Manöver der IX. - Der Marsch

  • Ein Eques kam zum Hauptheer und hielt auf den Tribun zu... Dann lief das Pferd langsam, und der Eques sagte...


    "Mein Tribun, Eques Cabo, II. Turma unter Decurio Tiberius Iulius Numerianuns, wir haben einen sehr geeigneten Lagerplatz gefunden."

  • Mela ritt mit den anderen im Tross. Inzwischen hatten sie einen geeigneten Lagerplatz gefunden und warteten auf neue Befehle. EIn Eques war ausgesand worden um dem Tribun Meldung zu erstatten. Mela war froh, dass er reiten konnte und nicht laufen musste.

  • Zitat

    Original von Caius Iulius Seneca
    Sehr gut, Eques.


    Dann melde den Pionieren, dass sie mit dem Abstecken beginnen sollen.


    Der Eques ritt los zu Centurio Plautius' Einheit...


    "Centurio Plautius, die Turma unter Decurio Numerianuns meldet dass sie einen geeigneten Lagerplatz gefunden hat, Tribun Gracchus befahl dass die Pioniertruppen mit dem abstecken beginnen sollen."

  • Centurio Plautius nickte und wandte sich an einen Optio.


    "Gut, die Pioniere werden das Tempo erhöhen und im Eilmarsch voraus marschieren. Wir beginnen dann mit der Arbeit. Reduziere das restliche Marschtempo noch etwas, damit die Leute beim Kriegsgerät sich noch ein wenig mehr erholen können. Sobald diese beim Lager ankommen, kann der Rest für sie nämlich mit aufbauen, während sie selbst direkt mit dem Tribunus Schussübungen abhalten werden.Kriegsgerät ist was Feines, wenn man damit mehr als nur in die eigenen Reihen oder um die Ecke schiessen kann."


    Plautius gab den "Pionieren", sprich dem Bautrupp und etlichen zugewiesenen Handlanger-Legionären, den Befehl in einen mittelschnellen Dauerlauf zu verfallen. Der Optio drosselte abermals geringfügig das Tempo.


    Plautius und seine Leute setzten sich mehr und mehr im Dauerlauf vom Tross ab. Gefolgt von einigen Packeseln, die einige Gerätschaften und unhandliche Kleinigkeiten trugen.



    Sim-Off:

    So. Jetzt habe ich aber auch ein kleines Problem und brauche mal eine Info des Kommandostabes für die Sinulation.
    Ich habe keine rechte Ahnung, wie dieses kleine One-Night-Lager aussehen soll oder historisch aussah.
    Die Pferde und Tiere waren vermutlich angepflockt in der Mitte, damit sie sicher waren. Dazu 1-2 zentrale, große Feuerstellen in der Lagermitte, zusammen mit den Offizierzelten. Darum, dann die Truppenzelte, sofern wir überhaupt welche dabei haben. Tendenziell gehe ich eher mal davon aus, daß wir unter freiem Himmel schlafen oder solche Zeltplanen Modell "Dackelhütte" dabei haben. Material für eine provisorische Pallisade haben wir wohl kaum dabei, sprich keine vorgefertigten Holzstangen. Und wenn wir jetzt noch groß Pallisadebauen und Graben ausheben, das dauert. dann eher kleines Lager und alles eng auf eng. Niedrige Erdfeuerstellen und alle 3-5 Meter eine wache im Kreis um das Lager. Andere Ideen was wir in Sachen Wanderlager simulieren wollen?

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sim-Off:

