Hortus | Nadia auf der Suche nach einem ruhigen Platz

  • Sie musste ihre Augen schützen, als sie in die Sonne nach draussen trat so hell war es im ersten Moment gewesen. Es tat gut ein paar wärmende Strahlen ab zu bekommen und so lief sie weiter hinein in den Garten, bis sie zu einem größeren Baum kam und sich an diesen lehnte. Der Tag heute war eindeutig wieder einmal zuviel für sie gewesen. Als sie beim Baum angekommen war spendete er ihr ein wenig Schatten und sie lehnte ihren pochenden Kopf dagegen und nach wenigen Minuten ließ sie sich auf das Gras niedersinken und lehnte ihren Rücken an dem Baum an. Es wäre ein so wundervoller Tag gewesen wenn er nicht schon so viel Unheil beschert hätte. Es war einfach zum verzweifeln.

  • Nach einem für ihn eher unangenehmen Gespräch mit Sica betrat Brutus den Garten. Das tat aber nichts zur Sache, da Gespräche mit Sica nie als angenehm zu bezeichnen waren. Das Gesagte hingegen war bei Brutus nicht gerade auf Ablehnung gestoßen und die Anweisungen nahm er dieses Mal nur zu gerne entgegen. Man hatte ihm gesagt, hier würde er die Sklavin finden und so war es auch. Sie lehnte mit geschlossenen Augen an einem Baum. Brutus sah sich kurz um und konnte keine weiteren Sklaven entdecken. Sica hatte seine Zusage eingehalten und unauffällig dafür gesorgt, dass sie ungestört waren. Ein dreckiges Grinsen war auf Brutus Gesicht zu sehen als er zur Sklavin ging. Dieser Auftrag kam ihm gerade recht, da er bereits ziemlichen Druck spürte, der abgebaut werden musste. Entsprechend grob packte er die Sklavin am Oberarm, sobald er bei ihr angekommen war. Er kannte sich aus mit diesen Dingen und wusste, dass er sie von nun an gut festhalten musste. Wie ein Schraubstock drückte er den Griff seiner Hand zu.


    Hallo, meine Hübsche! Na? Bist du nicht die Kleine, die kürzlich erst geflohen ist?


    Mit einem unheilvollen Grinsen und gierig glänzenden Augen zog er sie zu sich heran und betrachtete ihr Gesicht von Nahem. Seinen Mundgeruch nach billigem Wein und der Vergangenen Mahlzeit dürfte sie nur allzu gut wahrnehmen. Auch über ihren Körper ließ er seine Blicke ungeniert wandern und ihm gefiel, was er da sah.

  • Die sonne und die frische Luft hatte dazu beigetragen, dass sie sich ein klein wenig besser fühlte, aber nur ein klein wenig eben. Jedoch war sie auch unachtsam geworden und hatte nicht damit gerechnet, dass jemand hier her kommen würde, vielleicht wenn überhaupt hatte sie dabei an Furianus gedacht, aber nicht an die anderen. Nadia lehnte immer noch mit geschlossenen Augen an dem Baum und war sogar etwas eingenickt.
    Panisch riss sie ihre Augen auf, nachdem irgendwer sie gepackt hatte und ihr weh tat. Sie war noch so irritiert, dass es einen Moment dauerte bis sie den Mann, der sie grop gepackt hatte und bei dem sie das Gefühl hatte er würde ihr gleich die Arme brechen, überhaupt richtig wahr nahm. "Was?" Nadia brachte keine Kraft auf sich gegen ihn zu wehren und versuchte stattdessen so weit es ging von seinem Gesicht zurückzuweichen und machte auch keinen Hehl daraus, dass der Kerl sie anwiederte. "Lass mich los du tust mir weh und es geht dich gar nichts an was ich getan habe oder nicht. Lass mich los oder dein Herr wird davon erfahren." Nadia versuchte an ihm vorbeizusehen, in der Hoffnung Furianus oder wen anderen zu sehen, aber hier war absolut keine Menschenseele und das bereitete ihr noch viel mehr Angst, als sie die Blicke von diesem Kerl sah. "Bitte, warum könnt ihr mich denn nicht alle einfach nur in Ruhe lassen? Ich habe niemanden etwas getan und das mit meiner Flucht hat sich doch auch geklärt, also was soll das denn alles?" Sie war wieder kurz davor in Tränen auszubrechen und lehnte ihren Kopf zurück an den Baum.

  • Brutus lachte höhnisch und blickte verächtlich auf Nadia herab. Er ahnte, dass sie sich wehren würde, doch das war ihm egal. Im Gegenteil, es machte ihn an.


