arme hinterm Rücken und tat, als würde ich die Decke betrachten, wobei ich mich einmal halb umdrehte, einen Schritt nach vorne (also nach hinten) tat und mich schließlich flugs wieder nach vorne umwandte.
Was war ich doch für ein cleveres Mädel.
Leicht irritiert sieht Livia sich zu Auctrix PPA, Lectrix und Subauctor um. Für einen Moment hat sie geglaubt, aus deren Richtung eine gewisse Unruhe auszumachen. Da die drei Verdächtigen jedoch gänzlich unverdächtig an die Decke starren, verwirft sie diesen Gedanken wieder. Sie verlagert ihr Gewicht ein wenig und setzt ihre Betrachtungen der Aula Regia fort. Die fantastische Wirkung dieses Raumes inspiriert Livia zu neuen Ideen bezüglich der künftigen Ausstattung der Casa Vinicia. Die Decke würde sich wunderbar im Bad machen und dieser exquisit gemusterte Pavonazzetto-Marmor der Säulen könnte in einem Atrium einfach fabelhaft zur Geltung kommen. Die Statuen aus schwarzem Basalt sind eindrucksvoll, doch für die Casa Vinicia weniger geeignet. Sinnierend lässt sie ihre Blicke schweifen und die Phanstasie spielen. Als Livia sich das Gesicht ihres Gemahls vorstellt, während sie ihm von ihren Plänen berichtet, erscheint schließlich sogar ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht.
Ach herrje, nun schaute auch noch die Auctrix so vorwurfsvoll zu uns. Standen wir etwa immer noch zu weit vorne?
Ein wenig ängstlich sah ich zu den anderen. Hm. Die machten keine Anstalten sich zu bewegen, also schaute ich stur wieder nach vorne.
Doch die Ruhe währte nicht lange, denn mir kam ein schrecklicher Gedanke.
Was, wenn der Kaiser einen Rechtschreibfehler gefunden hatte, den ich selbst übersehen hatte? Was, wenn er mich dafür aus der Acta warf, oder gleich ins mamertinische Gefängnis?
Mit Mühe und Not hielt ich mich davon ab, an den Fingernägeln zu kauen. Nein, nein, der Kaiser ließ sich die Acta sicher vorlesen. Also konnte er gar keine Rechtschreibfehler finden, es sei denn, der Vorleser würde sie ihm extra mitteilen...oooooh, diese linke Ratte... -.-
Unruhig trat ich von einem Bein aufs andere und sah mich um. Wo bestand am ehesten die Chance auf eine schnelle Flucht? Zur Türe sicher nicht hinaus, da standen bestimmt die Praetorianer, die mich ins Gefängnis bringen sollten. Fenster? Hm...andererseits würden sie wohl nicht damit rechnen, dass ich geradewegs zur Tür hinausrannte...
Furianus versuchte unauffällig die Falten seiner Toga zu durchstöbern, doch sein marsupium hatte er wie immer nicht dabei. Einer der Sklaven musste es wieder einmal bei sich tragen.
Mist, nun hatte er nichts, was er dem Kaiser schenken konnte, falls dieser was verlangte.
Er hatte auch keine Ergebnisse für den Kaiser, wie damals die Ernennungen und Vorschläge.
Furianus versuchte sein Suchen dadurch zu verbergen, indem er so tat als würde er sein Gewand nur glattstreichen wollen. Nicht zu auffällig, ganz ruhig.
Nach etlichen Augenblicken des Bangens wurde er doch endgültig enttäuscht. Er hatte nichts, nicht einmal ein kleines Präsent.
Nun lag es an den Worten, ja, damit musste er ihn betören, so dass dieser keine Chance hatte ihn zu tadeln. Komplimente mussten her.
"O, mein omnipotenter Kaiser, o Herrscher des irdenen Reiches, o Gebieter über Land und Meer, o oberster Richter all unseres Seins."
Schonmal gut, nun mussten noch einige Adjektive her, die Furianus aber irgendwie, aus irgendeinem Grund, nicht einfallen wollten. Die Aufregung war wohl schuld.
Kritik, der Kaiser hatte bestimmt Kritik an irgendeinem Artikel, der seine Handschrift trug. Ein Exempel musste her, deshalb die ganze Redaktion, er würde Furianus nieder machen, würde es die Anderen ansehen lassen. Mist, er hätte doch lieber einem Kultverein beitreten sollen, als der Acta Diurna. Sein Gewissen hatte ihn ja schon damals gewarnt, aber nein, er war so ein Dickkopf, wollte unbedingt seine Meinung dem ganzen Imperium offenbaren, nun hatte er den Salat. Nun würde er getadelt werden, wenn nicht schlimmer...