    Außerhalb befriedeter Provinzen wurde jede Nacht ein Marschlager errichtet. Dieses war stets rechteckig mit abgerundeten Ecken. Hierzu wurde zunächst das Lager vermessen, danach ein Graben (fossa) von ca. 1 m Tiefe ausgehoben und die Erde nach innen aufgeschichtet, auf die Krone dieses ca. 60 cm hohen Erdwalls wurden die pila muralia, die jede Gruppe (contubernium) mitführte, befestigt und mit Seilen verbunden, so dass eine ca. 100 - 120 cm hohe Palisade entstand. Die Außenseite des Walls wurde nach Möglichkeit durch Rasenziegel abgedeckt.
    Die Größenangaben sind nur Durchschnittswerte, die tatsächlichen Werte hingen sehr von der Bodenbeschaffenheit und der zur Verfügung stehenden Zeit und Mannschaft ab. Je größer das Lager, desto kleiner die auf jeden Legionär entfallende Schanzarbeit. So musste bei der Errichtung eines Doppellegionslagers jeder Soldat ca. 25 cm Graben und Wall schanzen, bei einem Kohortenlager bereits ca. 1,2 m und im Falle eines Centurionenkastells bereits über 2 m. Natürlich schanzte nicht jeder Soldat, ein Teil schanzte, der Rest arbeitete an der Errichtung der Zelte/Gebäude.
    Stand genügend Zeit zur Verfügung, so wurde erheblich stärker geschanzt, so konnte der Graben, auch eines Marschlager, eine Tiefe von 3 m und eine Breite von bis zu 7 m erreichen. Der Wall wurde entsprechend auf eine Höhe von 2 - 3 m aufgeschüttet.
    Bei einem Marschlager waren die Tore einfache Unterbrechungen im Wall, die von vorgesetzten Wällen geschützt wurden, diese vorgesetzten Wallstücke konnten auch mehrfach gestaffelt sein und auch auf der Innenseite des Hauptwalls ergänzt werden. Wurde das Lager permanent genutzt, so wurden richtige Torflügel, die von Türmen geschützt wurden, errichtet, auch wurde dann die Palisade durchgängig aus Holz errichtet und die Wallkrone zu einem echten Wehrgang ausgebaut.


    Quelle: Wiki

  • Sim-Off:

    :patsch: @avitus. danke. auf das naheliegenste kommt man oft ja nicht, obwohl man es direkt vor der nase hat. ich gehöre halt einfach zu der generation, die recherche am liebsten mit büchern aus papier in einer bibliothek betreibt. =)


    @seneca: ja, eine vorlesung ist schon was feines. =) an solchen dingen merkt man dann wie beim kriegsgerät, daß man sich halt selten wirklich tief im vorfeld mit sowas beschäftigt. aber wir wollen es ja so historisch wie möglich.


    allerdings ist so ein graben ja auch etwas arbeit. stellt sich halt die grundsätzliche frage, ob wir das auch alles mit allen ausspielen wollen und ggf. einen tag länger immer vor ort bleiben, damit es sich lohnt. ansonsten bastel ich dann gleich mal einen allgemeine, erste ablaufbeschreibung, die man dann ja weitgehend wiederholen oder bei bedarf ausweiten kann.





    Plautius und seine Leute erreichten den vorgesehenden Lagerplatz und machten sich an die Arbeit.

  • Der Lagerplatz war gut gewählt worden. Durch den Platz lief ein kleiner Bach. Es mußte also nur darauf geachtet werden, daß an dem einen Ende des Lagers niemand ins Wasser pinkelte, während ein anderer Legionär mit demselben Wasser dann den Puls kochte.


    Das Gelände war eine flache Wiese, die auch frei von Büschen und Strauchwerk war. Das ersparte heute das Roden. Plautius und die Vermesser bestimmten die Ausmaße des Lagers. Man entschied sich für “sehr klein und alle dicht auf dicht”, damit der Graben in Sachen Arbeitsaufwand überschaubar blieb. Kurze Diskussion gab es bei der Frage, ob die Reiterei ebenfalls ins Lager kam oder ein eigenes Lager baute. Plautius erklärte, daß die Infanterie die Pferde der Reiterei ebenso beschützen würde, wie das Kriegsgerät, und man somit wohl auch den Reitern ein kleines Plätzchen zugestehen mußte.


    Das Gelände wurde abgesteckt, wobei man sowohl die Ecken fixierte, wie auch die Plätze, wo man das Kriegsgerät in alle 4 Himmelsrichtungen nach den Schiessübungen aufstellen konnte. Ob der Tribunus ein Zelt dabei hatte war nicht bekannt, aber man ließ jetzt vorsorglich in der Lagermitte mal etwas Platz für sein Zelt und ein größeres Mannschaftszelt für die anderen Offiziere. Plautius sah nicht ein, daß jeder Offizier heute sein eigenes Zelt bekam. Immerhin war dies ein “Einsatz im Kriegsgebiet” und es mußte weniger Graben ausgehoben werden, da das Lager kleiner bleiben konnte.