    Ob und was mit deiner Flucht geklärt ist, meine Hübsche, ist mir vollkommen gleich. Ich bin hier um meinen Spaß zu haben. Seit deiner Flucht glaubt dir doch niemand mehr irgendwas, du kleine Lügnerin.


    Im Garten kannte Brutus sich bereits bestens aus. Er arbeitete hier häufig und tat das, was er nun vorhatte, hier auch nicht zum ersten Mal. Grob zerrte er die Sklavin in eine vor Blicken geschützte Ecke. Seinen Lendenschurz hatte er bereits zuvor abgelegt, so dass er gleich nur die jeweiligen Tuniken hochschieben müsste. Brutus Erregung stieg. Er mochte es, wenn die jungen Dinger versuchten sich zu wehren, und er spürte dass er bereit für sie war. Rücksichtslos drückte er die Sklavin zu Boden, um sich auf sie zu legen.

  • Ihr Herz begann immer schneller zu schlagen und seine Worte schienen von weiter Ferne zu kommen, aber nicht wie dicht vor ihrem Gesicht. Er wollte Spaß haben, Spaß mit ihr....zu spät erkannte sie was er damit meinte. Nadia hatte noch nie Angst vor anderen Sklaven haben müssen, denn da wo sie her kam waren sie alle eine Familie gewesen, Freunde und eine Gemeinschaft, aber seit dem sie hier war hatte sie miterleben müssen, dass dies hier nicht zählte, dass man hier einfach nur eine Beute der Jäger war. Furianus warum lässt du das alles nur zu?WARUM? Im ersten Moment erschrak sie fürchterlich, als er sie von dem Baum wegzerrte zu einer Ecke aber dann wurden ihre innersten Instinkte wach und sie begann sich zu wehren als aie auf dem Boden lag und endlich begriff was er wollte, was er vor hatte und was er tun würde. "NEIN!" schrie sie und versuchte sich unter ihm zu winden, versuchte ihn zu treten und wusste nicht einmal ob sie damit Erfolg hatte. Ihre Fingernägel gruben sich in Haut und packten fester zu, aber sie spürte auch, dass ihr soviel Kraft fehlte. "NEIN, runter... geh weg und lass mich los!" Heiß rannen ihr die Tränen über ihr Gesicht und sie versuchte ihr Glück nocheimal indem sie ihr Knie hochzog....

  • Gerade wollte Brutus sie kraftvoll nehmen und seinem Verlangen damit Tribut zollen. Er hatte schon ihre Beine auseinandergedrückt und wollte gerade zustoßen, da entwischte sie ihm in letzter Sekunde und in seinen empfindlichsten Körperteilen explodierte der Schmerz. Das elende Miststück hatte ihn getreten. Wutentbrannt richtete Brutus sich halb auf und versetzte ihr noch im Affekt mit seiner freien Hand eine Backpfeife, dass es nur so krachte. An die Vollendung seines Vorhabens war in diesem Moment nicht mehr zu denken. Noch immer umklammerte den Arm der Sklavin, doch musste sich vor Schmerz leicht zusammenkrümmen und sein Griff lockerte sich.


    Du elendes kleines Biest! Das wirst du mir büßen!


    Hasserfüllt sah der Numidier wieder zu ihr auf. Er dachte nicht mehr an die strikten Anweisungen von Sica. Er wollte nur noch Rache. Ein weiteres Mal holte er aus und ließ seine Hand diesmal mit voller Kraft gegen ihre Wange knallen.

  • Sie konnte gar nicht glauben, dass sie getroffen hatte, kam aber nicht dazu sich ihres kleinen Sieges zu freuen, denn im nächsten Moment bekam sie die Retourkutsche zurück und ihr Kopf flog schmerzhaft zur Seite, dass sie aufkeuchte. Das Brennen breitete sich sehr schnell aus und es war die gleiche Stelle die Sica schon getroffen hatte. Unter Tränen versuchte sie etwas zu sehen und nur verschwommen nahm sie nicht weit von ihrer freien Hand einen Stein wahr.
    Als sie spürte, dass er ihren Arm etwas lockerer fasste weil er solche Schmerzen hatte versuchte sie sich zu befreien und mit der anderen Hand den Stein zu greifen. Nadia holte Luft, als sich ihre Finger um den nicht all zu großen Stein schlossen und sah ihm direkt in die Augen, als der nächste Schlag ihr die Sinne fast raubte. Wieder flog ihr Kopf zur Seite und sie schmeckte das Blut an ihrer Lippe, denn er hatte nicht nur ihre Wange getroffen sondern auch genau die Kannte ihrer Lippe. "Du wirst das büßen" flüsterte sie schwach und anstatt den Stein in sein Gesicht zu schmeißen, da ihr die Kraft dazu fehlte, schlug sie diesen auf seine Knöchel an seiner Hand, die ihren Arm festhielt und dazu beugte sie ihren Kopf leicht nach vorne um ihm dazu noch in die Hand zu beißen. Nadia dachte nicht mehr nach was sie tat und sammelte ihre allerletzten Kräfte für dieses Tun zusammen, auch wenn sie das Gefühl hatte ihr Kopf würde gleich in tausend Teile zerspringen.

