Adria, Medeia und Valeria in den Thermen

  • "Germania?" erstaunten Blickes hob Medeia leicht ihre Augenbraue auf Valerias letzten Kommentar. "Du beabsichtigst also nach Germania umzusiedeln?" Für Medeia war es wohl offensichtlich unverständlich, warum man Germania dem Herzen des Imperiums vorzog. Wo doch in Rom das Leben und die Macht dieses Weltreiches pulsierte. Doch Adrias Frage lenkte sie auf die Überlegungen, die Medeia sich schon seit einer Weile machte.


    "Nun, die Symposien werden sich mit einer Reihe von Themen befassen. Von philosophische bis hin zu gesellschaftliche Aspekte unseres menschlichen Daseins und Zusammenlebens. Aber ich dachte auch an kleinere Aufführungen oder kleinere Bankette, die einfach dem gepflegten Zeitvertreib in stilvollem Rahmen dienen. In den letzten Monaten ist es im Palast doch etwas triste geworden." Ob es nicht eher schon Jahre der Ruhe waren, konnte Medeia nur vermuten. Sie hatte doch solche Bemerkungen schon öfters gehört. Besonders seit der Krankheit der Augusta war es besonders ruhig geworden, sagte man ihr.


    Medeia winkte die Sklavin herbei, die einen kleinen Schwamm und Holzeimer mit sich schleppte. Sie nahm den Meerschwamm und tauchte ihn in wohl kaltes Wasser, was sie sich über den Nacken rieseln ließ. Fragenden Blickes reichte sie den Schwamm weiter. Dabei sprach sie: "Der Kaiserpalast sollte doch auch das Herz Romas wiederspiegeln. Aber das ist alles erst noch in der vagen Planung, worüber ich mich noch mit der Kaiserin unterhalten will. Wärest Du denn interessiert an solchen Veranstaltungen teilzunehmen, Adria?"

  • Valeria nickte.
    "Germania", bestätigte sie.
    "Der Cultus Deorum ist sehr schwach besetzt in dieser Provinz. Und nachdem ich Sacerdos Iunonis bin und außerdem meine Familie dort hinzieht, halte ich es für das Beste, wenn ich mitgehe und den Göttern dort diene. Was man so hört, sollen recht viele Einwohner Germaniens noch an diese Asen und so glauben...."
    Sie lächelte dankbar und nahm Medeia den Schwamm ab, um es ihr gleich zu tun und ihn in kaltes Wasser zu tauchen, um es sich in den Nacken zu gießen. Was eine Wohltat! Dies wiederholte sie einige Male, bis Medeia und Adria sich über diese Bankette und Diskussionsrunden zu Ende unterhalten hatten. Sie seufzte und reichte Adria den Schwamm, sagte dabei:
    "Schade, dass ich dem nicht beiwohnen kann. Es wäre sicherlich interessant und würde meinen Geist anregen."

  • "Asen?", wiederholte Adria verwirrt das Wort von Valeria. "Heißen die Götter wirklich Asen? Ich habe das Wort noch nie gehört."


    Dem Bericht von Medeia hörte sie aufmerksam zu, als sie ihre Ideen zu Banketten und Diskussionsrunden bringt und versucht es sich schon bildlich vorzustellen.
    "Ich würde mich freuen, ebenfalls geladen zu werden. Doch würde ich sicherlich zu vielen Themen keine wirkliche Bereicherung einer Diskussion sein. Falls jedoch eine Runde stattfindet, für die ich mich interessiere, wäre ich gerne dabei."
    Sie bewunderte Medeia für ihr Engagenemt, Leben in den Kaiserpalast zu bringen. Der Kaiser war sicher froh, sie als Angestellte zu haben.

  • Lächelnd neigte Medeia leicht den Kopf. "Wenn eine solche Veranstaltung ansteht, dann werde ich gerne an Dich denken, Adria. Und ich bin sicher, dass Du eine große Bereicherung für solche Runden wärest!" Und Medeia schien das mehr als nur als Höflichkeit zu meinen. Seufzend genoß sie für einen Moment still den heißen Dampf um sich herum. Waren sie noch nicht in den ganz heißen Räumen angelangt, so dass man sich durchaus mit Muse den Gesprächen widmen konnte.