    Von Toren oder 2 Hauptstrassen konnte man jetzt nicht wirklich sprechen, aber es gab später einen freien Weg und Möglichkeiten das Lager zu betreten.


    Dann begann man einen 4-5 Fuss tiefen Graben auszuheben, was eine echte Plackerei bei den wenigen Leuten war. Den Aushub schüttete man zu einen “Wällchen” auf und plazierte die ausgestochenen Grassoden darauf. Die Wallkrone wurde mit mit den pila muralia bestückt, die der Pioniertrupp von Plautius mit sich führte. Das Ergebnis war ein Teilstück einer provisorischen Pallisade. Der Rest würde auf die Haupttruppe warten müssen.


    Bei den Toren ließ man sich etwas mehr Zeit. Das Ergebnis waren richtige Tore (wenn auch sehr grob) mit beweglichen Flügeln und einem mitteldicken Baumstamm als Türbalken. Die mitgeführte Säge verarbeitete einen umgeschlagenen Baumstamm vor Ort zu groben, dicken Brettern, die man zu einem Tor zusammen nagelte. Zusammen mit mitgebrachten metallene Türangeln und Holzpfosten ergab das ein richtiges, bewegliches Tor. Hm, ein germanischer Angreifer würde aber vermutlich eher mal eben über den Graben hüpfen und den Wall hoch gehen. Andererseits konnte die Reiterei später den Graben ja noch breiter und tiefer machen. Die Leute hatten eh nur auf dem Pferd gesessen und waren noch voll ausgeruht.


    Jetzt würde man auf den Rest der Truppe warten und sich schon einmal die besten Plätze sichern, während ein kleiner Teil der Pioniere den letzten Befehl von Plautius ausführte und Latrinenlöcher buddelte. Modell Feldlagerlatrine: ein Loch, darüber einen Holzbalken. Die Kunst bestand darin nicht von dem Balken ins Loch zu fallen.

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  • Sim-Off:

    Den Graben hebt die gesamte Gruppe zusammen aus, damit man auch genügend Männer hat, die das ganze sichern können. :)




    Der Tribun Gracchus beobachtete das Ganze von einem kleinen Hügel aus.


    Die Legionäre waren fleißig dabei, den Graben auszuheben, wärend einige von ihnen vor ihren Kameraden standen, um das Gelände zu sichern.


    Schon bald konnten sich die Soldaten an das Aufstellen der Zelte machen, wobei mit dem Zelt des Kommandeurs begonnen wurde.


    Zum Schluss stellten das die legionäre ihre eigenen Zelte auf. Jeder hatte seinen zugewiesenen Platz, sodass es keinen Streit gab.


  • Avitus musste die erste Wache übernehmen. Zusammen mit einem weiteren Legionär aus seiner Centurie bezog er Stellung auf einem erhöhten Geländepunkt, von dem man einen guten Überblick hatte. Die Milites unten auf dem Campus richteten das Lager her, das langsam Gestalt anzunehmen begann.


    Sie hielten Ausschau nach möglichen Bedrohungen. Obwohl alles nur ein Manöver zu sein schien, war man hier in Germania nie vor bösen Überaschungen sicher. Aus einem harmlosen Manöver könnte blitzschnell blutiger Ernst werden.


    Das Wetter hatte - den Göttern sei dank - im Laufe des Marsches aufgeklart, obwohl während des Marsches Avitus den Regen erfleht hatte, denn sein Durst war schrecklich quälend. Er hatte sich mit der Verteilung des Wassers in seinem Wasserbeutel verschätzt.Doch nun war der Durst gestillt, neue Kraft gesammelt und selbst der Himmel präsentierte sich strahlend blau.


    Sie blieben eine Stunde oben, dann kam die Ablösung durch zwei Milites. Für Avitus und seinen Kamerad hieß es, beim Lageraufbau mitmachen.