  • Brutus gesamtes Bewusstsein war einzig und allein von diesem stechenden Schmerz in seiner Lendenregion und dem Sinnen auf Rache ausgefüllt. Als der Stein seine Finger traf, löste er dadurch reflexartig seinen Griff um den Arm der Sklavin und zog die Hand weg.


    Argh, du verdammtes Biest!


    Er fluchte wütend und belegte sie mit zahlreichen Schimpfwörtern. Brutus trat einen halben Schritt zurück und sah voll Hass auf die Sklavin herab. Er zögerte, da er sich wieder an Sicas Anweisungen zu erinnern begann, und suchte eilig nach einem neuen Plan.

  • Sie war helbwegs frei und fühlte sich so schlecht wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ihre Sinne waren immer noch total benebelt und es kostete sie alle Mühe sich halbwegs aufrecht zu setzen und sich nach hinten zu schieben, weg von diesem Monster. Sie musste zu Furianus, sie musste irgendwie zu ihm kommen. Ihre Kopfschmerzen brachten sie fast um den Verstand und sie suchte neben sich eigentlich nach einem Halt aber griff ins leere, so dass ihr nichts weiter übrig blieb als noch ein Stück von dem Sklaven nach hinten zu rutschen. "Dafür wird man dich töten" drohte sie ihm kaum hörbar und versuchte verzweifelt auf die Beine zu kommen. Deutlich waren in ihrem Gesicht die Zeichen zu sehen, dass man sie geschlagen hatte und ausserdem blutete sie an der Lippe was ihrem an sich schon fertigen Aussehen den Rest gab. Nadia schaffte es nicht auf die Beine und sackte wieder zusammen, so dass sie auf ihren Knien landete und sich noch mit den Händen auf dem Boden abstützen musste.

  • Furianus, der gerade ins Triclinium wollte, hörte das Geschrei und machte sich mit einer Gefolgschaft von fünf Sklaven zum Hortus.


    "Was geht hier vor?!"


    Brüllte er sich umschauend was diesen Lärm verursachte.

  • Und um das Chaos perfekt zu machen, war nicht nur Furianus auf den Lärm aufmerksam gemacht worden. Eigentlich wollte Marcus nur im hinteren Teil der Villa vor sich hin dösen, die Sonne genießen und besonders seine letzten faulen Stunden, die er noch in der Freiheit des zivilen Lebens verbrachte, genießen. Verdutzt folgte er so dem Lärm bis zu der Stelle, wo das kleine Gerangel statt gefunden hatte.


    "Bei der Faust des Mars!"


    Das war der einzige Kommentar, den er von sich gab. Marcus war in einer einfachen, aber doch gut gemachten, Tunika gekleidet und trug hohe Sandalen über seinen muskulösen Waden. Seine Ärmel hatte er hochgekrempelt. Musternd betrachtete er Nadia. Mit einem Schritt war er an ihr dran und half ihr vorsichtig hoch.


    "Na, Mädchen, alles in Ordnung?"


    Dabei ignorierte er für einen Moment die anderen Männer. Eine Frau in Bedrängnis. Das ging doch nicht an.

  • Es war wirklich seine Stimme die sie hörte und sie hob ihren Kopf an. Noch nie war sie so froh gewesen, sein geschrei zu hören wie jetzt. Furianus war da, er würde ihr sicher glauben, jetzt wo er sie so auf dem Boden knieend sah, mit der blutenden Lippe, den verstrubbelnden Haaren und den leichten, bläulichen Schatten in ihrem Gesicht. "Helf mir bitte" mehr brachte sie nicht zustande und hoffte, dass dieser Kerl nicht noch einen Ausraster bekommen würde.
    Plötzlich war noch ein Mann den sie nie zuvor gesehen hatte bei ihr. Verwirrt und mitgenommen blickte sie auf, als er ihr hoch half und hielt sich an seinem Arm fest, den Blick kurz zu Furianus gewandt. "Bitte!" begann sie nur zu schluchzen.

