Trotz meiner innerlichen Wut bewahrte ich Dignitas und Gravitas, als ich vor die Bürger Roms trat.
In dieser Stunde, in der ich, mein Amt und meine glorreiche Gens beleidigt wurden, würde ich mich vor Sie stellen und ihnen meine Beschwerde vortragen.
Ich erhob meine geschulte Stimme:
"Volk von Rom!
Römer und Römerinnen!
Ich bitte um Euer Wort!
Erst kürzlich habt Ihr mir Euer Vertrauen geschenkt, indem Ihr für mich gestimmt habt. Diesmal stehe ich nun vor Euch, um eine elementare Frage zu stellen:
In welchen Zeiten leben wir eigentlich ?
Genau wie meine Ahnen, in der Tradition Roms , versuche ich meine Quaestur gewissenhaft und fleißig zu beginnen, doch scheinbar gibt es unter meinen Amtskollegen jemanden, der dies nicht zu honorieren weiß.
Ich erfuhr erst kürzlich, dass der amtierende Quaestor Principis eine Arbeitsgruppe hatte einberufen lassen. Dazu waren der Quaestor Urbanus und der Quaestor Pro Praetore eingeladen.
Doch fand dieses Einladung ihren Weg zu mir, der von euch gewählten Quaestrix?
NEIN!
Kein Brief im Briefkasten der Villa Tiberia, kein Bote an der Porta!
Da der Weg zur Villa Tiberia gut zu finden ist, was viele von euch, welche an der Hochzeit meiner Verwandten, der ehrenwerten Senatorin Tiberia Livia, teilgenommen haben wissen, bleibt nur der Schluss, dass ich durch den Quaestor Principis absichtlich davon ausgeschlossen worden bin.
Und nun frage ich Euch, das große Volk von Rom:
Ist es rechtens, dass ein gewählter Magistrat seine persönlichen Interessen über die Interessen des Volkes, über Eure Interessen, stellt, in dessen Namen er doch zu sprechen meint?"