    "Asen? Ah, ich hörte davon." Nachdenklich fuhr sich Medeia über die Stirn und massierte die pochenden Schläfen. "Ah, jetzt weiß ich wieder." Medeia lächelte. "Valentin Duccius Germanicus erwähnte den nordischen Götterglauben in seiner Führung durch die Stadt Mogontiacum. Die Asen sind ein Göttergeschlecht, welche, ihrem Glauben nach, über die Welt herrschen. Statt auf dem Olymp wie die griechischen Götter wohnen sie in dem sogenannten Asgard. Sie scheinen in ihrer Art den griechischen Göttern auch näher zu sein als den Römischen. Sie sind wie Menschen, die die Unterblichkeit besitzen, und ein richtiges Leben führen. Duccius hat der Kaiserin wirklich einen interessanten Vortrag gehalten."


    Bei ihren Worten massierte sich Medeia weiter die Schläfen und dann leicht den Nacken. Wieder pochten die Kopfschmerzen. Leichte Punkte tanzten vor ihren Augen und sie schloss für einen kurzen Moment ihre Augenlieder ehe sie lächelnd zu Valeria sah. "Die Duccier sind eine germanische Familie, die jedoch das römische Bürgerrecht haben. Und besonders Germanicus ist ein interessanter und sehr höflicher Mann. Magst Du ihm vielleicht meine Grüsse ausrichten, solltest Du ihm in Germania begegnen?"

  • Mit Bewunderung für ihr Gedächnis horchte sie Medeia wieder zu.
    "Ein Kulturausflug nach Germanien mit der Kaiserin. Auch etwas Nettes.", erwähnte sie, und widmete sich danach wieder ihrer eigenen Entspannung.


    Die Unruhe von Medeia fiel ihr jedoch auf. "Verspannungen?", fragte sie. Etwas, das sie selbst auch kennte und wusste, wie unangenehm es sein konnte.

  • Das war nicht wirklich etwas, wo Valeria mitreden konnte. Also ließ sie sich leicht zurücksinken und schloss genießend die Augen. Die Ausführungen über die Asen hörte sie und befand, dass sie es ganz sicher nicht besser hätte erklären können als Medeia. Valeria wusste schließlich kaum mehr über die germanischen Götter als ihren Namen. Als Medeia sie ansprach, wandte sie sich wieder ihr zu und nickte.
    "Ja, das kann ich gern tun. Wieso auch nicht? Auf diese Weise lerne ich vielleicht etwas mehr über die germanischen Götter."


    Sie betrachtete Medeia, die irgendetwas zu plagen schien. Adria stellte eine diesbezügliche Frage und Valeria wartete ebenfalls auf die Antwort hierauf. Vielleicht brauchte Medeia doch einen Medicus.

  • Medeias Gedanke ging kurz zu der äußerst interessanten Führung in Germania zurück und sie nickte lächelnd. Auf Adrias Frage seufzte Medeia. "Ja, die viele Schreibtischarbeit. Mein verstorbener Mann hatte durchaus recht mit seiner Abneigung gegenüber Schreibarbeiten. Er meinte immer, dass man davon nur blind wird." Medeia schmunzelte bei der Aussage. "Ich bekomme immer Kopfschmerzen davon."


    Immer mehr Wasser perlte über Medeias Körper als sie so lange in den Dampfschwaden saßen. Medeia ließ ihre Augen durch den Raum wandern und musterte manche der anderen Frauen, die dem Raum einen Besuch abstatteten. Von jungen Frauen, die kaum dem Mädchenalter entwachsen waren, bis hin zu alten Matronen, die auch ihre runzlige Haut dem Dampf anvertrauten.


    "Germanicus ist ein interessanter Mensch und ich denke, er wird sich über Dein Interesse sehr freuen. Ich glaube, er versucht sein Volk uns Römern näher zu bringen." Medeia lehnte sich weiter zurück und stützte sich mit seinem Ellbogen ab. "Ich muss sagen, dass ich es sehr mutig finde, als Frau und Priesterin nach Germania zu ziehen. Fürchtest Du nicht, in den Krieg mit hinein gezogen zu werden?" fragte Medeia Valeria.