    Sim-Off:

    das obige Bild ist zwar nicht mein Eigentum, aber überall im Netz zu finden. Wer der Copyright-Inhaber ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall ist das Bild aber nicht fremdverlinkt, sondern auf den Rechner kopiert, etwas bearbeitet und dann mit imageshack hochgeladen. Ich hoffe, dass das so in Ordnung geht.

  • Da die Befestigungen nahezu fertig waren, mussten als nächstes die Zelte aufgestellt werden. Avitus wurde dem Trupp zugeteilt, der Zelte für die Offiziere aufbauen sollte. Am Praetorium gab es genügend Hände, die schon mit anpackten, also stellten sie die Zelte der Tribune auf...

  • Das Lager nahm Gestalt an. Plautius stand im Graben und schaufelte, während er sich fragte, wie mal die Zeit und den Aufwand etwas reduzieren konnte. Vielleicht sollte man einfach mehr und bessere Baumaterialen mitnehmen und gleichmäßig auf die Leute verteilen.

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  • Das Lager war nun vollständig fertiggestellt.


    Tribun Gracchus gab dem Cornicen an seiner Seite das Signal, dass die Legionäre, die Wache hielten, abtreten durften.
    Der Cornicen gab das Signal weiter und trat dann ebenfalls ab.


    Als alle im Lager waren, machte sich der Tribun mit der turma auf den Weg zu seinem Zelt.


    Im Zelt angekommen schickte er einen Optio los, der Centurio Plautius mit der Auslosung der Wachen beauftragen sollte.

  • Plautius erstellte einen Wachplan und loste die Wachen aus. Dabei setzte er diesmal auf das Prinzip von vielen kurzen Wachen, die sich zum Teil auch bewußt überschnitten und auch die Männer der Reiterei mit einbezog. So hatte jeder Soldat nur eine 2-3 stündige Wache. Die Kohorten wurden dabei bunt gemischt, so daß man auch mal Dienst mit Männern hatte, die man sonst nie zu Gesicht bekam.


    Crispus Wache fiel (nebst anderen Wachen) in das 1. Wachviertel der Nacht. Als Centurio vom Dienst würde Plautius noch wach sein.


    Lupus Wache (nebst anderen Legionären) fiel in das 2. Viertel. Der Decurio vom Dienst würde Iulius Numerianuns sein.


    Mela und Avitus (und auffallend viele Probati - was Fortuna sich da wohl gedacht hatte) fielen in das 3. Viertel der Nachtwache. Ihnen zur Seite stand Optio Tiberius Hadrianus (der aber mit Lupus und Vitamalacus nicht verwandt war, auch wenn er Tiberius hieß), wie auch der Tribuns, den man im Bedarfsfall unbedingt (!) wecken sollte.


    Das 4. Wachviertel entfiel überwiegend auf die Reiterei, die ohnehin als Frühaufsteher galten. Dazu die restlichen Probati, 2 Optios der Infanterie, Tertius Callidus und Marcus Mattiacus, wie auch Centurio Plautius (Zitat: "Weckt mich, wenn ich noch nicht auf bin. Manöver sind zu spannend um viel zu schlafen.").

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  • Sim-Off:

    Hm... Das ging aber schnell, naja wir sind einfach auch im Lager...


    Auch meine Turma war im Lager, wir hatten wahrlich einen guten Platz gefunden, mit der Quelle, und der großen freien Fläche die im Falle des Krieges, Angreifern keine Deckung für einen Überraschungsangriff bieten würde... Ich saß noch ein wenig vor meinem Zelt rum, irgendwie konnte ich nicht so wirklich schlafen, ich beobachtete die Wachen ein wenig, und hörte ab und an die Pferde...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Mela hockte mit einigen anderen Equites zusammen vor seinem Zelt und zeichnete an der Karte des Geländes. Schließlich sollte er kartographieren und das nahm er ernst. Hin und wieder hob er den Blick und versuchte sich an das Gelände zu erinnern, das sie bisher passiert hatten. Dann zeichnete er weiter.

  • Spät war es in der Nacht, als ich mich erhob, da ich sah dass auch einige meiner Equites noch wach waren... Also ging ich zu ihnen hinüber...


    "Männer warum seid ihr noch wach?"


    fragte ich die Reiter leise da ich die anderen nicht unbedingt wecken wollte...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

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