  • Furianus erblickte Nadia und einen Mann vor ihr.
    Schnellen Schrittes ging er auf die Beiden zu und stieß den Mann weg, als er sah, dass Nadia schwer verletzt war.
    Sich zu ihr hinüberbeugend blickte er voller Wut auf den Mann.


    "Das ist meine Sklavin, was hast du getan! Wer bist du, verdammt?!"


    Und er gab den herbeieilenden Sklaven zu verstehen, dass sie den Mann fassen sollten.


    Sim-Off:

    Aristides, du warst wohl am falschen Ort zur falschen Zeit, sorry. ;)

  • Sim-Off:

    `Macht nix :)


    Erst als Marcus Nadia aufrichtete, sah er die wirklich üblen Verletzungen in ihrem Gesicht. Wer würde eine so hübsche Frau schlagen wollen? Felix? Das wäre sein erster Gedanke. Doch er schüttelte den Kopf. Nein, nicht sein Stil. Zu grob, zu ungehobelt. Drum lächelte er Nadia schief an und wollte ihr wohl gerade ein paar aufmunternde Worte sagen. Doch in dem Moment wurde er zur Seite gestoßen. Überrumpelt taumelte er einen Schritt zurück. Es war mehr die Art, die ihn aus der Fassung gebracht hatte, nicht die tatsächliche Kraft dahinter. Er öffnete fassungslos den Mund und starrte Furianus an. Doch bei den Worten schloss er sie wieder.


    "Wie...?"


    Ein heiseres Zittern ging durch seine Stimme. In der eigenen Villa so angesprungen werden? Was sind das für Sitten! Das passte ganz zu der Begrüßung an der Tür. Wütend und mit mühsamer Beherrschung richtete sich Marcus auf. Er packte grob eine Hand des ersten Sklaven, der ihn packen wollte und stieß ihn mit sehr viel Kraft zurück, so dass er gegen die anderen Sklaven fiel. Seine Stimme war laut und wütend bei den nächsten Worten.


    "Wie kannst Du es WAGEN? Ich bin Marcus Flavius Aristides, Bruder des Hausherren. Ruf Deine Männer lieber wieder zurück. Jeder, der Hand an mich legt , wird es bitter bereuen! Wer bist Du überhaupt? Was machst Du hier?"

  • Sim-Off:

    armes Nadia 8o


    Nadia wurde immer verwirrter und wusste gar nicht wo sie hinsehen sollte. Als sie aus den Armen von Aristides gerissen wurdem weil er von Furianus weggestoßen wurde musste sie sich nun an Furianus festhalten sonst wäre sie gestürzt. Sie fiel ihm förmlich in die Arme und hielt sich so fest an ihm, als wollte sie ihn einfach nicht mehr los lassen, so groß war die Angst, dass der Sklave, wenn er denn noch da war und nicht schon bei dem ganzen Durcheinander geflohen war, auf sie los gehen würde. Nur nebenbei bekam sie das Gerede mit, etwas von einem Bruder und von Warnungen, aber sie verstand es nicht.
    "Er war es nicht" flüsterte sie Furianus zu, unter Tränen und als sie ihren Kopf an seine Brust lehnte. Nadia war im Moment so eingeschüchtert, dass sie bei jeder Bewegungm bei jedem Wort welches lauter war als normal zusammenzuckte, denn ihr wurde bewusst, dass wenn keiner von ihnen gekommen wäre es noch viel schlimmer hätte ausgehen können, als es bis jetzt schon ausgegangen war. Ihre Verletzungen taten weh, aber schlimmer noch war ihre verletzte Seele die immer mehr Wunden zugefügt bekam als sie eigentlich vertragen konnte.

  • Während die beiden Männer einander anbrüllten sah Brutus seine Chance gekommen. Langsam und ganz ohne Hast begann er sich zurückzuziehen. Er schlenderte scheinbar völlig unbeteiligt vom Ort des Geschehens weg, um im Dunkel der Villa zu verschwinden. Die Reaktion vom Sohn seines Herrn ließ ihn einiges an Bestrafung erwarten und er überlegte angestrengt, wie er dem wohl entkommen konnte. Zu Sica konnte er nicht gehen, da dieser ihn wahrscheinlich noch härter bestrafen würde. Verraten konnte er ihn auch nicht, da das sein sicherer Tod wäre. Also kümmerte Brutus sich vorerst nur darum, möglichst viel Raum zwischen sich und den wütenden Herrn zu bekommen bis dieser sich wieder abgeregt haben würde.