  • Valeria musterte Medeia und achtete darauf, ob diese vielleicht die Augen zusammenkniff, wenn sie etwas Nahes oder Fernes erkennen wollte. Vielleicht sah sie schlecht und vielleicht war dies auch der Grund, aus dem sie Kopfschmerzen bekam und sich unwohl fühlte? Valeria wischte sich kurz das Wasser von der Stirn, das sich dort in klenen Tröpfchen gebildet hatte, und setzte dann zu einer Antwort an.
    "Dann wird er aber auch damit leben müssen, dass ich versuchen werde, seinem Volk die unseren näherzubringen", schmunzelte sie.
    "Wie hat seine Familie das Bürgerrecht denn erhalten? Weißt du das?"
    Sie legte eine kurze Pause ein und erwiderte dann:
    "Der Krieg...hm....nein, eigentlich nicht. Ich werde nicht ins freie Germanien reisen, sondern mich in den Tempeln und Städten aufhalten und im Praetorium wohnen. Und da vertraue ich Livianus - er wird sicher gut auf mich acht geben."
    ...und Maximian auch, fügte sie in Gedanken hinzu.

  • Medeia lachte leise bei Valerias Bemerkung über ihre 'Missionierungsambitionen'. Lächelnd und aufmerksamen Blickes hörte Medeia Valeria zu. Ab und an seufzte sie leise und genüßlich, wegen der entspannende Wärme. Nachdenklich fuhr sich Medeia dann über die Stirn und wischte einige Schweiß- und Dampfperlen hinfort. "Nein, ehrlich gesagt, weiß ich keinster Weise wie die Duccier zu ihrem Bürgerrecht gekommen sind. Aber vielleicht kannst Du es ja für uns erfahren!" Medeia schmunzelte und nahm nochmal den Schwamm, um sich das Wasser über den Rücken rieseln zu lassen. Dann legte sie den Schwamm wieder in dem Eimer zurück.


    "Livianus? Hmm...ja, bei ihm wirst Du sicherlich in guten Händen sein!" Medeias Lippen umspielte ein verschmitztes Lächeln. "Ein stattlicher Mann ist er zudem. Schade, dass er schon vergeben ist." Medeia seufzte theatralisch und lehnte sich lächelnd auf dem Marmor weiter zurück. Sie stützte sich auf ihren Ellbogen ab. Medeia sah Verlaria nachdenklich dann an. Eine leichte Verwirrung huschte über ihr Gesicht, doch eine Frage äußerte sie dabei nicht. "Und wann geht es nach Germania für Dich?"

  • "Mal schauen, was ich erreichen kann", sagte Valeria und schmunzelte. Was Livianus und seine Stattlichkeit anging, sagte Valeria nichts. Was hätte sie auch sagen sollen? Immerhin war er ihr "Halbonkel"; oder zumindest musste sie das spielen. Außerdem dachte sie nicht an andere Männer, schließlich hatte sie Maximian, wenngleich dieser in letzter Zeit mehr als seltsam war zu ihr. Schnell schob sie die Gedanken beiseite und seufzte tief.


    "Ich werde noch etwas in Tarraco erledigen müssen und dann aufbrechen. So in drei bis vier Wochen von heute an sollte es soweit sein", sagte sie. Die Heimreise würde schließlich auch nicht zu kurz sein. Ihr graute bereits jetzt wieder davor, auf dem Schiff ausharren zu müssen - und das in ihrem Zustand... Valeria sah zu Adria. Sie schien gedankenversunken. Und Valeria selbst wurde es langsam zu warm hier. Sie schnaufte und fragte:


    "Wollen wir noch bleibnen? Ich habe schrecklichen Durst und schwitze wie toll..."

  • Mit einem Schmunzeln blickte Adria zu Medeia, als diese Livianus als "stattlichen Mann" bezeichnete, und dachte sich: "Die Decima-Männer haben anscheinend allgemein etwas Anziehendes an sich.", und bedauerte, Livianus zwecks eigener Meinung dafür nicht gut genug zu kennen.


    Erst als sie von Valeria direkt angesprochen wird, wacht sie wieder aus ihren Gedanken auf und merkst erst jetzt, wie recht Valeria hatte.
    "Ich denke, ich habe auch genug vom warmen Wasser hier. Etwas Abkühlung und sich danach stärken. Ein paar Stunden hier machen einen doch hungrig." Und sie malte sich bereits aus, welche Köstlichkeiten sie sich genehmigen wird.


    "Medeia?", fragend schaute sie wieder zu ihr.