Tiberius bekam nur wenig von den tiefschürfenden Gedankengängen seiner Kollegen mit. Nur einmal blickte er sich etwas irritiert um, als Germanica Aelia ein paar Schritte durch die Halle stapfte und so schien, als beobachtete sie wirklich fasziniert die Decke der Aula. Tiberius hob ein wenig die Augenbrauen, sagte jedoch nichts und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, den Kaiser erwartend.
Wieder meint Livia diese Unruhe zu verspüren und wendet sich zu ihren Redakteuren um. Mit einem strafenden Blick bedenkt sie die Unruhestifter und lässt sich angesprochen fühlen, wer mag. Dann wendet sie sich wieder angenehmeren Gedanken zu und beschaut sich den wunderschönen Fußboden. Sie stellt fest, dass sie sich garnicht genau erinnern kann, wie die Böden in der Casa Vinicia ausgestaltet sind. Dies ist für sie ein eindeutiger Grund, dass großer Verbesserungsbedarf besteht. Livia seufzt unmerklich angesichts der vielen Arbeit, die dieses Haus ihr noch machen wird.
Wie zufällig landet ihr Blick dabei auf Germanica Aelia und sie sieht die Lectrix nachdenklich an. Von deren Verlobung hat Livia gehört, auch davon dass es sich bei ihrem Verlobten um einen Germanen handelt. Sie überlegt sich, ob Aelia wohl ebenso viel Arbeit damit hat, ihr zukünftiges Heim einzurichten. Von einer Hochzeit ist Livia noch nichts bekannt und sie vermutet, dass die Einrichtung der germanischen Casa es ist, welche jenen Termin so weit hinauszögert. Doch da es sich bei all dem um reine Spekulation handelt, lässt sie den Gedanken wieder fallen und wendet ihren Blick von Aelia ab, um mit ernster Miene anderen Gedankengängen nachzugehen.
Oh ihr Götter...sie wusste es! In dem Moment, als Livia mich ansah, wurde mir klar, dass die Auctrix genau wusste, warum wir alle hier waren.
Es war meinetwegen. Nach diesem strafenden Blick konnte daran kein Zweifel mehr bestehen. Ich hatte es verbockt und nun würden alle sich an meinem Unglück laben können. Oder wollte der Kaiser an mir ein Exempel statuieren?
Ich fühlte, wie meine Hände zu schwitzen anfingen. Olympus, was hatte ich nur ausgefressen?
Schuldbewusst, auch wenn ich mir eigentlich keiner Schuld bewusst war sah ich zu Boden und bemühte mich, möglichst ruhig zu stehen.
Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedachte, wie sehr meine Knie zitterten. Hoffentlich würde ich nicht auch noch in Ohnmacht fallen, das würde man mir sicher nie verzeihen.
Und meine Familie...wie sollte sie nur mit dieser Schande zurecht kommen? Am besten, ich nahm alles ohne Widerworte hin, dann würde es vielleicht nicht ganz so aufgebauscht werden...andererseits...hier stand die gesamte Redaktion der Acta Diurna, natürlich würde man das aufbauschen. Diese Aasgeier würden sich mit Freuden auf mein Elend stürzen.
Einen säuerlichen Blick warf ich daher in Richtung Furianus und Lucilla...
Furianus erblickte diesen zugeworfenen Blick.
Mist, sie wussten es alle, alle. Und dann lieferten sie ihn aus, unwissend, wollten ihn auslachen.
Seine Hand ballte er zu einer Faust.
Und das waren Kollegene, wirklich, er hätte zum Kultverein gehen sollen. Da hätte er etwas davon gehabt, die Götter hätten ihm sowas erspart.
Er seufzte.
Ach, was sollte es schon, wenn er untergehen würde, dann gingen sie sicherlich mit unter. Ach, da fiel ihm so einiges ein.
Dieser Aelia würde er ganz leicht unterstellen können, dass sie nie da ist und nur in Germania weilt, nie was tut und alle Rechtschreibfehler durchgehen lässt.
Dieser Lucilla könnte man leicht unterstellen was mit diesem Sophus zu haben.