  • Furianus beachtete den Mann zuerst nicht einmal, nahm Nadias Gesicht zwischen seine Hände und besah es sich. Kurz biss er sich auf die Unterlippe und drückte sie sanft an seine Brust, seine Toga war ihm in diesem Moment egal. Die Linke Hand legte er ihr auf den Hinterkopf und drückte ließ ihren Kopf auf seiner rechten Schulter ruhen.
    Verwundert blickte er in Richtung des Mannes, musste feststellen, dass dieser kein Sklave war. Und als Nadia ihm bescheid gab, seufzte er kurz.
    Doch unweigerlich wanderte seine Augenbraue nach oben.


    -.^"Du und mein Bruder? Denn ich bin der Hausherr."


    Vor einigen Tagen hätte ihn diese Tatsache in schallendes Gelächter versetzt, doch nun schien alles plausibel, dachte er nur an Milo.


    "Lucius Flavius Furianus, Sohn der Aemilia Claudia Ingens Animi, Sohn des Senators Secundus Flavius Felix! Reicht dir das?! Und nun sage mir was Du in der Villa meiner Familia machst!"


    Furianus tippte auf einen Vertreter des hispanischen Zweiges seiner Familie, die nicht gerade erwünscht waren.

  • Die Wut und der Ärger verschwanden schlagartig aus der Miene und Körperhaltung von Marcus. Ein erstaunter und verblüffter Laut kam über seine Lippen und er kratzte sich verwirrt am Hinterkopf. Er brauchte eine Weile, um das Ganze einzuordnen, verstand es jedoch nicht wirklich. Warum hatte Felix ihm nie davon erzählt? Wieviele Söhne hatte sein großer Bruder denn noch? Insgeheim wuchs der Respekt, den er früher nie hatte, vor seinem Bruder dann doch. Milo hatte zwar einen Zwillingsbruder erwähnt, aber das konnte Jener ja nicht sein.


    "Öhm....was soll das heißen, Du bist der Hausherr? Seid wann das? Nun, ich bin natürlich nicht Dein Bruder, sondern der Bruder Deines Vaters! Secundus ist mein Bruder, was wohl meine Anwesenheit in dieser Villa durchaus erklärt."


    Er grummelte leicht, doch dann fiel ihm ja der Grund seines Herkommens ein. Das Geschrei und Gezeter, was ihm beim Sonnenbad gestört hatte. Er deutete mit seiner Nasenspitze auf Nadia.


    "Das Mädchen scheint schlimm zugerichtet. Die Familienangelegenheiten können wir ja noch später klären."

  • Sie drückte sich enger an Furianus und brach wieder in Tränen aus. Sie konnte das alles gar nicht wirklich glauben was hier alles geschehen war und es war nun vorbei. Ihre Finger suchten sich einen Halt bei ihm und sie hatte das Gefühl, dass ihre Knie fast den Dienst so langsam versagten und was die Männer zu erzählen hatten bekam sie nicht mehr wirklich mit, nur den Blick von Furianus hatte sie vor Augen wie er sie eben angesehen hatte. Machte er sich wirklich Sorgen um sie?
    Blut beschmierte seine Kleidung und sie schloss ihre Augen, versuchte sich etwas zu beruhigen. "Lass mich nicht mehr alleine." Ihr Körper zitterte unter der Anstrengung, dass sie versuchte auf den Beinen zu bleiben.

  • Furianus schaute besorg auf Nadia, strich ihr zur Beruhigung sachte mit der Hand am Hinterkopf.
    Wandte sich dann verblüfft an Aristides.


    "Was?! Wie kann das sein, warum Bruder meines Vaters? Was ist hier eigentlich los!"


    Furianus kam damit wirklich nicht zurecht, es war zu viel. Erst das plötzliche Auftauchen Milos, dann ein Onkel, von dessen Existenz er ebenfalls nichts wusste. Vermutlich besass dieser kein Ansehen, zeichnete sich nicht aus, so dass sein Vater die Existenz dessen nicht für erwähnenswert hielt. Es könnte ja auch sein, dass der Onkel die Familienehre beschmutzte, etwas Anderes in dieser Richtung tat, so dass sich Vater für ihn schämte, ihn nicht erwähnte.
    Misstrauisch beäugte er Aristides.


    "Ja, der eben bin ich, seit jenem Tage. Seit dem Tage, an dem Vater nach Sardinia aufbrach. Als sein Bruder müsstest du wissen wo er sich aufhält, was er macht."


    Doch die Deutung auf Nadia ließ Furianus ein wenig abkühlen. Besorgt beobachtete er, wie ihre Knie zitterten. Er seufzte und bückte sich, nahm sie auf die Arme, schaute sie besorgt an.


    "Ja, es gibt Wichtigeres als Streitigkeiten, Aristides."


    Sagte er leise, blickte noch ein weiteres Mal zu ihm.

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