  • "Oooh...." machte Valeria und sah übertrieben gierig in die Runde.
    "Etwas zu essen wäre wirklich nicht schlecht"; lachte sie dann und sah demonstrativ auf ihren Bauch.
    "Wir haben nämlich Hunger." :D

  • Langsam, aber sicher wurde auch Medeia der Dampfraum etwas zu heiß. So stimmte sie mit einem leichten Nicken zu. Hunger vespürte sie zwar keinen, aber trotzdem meinte sie: "Aber gerne doch." Seufzend stand Medeia auf und atmete tief ein und aus. Dabei stützte sie sich noch an der Marmorbank ab, damit der Schwindel, der sie immer nach so langem Sitzen im Dampfbad überkam, wieder abklang. Lächelnd reichte sie Valeria die Hand und half ihr von dem Marmorsitz hoch. Wieder ließ sich Medeia das Handtuch reichen und schlang es um ihren Körper herum. "Auf zum Kaltwasserbecken?" fragte Medeia.

  • Valeria, sie sich zusehends abgemüht hatte, um von der Bank hochzukommen, griff dankbar nach Medeias Hand und zog sich hoch.
    "Danke", sagte sie und wandte sich nun auch an Adria.
    "Auf zum Kaltwasserbecken! Und dann sollten wir wirklich was zu essen suchen. Ich komme fast um vor Hunger."
    Sie grinste Adria an.
    "Warte mal ab, in ein paar Monaten wirst du auch essen können ohne Ende..." =)

  • "Mhm, Essen ohne Ende, ohne schlechtes Gewissen sondern mit einem guten Grund unterm Herzen ... das wird mir gefallen.", antwortete sie etwas verträumt und schwang sich ebenso ein Handtuch um, um sich mit den beiden anderen zur Abkühlung nochmals ins Kaltwasser zu begeben.
    Gerade so lange, wie es angenehm war, und das war nicht lange, bleibt sie drinnen und verließ es dann auch schon wieder.
    "Wohin möchtest du zum Essen gehen?"

  • Valeria tauchte sich selbst auch nur kurz ein, ehe sie das Kaltwasserbecken wieder verließ und leicht fröstelnd das Handtuch um die Schultern schlang.
    "Hm....essen....im Prinzip ist es mir gleich. Hauptsache, wir gehen überhaupt - sonst garantiere ich für nichts", lachte sie und sah Adria an.
    "Schlag du doch was vor." =)


    Sim-Off:

    Ich werd morgen Abend allerdings wieder abreisen müssen - Tarraco bzw Germanien wartet auf mich. :D

  • "Gut, dann gehen wir vor zu den Mercati. Nicht weit von hier und dort gibt es ein paar ganz nette Schenken."
    Während sie sich langsam anzogen und herrichteten überlegte sie noch weiter, welche sie aussuchen sollten.
    "Wir werden in die Taverna Apicia gehen. Falls du sie noch nicht kennst, ist das noch ein guter Grund dafür, sie zu besuchen."

  • Valeria machte sich die noch nassen Haare zu einem Knoten zurecht, strich ihre Tunika glatt und legte sich die Palla um, dabei nickte sie und erwiderte: "Ja, gern. Die Apicia kenne ich zwar schon, aber die Köche dort sind wirklich lobenswert."

  • Etwas blassen Gesichtes und ruhig war Medeia mit zum Kaltwasserbecken gegangen. Schnell stieg sie dort ins Wasser und tauchte tief unter. Sie schloss ihre Augen und tauchte sogar ganz kurz mit ihrem Kopf unter und kam leicht prustend wieder hervor. Bibbernd und zitternd verließ sie schnell das Becken und ließ sich das Leinentuch reichen. Mit einer Hand strich sie sich ihre nassen Haare zurück, die sich über ihren Rücken krinkelten und hielt weiter das Leinentuch um sich geschlungen.


    "Ich denke, ich werde mich Euch nicht anschließen." meinte Medeia leicht lächelnd. "Ich brauche noch dringend eine Massage. Die Kopfschmerzen bringen mich sonst noch um!" fügte sie grinsend an. Sie wandte sich Valeria zu. "Ich wünsche Dir alles Gute mit Deinem Kind und Deiner neuen Aufgabe in Germania. Mögen die Götter ihre schützende Hand über Dich halten." Lächelnd sah Medeia zu Adria. "Wir sehen uns sicherlich bald wieder. Valete!" verabschiedete sie die Beiden, um ihren Weg zu den Massageräume anzutreten.

  • "Das ist schade. Ich freue mich, dich kennengelernt zu haben, Medeia, und danke dir für deine guten Wünsche! Hoffentlich sehen wir uns bald mal wieder. Vale!" sagte Valeria, ehe sie sich Adria anschloss und ging.

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