Bei Sophus könnte man sagen, dass er bei den Acta-Sitzungen nur schläft und sein Geld für Falerner ausgibt, welchen er auch manchmal auf Acta-Kosten einkauft.
Und die Auctrix, würde man behaupten, steckt sich den ein oder anderen Beutel Sesterzen selbst ein.
Ach, er hatte so viele Ideen und er selbst wäre fein raus, der Kaiser wäre zu bestürzt. Außerdem könnte er doch einfach erzählen, dass er Menschen bezahle für ihn Artikel zu schreiben. Nein, noch besser, er hatte einen Sklaven. Ach, nein, dann könnte er ja wieder zur Rechenschaft gezogen werden. Lieber nichts sagen und schweigen, alle Schuld von sich nehmen.
Zufrieden grinste er und schaute sich dabei kurz um. Ja, sie würden ihre Strafe schon bekommen, wenn sie ihn so einfach ausliefern.
Von irgendwelcher Unruhe außer ihrer eigenen bekommt Lucilla nicht sehr viel mit. Abwechselnd betrachtet sie die Decke oder den Fußboden. Zwischendrin jagd ihr ein kalter Schauer über den Rücken, doch vielleicht ist es auch nur ein Luftzug. Langsam wird sie jedoch ruhiger, findet sich mit ihrem Schicksal ab. Ihr Leben war so schlecht ja nun nicht, das einzige, was sie bedauert ist, dass sie mit Avarus nicht mehr Zeit hatte verbringen können. Außerdem wäre sie zu gern noch einmal in einer anderen Provinz gewesen. Aber ihre Mutter ist auch nie über Hispania herausgekommen und sicherlich trotzdem glücklich im Elysium.
Verstohlen blickt sie zu den anderen. Für Sophus wäre es vielleicht auch nicht so schlimm. Er hat bestimmt schon viel gesehen in seinem Leben. Um Livia wäre es sehr tragisch, nicht nur, da ihr sicherlich selbst noch Großes bevorsteht, nein, der arme Hungi würde nochmal eine Frau verlieren. Bestimmt würde er darüber nicht hinwegkommen. Und Furianus, war da nicht auch neulich eine Verlobung? Doch, Lucilla ist sich ganz sicher und nach kurzem Nachdenken fällt ihr ein, dass Claudia die Glückliche ist. Bei der Gelegenheit fällt ihr auch auf, dass Claudia schon lange nicht mehr in ihrem Officium gewesen ist, wo sie doch früher ihre liebste Stammkundin war. Ihr Blick geht weiter zu Aelia. Aemilia! O weh, am Ende würde der Kaiser Aelia für Aemilia halten! Gemeisam mit Lucilla würde sie wahrscheinlich die schlimmsten Qualen ertragen müssen, arme Aelia!
Und schon ist die mühsam erklämpfte Ruhe wieder dahin. Langsam schnürt es Lucilla die Brust zusammen. Diese Redaktion ist einfach zu gut, als dass sie so ein Ende verdient hätte. Mit bangen Blick verfällt Lucilla wieder in das apathische Starren auf den Fußboden.
Schnellen Schrittes und mit ernster Miene betrat der Kaiser die Aula Regia. Er musterte kurz die Anwesenden, deren Nervosität blieb ihm nicht verbogen.
"Salvete. Ihr fragt euch sicher, weshalb ihr in hierher geladen wurdet. Nun, die Acta Diurna erfreut sich nunmehr bereits seit einiger Zeit großer Beliebtheit, kürzlich wurde sogar ein Jubiläum gefeiert. Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden."
Streng schaute der Kaiser in die Gesichter der Gäste. Nicht lange aber konnte er sich ein Grinsen verkneifen.
"Ich verabschiede mich hiermit von der Zeit, in der der Acta Diurna keine Auszeichnungen zuteil wurden. Tiberia Livia, Decima Lucilla, euch beiden wird je eine Statua verliehen."
Furianus begrüßte den Kaiser freundlich und verbeugte sich.
Doch was er sagte klang eher erschreckend...die Acta...verabschieden, sie vermutlich alle hängen lassen?
Aber nein, der Kaiser, wie humorvoll er doch war, trieb seinen Spass mit ihnen.
Furianus, sichtlich erleichtert, dass nichts zu beanstanden war, lächelte dezent den beiden Glücklichen zu.
Ach, so eine Statua hätte sich in seinem Cubiculum auch schön präsentieren können.
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